10-17-2009, 12:18 PM
Mit der Schwäche des langen Schlafes richtete der Professor den Oberkörper auf. Verwirrung beschrieb nicht annähernd was er empfand. Die surrealen Eindrücke des Erlebten waren so frisch, als hätte er sich noch vor einer Sekunde in dieser Welt der Alpträume aufgehalten. Einen Herzschlag lang glaubte er den fauligen Geruch des Reiters an sich spüren zu können und seine Haut prickelte an den Stellen, an denen ihn das stinkende Blut des Unholds befleckt hatte. Doch all das war nur Erinnerung und verging ehe er die Bedeutung richtig einschätzen konnte. Frische Luft, Sauberkeit und was noch wichtiger war, Beständigkeit.
In einem Anflug von Panik legte er die Hand um das verchromte Gestell seines Bettes. Ein erleichtertes Ausatmen! Es war wirklich da. Fest, kühl und unverrückbar in der Ebene des Seins verankert. Einen langen Augenblick genoss Ignatz einfach nur die Sicherheit der Realität und das warme Sonnenlicht auf seinem Gesicht. Er beobachtete die Staubteilchen die in den schräg einfallenden Strahlen tanzten und dankte dem Allmächtigen zu Terra dafür den Verstand behalten zu haben. Vielleicht machte ihm die Zeit das Geschenk des Vergessens, doch in seinem tiefsten Inneren wusste er das es nicht geschehen würde. Etwas hatte ihn berührt und sein Mal zurückgelassen. Einen Brandfleck auf weißer Seide. Seide die schmierig war, weil sie verrottete und...
Der Professor blinzelte und wischte sich über das Gesicht. Es gelang ihm seine Gedanken soweit unter Kontrolle zu bringen das er sich umsehen konnte.
Ein Krankenzimmer, so unpersönlich wie alle Krankenzimmer des Universums. Ein Bild hätte wohl nicht geschadet, murmelte er und schwang die dünnen Beine aus dem Bett. Ein Bild... unter dem die Tapete weiß bleibt, während die restliche langsam vergilbt. Ein kleines weißes Viereck das im Dunkeln bleibt. Wo sich Feuchtigkeit sammeln kann und es zu schimmeln beginnt. Wo die Seide verrottet.
Ein Schluck Wasser, ja das war genau das was er jetzt brauchte. Steif stakste er zu dem Tisch und ergriff eines der Gläser. Die Flasche Mineralwasser war ungeöffnet und zischte als er das Papiersiegel brach. “Der Garant für Erfrischung mit jedem Schluck!“ Wie vollmundig verkündet wurde. Der Professor goss sich ein halbes Glas ein und stürzte es herunter. Der Spruch war keine Lüge gewesen, es schmeckte köstlich und er schenkte nach.
Mit dem Glas in der Hand und dem Gefühl kalter Fliesen unter den Füßen stand Ignatz etwas verloren da und überlegte ob seinen Begleiter wecken sollte. Doch das Schuldgefühl ihn überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht zu haben hielt ihn davon ab. Sollte er schlafen, Schlaf war besser als Nachdenken. Die Papierrolle mit den medizinischen Daten erregte seine Aufmerksamkeit, stellte sich jedoch als nicht weiter hilfreich heraus. Neben seinem Namen gab es nur einige Abkürzungen, Zahlen und eine Kurvengrafik. Nichts davon ergab für ihn einen Sinn und so lenkte er sein Interesse auf die Tür. Es galt herauszufinden wo er war, wie er hier hergekommen war und was in der Zwischenzeit geschehen war. Entschlossen all diese Fragen beantwortet zu kriegen, egal ob nur im Patientenhemd bei dem sein Hinterteil Bekanntschaft mit dem warmen Wind machte, oder nicht, drückte er die Klinke nach unten.
In einem Anflug von Panik legte er die Hand um das verchromte Gestell seines Bettes. Ein erleichtertes Ausatmen! Es war wirklich da. Fest, kühl und unverrückbar in der Ebene des Seins verankert. Einen langen Augenblick genoss Ignatz einfach nur die Sicherheit der Realität und das warme Sonnenlicht auf seinem Gesicht. Er beobachtete die Staubteilchen die in den schräg einfallenden Strahlen tanzten und dankte dem Allmächtigen zu Terra dafür den Verstand behalten zu haben. Vielleicht machte ihm die Zeit das Geschenk des Vergessens, doch in seinem tiefsten Inneren wusste er das es nicht geschehen würde. Etwas hatte ihn berührt und sein Mal zurückgelassen. Einen Brandfleck auf weißer Seide. Seide die schmierig war, weil sie verrottete und...
Der Professor blinzelte und wischte sich über das Gesicht. Es gelang ihm seine Gedanken soweit unter Kontrolle zu bringen das er sich umsehen konnte.
Ein Krankenzimmer, so unpersönlich wie alle Krankenzimmer des Universums. Ein Bild hätte wohl nicht geschadet, murmelte er und schwang die dünnen Beine aus dem Bett. Ein Bild... unter dem die Tapete weiß bleibt, während die restliche langsam vergilbt. Ein kleines weißes Viereck das im Dunkeln bleibt. Wo sich Feuchtigkeit sammeln kann und es zu schimmeln beginnt. Wo die Seide verrottet.
Ein Schluck Wasser, ja das war genau das was er jetzt brauchte. Steif stakste er zu dem Tisch und ergriff eines der Gläser. Die Flasche Mineralwasser war ungeöffnet und zischte als er das Papiersiegel brach. “Der Garant für Erfrischung mit jedem Schluck!“ Wie vollmundig verkündet wurde. Der Professor goss sich ein halbes Glas ein und stürzte es herunter. Der Spruch war keine Lüge gewesen, es schmeckte köstlich und er schenkte nach.
Mit dem Glas in der Hand und dem Gefühl kalter Fliesen unter den Füßen stand Ignatz etwas verloren da und überlegte ob seinen Begleiter wecken sollte. Doch das Schuldgefühl ihn überhaupt erst in diese missliche Lage gebracht zu haben hielt ihn davon ab. Sollte er schlafen, Schlaf war besser als Nachdenken. Die Papierrolle mit den medizinischen Daten erregte seine Aufmerksamkeit, stellte sich jedoch als nicht weiter hilfreich heraus. Neben seinem Namen gab es nur einige Abkürzungen, Zahlen und eine Kurvengrafik. Nichts davon ergab für ihn einen Sinn und so lenkte er sein Interesse auf die Tür. Es galt herauszufinden wo er war, wie er hier hergekommen war und was in der Zwischenzeit geschehen war. Entschlossen all diese Fragen beantwortet zu kriegen, egal ob nur im Patientenhemd bei dem sein Hinterteil Bekanntschaft mit dem warmen Wind machte, oder nicht, drückte er die Klinke nach unten.