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Globales Geschehen
#3
Majestätisch schaukelte die Erste Panzerklasse Fregatte President Chaseman in der strahlenverseuchten Meerenge, welche wie eine natürliche Grenzziehung zwischen Tu Pekok und Franes Stadt wirkte, allerdings von beiden Stadtstaaten bis in die heutigen Tage hinein heiß umfehdet blieb. Aus eben diesem Grunde hatte vor einigen Jahren ein besonders wachgerüttelter, weiser Präsident der Kolonialen Truzt-Städte den diplomatischen Auftakt zu einer modernisierten Kanonenbootpolitik gemacht. Seit dieser Zeit tuckerten wöchentlich mehrere der schwer gepanzerten Leviathane zwischen den beiden Festlandmassen, beständig auf Jagd nach etwaigen “Vertragsbrüchen” und “piratischen Aktivitätn” beider Seiten. Das der Senat in Truzt allerdings meist die parlamentarische Scheinpräsidentschaft Franes Stadts bevorzugte galt dabei allerdings als öffentlich anerkannt. Schließlich waren die übermäßigen Aggressionen stets von den etwas… zurückgebliebenen Einwohnern Tu Pekoks gekommen.

Es war eines dieser großen, hässlichen, meerdurchpflügenden Ungetümer, eines mit der mehreren Meter dicken Stahl- und Ceramitpanzerung, eines mit mehreren, schweren Geschütztürmen, welche eine kleinere Nussschale binnen einer Salve auf den Grund des Meeres zu schicken vermochten. Warum genau man allerdings eine derart übermäßige Finanzierung der navalen Streitmächte forcierte, wusste dann auch wieder keiner auf den Punkt zu bringen. Immerhin waren dieser “schwimmenden Inseln” relativ kostspielig, dank der Beschaffenheit der meisten Meere Korons darüber hinaus noch sehr wartungsbedürftig, verschlangen Unsummen an staatlichen Zuwendungen und bedurften mehrere “Mannschaften” Besatzung. Für manch einen sogenannten Militärexperten waren aus genannten Gründen, und anderen, die Anschaffung einer “Raumflotte” logischer, führende Militärs hielten allerdings stets dagegen, das bereits ein beträchtlicher Anteil an Truzt-Bürgern die Besatzung der imperialen Raumflotte innerhalb der planetarischen Atmosphäre bilden würde. Auch galt die Admiralität, sowie Generalität Truzts als besonders… dickköpfig, in vielerlei Beziehung, folglich auch hier. Eine mächtige, schiffsstarke Marine galt einfach allgemein als… Prestigesache. Das man damit allerdings nur knapp unterhalb der “Vertragswidrigkeit” bezüglich des KdH wanderte, störte allerdings genauso wenig, offiziell waren diese Schiff doch ohnehin im Besitz der PVS. Also nicht Eigentum der Truzt-Städte, selbst wenn deren Insignien und Wappen auf beinahe jedem Plastikeinweglöffel abgebildet waren.

Die hochmoderne, milliardenschwere Kommandobrücke der Panzerfregatte hatte man dabei mit besonderen Aufmerksamkeit bedacht. Nicht etwa plumpe Stahl-Stahl-Blech Armaturen, schwindlige Sitzschalen sowie drahtverstärkte Anzeigen wurden verwendet, sondern poliertes, importiertes Edelgehölz, ausgepolsterte Sitzmöglichkeiten entlang des Navigationskartenmaterials, säuberlich abisolierte Kanten und Ecken, sowie deutlich ausgerichtete Anzeigenadeln aus empfindsameren Metallen aus konventionellem Nickel oder Chrom. Die meisten der komplizierten Sonar, Radar und Anzeigegerätschaften waren sogar mit deutlichen, gothischen Schriftzügen versehen worden. Einzig und allein ein dunkel purpurner Klecks gespickt mit ein paar mittellangen, weißblonden Stoppelharren schien die zusammenfassbare Schönheit zu beinträchtigen. Knapp unterhalb dieses schändlichen Schmutzfleckes war ein weiteres Indiz, genauer die Quelle für ersteren, ein zusammengesackter, menschlicher Leichnam, ein etwa faustgroßes Loch durch den bemützten Schädel gestanzt. Den goldenen Querbalken entlang der abgesteppten Kragenrolle gemäß wohl der Dienstführendeoffizier, unmittelbar in seiner Nähe dann noch ein Erster Maat, sowie einige Navigatoren und Matrosen. Allesamt wirkten irgendwie nicht wie in einer Kampfhandlung eliminiert, sondern, entgegen gohmorschen Rechts, standrechtlich hingerichtet.

Noch trat ozonartiger Mündungsrauch aus dem heißen Pistolenlauf, zwar gesenkt auf den durch Absonderungen des spastischen Todeskampfes gesprenkelten Flur, doch dennoch sicher durch die behandschuhten Hände des Individuums im knöchellangen schwarzen Offiziersrock. Eine überaus distanziert erscheinende Ähnlichkeit mit einem der ledernen Kommissarsmäntel war zwar nur angedeutet, doch keineswegs gänzlich bestreitbar. Trotz der tropisch anmutenden Schwüle der lokalen Hoheitsgewässer Franes Stadts trug diese hier die eingeschwärzten Knochenknöpfe bis zur letzten Loch hoch geschlossen. Der dünne, seidenartige Kragen der obsidianischen Feldbluse darunter war gerade noch darunter ersichtlich, ehe man in das spitzgesichtige Antlitz mit aufgesetzter Atemschutzmaske blicken durfte, der rundliche Militärfilter in das dafür vorgesehene Gewinde gesteckt. Die charakteristisch dschungelgrünen Iriden wurden durch einen mandelförmigen Augenschwung umschlossen, was in diesen geografischen Breiten trotz der niedrigstehenden Sonne trotz allem als relative Seltenheit galt. Einzig ein winziges Emblem entlang des Mantelkragens wies überhaupt ein Identifikationsmerkmal auf, welches nicht zu blanker Anonymität verdammte. Ein gekettetes Händepaar, auf kristallblauem Untergrund, die einzelnen Glieder russschwarz, welche einen scheinbar brennende, besser aus Flammen bestehende exotische Blüte umschlossen. Nein, befreiten, aus sicherem Griff befreiten, davon fliegen ließen. Ein in ebenso dunkel gehaltene, allerdings mit violetter Halsschärpe versehener Marineinfanterist, wenigstens der allgemeinen Aufmachung gemäß, mit umgeschnallter Lasersturmwaffe, war gleichfalls dabei durch die geöffnete Brückenluke hereinzusteigen, schlug allerdings vier Schritt entfernt von erster Persönlichkeit dienstbeflissen die in gepanzerten Sicherheitsstiefeln steckenden Haken zusammen und salutierte disziplinierter und akkurater als das so mancher Gardist gemocht hätte.

“SKT-27 hat die Bergung und Requirierung der Truzt-Brennstäbe vollkommen abgeschlossen. Nach einer vollständigen Übertragung sämtlicher Ingenieursbaupläne auf unsere Datenspeicher wurde der Zentralrechner formatiert und anschließend zerstört. Die verbliebene Schiffsbesatzung wurde im Bug festgesetzt und durch Kampfstoff Zeta Siebzehn eliminiert. Wie beordert wurden zehn Prozent der Kernmasse zu einem als “Schmutzige Bombe” klassifizierten Sprengsatz umfunktioniert. Erwarten weitere Befehle.”
“Den Zeitzünder aktivieren, zwanzig Minuten, anschließender taktischer Rückzug zum LLK. Ausführen.”
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[Kein Betreff] - von - 03-15-2009, 03:33 PM
[Kein Betreff] - von - 03-22-2009, 11:11 PM
[Kein Betreff] - von - 04-26-2009, 02:19 PM
[Kein Betreff] - von - 05-02-2009, 04:35 PM
[Kein Betreff] - von - 05-02-2009, 11:13 PM
[Kein Betreff] - von - 02-19-2010, 11:52 PM
[Kein Betreff] - von - 04-03-2013, 10:08 PM
[Kein Betreff] - von - 05-21-2013, 10:53 AM

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