03-31-2009, 08:51 PM
Tatsächlich schaffte er es, die girlandenartige, samtrote Schmuckbehängung des Opernhauses loszulösen, eine kontinuierlichen Pendelbewegung gehorchend, sowie unter Einfluss der physikalischen Schwerkraft, sanft und federweich wie eine… Abrissbirne zwischen den Rängen landend. Links und Recht regnete es kleingehackte Holzsplitter, verbogene Metallschrauben, Nägel und zerfetzte Stoffbehänge flatterten herum wie die Schmeißfliegen um den Corpus. Irgendwie verdutzt hockte der Chaot, einem breitbeinig dasitzenden Grizly-Bären gleich, den oben abgerissenen Stoffvorhang zwischen den Pranken haltend da. Das Bühnenstück war indes farblos weitergelaufen, ein einzelner Mann in lächerlicher historische Uniform, mit zusammengebundenen Händen, an einen dicken, Buchenholzpfahl gebunden, trällerte aus letzten Leibeskräften irgendwo flehend in tiefem Sonor. Fünf andere Kerle, in eben solch lächerlich, verschnörkelten Paradeuniformen und schenkelhohen Reiterstiefeln, formierten sich mit Musketen und aufgelanzten Bajonetten. Die Szene hatte etwas von einer Exekution, vermutlich sollte sie sogar genau das darstellen. Warum auch immer man einem Gefangenen, nun, scheinbar Offizier, gestattete so herumzubrüllen.