03-01-2009, 01:27 PM
Spinnengleich, in einer Anormalität welche ihres gleichen suchte, verformten sich die feinfasrigen Schnüre, herabhängend von den behauenen Steinmetzwerken vergangener Jahrhunderte. In lautloser Symbiose mit der dunklen Umgebung balancierten weitgewandete Kultgestalten, wie in amorphen Mönchskutten, über die gespannten “Leinen” herab. Jeder geschickt gesetzte Handgriff wirkte wie ein einstudiertes Pirouettenstück, als winzige Einlage eines größeren Theaterstücks, während sich das szenarische Aufbegehren der tiefer liegenden Essenflammen opernhaft einfügte. Rieseln kleinster Steinchen und fallender Kalkstaub, behutsames Aufsetzen gepolsterter Fußballen, welche weder vernehmbaren Laut noch bemerkenswerte “Spuren” hinterließen, während sich die nur spärlich gepanzerten Armschienen fügsam anpassten. Etwa sieben namenlose Gestalten, welche allesamt wie ein einziger Metabolismus agierten, wandelten in einem losen Halbkreis um des Fürsten gepanzerte Gestalt herum, scheinbar unbeeindruckt durch die schiere Größe seines mörderischen Amtswerkzeuges im unmittelbaren Vergleich zu ihren dünnen Schlingen und filigranen Klingen. Gleichmäßig zog sich die ausgelegte “Trittfalle” um den selbsternannten Wüstenregenten enger, während die Gesichter der mörderischen Gesellen ungekannt hinter ebenen, glattpolierten Porzellanvisagen verborgen blieben, welche allesamt dämonische oder wenigstens untote Züge trugen. Reißer, Schlangenfänge, verkürzte Schnauzen, stechende Augenpaare entlang der Wangen, Widerhaken und ähnliches, während klimpernde Reihen nadelspitzer Fleischhaken zwischen den ausgemusterten Fetzen ihrer Roben hingen, wie um potenzielle Trophäen darauf aufzuspießen. Wie zur Untermalung der verschwiegenen Drohung, nestelte das erste derartige Geschöpf an einer der Ketten und schwang sie bedächtig, bereit diese um offenbarte Schwächen des Fürsten zu winden…