04-13-2009, 01:00 AM
Verständnislosigkeit wäre noch die geringste aller Emotionen, welche keimt zwischen den angestrengt dreinschauenden Glotzaugen der desorientierten Menschenmasse. Einige von ihnen verharrten sogar in einer blutigen Pose, einen unliebsamen Feind noch am Schopfe haltend, die Klinge schon halb durch den Skalp getrieben. Andere musterten ihn misstrauisch mit qualmenden Läufen, andere bluteten dafür aus durchlöcherten Stirnen. Plumpe Axtimitationen aus gebrochenen Hubschrauberotoren, fahl durch die russhaltige Verarbeitung, senkten sich bis in den adernlassverseuchten Dreck. Sohlen kratzten unruhig, einige Carnaks scharrten hörbar mit den Hinterläufern herum. Das Wagenrad auf welchem sich eben noch einer der Häuptlinge befunden hatte, knarrte, Eingeweide und Organbrei blubberte daran herab. In der Ferne detonierte eine übereifrig davon gefegte improvisierte Granate, ursprünglich wohl eine Haubitzenpatrone. Wind frischte auf, Wimpel neigten unruhig ihre farbenfrohen Schwänze, im entfernten Winkel ein ungestümer Grunzlaut. Mehr nicht. Eine angeschlagene Häuserfront brach ächzend in sich zusammen, als habe man sie aus losen Karten zusammengestellt. Ersterbendes Wimmern. Ansonsten nichts.
Irgendwann trat einer vor, ein einzelner Mann nur, von Statur ein wenig kleiner denn der Kriegsfürst selbst, doch wesentlich sehniger, gewandter vom Auftreten her. Sein schmales viperngleiches Gesichtlein drückte verborgene Intelligenz aus, die schlitzförmigen Augen strahlten eine Verfassungsruhe aus wie sie kein imperialer Bürger jemals träumen durfte. Eine zusammen geschmiedete Berdiche lächelte blutig zwischen seinen sonnengegerbten Fingern, dumpf mochte sich der Großfürst vielleicht an jenen Mann erinnern, möglicherweise war er damals aber auch zu weit entfernt gewesen. Allmählich zog er das scharlachrote Turbantuch über die Lippen herab, fast demütig die Mundwinkel zu sanftem Lächeln gezwungen. Kein wahrhaftiger Ausdruck menschlicher Emotion, eher ein zweifelhaftes Anerkennen, wie von Wölfen, welche sich Untereinander die Rudelsführung gestatteten. Die rechte, unberingte Hand glitt schweigend an seine Brust, eine angedeutete Verbeugung, welche sich infektiös über die umliegenden Schlachtenbrüder fortzusetzen schien. Aus der Mitte des zerstrittenen Haufens wankte ein uralter Greis heran, wie auch immer er in diesem blutigen Scharmützel überlebt haben mochte, war ungewiss, dennoch hatte er dies wohl vollbracht, ohne selbst beschmiert durch Lebenssäfte zu sein. Mit knorrigem Carnakhautstock verwies er auf den Maskenträger.
“Al Mechdi! Der maskierte Kriegerfürst, welche der Prophezeiung folgend, das Gesicht Alluh dalana Radscha Shenjalis tragen wird! Tiefe Demut, hoher Herr, tiefe Demut! Wähle jene Würdigsten aus unseren Stämmen, welche all die schlangenhafte Götzendienerei des flammenden Phönix vertreiben sollen aus unsere Mitte! Shulan Mahli prophezeite vor Generationen schon die Ankunft, jener welcher unbestritten, nackend das Kriegerbeil wider mächtige Stammesherren erheben wird, würde unseren Durst stillen und uns vor den Verderbnis sendenden Feuerlanzen bewahren! Brüder, der Tag der Erlösung aller Stämme, al-Kiyamash, wurde uns offenbart!”
Irgendwann trat einer vor, ein einzelner Mann nur, von Statur ein wenig kleiner denn der Kriegsfürst selbst, doch wesentlich sehniger, gewandter vom Auftreten her. Sein schmales viperngleiches Gesichtlein drückte verborgene Intelligenz aus, die schlitzförmigen Augen strahlten eine Verfassungsruhe aus wie sie kein imperialer Bürger jemals träumen durfte. Eine zusammen geschmiedete Berdiche lächelte blutig zwischen seinen sonnengegerbten Fingern, dumpf mochte sich der Großfürst vielleicht an jenen Mann erinnern, möglicherweise war er damals aber auch zu weit entfernt gewesen. Allmählich zog er das scharlachrote Turbantuch über die Lippen herab, fast demütig die Mundwinkel zu sanftem Lächeln gezwungen. Kein wahrhaftiger Ausdruck menschlicher Emotion, eher ein zweifelhaftes Anerkennen, wie von Wölfen, welche sich Untereinander die Rudelsführung gestatteten. Die rechte, unberingte Hand glitt schweigend an seine Brust, eine angedeutete Verbeugung, welche sich infektiös über die umliegenden Schlachtenbrüder fortzusetzen schien. Aus der Mitte des zerstrittenen Haufens wankte ein uralter Greis heran, wie auch immer er in diesem blutigen Scharmützel überlebt haben mochte, war ungewiss, dennoch hatte er dies wohl vollbracht, ohne selbst beschmiert durch Lebenssäfte zu sein. Mit knorrigem Carnakhautstock verwies er auf den Maskenträger.
“Al Mechdi! Der maskierte Kriegerfürst, welche der Prophezeiung folgend, das Gesicht Alluh dalana Radscha Shenjalis tragen wird! Tiefe Demut, hoher Herr, tiefe Demut! Wähle jene Würdigsten aus unseren Stämmen, welche all die schlangenhafte Götzendienerei des flammenden Phönix vertreiben sollen aus unsere Mitte! Shulan Mahli prophezeite vor Generationen schon die Ankunft, jener welcher unbestritten, nackend das Kriegerbeil wider mächtige Stammesherren erheben wird, würde unseren Durst stillen und uns vor den Verderbnis sendenden Feuerlanzen bewahren! Brüder, der Tag der Erlösung aller Stämme, al-Kiyamash, wurde uns offenbart!”