07-13-2009, 12:23 AM
Als dies vielsagende Kriegerlatein sich schließlich in einer nicht geringen, verflossenen Quantität starken Weins selbst ertrank, wurde der En-Wor “feierlichste” entlassen, wie man es in einem derart strikten Sklaven-Lehnsherrenverhältnis wohl erwarten hätte dürfen. Etwas zu lasch, zu verfemt und irgendwie freundschaftlich verbunden, wie sie zwangsläufig befinden musste. Nun gut, immerhin waren die beiden “Spießgesellen” und Schlachtenbrüder aus einer wesentlich älteren Vergangenheit, als sich die ungeteilten Urmächte des chaotischen Mahlstroms des Pyrarch-Sektors noch einem weißgeflügelten Seraphin des modernden Leichnams unterstellten und diesen Status Quo auch noch allzu bereitwillig akzeptierten…. Wenigstens bis man vor den Legionen die blutigen, zerfurchten Klingen strecken musste und sich allesamt in die namenlosen Winde des Immateriums zerstreuten um dort neue Existenzen aufzubauen. Wer der ehemaligen “Leutnants” des großartigen Celestischen war wohl am erfolgreichsten geblieben? So manch einer war schon seit geraumer Zeit nicht mehr gesehen worden und galt inzwischen gar als vernichtet oder verschollen. Inzwischen senkten sich die ineinander verkeilten Eisenscharniere kreischend in die Oberfläche seines ehrfurchtgebietenden Götzenthrones, welcher einer ruhenden Bestie gleich über all dem knienden Fußvolk lauerte. Dennoch waren die Hallen menschenleer, verlassen von jeglicher Seele, mit atmender Ausnahme zweier. Der “göttliche Großfürst” aller Rasankuri hatte sich schwerfällig, stoßweise tief keuchend in seine Polsterung zurückgezogen, in einer seiner krallenartig verzierten Pranken einen halbgefüllten Pokal wiegend, während die linke Hand verspielt über die verschlängelte, krausenartige Ornamentik seines Throns wanderte. In jener gedanklichen Umfesselung war es weniger verblüffend wie sich das blondhaarige Geschöpf entwindet um die majestätischen Insignien herumdrehte, sich mit einem unverhofften “Halbsprung” unmittelbar ausstreckend auf seinem Schoße quartierte und beinahe gleichzeitig mit der messerscharfen Schneide des Stiletts eine vorsichtige Linie entlang seines im schlucken begriffenen Kehlkopfes zog. Die hauchdünne silberne Schnittfläche verharrte in graziler, morbider Würde regungslos an seiner lebenswichtigen Halsschlagader. Die geschnürten, lackgeschwärzten Stiefel des Mädchens baumelten verspielt an den Innenseiten seiner weitgeöffneten Schenkel, provokant wären da nicht schützende Plattensegmente angebracht, während ein ebensolch schwarzer Zeigefinger sich über deren kirschrot bemalten Lippen legte. Darum herum zerteilte sich ein lauwarmer, zärtlicher cinnamon Duft, welcher gleichermaßen scharf von ihrer Zunge durch seine Nüstern hinauf drang. Das toxische, zersetzende Giftgrün ihrer scheinbar aufgerissenen Iriden schien ihn geradezu um jenen mahnend erhobenen Zeigefinger wickeln zu wollen.