08-29-2009, 11:41 PM
Katzbuckelnd wie es einem neutralen Beobachter gleich dem Professor erscheinen mochte und demütigst Kratzbeine machend trat das junge Mädchen wieder aus der unschuldigsten schneekristallen nachempfunden Pforte hervor. Im radikalen Widerspiegel zu ihrem vorherig unterwürfigen Gebären ihm gegenüber, schien dieses zaghafte Verwaltungsdirnlein von einem unbestimmten Sud getrunken zu haben, jedenfalls mochte man annehmen sie wirke bestärkt, auf ironische Weise martialisch gefestigt oder aber bis in die tiefsten Seelentiefer ihres psychologische Wesens ruiniert, nachdem sie dieses “Tor” passiert hatte. Dem aufmerksamen, gar gewitzten hellwachen Geist mochte darüber hinaus ebenso wenig entgehen, das jenes junge Geschöpf in eben solchen Maßen auch in kleidungstechnischer Manier deutlich manipuliert wirkte, jedenfalls wies der vormals perfekt sitzende Rock einige zerknitterungs- Spuren auf, durch den Gehschlitz vermochte man unter umständen ein zum zerreißen gespanntes Strumpfband wahrzunehmen, ebenso wie zwischen den geöffneten Seiten des mit seidenen Rosen bestickten Jacketts ein luftabschnürender Mieder hervorstarren durfte, welcher durch verchromte Intarsien noch etwas extravaganter anmutete. Ein seltsames dickgliedriges Bändchen baumelte am entblößten Handgelenk der Rechten, ein zärtlich geschwungene Schlange fleischlichroter Tönung unterstrich nun die linke hellgrüne Iris, der erstehende Ansatz einer Strieme, wie man es interpretieren konnte.
“Herr Professor Schnabelmayer, Madame di Corvo erwartet Sie nun im Spiegelsaal. Man bittet Sie formell darum, Ihre abgetragenen Straßenkleider abzulegen und mir anschließend ins Innere zu folgen.”, dabei behielt sie mit der linken Hand die große Lackpforte einen Spalt weit offen, gerade breit genug um Schnabelmayer einzulassen.