11-24-2008, 06:21 PM
Die Prozession nahm ihren Weg über die Brücke der Helden zur Rampe in die Oberstadt. Hier lösten sich bereits die gepanzerten Verbände und traten den Rücktritt in ihre Kasernen und Depots an. Lediglich die Infanterie marschierte weiter durch die prächtigen, begrünten Straßen. Durch Triumphbögen und unter den Augen kunstvoller Denkmähler dahin. Der euphorische Jubel war hier huldvoller Bewunderung gewichen. Die Reichen und Schönen der Stadt, die trotz des Anlasses nicht geruhten sich in der mittleren Ebene mit dem Pöble abzugeben, säumten die Straßen. Sie erschienen selbst wie zu einer Parade aufgereiht. Eine Zurschaustellung von Protz und Prunksucht, ein krasses Gegenteil zur Masse der gemeinen Arbeiterschaft.
Der Weg der Soldaten führte sie vor den Regierungssitz, den Gouverneurspalast. Der Platz zeigte ein Mosaik des Imperators im Kampf gegen namenlose Schrecken. Kam dieses Kunstwerk, auf Grund seiner Größe, auch nur bei einem Überflug zur Geltung, so hatte es dem Rund doch seinen Namen verliehen. Imperator Platz, schlicht und bezeichnend für den höchstgelegenen, öffentlichen Platz der Stadt. Außerhalb der Kuppel, die sich über alles wölbte, zogt die Nacht heran, entflammt durch die sinkenden Sonne, deren feuriger Glanz so weit oben von keinerlei Verunreinigung der Luft getrübt war.
Auf dem Platz verliefen sich die Abteilungen. Sie teilten sich nach Gruppen auf und zogen zu vorbereiteten Stellplätzen, auf denen LKWs darauf warteten sie abzutransportieren. Sie würden in ihre Unterkünfte zurückkehren oder, so sie Dienstfrei hatten, sich den feiernden Massen anschließen. Zurück blieben nur die neugegründeten Regimenter und Kompanien. Wobei es sich immer noch um fast achttausend Soldaten handelte. Sie hatten Aufstellung genommen und warteten auf ihre Vereidigung. Diese würde nicht etwa der neue Herrscher durchführen, da er nur im Kriegsfall oberster Heermeister des Planten war, sondern Generalfeldmarschall Hennech. Dieser trat nun ans Mikro nachdem ihm durch die einzelnen Abteilungsführer Meldung gemacht worden war.
Männer und Frauen Korons, Soldaten der planetaren Verteidigungsstreitkräfte. Es heißt unsere Welt blühe im Frieden und im galaktischen Maßstab mag dies stimmen. Doch sie und ich wissen, vielleicht im Gegensatz zu den meisten Zivilisten, dass dies nicht der Fall ist. Aufstände, Mutanten und Rebellen bedrohen die Sicherheit unserer Welt und ihrer Bürger. Der Arbeiter und Tagelöhner weiß vielleicht nicht das wir die Mauer zwischen ihm und der Gefahr sind und er muss es auch nicht wissen. Ein Soldat tut seine Pflicht nicht weil er Dank und Anerkennung verlangt, er tut sie weil es seine, vom Imperator auferlegte Bürde ist. Eine Bürde die wir, vom Rekruten bis zum Marschall, mit Stolz und stiller Ergebenheit erfüllen.
Wer den Uniformsrock anlegt und die Waffe ergreift weiß das es sein Leben in die Hand des Imperators, seiner Kameraden und Einheitsführer gibt. Bereit dieses Leben einzulösen wenn es der Schutz seiner Heimat verlangt. Diese Opferbereitschaft und das Bewusstsein dafür mit Hand und Herz zu bürgen ist es was uns vom einfachen Bürger unterscheidet und zu einer Gemeinschaft verschweißt.
Nun, Kameraden will ich sie in den Kreis der Unsrigen aufnehmen und ihnen den Eid der Treue abverlangen.
ANEGETRETENE TRUPPENTEILE, STILLGESTANDEN!
Das Geräusch achttausend zusammenschlagender Stiefelpaare hallte von den Wänden des Palastes zurück.
Heben sie die rechte Hand und sprechen sie mir nach. Die Männer und Frauen taten es.
Ich schwöre! Hennech ließ genügend Pausen zwischen den Silben, so das die Wiederholung der Worte problemlos möglich war.
Dem Imperator, meiner Heimat Koron Drei und seine Bürgern, sowie dem planetaren Gouverneur,
treu, mit Mut und meinem Leben zu dienen.
RÜHRT EUCH! Sie taten es.
Eine Kapelle spielte den Marsch des letzten Waffenganges. Angeblich das Stück zu dem sich die 5. Kavallerieschwadron vor zweihundert Jahren in eine hoffnungslose Schlacht geworfen hatte. Als die wuchtigen Klänge verhallt waren schritten Priester der Ekklesiarch die Reihen ab. Ihre klagenden, sakralen Gesänge standen im starken Gegensatz zu dem pathetischen Schwung des Marsches. Weihrauchfässer schwangen an den verlängerten Armen gesalbter Servitoren und berobte Priester segneten jeden einzelnen Soldaten. Dann trug man die Knochen des heiligen Septinanus, in einem gläsernen Reliquienschrein, durch die Reihen. Der Mut des Mannes, der sich lieber lebendig hatte häuten lassen als seinem Glauben zu entsagen, sollte auf die Versammelten herabstrahlen.
Nachdem die Kirchendiener die Hälfte der Formation abgearbeitet hatten bekann die Techpriester mit ihren Segnungen. Weniger ausschweifend als die Diener der Ekklesiarch gingen sie zielstrebig und präzise die Reihen ab. Auf jedes Gewehr trugen sie einen Tropfen geheiligtes Öl auf und kommentierten dies jedes Mal mit dem Wort. “Funktioniere!“
Als alle Salbungen ausgeführt, alle Segnungen gesprochen waren spielte noch einmal die Kapelle auf. Ohne Furcht voran, dröhnte über den Platz und beendete das Antreten schließlich. Wie die anderen Infanterieabteilungen zerstreuten sich auch die frisch vereidigten Truppenteile in Richtung LKWs. Die kleine Gruppe jener Soldaten die, die Zehnte vertreten sollten, sammelten sich bei der Chimäre des Majors, welche am Rand des Platzes stand. Klein ließ sich soeben von den Fahrern beim Ablegen der Energiefaust helfen. Kommissar Altmann stand bei ihm.
Im Transportraum des Schützenpanzers lagen einige Segeltuchtaschen. Sie enthielten die säuberlich zusammengelegten Galauniformen der Soldaten. Während man sich umzog nahm der Major seine Leute ins Gebet.
Denken sie daran mit wem wir es da zu tun haben Herrschaften. Halten sie sich mit dem Alkohol zurück, seien sie höflich, auch wenn man ihnen hochnäsig oder arrogant begegnet. Sie können sich natürlich normal mit den Anwesenden unterhalten. Aber geben sie bitte keine Detailschilderungen zum Besten wie sie einen Ork ausgeweidet haben. Ich hoffe sie verstehen was ich meine.
Er blickte jeden ernst an und holte sich dich Bestätigung durch ein Nicken der Betreffenden. Sie zogen sich fertig an und legten ihre Waffen ab. Im Palast waren Schusswaffen jeder Art nur der Leibwache vorbehalten. Selbst Prunkwaffen wie Säbel und Messer hatten Bedenken bei den Opritschina hervorgerufen, doch es hätte einen Skandal gegeben, hätte man hochdekorierten Militärs das Tragen eines Säbels verweigert.
So schritt die kleine Gruppe Soldaten über den, nun leeren Platz, auf den Palast zu. Er war im typischen gotischen Spätbarock, der vierten imperialen Perioden. Ziertürmchen und Kunsterker machten Engeln und grimmigen Wasserspeiern den Platz streitig. Das geschulte Auge erkannte unter all der Herrlichkeit jedoch auch die Festungsqualitäten des Bauwerkes. Schießscharten, versteckte Deflektorgeneratoren und Aufzugsrampen für Automatikgeschütze. Der Regierungssitz Korons war offensichtlich nicht wehrlos im Falle eines Angriffes.
Sie schritten durch ein schmiedeeisernes Tor hinter dem eine begrünte Freifläche eine geschwungene Auffahrt einrahmte. Hier standen Kutschen, Schweber und Luxuswagen aller erster Güte. Der zusammengenommene Sold der Soldatenabordnung hätte kaum ausgereicht um eines dieser Vehikel zu bezahlen.
Sie wandelten die marmorne Treppe zum Hauptportal empor. Fackeln beleuchteten Rasen und Aufgang. Überall hielten elegante Leute auf das Portal zu. Die Damen schienen sich in der Ausgefallenheit ihrer Mode überbieten zu wollen und auch die Herren geizten nicht mit mehr oder weniger unauffälligen Andeutungen ihres Reichtums.
Klein zeigte den Wächtern ihre gesammelten Einladungen vor und man ließ sie passieren. Dies schien die einzige Vorsichtsmaßnahme zu sein, doch sicherlich würde man sie unbemerkt abtasten und nach Schusswaffen scannen. Das man sie beobachtete war offensichtlicher, denn Servorschädel surrten über der Masse der Gäste, die alle in Richtung des großen Saal wanderten. Lange Ahnenreihen verblichener Gouverneure blickten von ihren Ölgemälden auf die Menschen hernieder, einige blickten finster, andere lächelten als wüsten sie wo alles Machtstreben endete.
Der Glas- oder Spiegelsaal enttäuschte die Erwartungen, die sich aus Erzählungen nährten, nicht im Geringsten. Diese Festhalle war ein Meisterwerk aus vielfarbigem Glas. Eine gern zitierte Anekdote wusste zu berichten das im Krieg der Häuser ein marodierender Trupp kalatrische Freischärler in den Palast eingedrungen war. Also sie jedoch die Schönheit des Saales gesehen haben, hätten sie ihre Waffen gesenkt und von einer Plünderung abgelassen. Andere Quellen sprachen davon, dass die Kämpfer von den Kalatri- Inseln nur mit Lasergewehren bewaffnet waren und deshalb nicht weiter vordrangen weil sie befürchteten das ihnen, bei einem Feuergefecht in dem Glassaal, die eigenen Schüsse um die Ohren zischen würden. Diese Variante war jedoch weniger poetisch und daher unbeliebter. Wirklich alles war aus Glas. Die dicken Türflügel, man konnte die gläserne Mechanik darin erkennen, Treppen, Säulen und Wände. Letzte waren, ebenso wie der Boden, dunklerwerdend, so das es erschien als würde man einige Meter über dem eigentlichen Grund schweben. Auf einem gläsernen Block, in dem sich eine beinerne Schlange aus prähistorischen Zeiten bewegungslos wandt, reihten sich Köstlichkeiten aus allen Ecken des, von Menschen erschlossenen, Universums auf. Die Gäste standen in Trauben zusammen, vergoldete Servitoren rollten mit Tabletts voller Getränkegläser zwischen ihnen herum. Eine Orchester fabrizierte sphärische Klänge und ab und an verkündete eine Ausrufer das Eintreffen einer besonders wichtigen Person.
Der Gouverneur würde sich erst später zu seine Gesten gesellen und überließ sie vorerst eigener Konversation.
Der Weg der Soldaten führte sie vor den Regierungssitz, den Gouverneurspalast. Der Platz zeigte ein Mosaik des Imperators im Kampf gegen namenlose Schrecken. Kam dieses Kunstwerk, auf Grund seiner Größe, auch nur bei einem Überflug zur Geltung, so hatte es dem Rund doch seinen Namen verliehen. Imperator Platz, schlicht und bezeichnend für den höchstgelegenen, öffentlichen Platz der Stadt. Außerhalb der Kuppel, die sich über alles wölbte, zogt die Nacht heran, entflammt durch die sinkenden Sonne, deren feuriger Glanz so weit oben von keinerlei Verunreinigung der Luft getrübt war.
Auf dem Platz verliefen sich die Abteilungen. Sie teilten sich nach Gruppen auf und zogen zu vorbereiteten Stellplätzen, auf denen LKWs darauf warteten sie abzutransportieren. Sie würden in ihre Unterkünfte zurückkehren oder, so sie Dienstfrei hatten, sich den feiernden Massen anschließen. Zurück blieben nur die neugegründeten Regimenter und Kompanien. Wobei es sich immer noch um fast achttausend Soldaten handelte. Sie hatten Aufstellung genommen und warteten auf ihre Vereidigung. Diese würde nicht etwa der neue Herrscher durchführen, da er nur im Kriegsfall oberster Heermeister des Planten war, sondern Generalfeldmarschall Hennech. Dieser trat nun ans Mikro nachdem ihm durch die einzelnen Abteilungsführer Meldung gemacht worden war.
Männer und Frauen Korons, Soldaten der planetaren Verteidigungsstreitkräfte. Es heißt unsere Welt blühe im Frieden und im galaktischen Maßstab mag dies stimmen. Doch sie und ich wissen, vielleicht im Gegensatz zu den meisten Zivilisten, dass dies nicht der Fall ist. Aufstände, Mutanten und Rebellen bedrohen die Sicherheit unserer Welt und ihrer Bürger. Der Arbeiter und Tagelöhner weiß vielleicht nicht das wir die Mauer zwischen ihm und der Gefahr sind und er muss es auch nicht wissen. Ein Soldat tut seine Pflicht nicht weil er Dank und Anerkennung verlangt, er tut sie weil es seine, vom Imperator auferlegte Bürde ist. Eine Bürde die wir, vom Rekruten bis zum Marschall, mit Stolz und stiller Ergebenheit erfüllen.
Wer den Uniformsrock anlegt und die Waffe ergreift weiß das es sein Leben in die Hand des Imperators, seiner Kameraden und Einheitsführer gibt. Bereit dieses Leben einzulösen wenn es der Schutz seiner Heimat verlangt. Diese Opferbereitschaft und das Bewusstsein dafür mit Hand und Herz zu bürgen ist es was uns vom einfachen Bürger unterscheidet und zu einer Gemeinschaft verschweißt.
Nun, Kameraden will ich sie in den Kreis der Unsrigen aufnehmen und ihnen den Eid der Treue abverlangen.
ANEGETRETENE TRUPPENTEILE, STILLGESTANDEN!
Das Geräusch achttausend zusammenschlagender Stiefelpaare hallte von den Wänden des Palastes zurück.
Heben sie die rechte Hand und sprechen sie mir nach. Die Männer und Frauen taten es.
Ich schwöre! Hennech ließ genügend Pausen zwischen den Silben, so das die Wiederholung der Worte problemlos möglich war.
Dem Imperator, meiner Heimat Koron Drei und seine Bürgern, sowie dem planetaren Gouverneur,
treu, mit Mut und meinem Leben zu dienen.
RÜHRT EUCH! Sie taten es.
Eine Kapelle spielte den Marsch des letzten Waffenganges. Angeblich das Stück zu dem sich die 5. Kavallerieschwadron vor zweihundert Jahren in eine hoffnungslose Schlacht geworfen hatte. Als die wuchtigen Klänge verhallt waren schritten Priester der Ekklesiarch die Reihen ab. Ihre klagenden, sakralen Gesänge standen im starken Gegensatz zu dem pathetischen Schwung des Marsches. Weihrauchfässer schwangen an den verlängerten Armen gesalbter Servitoren und berobte Priester segneten jeden einzelnen Soldaten. Dann trug man die Knochen des heiligen Septinanus, in einem gläsernen Reliquienschrein, durch die Reihen. Der Mut des Mannes, der sich lieber lebendig hatte häuten lassen als seinem Glauben zu entsagen, sollte auf die Versammelten herabstrahlen.
Nachdem die Kirchendiener die Hälfte der Formation abgearbeitet hatten bekann die Techpriester mit ihren Segnungen. Weniger ausschweifend als die Diener der Ekklesiarch gingen sie zielstrebig und präzise die Reihen ab. Auf jedes Gewehr trugen sie einen Tropfen geheiligtes Öl auf und kommentierten dies jedes Mal mit dem Wort. “Funktioniere!“
Als alle Salbungen ausgeführt, alle Segnungen gesprochen waren spielte noch einmal die Kapelle auf. Ohne Furcht voran, dröhnte über den Platz und beendete das Antreten schließlich. Wie die anderen Infanterieabteilungen zerstreuten sich auch die frisch vereidigten Truppenteile in Richtung LKWs. Die kleine Gruppe jener Soldaten die, die Zehnte vertreten sollten, sammelten sich bei der Chimäre des Majors, welche am Rand des Platzes stand. Klein ließ sich soeben von den Fahrern beim Ablegen der Energiefaust helfen. Kommissar Altmann stand bei ihm.
Im Transportraum des Schützenpanzers lagen einige Segeltuchtaschen. Sie enthielten die säuberlich zusammengelegten Galauniformen der Soldaten. Während man sich umzog nahm der Major seine Leute ins Gebet.
Denken sie daran mit wem wir es da zu tun haben Herrschaften. Halten sie sich mit dem Alkohol zurück, seien sie höflich, auch wenn man ihnen hochnäsig oder arrogant begegnet. Sie können sich natürlich normal mit den Anwesenden unterhalten. Aber geben sie bitte keine Detailschilderungen zum Besten wie sie einen Ork ausgeweidet haben. Ich hoffe sie verstehen was ich meine.
Er blickte jeden ernst an und holte sich dich Bestätigung durch ein Nicken der Betreffenden. Sie zogen sich fertig an und legten ihre Waffen ab. Im Palast waren Schusswaffen jeder Art nur der Leibwache vorbehalten. Selbst Prunkwaffen wie Säbel und Messer hatten Bedenken bei den Opritschina hervorgerufen, doch es hätte einen Skandal gegeben, hätte man hochdekorierten Militärs das Tragen eines Säbels verweigert.
So schritt die kleine Gruppe Soldaten über den, nun leeren Platz, auf den Palast zu. Er war im typischen gotischen Spätbarock, der vierten imperialen Perioden. Ziertürmchen und Kunsterker machten Engeln und grimmigen Wasserspeiern den Platz streitig. Das geschulte Auge erkannte unter all der Herrlichkeit jedoch auch die Festungsqualitäten des Bauwerkes. Schießscharten, versteckte Deflektorgeneratoren und Aufzugsrampen für Automatikgeschütze. Der Regierungssitz Korons war offensichtlich nicht wehrlos im Falle eines Angriffes.
Sie schritten durch ein schmiedeeisernes Tor hinter dem eine begrünte Freifläche eine geschwungene Auffahrt einrahmte. Hier standen Kutschen, Schweber und Luxuswagen aller erster Güte. Der zusammengenommene Sold der Soldatenabordnung hätte kaum ausgereicht um eines dieser Vehikel zu bezahlen.
Sie wandelten die marmorne Treppe zum Hauptportal empor. Fackeln beleuchteten Rasen und Aufgang. Überall hielten elegante Leute auf das Portal zu. Die Damen schienen sich in der Ausgefallenheit ihrer Mode überbieten zu wollen und auch die Herren geizten nicht mit mehr oder weniger unauffälligen Andeutungen ihres Reichtums.
Klein zeigte den Wächtern ihre gesammelten Einladungen vor und man ließ sie passieren. Dies schien die einzige Vorsichtsmaßnahme zu sein, doch sicherlich würde man sie unbemerkt abtasten und nach Schusswaffen scannen. Das man sie beobachtete war offensichtlicher, denn Servorschädel surrten über der Masse der Gäste, die alle in Richtung des großen Saal wanderten. Lange Ahnenreihen verblichener Gouverneure blickten von ihren Ölgemälden auf die Menschen hernieder, einige blickten finster, andere lächelten als wüsten sie wo alles Machtstreben endete.
Der Glas- oder Spiegelsaal enttäuschte die Erwartungen, die sich aus Erzählungen nährten, nicht im Geringsten. Diese Festhalle war ein Meisterwerk aus vielfarbigem Glas. Eine gern zitierte Anekdote wusste zu berichten das im Krieg der Häuser ein marodierender Trupp kalatrische Freischärler in den Palast eingedrungen war. Also sie jedoch die Schönheit des Saales gesehen haben, hätten sie ihre Waffen gesenkt und von einer Plünderung abgelassen. Andere Quellen sprachen davon, dass die Kämpfer von den Kalatri- Inseln nur mit Lasergewehren bewaffnet waren und deshalb nicht weiter vordrangen weil sie befürchteten das ihnen, bei einem Feuergefecht in dem Glassaal, die eigenen Schüsse um die Ohren zischen würden. Diese Variante war jedoch weniger poetisch und daher unbeliebter. Wirklich alles war aus Glas. Die dicken Türflügel, man konnte die gläserne Mechanik darin erkennen, Treppen, Säulen und Wände. Letzte waren, ebenso wie der Boden, dunklerwerdend, so das es erschien als würde man einige Meter über dem eigentlichen Grund schweben. Auf einem gläsernen Block, in dem sich eine beinerne Schlange aus prähistorischen Zeiten bewegungslos wandt, reihten sich Köstlichkeiten aus allen Ecken des, von Menschen erschlossenen, Universums auf. Die Gäste standen in Trauben zusammen, vergoldete Servitoren rollten mit Tabletts voller Getränkegläser zwischen ihnen herum. Eine Orchester fabrizierte sphärische Klänge und ab und an verkündete eine Ausrufer das Eintreffen einer besonders wichtigen Person.
Der Gouverneur würde sich erst später zu seine Gesten gesellen und überließ sie vorerst eigener Konversation.