10-15-2009, 08:47 PM
“Ihr habt mir offenbar nicht zugehört, mein Fürst. Tul-Nar-Arkhan ist keine Person im unmittelbaren Sinn, und wie es sich herausstellt gehört diese Gruft tatsächlich einem längst verschiedenen. Nein, wie ich es zu erklären versuchte, handelt es sich bei Arkhan um eine abgeänderte, einheimische Sprachwandlung des Namens Khorne. Derjenige den wir unter diesem Namen kennen, war in der antiken Sprache eben so bezeichnet worden. Gewissermaßen könnte ich mir allerdings vorstellen das diese Stätte älter ist als die Stadt selbst, was bedeuten würde das man keinerlei Möglichkeit fand jede Krypta genau zu markieren oder irgendwie nachzuvollziehen. Vielleicht aus einer Zeit da das meiste Geschehen noch mittels mündlicher Überlieferung weitergegeben wurde, nicht schriftlich wie wir es aus späteren Zeiten belegt wissen. Dieser Bursche hier hatte ja offensichtlich Geschmack, was dagegen spricht das es sich dabei tatsächlich um einen Angehörigen des ersten Blutkultes handeln kann. Meine Vermutung würde eher dahin gehen, das dieser hier nicht mehr als eine gewöhnliche Grabbeigabe war, warum sonst die übereifrige Dekoration mit diesseits bezogenen kostspieligen Materialen, wenn man doch um die Schlächternatur des weihenden Gottes wusste? Vielleicht auch ein Nachfahre oder Erbe, einer der in der Stammeshierarchie als Prinz gewertet werden konnte. Vieles spricht dafür, auch das man ihm eine derartige Klinge anvertraut…”, was in Kogans Augen von menschlicher Faszination sprechen mochte, widerspiegelte sich keineswegs in der ihrigen, während sie sich vornüber beugte und relativ unwissenschaftlich die gebleichten Knochenfinger brach um sich der Bronzeklinge zu bemächtigen, wiegte diese dann mit einem gewissen Grad an Abschätzung leicht im Handballen, sie war beträchtlich schwerer als sie es rationell angenommen hätte, “… die eigentümliche Krümmung würde auf einen älteren Ursprung hinweisen als selbst wir annehmen könnten. Genau wie die eher grobschlächtige Verarbeitungsweise…”, ungerührt schlug sie den Khopesch mit der flachen Seite gegen den Steinsockel, antiker Staub, verklebtes Spinnengewebe sowie Knochenreste rieselten daran als schauderhafter Nebel herab, “… das ist Bronze, keine besondere Legierung, aber von eigenartiger Konsistenz. Sie erscheint bedeutend härter als es dieses edlere Metall für gewöhnlich sein sollte. Man könnte damit vermutlich selbst eine stählerne Klinge fein säuberlich durchtrennen… oder eine Rüstung…”, sie warf ihm eines dieser vielsagenden Augenfunkeln zu, “… oder aber Knochen. Es wäre wohl im Dienste der antiken Wissenschaften würden wir diese… äh… Klinge einbehalten, meint ihr nicht auch, mein Fürst?”