12-09-2008, 10:19 PM
Wie Dev diesen Rummel hasste - aber Befehl war nun mal Befehl. Noch einmal ließ er seinen Blick an sich hinuntergleiten und verfluchte (in Gedanken) seine Vorgesetzten Offiziere und Unterführer.
Obergefreiter, Ihre Tage sind bei uns gezählt. Ich will ihnen nicht verheimlichen, dass dies wahrscheinlich mein letzter Befehl an Sie ist. Und ich will ihnen auch nicht verheimlichen, dass ich Ihnen das ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge sage. Ihre soldatischen Fähigkeiten waren akzeptabel bis gut, ihre bisherige Dienstauffassung ebenfalls. Allerdings sollten Sie versuchen in ihrer neuen Einheit ein wenig mehr "soziale Kompetenz" an den Tag zu legen - falls Sie nicht genauso isoliert bleiben wollen, wie Sie es in meiner Kompanie waren. Die Vierte hatte bis dato immer den Ruf einer ausgesprochen kameradschaftlichen Truppe und auch wenn uns Ihre Expertise fehlen wird, so bin ich um der Moral Willen froh, dass ich Sie los bin. Dennoch, alles Gute und das nötige Soldatenglück!"
Wie Hohn klangen diese Worte immer noch in Devs Ohren. Aber es war nun ein mal ein Befehl, beim Imperator. Als Abordnung der Vierten zu diesem Empfang zu gehen war mit Sicherheit das tollste, was ihm passieren konnte. Lakonisch sah Dev vor sich auf den Boden. Auf seinen Stiefeln konnte man sich spiegeln (es hatte ihn fast eine Stunde gekostet, sie so zu polieren). Müde, aber wachsame Augen sahen ihn an.
Dann wollen wir uns mal amüsieren gehen, alter Knabe...dachte er ironisch bei sich. Seine Hand bewegte sich, wenn auch wiederstrebend, auf die Klinke zu. Kurz bevor sie dort ankam, hielt Dev inne. Wo Harkon wohl jetzt war? Ohne seinen einzigen Freund kam er sich nackt und verwundbar vor. Harkon hätte schon längst von seinem Salamanderlehrgang wieder zurück sein sollen. Schließlich waren sie beide zeitgleich kommandiert worden. Was, wenn er nicht versetzt wird? durchzuckte ihn ein Gedanke. Wie versteinert verharrte Dev mitten in der Bewegung, regungslos. Wollte man sie beide absichtlich trennen? Als eine Art Sozialisationsprozess? Dev schob diesen Gedanken, mit einiger Anstrengung, von sich. Das konnte nicht - nein, das DURFTE nicht sein. Sie waren seit seinen ersten Tagen ein Team gewesen. Sie würden es bleiben. Hoffentlich. Der Zweifel begann an ihm zu nagen.
Dev straffte sich plötzlich, so dass sein Dienstanzug leicht verrutschte. Er zog seine Kleidung gerade und fuhr sich mit einer Hand über das müde Gesicht. Er hatte schließlich einen Auftrag. Und wenn er den befolgt hatte, war immer noch Zeit, sein Schicksal zu verfluchen und sich ein wenig in seine eigenen Wahnvorstellung zu flüchten. Er verscheuchte die Gedanken mit einer unbewussten Handbewegung und drückte leise die Klinke der kleinen Hintertür hinunter. Leise, wie es seine Art war, schlich er sich hinein und sah sich verstohlen um, bevor er die Tür schloss. Keine Gefahr. Wie immer hatte er seinen Blick blitzschnell durch den Raum wandern lassen. Eine kleine Gruppe Soldaten fiel ihm ins Bild, die würden ihm zu schaffen machen und der Kerl....Du bist hier unter Freunden! rief er sich selbst zur Ordnung. Ein paar Neugierige Blicke wurden in seine Richtung geworfen, aber keiner sah ihn länger als notwendig an. Mit leichtem Erschrecken stellte Dev fest, dass er niemanden, wirklich niemanden, im Raum kannte. Harkon war nicht hier. Irgendwie hatte sich sein Unterbewusstsein eingebildet, dass er inmitten der Menschen seinen Freund sehen würde. Harkon hätte gewusst, was man in so einer Situation tat.
Steif nahm Dev Grundstellung ein, als zwei Obersten an ihm vorbeistolzierten, ohne ihn eines Blickes zu würdigen und ging dann los, um sich eine Erfrischung zu hohlen. Vielleicht gab es irgendwo ein wenig Kaffein für ihn. Dankbar, für sich selber eine Beschäftigung gefunden zu haben ging Dev los. Langsam quälte er sich durch die Menge und sah kurz zu dem Grüppchen Soldaten hinüber. Augenscheinlich gute Bekannte, denn als er hinsah, lachte ein mit den Mannschaften redender Unteroffzier laut auf. Schnell wandte Dev den Blick ab und schob sich weiter vorwärts. Er nahm sich ein kleines Glas der Erfrischungsgetränkes und bewegte sich vorsichtig auf eine kleine Nische zu. Dort angekommen verschmolz er, soweit das mit seinen funkelnden Stiefeln möglich war, mit dem Schatten und begann, die Szenerie zu beobachten...
Obergefreiter, Ihre Tage sind bei uns gezählt. Ich will ihnen nicht verheimlichen, dass dies wahrscheinlich mein letzter Befehl an Sie ist. Und ich will ihnen auch nicht verheimlichen, dass ich Ihnen das ganze mit einem lachenden und einem weinenden Auge sage. Ihre soldatischen Fähigkeiten waren akzeptabel bis gut, ihre bisherige Dienstauffassung ebenfalls. Allerdings sollten Sie versuchen in ihrer neuen Einheit ein wenig mehr "soziale Kompetenz" an den Tag zu legen - falls Sie nicht genauso isoliert bleiben wollen, wie Sie es in meiner Kompanie waren. Die Vierte hatte bis dato immer den Ruf einer ausgesprochen kameradschaftlichen Truppe und auch wenn uns Ihre Expertise fehlen wird, so bin ich um der Moral Willen froh, dass ich Sie los bin. Dennoch, alles Gute und das nötige Soldatenglück!"
Wie Hohn klangen diese Worte immer noch in Devs Ohren. Aber es war nun ein mal ein Befehl, beim Imperator. Als Abordnung der Vierten zu diesem Empfang zu gehen war mit Sicherheit das tollste, was ihm passieren konnte. Lakonisch sah Dev vor sich auf den Boden. Auf seinen Stiefeln konnte man sich spiegeln (es hatte ihn fast eine Stunde gekostet, sie so zu polieren). Müde, aber wachsame Augen sahen ihn an.
Dann wollen wir uns mal amüsieren gehen, alter Knabe...dachte er ironisch bei sich. Seine Hand bewegte sich, wenn auch wiederstrebend, auf die Klinke zu. Kurz bevor sie dort ankam, hielt Dev inne. Wo Harkon wohl jetzt war? Ohne seinen einzigen Freund kam er sich nackt und verwundbar vor. Harkon hätte schon längst von seinem Salamanderlehrgang wieder zurück sein sollen. Schließlich waren sie beide zeitgleich kommandiert worden. Was, wenn er nicht versetzt wird? durchzuckte ihn ein Gedanke. Wie versteinert verharrte Dev mitten in der Bewegung, regungslos. Wollte man sie beide absichtlich trennen? Als eine Art Sozialisationsprozess? Dev schob diesen Gedanken, mit einiger Anstrengung, von sich. Das konnte nicht - nein, das DURFTE nicht sein. Sie waren seit seinen ersten Tagen ein Team gewesen. Sie würden es bleiben. Hoffentlich. Der Zweifel begann an ihm zu nagen.
Dev straffte sich plötzlich, so dass sein Dienstanzug leicht verrutschte. Er zog seine Kleidung gerade und fuhr sich mit einer Hand über das müde Gesicht. Er hatte schließlich einen Auftrag. Und wenn er den befolgt hatte, war immer noch Zeit, sein Schicksal zu verfluchen und sich ein wenig in seine eigenen Wahnvorstellung zu flüchten. Er verscheuchte die Gedanken mit einer unbewussten Handbewegung und drückte leise die Klinke der kleinen Hintertür hinunter. Leise, wie es seine Art war, schlich er sich hinein und sah sich verstohlen um, bevor er die Tür schloss. Keine Gefahr. Wie immer hatte er seinen Blick blitzschnell durch den Raum wandern lassen. Eine kleine Gruppe Soldaten fiel ihm ins Bild, die würden ihm zu schaffen machen und der Kerl....Du bist hier unter Freunden! rief er sich selbst zur Ordnung. Ein paar Neugierige Blicke wurden in seine Richtung geworfen, aber keiner sah ihn länger als notwendig an. Mit leichtem Erschrecken stellte Dev fest, dass er niemanden, wirklich niemanden, im Raum kannte. Harkon war nicht hier. Irgendwie hatte sich sein Unterbewusstsein eingebildet, dass er inmitten der Menschen seinen Freund sehen würde. Harkon hätte gewusst, was man in so einer Situation tat.
Steif nahm Dev Grundstellung ein, als zwei Obersten an ihm vorbeistolzierten, ohne ihn eines Blickes zu würdigen und ging dann los, um sich eine Erfrischung zu hohlen. Vielleicht gab es irgendwo ein wenig Kaffein für ihn. Dankbar, für sich selber eine Beschäftigung gefunden zu haben ging Dev los. Langsam quälte er sich durch die Menge und sah kurz zu dem Grüppchen Soldaten hinüber. Augenscheinlich gute Bekannte, denn als er hinsah, lachte ein mit den Mannschaften redender Unteroffzier laut auf. Schnell wandte Dev den Blick ab und schob sich weiter vorwärts. Er nahm sich ein kleines Glas der Erfrischungsgetränkes und bewegte sich vorsichtig auf eine kleine Nische zu. Dort angekommen verschmolz er, soweit das mit seinen funkelnden Stiefeln möglich war, mit dem Schatten und begann, die Szenerie zu beobachten...