11-29-2008, 07:19 PM
Das Gespräch nahm ja eine interessante Wendung ! Victus war schon bewusst, dass sein Hereinplatzen etwas unhöflich gewesen sein mochte, aber die Flucht vor der aufdringlichen Alena Orsius hatte ihn dies kurzzeitig vergessen lassen.
Nachdem Yllyus sich vorgestellt hatte fiel ihm auch eine Bemerkung bezüglich dessen Person ein, die der ältere Lysander einmal fallengelassen hatte. Entgegen der politischen Überzeugung des auf mysteriöse Weise verstorbenen Vaters, schien es sich beim jüngeren Lysander um einen Erzkonservativen zu handeln, der, im Schatten seines Bruders stehend, einen sehr schwierigen Stand im Hause hatte. Kein Wunder also, dass Victus noch kaum etwas von ihm gehört hatte. Wie dem auch sei, er bezweifelte jetzt schon, dass er sich mit Lysander gut verstehen würde, denn erstens waren sie von unterschiedlicher politischer Gesinnung, er konservativ, Victus liberal, und zweitens hatte Victus als Soldatenfreund gerade unter den konservativen Offizieren schon immer einen schwierigen Stand gehabt, lediglich dadurch gebessert, dass er Sohn der ehrenwerten Hausrätin war.
Der dritte und letzte Punkt war, dass ihm dieser Kerl ganz einfach missfiel. Er hatte so eine aalglatte Art und gepaart mit dem Wissen, dass dieser Yllyus nur Tarian zu seinen "Verbündeten" zählen konnte, wirkte sein ganzes Gehabe so als würde er Victus für einen Nebenbuhler um Tarians Gunst betrachten. Dabei hätte er das überhaupt garnicht nötig gehabt. Victus hat dank seiner Mutter und der kürzlichen Ernennung zum Offizier eine gute Stellung im Hause, während Tarian selbst eher in den unteren Rängen rangierte. Wenn hier jemand etwas von wem haben wollte, dann belief es sich eher andersrum, als Yllyus zu vermuten schien.
Gegen Tarian selbst hatte er noch keine zu großen Vorbehalte. Er erinnerte sich an den Namen ja, aber an mehr auch nicht. In den Augen der meisten war er eben dieser gebrechliche, alte Mann, der kaum einer weiteren Erwähnung wert war, aber Victus, der dank seiner Einstellung ja schon keine Vorbehalte gegen das gemeine Volk hatte, lies sich von derlei Vorurteilen nicht leiten und galt bei Adeligen seines Alters, eben genau wegen dieser ganzen Eigenschaften ohnehin als Sonderling. In diesem Falle ist "Sonderling" aber durchaus positiv aufzufassen, sofern man keine Vorbehalte gegen Mittel- und Unterschichtler hegt.
Lysanders demonstrativen Blick auf seine nicht vorhandenen Orden konnte er innerlich nur belächeln. Wie machtgierig die anderen Adeligen doch alle waren. Und wie eifersüchtig sie darauf bedacht waren jederlei Konkurrent auszuschalten, und bei all der Fassade und Rederei, lag ihnen untereinander doch so wenig am jeweils anderen. Ja, Victus war nicht geschaffen für dieses Pflaster. Er war zu idealistisch und stand all dem zu zynisch gegenüber, um diese Wahrheiten zu übersehen und sich trotz ihrer noch auf dieses schmutzige Geschäft einzulassen. Er wäre wirklich froh, wieder ein Kommando zu haben.
Mit Verlaub, es wäre falsch mich einen Veteranen zu nennen, bin ich doch lediglich ein aufstrebender, junger Offizier, auch bin ich derzeit ohne Kommando, aber solltet ihr wirklich willens sein, so werde ich natürlich versuchen euch zu beraten.
Nachdem Yllyus sich vorgestellt hatte fiel ihm auch eine Bemerkung bezüglich dessen Person ein, die der ältere Lysander einmal fallengelassen hatte. Entgegen der politischen Überzeugung des auf mysteriöse Weise verstorbenen Vaters, schien es sich beim jüngeren Lysander um einen Erzkonservativen zu handeln, der, im Schatten seines Bruders stehend, einen sehr schwierigen Stand im Hause hatte. Kein Wunder also, dass Victus noch kaum etwas von ihm gehört hatte. Wie dem auch sei, er bezweifelte jetzt schon, dass er sich mit Lysander gut verstehen würde, denn erstens waren sie von unterschiedlicher politischer Gesinnung, er konservativ, Victus liberal, und zweitens hatte Victus als Soldatenfreund gerade unter den konservativen Offizieren schon immer einen schwierigen Stand gehabt, lediglich dadurch gebessert, dass er Sohn der ehrenwerten Hausrätin war.
Der dritte und letzte Punkt war, dass ihm dieser Kerl ganz einfach missfiel. Er hatte so eine aalglatte Art und gepaart mit dem Wissen, dass dieser Yllyus nur Tarian zu seinen "Verbündeten" zählen konnte, wirkte sein ganzes Gehabe so als würde er Victus für einen Nebenbuhler um Tarians Gunst betrachten. Dabei hätte er das überhaupt garnicht nötig gehabt. Victus hat dank seiner Mutter und der kürzlichen Ernennung zum Offizier eine gute Stellung im Hause, während Tarian selbst eher in den unteren Rängen rangierte. Wenn hier jemand etwas von wem haben wollte, dann belief es sich eher andersrum, als Yllyus zu vermuten schien.
Gegen Tarian selbst hatte er noch keine zu großen Vorbehalte. Er erinnerte sich an den Namen ja, aber an mehr auch nicht. In den Augen der meisten war er eben dieser gebrechliche, alte Mann, der kaum einer weiteren Erwähnung wert war, aber Victus, der dank seiner Einstellung ja schon keine Vorbehalte gegen das gemeine Volk hatte, lies sich von derlei Vorurteilen nicht leiten und galt bei Adeligen seines Alters, eben genau wegen dieser ganzen Eigenschaften ohnehin als Sonderling. In diesem Falle ist "Sonderling" aber durchaus positiv aufzufassen, sofern man keine Vorbehalte gegen Mittel- und Unterschichtler hegt.
Lysanders demonstrativen Blick auf seine nicht vorhandenen Orden konnte er innerlich nur belächeln. Wie machtgierig die anderen Adeligen doch alle waren. Und wie eifersüchtig sie darauf bedacht waren jederlei Konkurrent auszuschalten, und bei all der Fassade und Rederei, lag ihnen untereinander doch so wenig am jeweils anderen. Ja, Victus war nicht geschaffen für dieses Pflaster. Er war zu idealistisch und stand all dem zu zynisch gegenüber, um diese Wahrheiten zu übersehen und sich trotz ihrer noch auf dieses schmutzige Geschäft einzulassen. Er wäre wirklich froh, wieder ein Kommando zu haben.
Mit Verlaub, es wäre falsch mich einen Veteranen zu nennen, bin ich doch lediglich ein aufstrebender, junger Offizier, auch bin ich derzeit ohne Kommando, aber solltet ihr wirklich willens sein, so werde ich natürlich versuchen euch zu beraten.