10-05-2009, 04:08 PM
Seelische Finsternis, gewissermaßen eine Leere des Sinnes, mochte nicht immer ein treuherziger Verbündeter sein. Es war jene Gemütskälte, jene unbeschreibliche Taubheit jeder nur erdenklichen Wahrnehmung, mit Ausnahme des tausendfach verfeinerten “Tastsinnes”, welcher ihr nun gewissermaßen Augen, Nase, Sprache, ja selbst Gehör und Geschmack ersetzen durfte. Wenn selbst die tief in die Zähne gedrückte Kugel sich weich und formbar anfühlte, so schien allein ein vorsichtiges Drücken des Zungenmuskels daran keinerlei Veränderung hervorzurufen, denn zu stark schlang sich der schwarze Kunststoffriemen um ihren eigenen Nacken, um dessen Verankerung derartig lösen zu können. Die warme Gischt des angesammelten Speichels unterhalb der Sphäre schwoll ihr über die purpurgeschminkten Lippen, als sie sich durch plötzliche und unrühmliche Berührung erheben wollte, verfing sich jedoch leidlich an irgendeinem unsichtbaren Widerstand, welcher gleich einem Damokles über ihr zu schweben schien. Durch die angeschlossene Filtrierung keuchend sank sie darob in ihr gebettetes Lager zurück. Neuerlicher, machtvoller den zuvor, durchfuhr sie eine Art seelischer Schock, welcher alles bis ins Mark hinab erschütterte, gerade als würde ihr eine Warpwesenheit mit eiskalten Krallen nach dem schlagenden Herzen greifen. Eine jähes, blutiges Kratzen, sowie beschwichtigendes Ziehen und Saugen, untermalt durch eine friedvolle Stimulierung durchlief ihre Brust. Ein jedes ausgeschliffene Eckchen, eine jede Erhebung dieser winzigen dämonischen Zähnchen widerspiegelte sich bildhaft, während irgendjemand scheinbar Belustigung daraus zu gewinnen schien, ihr die Rosenknospen zu belecken, daran gleich einem bemutterten Säugling zu drücken, zu saugen. Dann wiederum ein heißes, unnachgiebiges Kratzen, welches das darunter liegende Adernnetz erglühen ließ, fühlte einen leicht angespitzten Eckzahn oder die sorgsam gehüteten Kanten der Schneidezähne, wie blutrünstige Wolfswelpen, welche sich um ihr Mutter scharten. Stoßweise sog sie den lebensnotwendigen Atem ein, während sie ihren Leib seitlich zu verlegen hoffte, rührte die Fingerspitzen, krallte allerdings lediglich in die eigene alabastergleiche Haut. Noch während sie durch die schiere Übermacht unterschiedlicher Reizfluten davon gerissen wurde, drangen glühende ebenerzene Spieße auf sie ein, wenigstens dem Empfinden gemäß, tröpfeln irrsinnig dampfenden Wassers, welches über die Kronen ihrer Brüste floss, vermengt damit, erneuter Streich winziger Piken. Erwehrend wandte sie sich nach der rechten Seite, wälzte sich ab, die dicken ledernen Riemen um die Schenkel verspürend, und ebenso eine abermals eindringende, sinnliche, ja lüsterne Beschwichtigung dazwischen. Ein ersticktes Stöhnen entrang dem geknebelten Rachen.