05-27-2009, 08:54 PM
Eine fiebrigheiße Windböe heulte über sie hinweg, verfing sich abermals in langen, von der Sonne gebackenen Gewändern und wirbelte in den offen getragenen Haartrachten der beiden gegensätzlichen vom Schicksal Aneinandergeschmiedeten. Der eine Herr und Meister, der andere Ratgeber und Lakai. Trotz der gesellschaftlichen Unterschiede kombinierten sie sich beiderseitig hervorragend, ergänzten sich aufs vorzügliche. Auf Jewel wirkte es als wäre dieser Magal seines Herrn gewissenhaftes und bedächtiges Sprachrohr, jemand der seine Position liebte und alles dafür tat sie zu behalten, jemand der seinem Herrn Gefallen wollte, denn geschähe seinem Dienstherren Böses wäre auch er unabwendbar davon betroffen. Eine Entwicklung die sicher nicht in seinem Bestreben lag. Nur zu gern kam er seinen Herrn zuvor als fürchte er das dieser zu impulsiv oder zu eilfertig handeln könnte, ohne die möglichen Gefahren für sich und andere dabei richtig abwägen zu können. Dass sich damit ein Untergebener solcherlei Freiheit herausnahm, ungestraft herausnehmen durfte, erstaunte Jewel tatsächlich ein wenig, aber er ließ es sich nicht anmerken. Was er erreichen wollte hatte er erreicht. Er hatte die Aufmerksamkeit Ad`razbe wieder für sich gewonnen. Zugegeben, nach seiner mehr oder weniger offenkundigen Drohung wäre ein anderes Verhalten auch ziemlich befremdend gewesen.
„Ah, es erfreut mein waidwundes Herz das Ihr euch erbarmt doch noch in unser Gespräch wieder einzusteigen werter Ad`razbe, als der Mann… nun ja, des Reichtums. Aber sagen wir ich hatte eine Ahnung womit ich Euren vielbeschäftigen, hoch kultivierten und integeren Intellekt wieder auf unsere kleinen Verhandlungen hier umlenken konnte. Und eines garantiere ich Euch, Eure Beachtung wird nicht vergebens gewesen sein, ich würde mir nie erlauben einen Mann euren Formates zu enttäuschen oder mit Belanglosigkeiten zu… zu langweilen. Was meint Ihr? Oh ja, Abschätzung der Ware… na schön, ich will mal nicht so sein.“
Erst jetzt kümmerte er sich um den Einwurf des hohlwangigen Adjunkten, der sie intuitive Interessenbekundung seines Meisters sogleich mit einem Schwall beigefügter Sätze erweiterte in die er auch noch konsequente Doppeldeutigkeiten einflocht was die üblichen Methoden der Kopfjäger anbelangte. Mithus Jewel schenkte Magal ein komplizenhaftes Nicken, er verstand das Anliegen des Dieners und wenn er genauer darüber nachdachte wollte er auch immer weniger ein Blutvergießen. Die Hundekreatur war wirklich verdammt groß und der Rasankuri-Krieger blickte von Minute zu Minute finsterer. Die beste Lösung schien wahrhaftig ein vernünftiges Geschäft… unter Vorbehalt dass sie zahlungskräftig waren. Das goldene Schillern einer im Sand landenden Fünf-Schekel Münze bezeugte dies schon einmal ironisch.
„Hehe, Geste des Einvernehmens…klingt gut, muss ich mir merken. Fein, nachdem eine… Anzahlung bereits geleistet wurde wüsste ich nichts was dagegen spräche Euch nicht einen Blick auf die Ware werfen zu lassen. Oder was meinst du Andan?“
Sein Gefährte zuckte nur die massigen Achseln.
„Na wunderbar, dann steh da nicht rum wir zur Heiligenstatue gehauen und hol sie her, aber ein bisschen fix wenn ich bitten darf… die Herrschaften haben schließlich dafür bezahlt!“ rief Jewel grinsend und zog verheißungsvoll die ausgebleichten Augenbrauen in die Stirn.
Was kommt jetzt? rauschte es Ayris unheilvoll durch den Kopf als sie durch das kleine Fenster spähte und sah wie sich der muskelstrotzende Partner ihres Entführers umwandte und schlendernden, aber nachdrücklichen Schrittes zum Fahrzeug zurückkehrte, wahrscheinlich nach einer scharfen Aufforderung seines Genossen hin. Seinem Gang jedenfalls haftete etwas Griesgrämiges an und auch sein Gesicht spiegelte dieselbe Emotionsbandbreite wider was in ihr, in ihrer eingeschränkten Lage, keine feierlichen Gefühle wachsen ließ. Prompt erinnerte sie sich der Androhung Jewels ihr den derben Kerl als Bestrafung auf den Leib zu schicken, fragte sich aber im nächsten Moment weshalb er das plötzlich tun sollte, sie hatte sich doch bis jetzt brav an seinen Anweisungen gehalten. Trotzdem rutschte sie von der Aussichtsluke weg und spannte ihre Beinmuskulatur an, was immer die da draußen besprochen hatten, vielleicht war es nicht zu ihrem Vorteil gewesen. Womöglich galt sie akut nur noch als Ballast der noch einmal benutzt werden sollte ehe sie sie in der Wüste aussetzen würden oder aber… sie dachte in die völlig falsche Richtung.
Sekunden später öffnete sich scharrend die Panzertür der Hinterkabine und greller Sonnenschein begrüßte sie. Der schwitzende Kerl stieg ein und griff nach ihr. Erst im letzten Augenblick konnte er einen mächtigen Tritt in seine Kronjuwelen vereiteln. Erbost fluchte er und zischte etwas wie „Scheiße, ich will dir doch gar nichts. Beweg dich oder ich mach dir Beine!“
Ihr grimmiger Blick bohrte sich in seinen, er ging aber nicht einmal darauf ein sondern packte sie grob am rechten Oberarm und zerrte sie aus dem Wagen.
Ihre Stiefel versanken einige Zentimeter tief im Oberflächensand und ihre Augen musste sie wegen der abrupten Helligkeit zusammenkneifen, doch was sie außerhalb erwartete hatte sie schon durch das Fenster revidiert. Nicht gerade mit Herzlichkeit zog der Menschenjäger sie hinter sich her und stellte sie schließlich gut sichtbar für alle Präsenten zwischen sich und seinen Kameraden, eine Pranke weiterhin um ihren Arm geschlossen. Das Ekel Jewel trat dichter an sie heran, so dicht das sie seine schorfige, ausgetrocknete Fratze fast vor Augen hatte und seinen aasigen Atem riechen konnte. Mit zwei Fingern einer Hand strich er ihr in einer Geste der Zärtlichkeit eine Strähne schwarzen Haares von der glatten Wange, was sie rebellisch den Kopf zur Seite drehen ließ. Schon sammelte sie Speichel in ihren Mund.
„So, das ist er also der große Moment. Der Moment wo man entweder enttäuscht wird oder aber das erhebende Gefühl des Glücks in seiner Brust verspürt. Ihr müsst für euch selbst entscheiden welches von beidem nun für euch zutrifft. Doch wenn ihr mir erlaubt eine persönliche Anmerkung zu machen, die Ware ist von ausgesuchter Qualität, sie ist nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch brandgefährlich wenngleich sie auf den ersten Blick nicht so wirkt. Dennoch ist sie eine leibhaftige Ketzerin deren Ergreifung das Imperium beträchtlich honoriert. Keine Ahnung was sie alles auf dem Kerbholz hat, aber sie ist ne verurteilte Terroristin und ihr ist’s gelungen von Egir Septimus zu fliehen, eine beachtliche Leistung… mir hat sie ihr Geheimnis wie sie das vollbracht hat noch nicht verraten, vielleicht vermögt ihr es?!“ Abwechselnd schaute er zu Ad`razbe wie Magal.
„Und das da…“ Er schüttete das einsame Goldstück mit einer Fuhre staubigen Sandes zu. „ist nicht meine Währung, ich rechne ihn Tausenderschritten oder… Truhen.“
„Ah, es erfreut mein waidwundes Herz das Ihr euch erbarmt doch noch in unser Gespräch wieder einzusteigen werter Ad`razbe, als der Mann… nun ja, des Reichtums. Aber sagen wir ich hatte eine Ahnung womit ich Euren vielbeschäftigen, hoch kultivierten und integeren Intellekt wieder auf unsere kleinen Verhandlungen hier umlenken konnte. Und eines garantiere ich Euch, Eure Beachtung wird nicht vergebens gewesen sein, ich würde mir nie erlauben einen Mann euren Formates zu enttäuschen oder mit Belanglosigkeiten zu… zu langweilen. Was meint Ihr? Oh ja, Abschätzung der Ware… na schön, ich will mal nicht so sein.“
Erst jetzt kümmerte er sich um den Einwurf des hohlwangigen Adjunkten, der sie intuitive Interessenbekundung seines Meisters sogleich mit einem Schwall beigefügter Sätze erweiterte in die er auch noch konsequente Doppeldeutigkeiten einflocht was die üblichen Methoden der Kopfjäger anbelangte. Mithus Jewel schenkte Magal ein komplizenhaftes Nicken, er verstand das Anliegen des Dieners und wenn er genauer darüber nachdachte wollte er auch immer weniger ein Blutvergießen. Die Hundekreatur war wirklich verdammt groß und der Rasankuri-Krieger blickte von Minute zu Minute finsterer. Die beste Lösung schien wahrhaftig ein vernünftiges Geschäft… unter Vorbehalt dass sie zahlungskräftig waren. Das goldene Schillern einer im Sand landenden Fünf-Schekel Münze bezeugte dies schon einmal ironisch.
„Hehe, Geste des Einvernehmens…klingt gut, muss ich mir merken. Fein, nachdem eine… Anzahlung bereits geleistet wurde wüsste ich nichts was dagegen spräche Euch nicht einen Blick auf die Ware werfen zu lassen. Oder was meinst du Andan?“
Sein Gefährte zuckte nur die massigen Achseln.
„Na wunderbar, dann steh da nicht rum wir zur Heiligenstatue gehauen und hol sie her, aber ein bisschen fix wenn ich bitten darf… die Herrschaften haben schließlich dafür bezahlt!“ rief Jewel grinsend und zog verheißungsvoll die ausgebleichten Augenbrauen in die Stirn.
Was kommt jetzt? rauschte es Ayris unheilvoll durch den Kopf als sie durch das kleine Fenster spähte und sah wie sich der muskelstrotzende Partner ihres Entführers umwandte und schlendernden, aber nachdrücklichen Schrittes zum Fahrzeug zurückkehrte, wahrscheinlich nach einer scharfen Aufforderung seines Genossen hin. Seinem Gang jedenfalls haftete etwas Griesgrämiges an und auch sein Gesicht spiegelte dieselbe Emotionsbandbreite wider was in ihr, in ihrer eingeschränkten Lage, keine feierlichen Gefühle wachsen ließ. Prompt erinnerte sie sich der Androhung Jewels ihr den derben Kerl als Bestrafung auf den Leib zu schicken, fragte sich aber im nächsten Moment weshalb er das plötzlich tun sollte, sie hatte sich doch bis jetzt brav an seinen Anweisungen gehalten. Trotzdem rutschte sie von der Aussichtsluke weg und spannte ihre Beinmuskulatur an, was immer die da draußen besprochen hatten, vielleicht war es nicht zu ihrem Vorteil gewesen. Womöglich galt sie akut nur noch als Ballast der noch einmal benutzt werden sollte ehe sie sie in der Wüste aussetzen würden oder aber… sie dachte in die völlig falsche Richtung.
Sekunden später öffnete sich scharrend die Panzertür der Hinterkabine und greller Sonnenschein begrüßte sie. Der schwitzende Kerl stieg ein und griff nach ihr. Erst im letzten Augenblick konnte er einen mächtigen Tritt in seine Kronjuwelen vereiteln. Erbost fluchte er und zischte etwas wie „Scheiße, ich will dir doch gar nichts. Beweg dich oder ich mach dir Beine!“
Ihr grimmiger Blick bohrte sich in seinen, er ging aber nicht einmal darauf ein sondern packte sie grob am rechten Oberarm und zerrte sie aus dem Wagen.
Ihre Stiefel versanken einige Zentimeter tief im Oberflächensand und ihre Augen musste sie wegen der abrupten Helligkeit zusammenkneifen, doch was sie außerhalb erwartete hatte sie schon durch das Fenster revidiert. Nicht gerade mit Herzlichkeit zog der Menschenjäger sie hinter sich her und stellte sie schließlich gut sichtbar für alle Präsenten zwischen sich und seinen Kameraden, eine Pranke weiterhin um ihren Arm geschlossen. Das Ekel Jewel trat dichter an sie heran, so dicht das sie seine schorfige, ausgetrocknete Fratze fast vor Augen hatte und seinen aasigen Atem riechen konnte. Mit zwei Fingern einer Hand strich er ihr in einer Geste der Zärtlichkeit eine Strähne schwarzen Haares von der glatten Wange, was sie rebellisch den Kopf zur Seite drehen ließ. Schon sammelte sie Speichel in ihren Mund.
„So, das ist er also der große Moment. Der Moment wo man entweder enttäuscht wird oder aber das erhebende Gefühl des Glücks in seiner Brust verspürt. Ihr müsst für euch selbst entscheiden welches von beidem nun für euch zutrifft. Doch wenn ihr mir erlaubt eine persönliche Anmerkung zu machen, die Ware ist von ausgesuchter Qualität, sie ist nicht nur hübsch anzuschauen, sondern auch brandgefährlich wenngleich sie auf den ersten Blick nicht so wirkt. Dennoch ist sie eine leibhaftige Ketzerin deren Ergreifung das Imperium beträchtlich honoriert. Keine Ahnung was sie alles auf dem Kerbholz hat, aber sie ist ne verurteilte Terroristin und ihr ist’s gelungen von Egir Septimus zu fliehen, eine beachtliche Leistung… mir hat sie ihr Geheimnis wie sie das vollbracht hat noch nicht verraten, vielleicht vermögt ihr es?!“ Abwechselnd schaute er zu Ad`razbe wie Magal.
„Und das da…“ Er schüttete das einsame Goldstück mit einer Fuhre staubigen Sandes zu. „ist nicht meine Währung, ich rechne ihn Tausenderschritten oder… Truhen.“