03-23-2009, 02:23 AM
Kari wußte nicht, wie weit das Trainingsprogramm noch ging, aber was sie definitiv spürte, war der Schweiß auf ihrer Haut, der sich in die Klamotten sog. Was auch immer das Hauptziel des Programms war, ihre neuen Beine hatte Kari mehr als ausgiebig benutzt. Außer Atem war sie inzwischen auch.
Sie ging vor dem nächsten Durchgang in die Hocke und überprüfte ihren Munitionsstand. Die Automatikwaffe hatte zwar eine Digitalanzeige nicht unähnlich dem Zwo-Einer, aber der Soldatin war es lieber, sich dessen selbst zu überzeugen. Immerhin war es eine ihr unvertraute Waffe, wer wußte schon, wie zuverlässig das Ding war.
Halbes Magazin. Hoffentlich reicht das. Großartige Feuerstöße sollte ich wohl unterlassen.
Damit ging sie zum nächsten Abschnitt des Geländes weiter und gelangte damit auf die Nachbildung eines Straßenzuges.
Hm, unschön. Mehrere Ein-/Ausgänge, viele Fenster. Fehlt nur noch, daß dieser Part mit Claires verbunden ist und wir uns doch hier treffen.
"Wir steigern jetzt die Intensität der Belastung ein wenig."
Steigern? Grundgütiger, schwitzen tue ich doch schon genug.
Kari stand quasi mitten auf der Straße, als die Frau Doktor ihre Durchsage machte. Reflexartig hob die junge Koronerin ihre Waffe, als aus einigen Hauseingängen Puppen surrten, doch erkannte sie diese zu ihrem Glück trotz ihres immer noch anhaltenden Adrenalinschubs rechtzeitig als Nicht-Ziele.
Überlastung meiner Sensorik, Frau Doktor? Als ob ich mir nicht denken könnte, was jetzt passieren wird...
Fast im gleichen Augenblick schwirrten weitere Puppen aufs Gelände, die definitiv keine Zivilisten darstellten, wie sie mit ihrem Bombardement klarstellten. Die Puppe mit der Automatikwaffe gewahrte sie allein wegen der Waffe als erstes, danach noch mindestens eine zweite oder mehr außerhalb ihres Blickfelds, den Schüßen nach zu urteilen. Eine wirkliche Erfassung ihrer Lage fiel ihr jedoch schwer, da die Nicht-Ziele durch das Geballer aufgeschreckt davon stoben und aus diversen Lautsprechern kreischend in alle Richtungen flohen.
Keine vernünftige Deckung, dafür jede Menge bewegliche Hindernisse und kein klares Schußfeld. Und im Gegensatz zu mir werden die Ziele wenig Hemmung haben, in die Masse zu schießen. Auf offenem Feld werde ich zur Zielscheibe oder von der Masse niedergewalzt. Priorität eins: Erstmal weg hier.
Geduckt hastete sie zum nächstem Hauseingang, um wenigstens ein wenig Deckung zu erlangen und vom Chaos der "Zivilisten" weg zu kommen. Im Lauf gab sie zwei kurze Schüße in Richtung der Mp-Puppe ab, diese verschwand jedoch geschwind wieder im Hausinneren, sodaß die Geschoße ins Leere zischten. Zu mehr kam die Koronerin auch nicht, denn während ihres Sprints mußte sie mehrfach einigen der Zivilpuppen ausweichen und Haken schlagen, um zu ihrem Ziel zu gelangen und durch die Panik der Zivilpuppen hatte sie auch keine weitere Möglichkeit zum Schuß, bevor sie an einem der Eingänge war. Dafür hatten die Laserpuppen sie aber auch ganz schön auf Trab gehalten und dabei ohne Rücksicht auf Verluste in die Menge geballert.
Keine gute Position/Deckung. Aber besser, als auf offener Straße zu stehen und niedergemäht zu werden. Ich hätte an der Wand bleiben sollen.
Dennoch lugte sie mit dem Gewehr um die Ecke des Eingangs und nahme eine der Zielpuppen unter Feuer. Der erste Schuß traf nur den Fensterrahmen, der zweite saß ebenso wenig im Ziel und sauste knapp am Körper der Puppe vorbei. Kari wollte sich gerade in Deckung drehen, als sie im Augenwinkel eine Bewegung oberhalb der "panischen" Zivilisten bemerkte und sich gerade so noch in die andere Richtung hechten konnte, bevor ihr vorheriger Aufenthaltsort mit Platzpatronen gespickt wurde. Die Puppe mit der Maschinenpistole hatte ihre vorherige Position verlassen und war auf ihren Schienen innerhalb des Gebäudes andernorts gesaust, was sie nicht nur vor Karis Augen verborgen hatte, sondern sie auch noch in eine bessere Schußposition brachte, bevor sie wieder vom Fensterrahmen huschte, um wieder in Deckung zu sein.
Thron, da hocke ich doch glatt auf dem Serviertablett, die Hauseingänge sind eine Todesfalle ohne Bewegungsspielraum! Weg hier, in Bewegung bleiben und bloß in keiner Sackgasse enden. Auch wenn ich dafür auf die Straße muß. Zumindest machen die Nicht-Ziele jetzt weniger Probleme.
Entsprechend unwohl war ihr, als sie sich wieder aufs offene Gelände bewegte. Unruhig schwenkte sie mit ihrer Waffe im Anschlag von einer Seite zur anderen und tastete sich dabei langsam auf einen der Wagen zu. Von den Puppen war nichts zu sehen, aber die Soldatin war sich sicher, daß das ebenfalls zum erhöhten Schwierigkeitsgrad gehörte und die Puppen sich nicht einfach so präsentieren würden. Sie kannte dieses Spiel. Die Ganger, die damals vor Jahren ihren Wohnschacht unsicher gemacht hatten, hatten es "Kammerjagd" getauft. Man nehme ein Opfer und packe an einen Ort mit viel offener Fläche und vielen Schußpositionen. Immer, wenn das Opfer versuchte, an einen der Ausgänge zu gelangen, kamen die Schützen aus ihren Löchern und trieben es wieder davon. Nicht zwingend, um es direkt zu töten, sondern meist, um erst noch ein wenig mehr Spaß am Leiden des Opfers zu haben, bis es entweder so mürbe war, daß es alle Hoffnung aufgab oder an den zahlreichen Verletzungen verblutete...auch wenn die Puppen es vermutlich nicht auf diese spezielle Spiel abgesehen hatten, fühlte sich Kari doch stark daran erinnert.
Falscher Zeitpunkt/Ort, um in Erinnerungen zu schwelgen.
Vier Schuß vergeudet, die nächsten müssen sitzen. Übereifriges Rumgeballer kann ich mir bei diesem Katz- und Mausspiel mit meinem Munitionsvorrat nicht leisten. Augen auf, Kari.
Eine der laserbewaffneten Puppen surrte zu Karis rechter Seite in eine der Fensteröffnungen und drehte sich in ihre Richtung, während die Soldatin herumwirbelte. Schüße fielen. Einen Wimpernschlag darauf befand Kari, nicht herausfinden zu wollen, ob die zischende Fahrzeugtür, die sie im letzten Moment aufgeschwungen hatte, auch einen echten Laserimpuls aufgehalten hätte. Wirklich sicher war sie sich da nicht, aber sie zögerte nicht, ihre improvisierte Deckung als Schützenhilfe zu verwenden, um ihrem Gewehr besseren Halt zu geben. Sie wußte, auf diese Entfernung hätte sie ohne festen Auflagepunkt Probleme mit dem Zielen, so aufgeputscht wie sie war.
So feuerte sie jedoch zwei Schüße ab, von denen einer ihr Ziel außer Gefecht setzte, während der zweite vorbeisauste. Die Laserpuppe sackte zusammen und stellte den Betrieb ein. Sonderlich viel Zeit zu großartigen Freudestänzen hatte Kari allerdings nicht, da währenddessen die beiden anderen Puppen in Feuerstellung surrten...und Kari war sich nicht sicher, ob sie schnell genug reagieren würde...
Sie ging vor dem nächsten Durchgang in die Hocke und überprüfte ihren Munitionsstand. Die Automatikwaffe hatte zwar eine Digitalanzeige nicht unähnlich dem Zwo-Einer, aber der Soldatin war es lieber, sich dessen selbst zu überzeugen. Immerhin war es eine ihr unvertraute Waffe, wer wußte schon, wie zuverlässig das Ding war.
Halbes Magazin. Hoffentlich reicht das. Großartige Feuerstöße sollte ich wohl unterlassen.
Damit ging sie zum nächsten Abschnitt des Geländes weiter und gelangte damit auf die Nachbildung eines Straßenzuges.
Hm, unschön. Mehrere Ein-/Ausgänge, viele Fenster. Fehlt nur noch, daß dieser Part mit Claires verbunden ist und wir uns doch hier treffen.
"Wir steigern jetzt die Intensität der Belastung ein wenig."
Steigern? Grundgütiger, schwitzen tue ich doch schon genug.
Kari stand quasi mitten auf der Straße, als die Frau Doktor ihre Durchsage machte. Reflexartig hob die junge Koronerin ihre Waffe, als aus einigen Hauseingängen Puppen surrten, doch erkannte sie diese zu ihrem Glück trotz ihres immer noch anhaltenden Adrenalinschubs rechtzeitig als Nicht-Ziele.
Überlastung meiner Sensorik, Frau Doktor? Als ob ich mir nicht denken könnte, was jetzt passieren wird...
Fast im gleichen Augenblick schwirrten weitere Puppen aufs Gelände, die definitiv keine Zivilisten darstellten, wie sie mit ihrem Bombardement klarstellten. Die Puppe mit der Automatikwaffe gewahrte sie allein wegen der Waffe als erstes, danach noch mindestens eine zweite oder mehr außerhalb ihres Blickfelds, den Schüßen nach zu urteilen. Eine wirkliche Erfassung ihrer Lage fiel ihr jedoch schwer, da die Nicht-Ziele durch das Geballer aufgeschreckt davon stoben und aus diversen Lautsprechern kreischend in alle Richtungen flohen.
Keine vernünftige Deckung, dafür jede Menge bewegliche Hindernisse und kein klares Schußfeld. Und im Gegensatz zu mir werden die Ziele wenig Hemmung haben, in die Masse zu schießen. Auf offenem Feld werde ich zur Zielscheibe oder von der Masse niedergewalzt. Priorität eins: Erstmal weg hier.
Geduckt hastete sie zum nächstem Hauseingang, um wenigstens ein wenig Deckung zu erlangen und vom Chaos der "Zivilisten" weg zu kommen. Im Lauf gab sie zwei kurze Schüße in Richtung der Mp-Puppe ab, diese verschwand jedoch geschwind wieder im Hausinneren, sodaß die Geschoße ins Leere zischten. Zu mehr kam die Koronerin auch nicht, denn während ihres Sprints mußte sie mehrfach einigen der Zivilpuppen ausweichen und Haken schlagen, um zu ihrem Ziel zu gelangen und durch die Panik der Zivilpuppen hatte sie auch keine weitere Möglichkeit zum Schuß, bevor sie an einem der Eingänge war. Dafür hatten die Laserpuppen sie aber auch ganz schön auf Trab gehalten und dabei ohne Rücksicht auf Verluste in die Menge geballert.
Keine gute Position/Deckung. Aber besser, als auf offener Straße zu stehen und niedergemäht zu werden. Ich hätte an der Wand bleiben sollen.
Dennoch lugte sie mit dem Gewehr um die Ecke des Eingangs und nahme eine der Zielpuppen unter Feuer. Der erste Schuß traf nur den Fensterrahmen, der zweite saß ebenso wenig im Ziel und sauste knapp am Körper der Puppe vorbei. Kari wollte sich gerade in Deckung drehen, als sie im Augenwinkel eine Bewegung oberhalb der "panischen" Zivilisten bemerkte und sich gerade so noch in die andere Richtung hechten konnte, bevor ihr vorheriger Aufenthaltsort mit Platzpatronen gespickt wurde. Die Puppe mit der Maschinenpistole hatte ihre vorherige Position verlassen und war auf ihren Schienen innerhalb des Gebäudes andernorts gesaust, was sie nicht nur vor Karis Augen verborgen hatte, sondern sie auch noch in eine bessere Schußposition brachte, bevor sie wieder vom Fensterrahmen huschte, um wieder in Deckung zu sein.
Thron, da hocke ich doch glatt auf dem Serviertablett, die Hauseingänge sind eine Todesfalle ohne Bewegungsspielraum! Weg hier, in Bewegung bleiben und bloß in keiner Sackgasse enden. Auch wenn ich dafür auf die Straße muß. Zumindest machen die Nicht-Ziele jetzt weniger Probleme.
Entsprechend unwohl war ihr, als sie sich wieder aufs offene Gelände bewegte. Unruhig schwenkte sie mit ihrer Waffe im Anschlag von einer Seite zur anderen und tastete sich dabei langsam auf einen der Wagen zu. Von den Puppen war nichts zu sehen, aber die Soldatin war sich sicher, daß das ebenfalls zum erhöhten Schwierigkeitsgrad gehörte und die Puppen sich nicht einfach so präsentieren würden. Sie kannte dieses Spiel. Die Ganger, die damals vor Jahren ihren Wohnschacht unsicher gemacht hatten, hatten es "Kammerjagd" getauft. Man nehme ein Opfer und packe an einen Ort mit viel offener Fläche und vielen Schußpositionen. Immer, wenn das Opfer versuchte, an einen der Ausgänge zu gelangen, kamen die Schützen aus ihren Löchern und trieben es wieder davon. Nicht zwingend, um es direkt zu töten, sondern meist, um erst noch ein wenig mehr Spaß am Leiden des Opfers zu haben, bis es entweder so mürbe war, daß es alle Hoffnung aufgab oder an den zahlreichen Verletzungen verblutete...auch wenn die Puppen es vermutlich nicht auf diese spezielle Spiel abgesehen hatten, fühlte sich Kari doch stark daran erinnert.
Falscher Zeitpunkt/Ort, um in Erinnerungen zu schwelgen.
Vier Schuß vergeudet, die nächsten müssen sitzen. Übereifriges Rumgeballer kann ich mir bei diesem Katz- und Mausspiel mit meinem Munitionsvorrat nicht leisten. Augen auf, Kari.
Eine der laserbewaffneten Puppen surrte zu Karis rechter Seite in eine der Fensteröffnungen und drehte sich in ihre Richtung, während die Soldatin herumwirbelte. Schüße fielen. Einen Wimpernschlag darauf befand Kari, nicht herausfinden zu wollen, ob die zischende Fahrzeugtür, die sie im letzten Moment aufgeschwungen hatte, auch einen echten Laserimpuls aufgehalten hätte. Wirklich sicher war sie sich da nicht, aber sie zögerte nicht, ihre improvisierte Deckung als Schützenhilfe zu verwenden, um ihrem Gewehr besseren Halt zu geben. Sie wußte, auf diese Entfernung hätte sie ohne festen Auflagepunkt Probleme mit dem Zielen, so aufgeputscht wie sie war.
So feuerte sie jedoch zwei Schüße ab, von denen einer ihr Ziel außer Gefecht setzte, während der zweite vorbeisauste. Die Laserpuppe sackte zusammen und stellte den Betrieb ein. Sonderlich viel Zeit zu großartigen Freudestänzen hatte Kari allerdings nicht, da währenddessen die beiden anderen Puppen in Feuerstellung surrten...und Kari war sich nicht sicher, ob sie schnell genug reagieren würde...