03-14-2025, 01:20 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 03-14-2025, 01:22 PM von Die Stimme.)
Arius von hier kommend
Elvira war zeitgleich zufrieden und beunruhigt. Zufrieden, weil alle, die sie in den letzten Tagen rekrutiert hatte, recht unkompliziert gewesen waren. Keine "Wilden Ponys" wie sie all jene nannte, die eine Zusammenarbeit mit der Inquisition ablehnten, vor Angst vergingen oder schlicht deren Existenz leugneten. Oder gar ihren Vorteil daraus ziehen wollten. Letztere hasste sie am meisten.
Wer nach Geld fragte, wenn die höchste Instanz, gleich nach dem Imperator, an die Tür klopfte, der war nicht besser als der Abschaum, gegen den er geschickt wurde.
Von dem einen Kerl, den den sie vor den beiden Männern geholt hatte die jetzt mit ihr im Schweber saßen, hatte sie so etwas vermutet, war aber eines besseren belehrt worden. Das war zur Abwechslung mal angenehm gewesen. Beunruhigt war sie hingegen aufgrund der Qualität ihrer Zielobjekte. Die Männer fürs Grobe waren gewiss alles fähige Kämpfer, das wollte sie nicht in Abrede stellen. Aber es waren zum einen sehr wenige und zum anderen waren sie bei weitem nicht so extravagant wie das Material mit dem sie sonst arbeitete.
Es war jedoch nicht an ihr die Entscheidungen des Inquisitors in Frage zu stellen. Heute hatte sie zwei in den Dienst berufen. Beide saßen ihr jetzt gegenüber. Duhaney trank Wasser und sah dann und wann aus dem Fenster. Kruger blickte starr geradeaus. Man hätte glauben können, der Mann war bereits der Servitor geworden, an den seine beiden künstlichen Arme unweigerlich denken ließen. Nur dann und wann bewegten sich seine Wangenknochen unter der Anspannung, unter der er zu stehen schien. "Aufkeimender Beeinträchtigungswahn" hatte im nicht öffentlich zugänglichen Dossier Krugers gestanden. "Wahnhaft in Ansätzen, mit positiver Ausrichtung, da auf Pflichterfüllung und Imperiumstreue fokussiert." Von der Sorte hatte sie auch schon einige kennengelernt. Pulverfässer mit brennenden Lunten. Effizient wenn sie zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Fatal wenn nicht. "Die Argumente gegen den aufkeimenden Wahnsinn fielen zirpend in die Zwischenräume seines Verstandes." Woher war das noch gleich? Ein Gedicht das sie irgendwo mal gelesen hatte?
Da ist es! Sie nickte aus dem Fenster.
Seit etwa zehn Minuten bewegte sich ihr Schweber durch ein wenig spektakuläres Wohnviertel. Dem nicht unähnlich, welches Duhaney bis jetzt auf Koron sein Zuhause genannt hatte. Säulen zwischen Boden und Decke, überzogen mit blinden Fenstern. Ab und an eine Leuchtreklame, die verlangte dieses oder jenes zu essen oder zu trinken. "Ohne einen Biff-Waschautomaten ist ihr Leben nur halb so schön" verkündete eine zwanzig Meter Hausfrau in 2D, während sich die Limousine wie ein störendes Insekt vor ihrem Gesicht lang schob.
Vor ihnen lag die Außenmauer. Das Korsett, welches die Makropole einschnürte.
Grauer Stahlbeton, hier und da mit titanischen Zahlen besprüht, die nur Eingeweihten ihre Bedeutung offenbarte. Der Schweber hielt auf eine Landeplattform zu. Gut 400 Meter über dem Boden und damit etwa auf der Hälfte der Ebenenhöhe.
Die ganze Mauer ist in regelmäßigen Abständen mit Bunkerkasamatten durchzogen. Einige sind besetzt, aber die meisten sind dazu gedacht, autonom funktionierende Stellungen im Angriffsfall zu sein. Selbst wenn die Mauer durchbrochen wird, sind sie Widerstandsnester und Rückzugspunkte. Diese dort haben wir für unsere Sache requiriert.
Vorerst. Gut möglich, dass wir alles noch mal verlegen. Das kommt immer darauf an, wie sich eine Operation entwickelt.
Sie setzten auf und verließen das Gefährt.
Zuweilen gab es durch unterschiedliche Luftdruckverhältnisse oder mechanische Einrichtungen, auch in der Makropole so etwas wie Wind. Aber natürlich nie im gleichen Ausmaß wie außerhalb der Stadt. So zupfte, trotz der Höhe, nur eine sachte Brise an ihren Kleidern und Haaren. Sie roch nach umgewälzter Luft und zu vielen Menschen auf zu wenig Raum.
Die Mauern sind so dick, erklärte Elvira während sie ihnen das Zugangstor öffnete, dass man einen Leman Russ darin einmauern könnte und nicht mal die Kanone rausgucken würde.
Sie traten ein und schafften es, sich innerhalb einer Makropole noch klaustrophobischer zu fühlen.
Der Schleusenbereich war mehrfach gesichert. Automatische Geschütztürme deckten ihn. Irgendwo in einer Zentrale musste jemand sitzen, der sie durch die Linsen beobachtete, die unter der Decke hingen und sich unablässig auf ihre Bewegungen fokussierten.
Im eigentlichen Kasamattenbereich vermittelte alles den Eindruck auf Dauerhaftigkeit ausgelegte Funktionalität. Sie schritten über Gitterbleche, unter denen sie Leitungen und Rohre ausmachen konnten. Die Beleuchtung war spartanisch und die Gänge gerade so breit, dass zwei Personen einigermaßen bequem nebeneinander gehen konnten.
Bisher waren sie noch keinem anderen Menschen begegnet. Das Personal ist bis jetzt noch überschaubar. Wir haben einige Leute, die sich um das Nötigste kümmern. Mahlzeiten, Technik, ärztliche Versorgung, ein paar Annehmlichkeiten und so weiter. Die Übrigen sind in Gohmor und auf dem Rest des Planeten tätig. Das wird sich noch etwas ändern, wenn der Inquisitor in den nächsten Tagen eintrifft. Aber bis dahin haben wir sozusagen sturmfrei.
Sie betraten einen größeren Raum, der eine Halbkreisform hatte. In der Mitte waren einige matt schwarze Kisten gestapelt. Wie es aussah ein Teil dessen, was zusätzlich in den Bunker gebracht wurden war.
Ringsherum gingen weitere Gänge ab. Elvira deutete von links nach rechts auf die entsprechenden Eingänge. Dort geht es zu den Unterkünften. Stuben für 200 Personen. Ihr könnt Einzelstuben belegen, wenn ihr wollt. Ist kein Luxus, aber da gibt es fließendes Wasser, Dusche und Toilette.
Der Gang da führt zur Waffenkammer und zum Schießstand. Für euch ist vorerst nur Kammer eins freigegeben. Nichts über einem Sturmgewehr. Die sexy Sachen gibt es, wenn wir an den Punkt kommen sollten, wo wir mit Heimlichkeit nichts mehr reißen. Ich kann euch soviel sagen, dass da einiges an heißem Zeug dabei ist. Erst recht, wenn der Inquisitor eintrifft.
Tobt euch ruhig aus und schaut was euch gefällt. Wenn ihr auf den Schießstand geht, braucht ihr euch über Munitionverschwenden keine Gedanken machen.
Hinter Türchen Nummer drei liegen die Konferenzräume, Kommunikation, Sicherheitssystem und das Quartier des Chefs. Da ist auch der Eingang um eine Etage tiefer zu kommen, wo der Generator und sowas alles liegt.
Der Gang da führt zur Kantine und zum Offizierskasino. Wir haben ein paar Annehmlichkeiten. Vid. mit lokalem Programm, Spielautomaten und Bücher. Der Herr Inquisitor ist ein großer Freund der Literatur und seine Bibliothek ist immer gut bestückt. Wir haben eine kleine Auswahl davon hier. Sowas sieht man nicht alle Tage. Es gibt dort auch Alkohol. Ihr solltet euch jedoch hüten, eure eigene Einsatzfähigkeit mit Trunkenheit zu unterminieren. Da wird kein Spaß verstanden.
So… der vorletzte Gang führt zur Kapelle und zum medizinischen Bereich. Wenn ihr eure sieben Sachen abgelegt habt, bitte ich euch, euch einmal dort hin zu begeben. Dr. Hausman wird ein paar Routinetests durchführen.
Der letzte Gang bringt euch in die Mauer. Da ist aber nicht viel zu sehen. Die Korridore, die zu angrenzenden Kasematten führen sind versiegelt und es gibt noch eine verschlossene Geschützstellung, die aufs Meer hinaus zeigt, wenn man sie öffnen würde.
Sie zuckte die Schultern. Das war's… trautes Heim, Glück allein.
Lebt euch erst mal ein bisschen ein. Wir rechnen in den nächsten Tagen mit der Ankunft des Herrn Inquisitor. Dann wird es schon noch hektisch genug und ihr werdet mehr Details erfahren als euch lieb sein wird. Das ist immer so.
Ach eins noch. Es gibt noch einen dritten von euch Jungs. Sein Name ist Messer. Falls ihr euch bekannt machen wollt findet ihr ihn vermutlich entweder auf dem Schießstand oder im Casino.
Elvira war zeitgleich zufrieden und beunruhigt. Zufrieden, weil alle, die sie in den letzten Tagen rekrutiert hatte, recht unkompliziert gewesen waren. Keine "Wilden Ponys" wie sie all jene nannte, die eine Zusammenarbeit mit der Inquisition ablehnten, vor Angst vergingen oder schlicht deren Existenz leugneten. Oder gar ihren Vorteil daraus ziehen wollten. Letztere hasste sie am meisten.
Wer nach Geld fragte, wenn die höchste Instanz, gleich nach dem Imperator, an die Tür klopfte, der war nicht besser als der Abschaum, gegen den er geschickt wurde.
Von dem einen Kerl, den den sie vor den beiden Männern geholt hatte die jetzt mit ihr im Schweber saßen, hatte sie so etwas vermutet, war aber eines besseren belehrt worden. Das war zur Abwechslung mal angenehm gewesen. Beunruhigt war sie hingegen aufgrund der Qualität ihrer Zielobjekte. Die Männer fürs Grobe waren gewiss alles fähige Kämpfer, das wollte sie nicht in Abrede stellen. Aber es waren zum einen sehr wenige und zum anderen waren sie bei weitem nicht so extravagant wie das Material mit dem sie sonst arbeitete.
Es war jedoch nicht an ihr die Entscheidungen des Inquisitors in Frage zu stellen. Heute hatte sie zwei in den Dienst berufen. Beide saßen ihr jetzt gegenüber. Duhaney trank Wasser und sah dann und wann aus dem Fenster. Kruger blickte starr geradeaus. Man hätte glauben können, der Mann war bereits der Servitor geworden, an den seine beiden künstlichen Arme unweigerlich denken ließen. Nur dann und wann bewegten sich seine Wangenknochen unter der Anspannung, unter der er zu stehen schien. "Aufkeimender Beeinträchtigungswahn" hatte im nicht öffentlich zugänglichen Dossier Krugers gestanden. "Wahnhaft in Ansätzen, mit positiver Ausrichtung, da auf Pflichterfüllung und Imperiumstreue fokussiert." Von der Sorte hatte sie auch schon einige kennengelernt. Pulverfässer mit brennenden Lunten. Effizient wenn sie zur rechten Zeit am rechten Ort waren. Fatal wenn nicht. "Die Argumente gegen den aufkeimenden Wahnsinn fielen zirpend in die Zwischenräume seines Verstandes." Woher war das noch gleich? Ein Gedicht das sie irgendwo mal gelesen hatte?
Da ist es! Sie nickte aus dem Fenster.
Seit etwa zehn Minuten bewegte sich ihr Schweber durch ein wenig spektakuläres Wohnviertel. Dem nicht unähnlich, welches Duhaney bis jetzt auf Koron sein Zuhause genannt hatte. Säulen zwischen Boden und Decke, überzogen mit blinden Fenstern. Ab und an eine Leuchtreklame, die verlangte dieses oder jenes zu essen oder zu trinken. "Ohne einen Biff-Waschautomaten ist ihr Leben nur halb so schön" verkündete eine zwanzig Meter Hausfrau in 2D, während sich die Limousine wie ein störendes Insekt vor ihrem Gesicht lang schob.
Vor ihnen lag die Außenmauer. Das Korsett, welches die Makropole einschnürte.
Grauer Stahlbeton, hier und da mit titanischen Zahlen besprüht, die nur Eingeweihten ihre Bedeutung offenbarte. Der Schweber hielt auf eine Landeplattform zu. Gut 400 Meter über dem Boden und damit etwa auf der Hälfte der Ebenenhöhe.
Die ganze Mauer ist in regelmäßigen Abständen mit Bunkerkasamatten durchzogen. Einige sind besetzt, aber die meisten sind dazu gedacht, autonom funktionierende Stellungen im Angriffsfall zu sein. Selbst wenn die Mauer durchbrochen wird, sind sie Widerstandsnester und Rückzugspunkte. Diese dort haben wir für unsere Sache requiriert.
Vorerst. Gut möglich, dass wir alles noch mal verlegen. Das kommt immer darauf an, wie sich eine Operation entwickelt.
Sie setzten auf und verließen das Gefährt.
Zuweilen gab es durch unterschiedliche Luftdruckverhältnisse oder mechanische Einrichtungen, auch in der Makropole so etwas wie Wind. Aber natürlich nie im gleichen Ausmaß wie außerhalb der Stadt. So zupfte, trotz der Höhe, nur eine sachte Brise an ihren Kleidern und Haaren. Sie roch nach umgewälzter Luft und zu vielen Menschen auf zu wenig Raum.
Die Mauern sind so dick, erklärte Elvira während sie ihnen das Zugangstor öffnete, dass man einen Leman Russ darin einmauern könnte und nicht mal die Kanone rausgucken würde.
Sie traten ein und schafften es, sich innerhalb einer Makropole noch klaustrophobischer zu fühlen.
Der Schleusenbereich war mehrfach gesichert. Automatische Geschütztürme deckten ihn. Irgendwo in einer Zentrale musste jemand sitzen, der sie durch die Linsen beobachtete, die unter der Decke hingen und sich unablässig auf ihre Bewegungen fokussierten.
Im eigentlichen Kasamattenbereich vermittelte alles den Eindruck auf Dauerhaftigkeit ausgelegte Funktionalität. Sie schritten über Gitterbleche, unter denen sie Leitungen und Rohre ausmachen konnten. Die Beleuchtung war spartanisch und die Gänge gerade so breit, dass zwei Personen einigermaßen bequem nebeneinander gehen konnten.
Bisher waren sie noch keinem anderen Menschen begegnet. Das Personal ist bis jetzt noch überschaubar. Wir haben einige Leute, die sich um das Nötigste kümmern. Mahlzeiten, Technik, ärztliche Versorgung, ein paar Annehmlichkeiten und so weiter. Die Übrigen sind in Gohmor und auf dem Rest des Planeten tätig. Das wird sich noch etwas ändern, wenn der Inquisitor in den nächsten Tagen eintrifft. Aber bis dahin haben wir sozusagen sturmfrei.
Sie betraten einen größeren Raum, der eine Halbkreisform hatte. In der Mitte waren einige matt schwarze Kisten gestapelt. Wie es aussah ein Teil dessen, was zusätzlich in den Bunker gebracht wurden war.
Ringsherum gingen weitere Gänge ab. Elvira deutete von links nach rechts auf die entsprechenden Eingänge. Dort geht es zu den Unterkünften. Stuben für 200 Personen. Ihr könnt Einzelstuben belegen, wenn ihr wollt. Ist kein Luxus, aber da gibt es fließendes Wasser, Dusche und Toilette.
Der Gang da führt zur Waffenkammer und zum Schießstand. Für euch ist vorerst nur Kammer eins freigegeben. Nichts über einem Sturmgewehr. Die sexy Sachen gibt es, wenn wir an den Punkt kommen sollten, wo wir mit Heimlichkeit nichts mehr reißen. Ich kann euch soviel sagen, dass da einiges an heißem Zeug dabei ist. Erst recht, wenn der Inquisitor eintrifft.
Tobt euch ruhig aus und schaut was euch gefällt. Wenn ihr auf den Schießstand geht, braucht ihr euch über Munitionverschwenden keine Gedanken machen.
Hinter Türchen Nummer drei liegen die Konferenzräume, Kommunikation, Sicherheitssystem und das Quartier des Chefs. Da ist auch der Eingang um eine Etage tiefer zu kommen, wo der Generator und sowas alles liegt.
Der Gang da führt zur Kantine und zum Offizierskasino. Wir haben ein paar Annehmlichkeiten. Vid. mit lokalem Programm, Spielautomaten und Bücher. Der Herr Inquisitor ist ein großer Freund der Literatur und seine Bibliothek ist immer gut bestückt. Wir haben eine kleine Auswahl davon hier. Sowas sieht man nicht alle Tage. Es gibt dort auch Alkohol. Ihr solltet euch jedoch hüten, eure eigene Einsatzfähigkeit mit Trunkenheit zu unterminieren. Da wird kein Spaß verstanden.
So… der vorletzte Gang führt zur Kapelle und zum medizinischen Bereich. Wenn ihr eure sieben Sachen abgelegt habt, bitte ich euch, euch einmal dort hin zu begeben. Dr. Hausman wird ein paar Routinetests durchführen.
Der letzte Gang bringt euch in die Mauer. Da ist aber nicht viel zu sehen. Die Korridore, die zu angrenzenden Kasematten führen sind versiegelt und es gibt noch eine verschlossene Geschützstellung, die aufs Meer hinaus zeigt, wenn man sie öffnen würde.
Sie zuckte die Schultern. Das war's… trautes Heim, Glück allein.
Lebt euch erst mal ein bisschen ein. Wir rechnen in den nächsten Tagen mit der Ankunft des Herrn Inquisitor. Dann wird es schon noch hektisch genug und ihr werdet mehr Details erfahren als euch lieb sein wird. Das ist immer so.
Ach eins noch. Es gibt noch einen dritten von euch Jungs. Sein Name ist Messer. Falls ihr euch bekannt machen wollt findet ihr ihn vermutlich entweder auf dem Schießstand oder im Casino.