12-04-2008, 12:58 AM
Ein relatives Übermaß, ein Gros dessen was Rang oder anerkannten Namen besaß, verbrachte den anklingenden Abend mit versilberten Schalen voller Odeuvres, singenden Kristallgläsern randvoll mit Champus, oder übereifrigem Gesellschaftsgeschwätz, wie man es ansonsten mehr in diktierten Klatschblättern finden sollte. Ungeniert blähten sich Altgediente froschgleich auf, während fanatische Jungspunde von großartigen Schlachten mit einer handvoll Orks prahlten. Die Wenigsten aus dem anwesenden Volk hatten überhaupt einmal eine von der verheerenden Macht des Krieges infizierte Welt gesehen, geschweige denn die Gräueltaten welche ein endgültiger Sieg über chaotische oder orkoide Rassen verlangte. Die schiere Sinnlosigkeit der aufgestapelten Aristokraten und Kriegsbefürworter sprengte jegliches Maß natürlicher Barrieren, verzerrte den politischen Anlass zu einem Scharadespiel entmündigter Verrückter, Pseudo-Experten und lächerlichen Kriegsdienstverweigerern, wie etwa jene Mitglieder des ohnehin verhaltensauffälligen Hauses Siris. Eine radikale Auslöschung dieses Zirkels krankhafter Hedonisten, geistigträger Existenzialisten, verschwenderischer Nihilisten und abtrünniger Sodomisten mochte ein größerer Dienst an Seiner Heiligkeit zu Terra sein, als die Ausräucherung ganzer Landstriche anderer Welten. Wenn man allein bedachte wie viele Gelder alleine zu diesem Anlass verprasst wurden, schienen die allfälligen Rüstungsausgaben wie kleinere Genusshäppchen, missmutig betrachtete sie das psychoaktive Mondgewebe, welches zwar existierte aber wohl noch nie wahrhaft getragen wurde, Hauptsache ein größerer Teil imperialen Geldes konnte vernichtet werden.
Aufgrund dieser radikalen Einstellungen hin zum übermäßigen Lebensgenus, weg vom spartanischen, einflussresistenten Pfad der soldatischen Tugenden, verfielen gerade in diesen höheren Kreisen unzählige Männer und Frauen, geboren aus der Langeweile, ketzerischen und häretischen Kulten, welche so schien es, überall in solchen Gesellschaften einen fruchtbaren Nährboden fanden. Doch gerade aufgrund ihrer angewiderten Bedenken, bedurfte es gute Miene zum bösen Spiel darzustellen. Man musste auf nur allzu geschwätzige, meist fettleibige und gefährlich Insulinabhängige Individuen eingehen, musste gehobenen Damen höfliche Antworten ausschenken, gerade das der milde Herbstwein in den Kristallgläsern nicht zu bitterem Essig verdarb. Den geschulten Blick allmählich kreisen lassend, vernahm man wenige wirklich interessante Gestalten, etwa einen Gefreiten in schlecht sitzender Uniform welcher sich mit beladenem Teller davonstahl, Soldaten welche auf den geöffneten Balkonpforten Zigaretten schmauchten, eng beisammenstehende Gesellschaften oder philosophierende Herren in prunksüchtigen Gewändern. Ein besonders ekelhaft, heruntergekommenes Subjekt, vermutlich aus irgendeiner Adelsdelegation hielt mit schwarzem Zylinder auf dem fast ausgestorbenen Schädel, ein geschäftiges Schwätzchen mit einem anderen untersetzten Kerl, dessen Hornbrille schlecht auf dem Nasenrücken saß, während beide an stinkenden Qualmstängeln zogen. Irgendwo anders im geräumigen Saal plauderte der aufgesteckte Pfau Lysander mit zwei anderen Persönlichkeiten aus dem Hauses Orsius, zumindest vermochte man dies in der Manier seiner Gestik anzunehmen. Einige Momente lang betrachtete sie nachdenklich einen braunhaarigen Mann welcher mit dem Rücken zu ihr gekehrt war, der anscheinend auch die Aufmerksamkeit des Fahnenjunkers auf sich gebunden wusste, eine gewissermaßen seltene Eigenschaft wie sie festgestellt hatte, genossen doch sonst nur weniger ranghohe Soldaten sein ungeteiltes sadistisches Bewusstsein. Sie leerte das Sektglas auf etwa die Hälfte, stellte es dann auf das Tablett eines vorbeirollenden Servitors, ehe sie sich in die Nähe eines angrenzenden Treppenabsatzes begab um sich somit eine rudimentäre Übersicht zu verschaffen, ganz wie es nun mal die militärischen Beobachter praktizieren würden. Vielleicht war ja doch jemand interessantes dabei.
Aufgrund dieser radikalen Einstellungen hin zum übermäßigen Lebensgenus, weg vom spartanischen, einflussresistenten Pfad der soldatischen Tugenden, verfielen gerade in diesen höheren Kreisen unzählige Männer und Frauen, geboren aus der Langeweile, ketzerischen und häretischen Kulten, welche so schien es, überall in solchen Gesellschaften einen fruchtbaren Nährboden fanden. Doch gerade aufgrund ihrer angewiderten Bedenken, bedurfte es gute Miene zum bösen Spiel darzustellen. Man musste auf nur allzu geschwätzige, meist fettleibige und gefährlich Insulinabhängige Individuen eingehen, musste gehobenen Damen höfliche Antworten ausschenken, gerade das der milde Herbstwein in den Kristallgläsern nicht zu bitterem Essig verdarb. Den geschulten Blick allmählich kreisen lassend, vernahm man wenige wirklich interessante Gestalten, etwa einen Gefreiten in schlecht sitzender Uniform welcher sich mit beladenem Teller davonstahl, Soldaten welche auf den geöffneten Balkonpforten Zigaretten schmauchten, eng beisammenstehende Gesellschaften oder philosophierende Herren in prunksüchtigen Gewändern. Ein besonders ekelhaft, heruntergekommenes Subjekt, vermutlich aus irgendeiner Adelsdelegation hielt mit schwarzem Zylinder auf dem fast ausgestorbenen Schädel, ein geschäftiges Schwätzchen mit einem anderen untersetzten Kerl, dessen Hornbrille schlecht auf dem Nasenrücken saß, während beide an stinkenden Qualmstängeln zogen. Irgendwo anders im geräumigen Saal plauderte der aufgesteckte Pfau Lysander mit zwei anderen Persönlichkeiten aus dem Hauses Orsius, zumindest vermochte man dies in der Manier seiner Gestik anzunehmen. Einige Momente lang betrachtete sie nachdenklich einen braunhaarigen Mann welcher mit dem Rücken zu ihr gekehrt war, der anscheinend auch die Aufmerksamkeit des Fahnenjunkers auf sich gebunden wusste, eine gewissermaßen seltene Eigenschaft wie sie festgestellt hatte, genossen doch sonst nur weniger ranghohe Soldaten sein ungeteiltes sadistisches Bewusstsein. Sie leerte das Sektglas auf etwa die Hälfte, stellte es dann auf das Tablett eines vorbeirollenden Servitors, ehe sie sich in die Nähe eines angrenzenden Treppenabsatzes begab um sich somit eine rudimentäre Übersicht zu verschaffen, ganz wie es nun mal die militärischen Beobachter praktizieren würden. Vielleicht war ja doch jemand interessantes dabei.