02-09-2009, 11:17 PM
Bedächtig nahm er den Stapel wieder entgegen und wog ihn einen Augenblick prüfend in der Hand. Dann klopfte er den puderigen Sand neben der Feuerstelle mit der Hand fest und legte die Karten, in zwei gleichgroßen Blöcken, darauf ab.
Ein kleiner Hokuspokus um der zähen Zeit die Stirn zu bieten. Das Feuer fing sich auf dem Halbmond seines entblößten Lächelns.
Also... Er hob die oberste Karte ab und betrachte sie. Plötzlich weiteten sich seine Augen in schierem Entsetzen.
Ich sehe großes Unheil! Eine quälende Pause folgte, dann entspannten sich seine Züge und er zwinkerte dem anderen, über die vermeintliche Schicksalskarte hinweg, an.
Alte, fatalistische Tradition der Scharlatane.
Damit legte er die Karte auf einen Teil des flachgeklopften Bodens. Das Spiel schien eine seltsame Mischung aus Tarot- und normalen Karten zu sein. Die Bilder waren kleine Kunstwerke und das ganze Set müsste einmal sehr teuer gewesen sein. Die offenliegende Karte zeigte einen Turm, der aus einem Häusermeer ragte. Wesenheiten umflatterten ihn, kleine Teufel oder ähnliche Dämonengestalten.
Der Turm, la claustra barschada, das verbrannte Kloster. Die Deutung bedarf keiner sonderlichen Kunstfertigkeit. Es ist der Ort an den ihr zu gelangen sucht und doch steht er Kopf, da er mehr ist als die Summe seiner Teile. Nicht nur Stein und Mauerwerk, sondern ein Anker in den Welten. Die nächste Karte folgte und fand ihren Platz neben der ersten. Sie bildete vier Reiter ab, die über ein geschundenes Land jagten. Der Mittlere war hervorgehoben und schwang sein Schwert drohend.
Achje wie langweilig. Den Krieg zu weissagen ist als würde man der Wüste Trockenheit prophezeien.Ohne sie weiter zu betrachten legte er das Bildnis halb auf den Turm. Das Blut derer, die auf seinem Altar geopfert werden, ist der Leim, welcher das Gefüge des Kosmos zusammenhält. Also weiter. Wieder eine Karte. Auch das recht eindeutig, Das Bild eines Mannes der mit bloßen Füßen eine staubige Ebene durchwanderte. Der Eremit oder in unserem Fall der Wanderer. Er beschreibt euch, der ihr auf der Suche seit. Etwas zieht euch, etwas jagt euch. Es ist Antrieb und Drohung gleichsam und ihr hofft es an diesem Ort zu finden. Oder das es euch findet? Er tippte auf den Turm. Und doch seit ihr euch selbst nicht ganz im Klaren was diese Macht ist, die euch treibt. Vielleicht sehen wir es, wenn auch bis jetzt nichts Bemerkenswertes offenbart werden konnte. Als er die Karte nun ablegte tanzte der Feuerschein über die Figur auf dem Papier. Es mochte eine Verzerrung des Lichtes sein, ein Schattenspiel, doch die Gestalt sah Ad´raube wirklich zum verwechseln ähnlich.
Inzwischen war die Dunkelheit um sie her perfekt. Nichts schien mehr zu existieren als der kleine Kegel aus Licht, die beiden Männer und die Karten.
Ah jetzt wird es interessanter. Er drehte die Karte zwischen zwei Fingern, so das sie der andere sehen konnte. Sie war dieses Mal einer Spielkarte ähnlich, sie zeigte den Oberkörper eine weiblichen Person, gespiegelt, knapp unter der Brust. Aber die Spiegelbilder waren nicht gleich. Das Obere zeigte eine zierliche, junge Frau mit blonden Haaren, doch die Augen waren ihr rausgerissen und hatten nichts als schaurig, gähnende, Löcher hinterlassen. Ihr umgedrehtes Gegenstück schien die gleiche Frau zu sein, so weit man das erkennen konnte. Ihr Kopf war hier nämlich zur Gänze in eine schwarze Latexmaske gehüllt. Lediglich die blonden Haare fielen, als langer Zopf, vom Hinterkopf. Ihr Mund war mit einem rötlichen Knebelball verschlossen, dafür die Augen in erkennendem Starren aufgerissen.
Die Seherin, die Priesterin, La Papesse, oder vielleicht L' Impératrice? Wer weiß? Sicherlich sieht sie sich als beides kann jedoch beides nicht völlig sein. Sie vermag es sich an die Zukunft zu erinnern. Er legte die Karte neben die von Rasankur, so das eine Ecke den Wanderer leicht überschnitt. Sie hat Bezug zu euch, auf die eine oder andere Art. Wieder sein, mit einem Grinsen hervorgebrachter Satz. Vielleicht ja, vielleicht Nein!
Die nächste Karte verließ den Stapel.
Das Scheusal, mannigfaltige Bedeutung. Vielleicht ein verkrüppelte Seele, vielleicht nicht mehr als eben das was man sehen mag. Die Kreatur auf der Abbildung war ein verhärmter Unhold mit strähnig, weißem Haar. Er schien den Betrachter anzufauchen, das Gesicht in einem Ausdruck, halb aus Hass, halb aus Furcht, erstarrt. Die Bild war so meisterhaft gezeichnet das die Kreatur jeden Moment zum Leben erwachen und aus dem Kartenrahmen steigen musste. Er platzierte sie unter der Seherin.
Bald steht die Konstellation. Flüsterte Magal, der jetzt ein wenig angestrengt klang. Schnell glitt die Nächste von ihren Schwestern.
Der Fürst, natürlich der Fürst, Herr und Sklave des Turms, bis zum Tag des Bebens. Vielleicht die mächtigste Karte, vielleicht Le Fou. Wer kann es sagen? Er legte sie quer auf Turm und Krieg, ihr unterer Rand nur Millimeter von der Priesterin entfernt, doch ohne Berührung. Durch die Lage konnte Ad´razbe sie direkt betrachten. Der gerüstete Körper eines Krieges, düster brütend aus einem Thron, geformt aus Leibern, die unter dem Gewicht des Herrschers winselten und sich gequält wanden. Der Kopf dieses dunklen Königs lag im Schatten und entzog sich dem Blick. Ein unterdrücktes Lachen entrang sich Magals Kehle als er nun auf den Nachfolger blickte.
Der Magier! Mit Sicherheit der größte Narr.
Schreitet einher, voll glänzender Macht, doch aus Rauch und Flamme sein Bild nur gemacht. Versucht alles zu wissen, alles zu versteh‘n und muss vor dem Ganzen wie Luft dann zergeh‘n.
Ein Moment des Schweigens.
Dann legte Magal die Karte, ohne sie umgedreht zu haben in den Staub. Ein Stückchen von den anderen entfernt.
Vergessen wir ihn, diesen größten aller Unbedeutenden.
Sieben liegen und die achte soll zeigen was wichtig ist unter dem was nur wahrhaftig ist. Er zog nun die achte Tarotkarte und drehte sie ohne sein Gegenüber dabei aus den Augen zu lassen.
Der Prinz!
Feierlich legte er sie über den Wanderer, so das sie diesen vollkommen verdeckt. Das Geschöpf auf dem Bild blickte Ad´razbe direkt an. Abstoßend und abartig schön zugleich, war es weder Mann noch Frau. Ein androgynes Wesen das, so die nervösen Flammen es mit ihrem Licht liebkosten, einmal einen Phallus, dann wieder weibliche Brüste zu besitzen schien. Der Kopf war noch mehr vom Spiel des Feuers beeinträchtig. Mal der eines Mannes, einer Frau, eines Ziegenbocks oder alles vereint, so gaukelten die Augen einem vor.
Magal hielt sich mit seinen erklärenden Worten zurück und musterte Ad´razbe nur neugierig, gespannt auf die Reaktion die diese Karte bei ihm erzeugen würde.
Ein kleiner Hokuspokus um der zähen Zeit die Stirn zu bieten. Das Feuer fing sich auf dem Halbmond seines entblößten Lächelns.
Also... Er hob die oberste Karte ab und betrachte sie. Plötzlich weiteten sich seine Augen in schierem Entsetzen.
Ich sehe großes Unheil! Eine quälende Pause folgte, dann entspannten sich seine Züge und er zwinkerte dem anderen, über die vermeintliche Schicksalskarte hinweg, an.
Alte, fatalistische Tradition der Scharlatane.
Damit legte er die Karte auf einen Teil des flachgeklopften Bodens. Das Spiel schien eine seltsame Mischung aus Tarot- und normalen Karten zu sein. Die Bilder waren kleine Kunstwerke und das ganze Set müsste einmal sehr teuer gewesen sein. Die offenliegende Karte zeigte einen Turm, der aus einem Häusermeer ragte. Wesenheiten umflatterten ihn, kleine Teufel oder ähnliche Dämonengestalten.
Der Turm, la claustra barschada, das verbrannte Kloster. Die Deutung bedarf keiner sonderlichen Kunstfertigkeit. Es ist der Ort an den ihr zu gelangen sucht und doch steht er Kopf, da er mehr ist als die Summe seiner Teile. Nicht nur Stein und Mauerwerk, sondern ein Anker in den Welten. Die nächste Karte folgte und fand ihren Platz neben der ersten. Sie bildete vier Reiter ab, die über ein geschundenes Land jagten. Der Mittlere war hervorgehoben und schwang sein Schwert drohend.
Achje wie langweilig. Den Krieg zu weissagen ist als würde man der Wüste Trockenheit prophezeien.Ohne sie weiter zu betrachten legte er das Bildnis halb auf den Turm. Das Blut derer, die auf seinem Altar geopfert werden, ist der Leim, welcher das Gefüge des Kosmos zusammenhält. Also weiter. Wieder eine Karte. Auch das recht eindeutig, Das Bild eines Mannes der mit bloßen Füßen eine staubige Ebene durchwanderte. Der Eremit oder in unserem Fall der Wanderer. Er beschreibt euch, der ihr auf der Suche seit. Etwas zieht euch, etwas jagt euch. Es ist Antrieb und Drohung gleichsam und ihr hofft es an diesem Ort zu finden. Oder das es euch findet? Er tippte auf den Turm. Und doch seit ihr euch selbst nicht ganz im Klaren was diese Macht ist, die euch treibt. Vielleicht sehen wir es, wenn auch bis jetzt nichts Bemerkenswertes offenbart werden konnte. Als er die Karte nun ablegte tanzte der Feuerschein über die Figur auf dem Papier. Es mochte eine Verzerrung des Lichtes sein, ein Schattenspiel, doch die Gestalt sah Ad´raube wirklich zum verwechseln ähnlich.
Inzwischen war die Dunkelheit um sie her perfekt. Nichts schien mehr zu existieren als der kleine Kegel aus Licht, die beiden Männer und die Karten.
Ah jetzt wird es interessanter. Er drehte die Karte zwischen zwei Fingern, so das sie der andere sehen konnte. Sie war dieses Mal einer Spielkarte ähnlich, sie zeigte den Oberkörper eine weiblichen Person, gespiegelt, knapp unter der Brust. Aber die Spiegelbilder waren nicht gleich. Das Obere zeigte eine zierliche, junge Frau mit blonden Haaren, doch die Augen waren ihr rausgerissen und hatten nichts als schaurig, gähnende, Löcher hinterlassen. Ihr umgedrehtes Gegenstück schien die gleiche Frau zu sein, so weit man das erkennen konnte. Ihr Kopf war hier nämlich zur Gänze in eine schwarze Latexmaske gehüllt. Lediglich die blonden Haare fielen, als langer Zopf, vom Hinterkopf. Ihr Mund war mit einem rötlichen Knebelball verschlossen, dafür die Augen in erkennendem Starren aufgerissen.
Die Seherin, die Priesterin, La Papesse, oder vielleicht L' Impératrice? Wer weiß? Sicherlich sieht sie sich als beides kann jedoch beides nicht völlig sein. Sie vermag es sich an die Zukunft zu erinnern. Er legte die Karte neben die von Rasankur, so das eine Ecke den Wanderer leicht überschnitt. Sie hat Bezug zu euch, auf die eine oder andere Art. Wieder sein, mit einem Grinsen hervorgebrachter Satz. Vielleicht ja, vielleicht Nein!
Die nächste Karte verließ den Stapel.
Das Scheusal, mannigfaltige Bedeutung. Vielleicht ein verkrüppelte Seele, vielleicht nicht mehr als eben das was man sehen mag. Die Kreatur auf der Abbildung war ein verhärmter Unhold mit strähnig, weißem Haar. Er schien den Betrachter anzufauchen, das Gesicht in einem Ausdruck, halb aus Hass, halb aus Furcht, erstarrt. Die Bild war so meisterhaft gezeichnet das die Kreatur jeden Moment zum Leben erwachen und aus dem Kartenrahmen steigen musste. Er platzierte sie unter der Seherin.
Bald steht die Konstellation. Flüsterte Magal, der jetzt ein wenig angestrengt klang. Schnell glitt die Nächste von ihren Schwestern.
Der Fürst, natürlich der Fürst, Herr und Sklave des Turms, bis zum Tag des Bebens. Vielleicht die mächtigste Karte, vielleicht Le Fou. Wer kann es sagen? Er legte sie quer auf Turm und Krieg, ihr unterer Rand nur Millimeter von der Priesterin entfernt, doch ohne Berührung. Durch die Lage konnte Ad´razbe sie direkt betrachten. Der gerüstete Körper eines Krieges, düster brütend aus einem Thron, geformt aus Leibern, die unter dem Gewicht des Herrschers winselten und sich gequält wanden. Der Kopf dieses dunklen Königs lag im Schatten und entzog sich dem Blick. Ein unterdrücktes Lachen entrang sich Magals Kehle als er nun auf den Nachfolger blickte.
Der Magier! Mit Sicherheit der größte Narr.
Schreitet einher, voll glänzender Macht, doch aus Rauch und Flamme sein Bild nur gemacht. Versucht alles zu wissen, alles zu versteh‘n und muss vor dem Ganzen wie Luft dann zergeh‘n.
Ein Moment des Schweigens.
Dann legte Magal die Karte, ohne sie umgedreht zu haben in den Staub. Ein Stückchen von den anderen entfernt.
Vergessen wir ihn, diesen größten aller Unbedeutenden.
Sieben liegen und die achte soll zeigen was wichtig ist unter dem was nur wahrhaftig ist. Er zog nun die achte Tarotkarte und drehte sie ohne sein Gegenüber dabei aus den Augen zu lassen.
Der Prinz!
Feierlich legte er sie über den Wanderer, so das sie diesen vollkommen verdeckt. Das Geschöpf auf dem Bild blickte Ad´razbe direkt an. Abstoßend und abartig schön zugleich, war es weder Mann noch Frau. Ein androgynes Wesen das, so die nervösen Flammen es mit ihrem Licht liebkosten, einmal einen Phallus, dann wieder weibliche Brüste zu besitzen schien. Der Kopf war noch mehr vom Spiel des Feuers beeinträchtig. Mal der eines Mannes, einer Frau, eines Ziegenbocks oder alles vereint, so gaukelten die Augen einem vor.
Magal hielt sich mit seinen erklärenden Worten zurück und musterte Ad´razbe nur neugierig, gespannt auf die Reaktion die diese Karte bei ihm erzeugen würde.