05-21-2009, 10:35 PM
Würfel. Pyramiden. Quadrate. Perforierte, hauchdünne, schwebende Blättchen. Von Äderchen durchzogenes Geäst, wässrige Blutstropfen aus dem empfindsamen Nervenzentrum fördernd. Wiederum zersprungene Tonscherben, aufgebahrtes Knochenmosaik. Lose aneinandergestellte perlmutfarbene Sphären, klickend rieben sich deren oval abgeschliffene Flanken aneinander. Transfer, energetisches Knistern. Nichts, dazwischen eine dumpfe, fallende Leere, wie sie einen logischen Menschen verachtenswert verschlingen konnte. Emotionen versiegelten herabgelassene Barrieren, unmerklich geringe Hürden, kaum nennenswerter Widerstand, geschweige den rühmliche Reaktion. Nichts. Mancher Verstand glich dennoch mehr ausgerollten Schriftstücken denn verschlossenen Büchern, wie manch einer behauptet hatte. Sprudelnd glucksten sauerstoffgeschwängerte Teilchen zwischen den klinisch zerteilten Zehen empor. Akribisch schnarrten angespitzte Metallriemen hindurch, knöcherne Verknorpelungen zerstieben, angereichertes hellgraues Knochenmark. Glieder umfangen durch piesackende Nadelschnüre, eingelassene Schwüre. Frohlockende Erlösung als sich armstarke Traktate dennoch durch zugenähte Gehörsmuscheln vernehmen ließen. Empörend kräuselten sich zusammengepferchte Leiber aneinander, zirpend ergoss sich schwefelhaltiges Gemisch, toxisch dampfend in die Siederei. Sulfur, verfaultes Protein, unwillkürlich mochte jedermann sich würgen, salzige Säfte stießen auf, brannten im Halse, Speiseröhre, darüber hinaus im Rachen. Gallegeschmack, bitter und ranzig am Gaumen klebend. Gewürfeltes Wurzelwerk, gähnende Leere. Trübes, bleischweres Gewässer tröpfelte, stieg an, schwamm davon. Zuckend rückten embryopatische Zellknospen zusammen, Wehen setzten ein, wiederum floss blutdurchwirktes Hydrogen, durchmengt mit sauerstoffähnlichen Partikeln. Krächzend säumten sich beerenartige Körper aneinander, schwingend die plasmatischen Fangpeitschen, während sich kleinere Organismen kämpferisch darin wandten. Schallbrechender Krawall, ohrenbetäubend, schmerzhaft, niederwerfend. Lispeln wurde zu verstohlenem Flüstern, dies erwuchs zu beherztem Munkeln, emporsteigend in einem stumpfsinnigen Kirchenchor, darüber hinaus, panisches Zerwürfnis. Binnen herzfrequentierter Sinnesimpulse mutierten hauttypische Rezeptoren, gespeist durch zerbrechliches Erbmaterial. Knistern. Summen. Zirpen. Elektrizität. Angespannte Körperhaltung, verkürzte Nervenstränge, umgeleitet durch polarisierende Energien, nicht unähnlicher jener wundersamen Lorentzkraft. Empirische Kernsegmente verschoben sich, reihten sich in komplex wirren Mustern neu aneinander, zerteilten sich, sprangen auseinander und verklebten anschließend in einer grob anmutenden Mosaike. Ungeniert krallte sich irgendeine verdrehte links ausgestreckte Pranke, Kuppen wie durch erkaltetes Magmagestein geformt, Nägel daran wie gewälzte Bronze, ebene Blättchen, zersprungen an der Vorderseite, tiefe Krater bildend. Aus der Tiefe sich erhebend konnte man ihm, einem alten Bildnisse gleich, beinahe schon die Hand hinstrecken. Dennoch, vergebens. Wie in einer verstrichenen Sekunde, nichts mehr. Kein Laut. Keine Emotion. Kein gar nichts. Nichts. Mit ausgestreckter, greifender Hand stand sie regungslos inmitten irgendeiner Kammer, wunderte sich zunächst, wie dies vonstatten ginge. Fernab, Kratzen. Raues, schartiges Kratzen, wie jenes von verhornten, gestählten Trampelhufen. Grölen, schweres, bleiernes Rören, jedenfalls dessen wahnsinnig empfundener Widerhall. Die dargebotene Hand zerstob, wallte in verästelten Bächlein, gefärbt in Zinnober, Kirsch und Purpur. Pulsierend wie das Herz der Wesenheiten. Krachend, splitternd wie ein niedergeworfener Spiegel zerbarst dieses Ding, schillernd reflektierend sich wie Rasierklingenblättchen in alle erdenklichen Winde verteilend. Betrachtungen waren unumgänglich. Herabschauend glich es einer hochtrabigen Korona, hinaufblickend einem expandierenden Sternenreich. Lodernde Kometenschweife. Gläserne Leiber. Beinahe septische Schmerzen. Geschwollene Gefäße, glühende Organe. Wasserdampf. Schwefel. Bimsgestein, trocken krachend unter den nackten Sohlen. Wandelnd konnte man voran schreiten, jedoch ohne sich fortzubewegen. Einem unerklärlich teuflischem Globus gleich, revoltierte dieses Ding rotierend um ein großes Kuppelzenit, in dessen Herzen, wie in einem deformierten Mutterleibe, eingelassen in stinkend schwere Fruchtgewässer, ein Keim. Ein winzigkleiner, schädlicher Keim. Ein Bakterium. Schlimmer, ein virusartiges Teilchen, welches sich infizierend durch den unsagbar erweiterten Sinnesleib erstreckte und wie ein dämonisches Nadelkissen grinste, dessen umgekehrte Nägel sich höhnisch durch den Schädel frassen. Wenn dies lächelte, so aus Schmerz. Wenn dies seufze, so aus Kummer. Wenn dies jaulte, einzig aus finsterer Verwerflichkeit, sich selbst begreifend als vermaledeitest Schöpfung. Fluch, Hass und Unrat. Nichts glich Diesem an Hässlichkeit, Stumpfheit und Sinnlosigkeit. Verwährend sträubte sich eine jede Synapse, impulsartig rauschten die Blutesteilchen, kräftiger denn je trommelte das schwarze Herz. Vergiftend senkte sich jenes herab. Stockend in den Flügeln der Atem. Krächzend was empor gestoßen. Nebelschwaden, karg und beißend. Glucksen. Röcheln. Ersticken. Mit einem Male zerbarst was vormals heile war, entschlüsselten sich die verzweigten Stränge, bahrten sich in zweierlei Ketten welche zwar normal zueinander, jedoch strikt getrennt. Das Rätsel der Menschheit, ein kärglicher Spott.
Sich selbst mit einem Male wiederum in Zeitlichkeit und Räumlichkeit gefangen wahrnehmend, schloss das irgendwie verstört wirkende blondhaarige Mädchen inmitten obskur glotzender Persönlichkeiten die ausgestreckte Hand. Stille, und so etwas wie Disharmonie schwebte darüber. Irgendwas hielt an ihr, welches wie eine stählerne Feder drückte und presste, und sie verstand darin jenen Arm welcher sie fortzutragen gedachte. Murmeln. Sie entriss sich der fürstlichen Leitung und starrte etwas unbeholfen zwischen zwei Reihen unverhüllter Steingrotesken hindurch, etwa in einem Winkel das man den oberen Teil der gesimsten Balustrade, aber auch den unteren Teil des himmlischen Firmaments betrachten konnte. Wie verhaftet darin, umgeben von verwirrt glubschenden Botanikern, Philosophen, Architekten und Kriegern, bannte sie sich einzig und allein an diesem Bildnis. Wortlos, immer noch die eine dargebotene rechte Hand nach einen namenlosen Übel ausgestreckt, welches sie dennoch bizarr selbst begreifen konnte.
Sich selbst mit einem Male wiederum in Zeitlichkeit und Räumlichkeit gefangen wahrnehmend, schloss das irgendwie verstört wirkende blondhaarige Mädchen inmitten obskur glotzender Persönlichkeiten die ausgestreckte Hand. Stille, und so etwas wie Disharmonie schwebte darüber. Irgendwas hielt an ihr, welches wie eine stählerne Feder drückte und presste, und sie verstand darin jenen Arm welcher sie fortzutragen gedachte. Murmeln. Sie entriss sich der fürstlichen Leitung und starrte etwas unbeholfen zwischen zwei Reihen unverhüllter Steingrotesken hindurch, etwa in einem Winkel das man den oberen Teil der gesimsten Balustrade, aber auch den unteren Teil des himmlischen Firmaments betrachten konnte. Wie verhaftet darin, umgeben von verwirrt glubschenden Botanikern, Philosophen, Architekten und Kriegern, bannte sie sich einzig und allein an diesem Bildnis. Wortlos, immer noch die eine dargebotene rechte Hand nach einen namenlosen Übel ausgestreckt, welches sie dennoch bizarr selbst begreifen konnte.