09-28-2009, 08:44 PM
Einen langen Moment hatte der Heermeister dagestanden und wahrhaftige Ehrfurcht gefühlt. Natürlich kannte er ängstliche Bewunderung für die Fähigkeiten des Fürsten, die ohne Frage ein Geschenk und ein Zeichen der Salbung durch die Götter waren. Als sie aber begann zu reden, ja zu plappern, wie mit einer Stimme die sich der Priesterin Zunge nur zu Nutzen machte, da wusste das es lediglich die Seele der Frau war die ihn vom Antlitz der Götter trennte. Wie weit das stimme war schwer zu sagen, in Rasankur war geistige Gesundheit ein sehr weit gefächerter Begriff, doch das kleine, abstoßende Männchen hatte danach nicht mehr mit dem Blick eines Speichelleckers zu ihr aufgesehen, dessen Gehorsam auf Selbsterhaltung und Eigennutz fußte. Nein, der Glanz in den Augen war denen des ersticken Kultisten nicht unähnlich. Den Sinn ihrer Worte hatte er zwar auch vernommen, wenn auch nicht gleich verstanden. Im Nachhinein war ihm klar geworden das es sich als überaus schwierig herausgestellt hätte, hätte nicht der Teil wieder die Oberhand gewonnen der mehr im Hier und Jetzt verankert war. Ein Hier das für den Heermeister den Palast als zentralen Mittelpunkt des Universums und alle anderen Welten als kreisrunde Ringe darum enthielt. Ein Hier in dem der Heermeister sich nächtens gerne eine weibliche Tote in sein Gemach holte und sie wie Puppen anzog und sammelte. Wie erwähnt war geistige Gesundheit hier interpretationsfreudig.
Das traf wohl auch auf den Koch zu. Selbiger war für Rasankur wahrhaftig ein Glückstreffer gewesen, denn er war einst ein gefeierter Meister seiner Zunft. In Gohmor hatte sein Name einiges an Bedeutung gehabt und seine Restaurantkette war ein Anlaufpunkt für die Betuchten der Stadt gewesen. Dann war die Mutation gekommen, hatte seinen Körper wie auch seine Lebensträume verändert. Anfangs war es geheim zu halten, doch irgendwann kam man ihm auf die Schliche und auf Koron beutete Mutation das Aus. So gesehen hatten die Irrungen und Wirrungen, welche den Koch, der seinen Namen schon lange vergessen hatte, nach Rasankur brachten, für ihn einen Neuanfang bedeutet. Hier konnte er sich austoben und Rezepte und Kreationen ersinnen die man in seinem alten Leben niemals zu schätzen gewusst hätte. Darauf war sein Sein geschrumpft und auf eine verdrehte Art war er glücklich, wenn vielleicht auch nicht im Augenblick. Vielmehr schleuderte er gerade ein Schlachtermesser nach einem seiner Bediensteten, verfehlte um Längen so das sich die Klinge in einen Torso bohrte, der an einem Schlachterhaken von der Decke hing.
Sie will eine Festmahl? Eute und in zwei Tag wiedär! Eine verbeulte Suppenkelle folgte dem Messer und lag dieses mal schon näher an den Hilfsköchen, die sich ängstlich vor dem Gewitter seines Gemüts zu ducken versuchten. Un wie soll isch das anstellen, äeh? Isch abä kaum noch Zutate, mein best Mann is nache die Gohmor um Wanze zu ohlä. Wanze! Isch muss Ungäziefa zubereite. Aber gut, gut. Er hob beschwichtigend die Hände als müsse der die Hohepriesterin selbst beruhigen und nickte dabei so heftig das sein dürrer Hals abzubrechen drohte. Isch wärde etwos aus die zaubäärn was isch findä. Eine Stern bekommen wir damit abär sicherlisch nisch! Er stakste durch die verrauchte Küche wie ein übergroßer Laufvogel. Seine Berührung durch das Chaos bestand nämlich nicht nur daraus unglaublich dünn zu sein, sondern dazu auch noch unproportional groß.
Alexandre, mach Wassäer in die große Kessel aeiß, der mit die Sieb unter die Deckel. Un du Phillipe ohl mir einä von die frischä Zutate. Lass sie ausbluten, abär achte darauf das sie nicht wiedär so schreit, isch bekomme furschtbare Kopfschmerz davon.
Die beiden Männer hießen Mulai und Sha- viar Bin Galu, doch ihr Meister pflegte sie mit den Namen anzusprechen, die sein Verstand mit Küchenpersonal in Verbindung brachte.
Bei all der Vernebeltheit in seinem Geistes, vermochte er es doch aus dem etwas zu erschaffen was er hatte und so beschaulich waren die Bestände des rasankurischen Palastlager nun auch noch nicht. Schon bald zogen die Düfte verschiedenster Köstlichkeiten durch die schattenerfüllten Gänge.
Eine dieser Leckereien war ein Jüngling von etwa vierzehn Jahren. Als eine braungebratene Skulptur lag er auf dem Rücken, der Schädel geöffnet um das fein gesalzene Hirn besser erreichen zu können. Die Brust, die er mit den fetttriefenden Fingern weit offen hielt, war gefüllt mir gebackenem Obst und kombinierte die scharfe Würze des jugendlichen Fleisches mit lieblichen Süßigkeiten. Kräuter garnierten die Wunde da wo ihn das entschlossene Messer Sha-viars die Kehle aufgerissen hatte. Dampfende Schüsseln beherbergten unzählige andere Delikatessen von denen die betafelten Gäste vermutlich nicht einmal den Namen kannten. Trotz dieser Fülle an dargereichten Gaben blickte die Delegation, aus etwa zehn Wüstensöhnen, unbehaglich in die Runde. Das spärliche Licht im Thronsaal war gezielt gesetzt. Die dumpfe Glut verbreitenden Kohlepfannen erhellten den Bereich der Essenden und den des Thrones selbst. Es war nicht nur die Weite des Saals, die mit ihrer schwarzen Ausdehnung befremdlich auf die Männer wirkte, waren sie doch flache Zelte gewohnt. Ebensowenig allein die Rasankuri, die irgendwo in den Schatten standen und deren Messinggesichter in ewigen, zähnefletschenden Grinsen eingefroren waren. Es hatte wohl mehr mit der Frau zu tun, die wenig sittsam auf dem Herrscherthron, mehr lag als das sie denn saß. Neben ihr stand ein kleines Edelholztischen, auf welchem ebenfalls einige Leckerein für sie bereit lagen. Der Kelch, gewürzter Wein spiegelte darin das Wenige was die Beleuchtung enthüllte, hatte noch vor wenigen Stunden als Gefäß für das Denken einen blassen Knaben gedient. Gerade jenes Knaben der ihr vor seinem Tot so nah gekommen war und den ihre Lippen nun wieder berühren konnten. Sein Schädel war alles was die Parasiten, ihre geliebten Kinder, von dem Kultisten übrig gelassen hatten. Geschickte Hände entfernten das restliche Fleisch und Haar, so wie die Schädeldecke. Mit Gold ausgeschlagen und auf einem Onyxstiel stehend starrten die leere Augen des Trinkgefäßes nun auf die essenden Männer, die kaum und wenn dann nur geflüstert, miteinander sprachen.
Eine Frau über sich erhöht zu sehen war eine Schmach sondergleichen dennoch hatten sie die Rituale der Ehrerbietung dargebracht, wenn auch wenig beschwingt. Etwas versetzt zum Thron stand der Heermeister, eine bucklige Gestalt im Schatten. Wohl informierte er die Hohepriesterin im Vorfeld über das, was es zu der Person Mustafas in Erfahrung zu bringen gegeben hatte.
Der Mann besaß einige Berühmtheit unter den Völkern der Wüste. Man munkelte er habe seine fünf Brüder vergiftet um den Platz des sterbenden Vaters einzunehmen. Viele Überfälle auf imperiale Konvois und Karawanen gingen auf das Konto seiner Reiter. Bemerkenswert war auch das er sich Al Chalik widersetzt hatte, als dieser seine Gefolgschaft einforderte. Der Bote kam ohne Kopf in das Heerlager zurückgeritten und der beginnende Angriff und letztlich Sieg Kogans hatten einer Vergeltung vorgegriffen. Nun waren sie also hier, die Familien des Achamidclans und ihre Oberhäupter sahen sich an wer den Preis des vergangenen Streitens errungen hatte. Allein Mustafa ließ keine sonderliche Furcht erkennen. Er lümmelte auf dem Stuhl der Festtafel, nagte an der Klauenkeule eines gesottenen Hautseglers und blickte direkt zu Melanie. Seine Augen wanderten an ihren Beinen entlang und schienen jede ihrer Vorzüge genau zu begutachten. Mustafa galt auch als ein gefürchteter Sklavenräuber und viele gefangene Frauen waren schon in sein Zelt geführt worden und mit gebrochenem Blick wieder hinausgestoßen worden, als sich die verhasste Sonne zeigte. Die blonde Schlange dort wäre ihm sicher gut zu Pass gekommen. Sie war das Liebchen dieses Größenwahnsinnigen, der sich einbildete von den Göttern beauftragt zu sein um… ja was eigentlich zu tun? Man hatte ihm erzählt dieser Irre sei in voller Rüstung, bei größter Hitze in das Sandmeer gezogen. Was den vorübergehenden Bewohnern dieser Totenstadt ein fanatisches Leuchten auf das Gesicht gezaubert hatte, verriet ihm lediglich das dieser Narr vermutlich irgendwo, von einem Hitzschlag gefällt, in der Weite lag wo ihn der Flugsand bedeckte. Es stand also nur dieses verwöhnte Gör, dieses Spielzeugpüppchen in ihrer unzüchtigen Aufmachung, zwischen ihm und der Macht dieses Ortes. Mustafa der Schwarze Drachen! Das hatte Klang. Das Weibsstück, welches ihm mit ihrer aufreizenden Herumräkelei ein Spannen der Beinkleider bescherte, würde er vielleicht noch ein paar Tage durch die Laken scheuchen und sich ihrer dann entledigen. Je früher je besser…
Hohepriesterin! Die widerhallenden Worte ließen die anderen Männer zusammenzucken und den Heermeister aus einem leichten Dämmerschlaf hochschrecken.
Ich bedanke mich erneut für die fürstliche Bewirtung. Ach… wo ich gerade von fürstlich spreche. Wann, sagtet ihr, erwartet ihr den Herren dieser Stadt zurück? Vergebt mir mein Drängen, ich bin sicher ihr seit ihm in Zeiten der Abwesenheit eine treffliche… Helferin. Doch will ich meine Angebote lieber dem unterbreiten der ihre Wertigkeit letztlich bestätigen muss. Eine kurze Pause. Stimmt es das er drei ausgewachsene Männer überragt? fragte Mustafa mit süffisanter Stimme, welche die Grenze zum Hohn nur schrammte, nie aber übertrat. Man sagt er könnte Krieger mit den bloßen Händen zerreißen und sich in das geflügelte Untier verwandeln, welches seinen Namen prägt. Ein Grinsen enthüllte einen Zahn aus Silber in Mitten seiner natürlichen Brüder.
Wie könnt ihr die… Gunstbezeugungen… eines solchen Gewaltigen nur ertragen? Wenn ihr versteht was ich meine… Sein Grinsen verbreiterte sich etwas. In den Schatten zwischen den Säulen hätte ein nachtsichtiges Wesen sehen können wie die Rasankuri ihre Khopesh in den Scheiden lockerten und angestrengt auf einen Wink ihrer Herrin achteten.
Schließlich scheinen die Anderweltigen euch zu gleichen Teilen mit Anmut und Schönheit gesegnet zu haben, wie ihn mit der Kraft die man dem Fürsten nachsagt. Er fragte sich ob sie auf dem Rücken auch noch so anmutig aussehen würde.
Das traf wohl auch auf den Koch zu. Selbiger war für Rasankur wahrhaftig ein Glückstreffer gewesen, denn er war einst ein gefeierter Meister seiner Zunft. In Gohmor hatte sein Name einiges an Bedeutung gehabt und seine Restaurantkette war ein Anlaufpunkt für die Betuchten der Stadt gewesen. Dann war die Mutation gekommen, hatte seinen Körper wie auch seine Lebensträume verändert. Anfangs war es geheim zu halten, doch irgendwann kam man ihm auf die Schliche und auf Koron beutete Mutation das Aus. So gesehen hatten die Irrungen und Wirrungen, welche den Koch, der seinen Namen schon lange vergessen hatte, nach Rasankur brachten, für ihn einen Neuanfang bedeutet. Hier konnte er sich austoben und Rezepte und Kreationen ersinnen die man in seinem alten Leben niemals zu schätzen gewusst hätte. Darauf war sein Sein geschrumpft und auf eine verdrehte Art war er glücklich, wenn vielleicht auch nicht im Augenblick. Vielmehr schleuderte er gerade ein Schlachtermesser nach einem seiner Bediensteten, verfehlte um Längen so das sich die Klinge in einen Torso bohrte, der an einem Schlachterhaken von der Decke hing.
Sie will eine Festmahl? Eute und in zwei Tag wiedär! Eine verbeulte Suppenkelle folgte dem Messer und lag dieses mal schon näher an den Hilfsköchen, die sich ängstlich vor dem Gewitter seines Gemüts zu ducken versuchten. Un wie soll isch das anstellen, äeh? Isch abä kaum noch Zutate, mein best Mann is nache die Gohmor um Wanze zu ohlä. Wanze! Isch muss Ungäziefa zubereite. Aber gut, gut. Er hob beschwichtigend die Hände als müsse der die Hohepriesterin selbst beruhigen und nickte dabei so heftig das sein dürrer Hals abzubrechen drohte. Isch wärde etwos aus die zaubäärn was isch findä. Eine Stern bekommen wir damit abär sicherlisch nisch! Er stakste durch die verrauchte Küche wie ein übergroßer Laufvogel. Seine Berührung durch das Chaos bestand nämlich nicht nur daraus unglaublich dünn zu sein, sondern dazu auch noch unproportional groß.
Alexandre, mach Wassäer in die große Kessel aeiß, der mit die Sieb unter die Deckel. Un du Phillipe ohl mir einä von die frischä Zutate. Lass sie ausbluten, abär achte darauf das sie nicht wiedär so schreit, isch bekomme furschtbare Kopfschmerz davon.
Die beiden Männer hießen Mulai und Sha- viar Bin Galu, doch ihr Meister pflegte sie mit den Namen anzusprechen, die sein Verstand mit Küchenpersonal in Verbindung brachte.
Bei all der Vernebeltheit in seinem Geistes, vermochte er es doch aus dem etwas zu erschaffen was er hatte und so beschaulich waren die Bestände des rasankurischen Palastlager nun auch noch nicht. Schon bald zogen die Düfte verschiedenster Köstlichkeiten durch die schattenerfüllten Gänge.
Eine dieser Leckereien war ein Jüngling von etwa vierzehn Jahren. Als eine braungebratene Skulptur lag er auf dem Rücken, der Schädel geöffnet um das fein gesalzene Hirn besser erreichen zu können. Die Brust, die er mit den fetttriefenden Fingern weit offen hielt, war gefüllt mir gebackenem Obst und kombinierte die scharfe Würze des jugendlichen Fleisches mit lieblichen Süßigkeiten. Kräuter garnierten die Wunde da wo ihn das entschlossene Messer Sha-viars die Kehle aufgerissen hatte. Dampfende Schüsseln beherbergten unzählige andere Delikatessen von denen die betafelten Gäste vermutlich nicht einmal den Namen kannten. Trotz dieser Fülle an dargereichten Gaben blickte die Delegation, aus etwa zehn Wüstensöhnen, unbehaglich in die Runde. Das spärliche Licht im Thronsaal war gezielt gesetzt. Die dumpfe Glut verbreitenden Kohlepfannen erhellten den Bereich der Essenden und den des Thrones selbst. Es war nicht nur die Weite des Saals, die mit ihrer schwarzen Ausdehnung befremdlich auf die Männer wirkte, waren sie doch flache Zelte gewohnt. Ebensowenig allein die Rasankuri, die irgendwo in den Schatten standen und deren Messinggesichter in ewigen, zähnefletschenden Grinsen eingefroren waren. Es hatte wohl mehr mit der Frau zu tun, die wenig sittsam auf dem Herrscherthron, mehr lag als das sie denn saß. Neben ihr stand ein kleines Edelholztischen, auf welchem ebenfalls einige Leckerein für sie bereit lagen. Der Kelch, gewürzter Wein spiegelte darin das Wenige was die Beleuchtung enthüllte, hatte noch vor wenigen Stunden als Gefäß für das Denken einen blassen Knaben gedient. Gerade jenes Knaben der ihr vor seinem Tot so nah gekommen war und den ihre Lippen nun wieder berühren konnten. Sein Schädel war alles was die Parasiten, ihre geliebten Kinder, von dem Kultisten übrig gelassen hatten. Geschickte Hände entfernten das restliche Fleisch und Haar, so wie die Schädeldecke. Mit Gold ausgeschlagen und auf einem Onyxstiel stehend starrten die leere Augen des Trinkgefäßes nun auf die essenden Männer, die kaum und wenn dann nur geflüstert, miteinander sprachen.
Eine Frau über sich erhöht zu sehen war eine Schmach sondergleichen dennoch hatten sie die Rituale der Ehrerbietung dargebracht, wenn auch wenig beschwingt. Etwas versetzt zum Thron stand der Heermeister, eine bucklige Gestalt im Schatten. Wohl informierte er die Hohepriesterin im Vorfeld über das, was es zu der Person Mustafas in Erfahrung zu bringen gegeben hatte.
Der Mann besaß einige Berühmtheit unter den Völkern der Wüste. Man munkelte er habe seine fünf Brüder vergiftet um den Platz des sterbenden Vaters einzunehmen. Viele Überfälle auf imperiale Konvois und Karawanen gingen auf das Konto seiner Reiter. Bemerkenswert war auch das er sich Al Chalik widersetzt hatte, als dieser seine Gefolgschaft einforderte. Der Bote kam ohne Kopf in das Heerlager zurückgeritten und der beginnende Angriff und letztlich Sieg Kogans hatten einer Vergeltung vorgegriffen. Nun waren sie also hier, die Familien des Achamidclans und ihre Oberhäupter sahen sich an wer den Preis des vergangenen Streitens errungen hatte. Allein Mustafa ließ keine sonderliche Furcht erkennen. Er lümmelte auf dem Stuhl der Festtafel, nagte an der Klauenkeule eines gesottenen Hautseglers und blickte direkt zu Melanie. Seine Augen wanderten an ihren Beinen entlang und schienen jede ihrer Vorzüge genau zu begutachten. Mustafa galt auch als ein gefürchteter Sklavenräuber und viele gefangene Frauen waren schon in sein Zelt geführt worden und mit gebrochenem Blick wieder hinausgestoßen worden, als sich die verhasste Sonne zeigte. Die blonde Schlange dort wäre ihm sicher gut zu Pass gekommen. Sie war das Liebchen dieses Größenwahnsinnigen, der sich einbildete von den Göttern beauftragt zu sein um… ja was eigentlich zu tun? Man hatte ihm erzählt dieser Irre sei in voller Rüstung, bei größter Hitze in das Sandmeer gezogen. Was den vorübergehenden Bewohnern dieser Totenstadt ein fanatisches Leuchten auf das Gesicht gezaubert hatte, verriet ihm lediglich das dieser Narr vermutlich irgendwo, von einem Hitzschlag gefällt, in der Weite lag wo ihn der Flugsand bedeckte. Es stand also nur dieses verwöhnte Gör, dieses Spielzeugpüppchen in ihrer unzüchtigen Aufmachung, zwischen ihm und der Macht dieses Ortes. Mustafa der Schwarze Drachen! Das hatte Klang. Das Weibsstück, welches ihm mit ihrer aufreizenden Herumräkelei ein Spannen der Beinkleider bescherte, würde er vielleicht noch ein paar Tage durch die Laken scheuchen und sich ihrer dann entledigen. Je früher je besser…
Hohepriesterin! Die widerhallenden Worte ließen die anderen Männer zusammenzucken und den Heermeister aus einem leichten Dämmerschlaf hochschrecken.
Ich bedanke mich erneut für die fürstliche Bewirtung. Ach… wo ich gerade von fürstlich spreche. Wann, sagtet ihr, erwartet ihr den Herren dieser Stadt zurück? Vergebt mir mein Drängen, ich bin sicher ihr seit ihm in Zeiten der Abwesenheit eine treffliche… Helferin. Doch will ich meine Angebote lieber dem unterbreiten der ihre Wertigkeit letztlich bestätigen muss. Eine kurze Pause. Stimmt es das er drei ausgewachsene Männer überragt? fragte Mustafa mit süffisanter Stimme, welche die Grenze zum Hohn nur schrammte, nie aber übertrat. Man sagt er könnte Krieger mit den bloßen Händen zerreißen und sich in das geflügelte Untier verwandeln, welches seinen Namen prägt. Ein Grinsen enthüllte einen Zahn aus Silber in Mitten seiner natürlichen Brüder.
Wie könnt ihr die… Gunstbezeugungen… eines solchen Gewaltigen nur ertragen? Wenn ihr versteht was ich meine… Sein Grinsen verbreiterte sich etwas. In den Schatten zwischen den Säulen hätte ein nachtsichtiges Wesen sehen können wie die Rasankuri ihre Khopesh in den Scheiden lockerten und angestrengt auf einen Wink ihrer Herrin achteten.
Schließlich scheinen die Anderweltigen euch zu gleichen Teilen mit Anmut und Schönheit gesegnet zu haben, wie ihn mit der Kraft die man dem Fürsten nachsagt. Er fragte sich ob sie auf dem Rücken auch noch so anmutig aussehen würde.