10-30-2024, 03:43 PM
Im Inneren des Laderaums stank es nach heißen, mechanischen Flüssigkeiten, nach verschmorter Isolierung und nach Metall. Dazu der Geruch des abgefeuerten Werfers, in Verbindung mit der entsprechenden Rauchentwicklung. Als wären das nicht genug Indikatoren dafür, dass es dem Vehikel nicht gut ging, machte es zusätzlich so viel Lärm wie irgend möglich. Verschiedene Warntöne, das Jaulen der gequälten Antigravgondeln und der vorn draußen hereindringende Krach aus heulendem Wind und hupenden Schwebern. Immerhin, die Kakophonie war für die Anwesenden gnädigerweise ausgeblendet. Ein im Inneren eines relativ kleinen Metallkastens abgefeuerter Raketenwerfer sei Dank. Die knappe Diskussion zwischen Pedwarsky und Renold wurde brüllend geführt und selbst von den beiden mehr erahnt als wirklich gehört.
Die Maschine schlingerte wie ein Schiff, das auf stürmischer See gegen den Wellengang zu verlieren begann. Das konnte der Versuch von Gus sein, die mechanische Bestie abzuschütteln, oder aber die Killermaschine hatte sich bereits an den Antriebsgondeln zu schaffen gemacht.
Soraja packte Cassian mit einer Kraft an der Schulter, die man der schlanken Frau definitiv nicht zutraute, und machte ihn auf sich aufmerksam. Jeder Zweifel und jedes Zaudern war aus ihrem Gesicht gewichen. Unter ihren verletzten Arm hatte sie zwei der kompakten Werferraketen geklemmt. Sie deutete auf den Durchgang, der hoch zur Fahrerkabine führte.
Wir müssen da hoch. schrie sie. Besseres Schussfeld. Cassian nickte und sie wankten gegen die wechselnde Schräglage des Frachtes auf die Treppe zu. Hinter ihnen feuerte Pedwarsky ihr Lasergewehr auf die Öffnung ab. Vielleicht aus Frustration, vielleicht um den recht hilflos wirkenden Versuch eines Deckungsfeuers zu unternehmen.
Sie erreichten den schmalen Vorraum, wo sich alle Utensilien aus den Spinden in der Gegend verteilt hatten und den Eindruck eines sturmgepeitschten Schiffes noch verstärkten. Mit Mühe erkletterten sie die schmale Treppe zum Führerstand, und Soraja riss die Tür auf. Der Gestank, der ihnen entgegenschwallte, stellte die Mixtur aus dem Laderaum in den Schatten. So mochte es riechen, wenn die Chaosgötter ein Grillfest gaben.
Ursprung des Brodems war zum größten Teil Gus oder das, was noch von ihm übrig war. Er hing fast entspannt wirkend auf dem Drehstuhl des Piloten. Zurückgelehnt, als gingen ihn die Sorgen dieser Welt nichts an. Das taten sie im Grunde auch nicht mehr, denn er war bei lebendigem Leibe gebraten worden. Die Haut hing in roten Fetzen vom noch dampfenden Fleisch. Die Haare waren gänzlich verschwunden, ebenso wie ein Großteil seiner Kleidung. Lediglich die Sonnenbrille, die dem Schläger den Anschein von mysteriöser Gefährlichkeit verleihen sollte, war als schwarzer Klumpen mit seinen Augen verbacken.
Ein faustgroßes Loch, an dessen Rändern das geschmolzene Glas gerade erstarrte, deutete die Richtung an, aus der der Tod für Gus gekommen war. Es musste natürlich der Blitzwerfer auf dem Rücken des Roboters gewesen sein. Die Maschine selbst war durch das Glas zu sehen, wie sie sich am Ende des Transporters an einer der Aufhängungen für die Antigravgondeln austobte. Immerhin hatten sie so viel Glück im Unglück, dass der künstliche Blitz zwar Gus erledigt hatte, aber die Elektronik des Steuerbereichs nicht gänzlich hatte ausschalten können. Es stieg feiner Qualm aus einigen Konsolen und Lichter blinkten panisch oder auch gar nicht mehr, aber es war immerhin noch Tätigkeit zu erkennen. Vermutlich war das Industriefahrzeug gegen Überspannung gesichert. Auf einer trüben Anzeige flackerte das Wort „Automatiksteuerung“ und tatsächlich bewegte sich der Steuerknüppel des Fahrzeuges, als käme Gus' Geist noch immer seiner Tätigkeit nach. Allerdings hatte die Automatik ihr Tun, den Schweber überhaupt in der Luft zu halten. Die Tatsache, dass Energiewaffen auf eine der Gondeln eingedroschen hatten, mochte damit zu tun haben.
Cassian schulterte den Werfer und versuchte, den Automaten in den Sucher zu kriegen. Man konnte der Waffe nicht absprechen, dass sie versuchte es dem Nutzer leichter zu machen. Ein rotes Fadenkreuz senkte sich über den Roboter und umrandete ihn sogar mit einer roten Markierung. Daneben wurde die Entfernung aufgeführt. Auf einem Schießstand oder selbst auf ein Fahrzeug in Querfahrt hätte man bequem und narrensicher feuern und treffen können. Hier aber schlingerte der Boden und bot keinen festen Stand. Obendrein musste der Automat um seinen Halt bangen. Er hatte die Krallenfüße und einen Arm in die metallene Haut des Transporters geschlagen und schlackerte trotzdem wie eine Stoffpuppe, die man auf einen brünstigen Grox gebunden hatte. Dabei versuchte er mit dem freien Arm, den Schweber weiter zu demolieren. Als wäre das alles nicht Herausforderung genug an einen Schützen, zuckte die Zielerfassung bei jedem vorbeirasenden anderen Fahrzeug im Hintergrund, in dem Versucht, dieses als neues Ziel zu erfassen. Nur um dann wieder auf den wild gewordenen Automaten zurückzuschwenken.
Cassian, der an den meisten herkömmlichen Waffen ausgebildet, aber auch kein routinierter Werferschütze war, hatte seine Mühe, sein Ziel im Sucher zu halten.
Es schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
Bei all den Unwägbarkeiten hatte er noch nicht einmal den Wind berücksichtigt, der sich die Rakete sofort schnappen würde, wenn sie das Führerhaus verließ.
Unvermittelt legte sich eine unnatürliche Ruhe über ihn. Der Lärm, der Gestank, der pochende vom Adrenalin aufgepeitschte Herzschlag waren zwar nicht fort, doch sie traten unbedeutend in den Hintergrund. Kurz löste er den Blick vom Sucher und drehte den Kopf.
Soraja stand mit geschlossenen Augen neben ihm und hatte die Hand auf seine Schulter gelegt. Sie schien die Ruhe auszustrahlen wie ein Heizgerät Hitze. Es war Cassian, als könne er einen warmen Wind auf der Haut spüren. Nicht das Brausen des Fahrtwindes im Transitcanyon, sondern die Brise über einem Feld, in welcher der Geruch eines nahenden Sommergewitters und der satten Erde mitgetragen wurde. Frisches Gras, reife Ähren. Der Boden unter seinen Füßen bewegte sich zwar nach wie vor, aber es war vorhersehbar und kaum der Rede wert. Leicht auszugleichen. Ebenso der Roboter, der in seiner mechanischen Wut tobte. Ein lächerliches Aufziehmännchen.
Der Arbites ließ den Blick wieder durch den Sucher schweifen, ignorierte die verrücktspielende Elektronik der Anzeige und legte den starren Zielpunkt über den Roboter.
Alles schien zäher und verlangsamter, außer er selbst.
Als würde sich alles um ihn her wie unter Wasser bewegen.
Fast schon beiläufig betätigte er den Abzug.
Die Rakete startete, durchschlug die Scheibe der Kabine etwa eine Handbreit rechts von dem Loch des Blitzwerfers und traf den Roboter genau am Kopf. Wie ein Preisboxer, der einen gewaltigen Schlag erhalten hatte, wurde die Maschine nach hinten geworfen. Der Automat gab einen sonderbaren Laut von sich, der halb wie eine Sirene, halb wie der Schrei eines zornigen und verletzten Tieres klang. Cassian hatte den Vorderteil des Werfers aufgeklappt und zog Soraja eine der Raketen unter dem Arm hervor. Dass sie beim Ladevorgang leicht in die Hocke gehen mussten, rettete ihnen das Leben. Der grotesk verdreht an seinen eigenen verankerten Beinen hängende Roboter feuerte die Kanone seines freien Arms ab und rasierte den oberen Teil des Führerstandes wie mit einer Sense aus Geschossen ab.
Ein Schauer aus Sicherheitsglas ging auf die nieder.
Cassian wartete den Kugelhagel in aller, wie auch immer in ihn implantierter Seelenruhe ab, schloss den Werfer und erhob sich aufs Neue. Auch der zweite Schuss saß. Die Sprengrakete zerfetzte das Gelenk des Armes, mit dem sich die Maschine im Stahl des Schwebers verankert hatte. Der Munitionszuführer wirbelte umher wie eine geköpfte Schlange und spie bronzene Patronen anstatt Blut.
Der Roboter verlor den Halt, rutschte funkensprühend über das Metall und versuchte, seine Klauen wieder in den harten Untergrund zu schlagen.
Die dritte Rakete war ein Fragmentsprengsatz, gegen weiche Ziele konzipiert. Unter anderen Umständen hätte der Vorax einen solchen Treffer nicht einmal einer Registrierung für nötig befunden. Doch jetzt war es der kleine Schubser, der den Riesen zu Fall brachte.
In Vid-Filmen wäre das der Punkt gewesen, wo jeder gedacht hätte, die Bestie sei besiegt, nur damit sie sich dann ein finales Mal auf die Helden losgehen konnte.
Hier musste man nicht darum fürchten. Cassian und Soraja konnten beobachten, wie der Automat den letzten Halt verlor und davongerissen wurde. Andere Schweber wichen ihm in wilden Manövern aus und wie durch ein Wunder traf der stürzende Roboter keines der anderen Fahrzeuge. Dann war er in der Tiefe und im Dunst der tieferen Ebenen verschwunden.
Die Rebellin nahm die Hand von Cassians Schulter und sackte zusammen. Nicht bewusstlos, aber doch bar jeder Kraft.
Auf den verdeckten Arbites stürmten all die Eindrücke, die die heidnische Fähigkeit der Frau ausgeblendet hatte, auf ihn ein. Der Lärm, der Gestank, die Vibrationen, jede Prellung, jeder kleine und größere Schnitt. Alles brandete mit unvermittelter Intensität auf ihn ein. Renold steckte in diesem Moment den Kopf durch die Tür und in das, was einmal die Kabine gewesen war.
Ach die Scheiße!
War alles, was er herausbekam. Das konnte sich auf die Gesamtsituation beziehen oder auf den Umstand, dass sie sich in einem recht rapiden Sinkflug befanden. Es war noch kein Abstürzen, aber auch nicht allzu weit davon entfernt.
Die Maschine schlingerte wie ein Schiff, das auf stürmischer See gegen den Wellengang zu verlieren begann. Das konnte der Versuch von Gus sein, die mechanische Bestie abzuschütteln, oder aber die Killermaschine hatte sich bereits an den Antriebsgondeln zu schaffen gemacht.
Soraja packte Cassian mit einer Kraft an der Schulter, die man der schlanken Frau definitiv nicht zutraute, und machte ihn auf sich aufmerksam. Jeder Zweifel und jedes Zaudern war aus ihrem Gesicht gewichen. Unter ihren verletzten Arm hatte sie zwei der kompakten Werferraketen geklemmt. Sie deutete auf den Durchgang, der hoch zur Fahrerkabine führte.
Wir müssen da hoch. schrie sie. Besseres Schussfeld. Cassian nickte und sie wankten gegen die wechselnde Schräglage des Frachtes auf die Treppe zu. Hinter ihnen feuerte Pedwarsky ihr Lasergewehr auf die Öffnung ab. Vielleicht aus Frustration, vielleicht um den recht hilflos wirkenden Versuch eines Deckungsfeuers zu unternehmen.
Sie erreichten den schmalen Vorraum, wo sich alle Utensilien aus den Spinden in der Gegend verteilt hatten und den Eindruck eines sturmgepeitschten Schiffes noch verstärkten. Mit Mühe erkletterten sie die schmale Treppe zum Führerstand, und Soraja riss die Tür auf. Der Gestank, der ihnen entgegenschwallte, stellte die Mixtur aus dem Laderaum in den Schatten. So mochte es riechen, wenn die Chaosgötter ein Grillfest gaben.
Ursprung des Brodems war zum größten Teil Gus oder das, was noch von ihm übrig war. Er hing fast entspannt wirkend auf dem Drehstuhl des Piloten. Zurückgelehnt, als gingen ihn die Sorgen dieser Welt nichts an. Das taten sie im Grunde auch nicht mehr, denn er war bei lebendigem Leibe gebraten worden. Die Haut hing in roten Fetzen vom noch dampfenden Fleisch. Die Haare waren gänzlich verschwunden, ebenso wie ein Großteil seiner Kleidung. Lediglich die Sonnenbrille, die dem Schläger den Anschein von mysteriöser Gefährlichkeit verleihen sollte, war als schwarzer Klumpen mit seinen Augen verbacken.
Ein faustgroßes Loch, an dessen Rändern das geschmolzene Glas gerade erstarrte, deutete die Richtung an, aus der der Tod für Gus gekommen war. Es musste natürlich der Blitzwerfer auf dem Rücken des Roboters gewesen sein. Die Maschine selbst war durch das Glas zu sehen, wie sie sich am Ende des Transporters an einer der Aufhängungen für die Antigravgondeln austobte. Immerhin hatten sie so viel Glück im Unglück, dass der künstliche Blitz zwar Gus erledigt hatte, aber die Elektronik des Steuerbereichs nicht gänzlich hatte ausschalten können. Es stieg feiner Qualm aus einigen Konsolen und Lichter blinkten panisch oder auch gar nicht mehr, aber es war immerhin noch Tätigkeit zu erkennen. Vermutlich war das Industriefahrzeug gegen Überspannung gesichert. Auf einer trüben Anzeige flackerte das Wort „Automatiksteuerung“ und tatsächlich bewegte sich der Steuerknüppel des Fahrzeuges, als käme Gus' Geist noch immer seiner Tätigkeit nach. Allerdings hatte die Automatik ihr Tun, den Schweber überhaupt in der Luft zu halten. Die Tatsache, dass Energiewaffen auf eine der Gondeln eingedroschen hatten, mochte damit zu tun haben.
Cassian schulterte den Werfer und versuchte, den Automaten in den Sucher zu kriegen. Man konnte der Waffe nicht absprechen, dass sie versuchte es dem Nutzer leichter zu machen. Ein rotes Fadenkreuz senkte sich über den Roboter und umrandete ihn sogar mit einer roten Markierung. Daneben wurde die Entfernung aufgeführt. Auf einem Schießstand oder selbst auf ein Fahrzeug in Querfahrt hätte man bequem und narrensicher feuern und treffen können. Hier aber schlingerte der Boden und bot keinen festen Stand. Obendrein musste der Automat um seinen Halt bangen. Er hatte die Krallenfüße und einen Arm in die metallene Haut des Transporters geschlagen und schlackerte trotzdem wie eine Stoffpuppe, die man auf einen brünstigen Grox gebunden hatte. Dabei versuchte er mit dem freien Arm, den Schweber weiter zu demolieren. Als wäre das alles nicht Herausforderung genug an einen Schützen, zuckte die Zielerfassung bei jedem vorbeirasenden anderen Fahrzeug im Hintergrund, in dem Versucht, dieses als neues Ziel zu erfassen. Nur um dann wieder auf den wild gewordenen Automaten zurückzuschwenken.
Cassian, der an den meisten herkömmlichen Waffen ausgebildet, aber auch kein routinierter Werferschütze war, hatte seine Mühe, sein Ziel im Sucher zu halten.
Es schien ein Ding der Unmöglichkeit zu sein.
Bei all den Unwägbarkeiten hatte er noch nicht einmal den Wind berücksichtigt, der sich die Rakete sofort schnappen würde, wenn sie das Führerhaus verließ.
Unvermittelt legte sich eine unnatürliche Ruhe über ihn. Der Lärm, der Gestank, der pochende vom Adrenalin aufgepeitschte Herzschlag waren zwar nicht fort, doch sie traten unbedeutend in den Hintergrund. Kurz löste er den Blick vom Sucher und drehte den Kopf.
Soraja stand mit geschlossenen Augen neben ihm und hatte die Hand auf seine Schulter gelegt. Sie schien die Ruhe auszustrahlen wie ein Heizgerät Hitze. Es war Cassian, als könne er einen warmen Wind auf der Haut spüren. Nicht das Brausen des Fahrtwindes im Transitcanyon, sondern die Brise über einem Feld, in welcher der Geruch eines nahenden Sommergewitters und der satten Erde mitgetragen wurde. Frisches Gras, reife Ähren. Der Boden unter seinen Füßen bewegte sich zwar nach wie vor, aber es war vorhersehbar und kaum der Rede wert. Leicht auszugleichen. Ebenso der Roboter, der in seiner mechanischen Wut tobte. Ein lächerliches Aufziehmännchen.
Der Arbites ließ den Blick wieder durch den Sucher schweifen, ignorierte die verrücktspielende Elektronik der Anzeige und legte den starren Zielpunkt über den Roboter.
Alles schien zäher und verlangsamter, außer er selbst.
Als würde sich alles um ihn her wie unter Wasser bewegen.
Fast schon beiläufig betätigte er den Abzug.
Die Rakete startete, durchschlug die Scheibe der Kabine etwa eine Handbreit rechts von dem Loch des Blitzwerfers und traf den Roboter genau am Kopf. Wie ein Preisboxer, der einen gewaltigen Schlag erhalten hatte, wurde die Maschine nach hinten geworfen. Der Automat gab einen sonderbaren Laut von sich, der halb wie eine Sirene, halb wie der Schrei eines zornigen und verletzten Tieres klang. Cassian hatte den Vorderteil des Werfers aufgeklappt und zog Soraja eine der Raketen unter dem Arm hervor. Dass sie beim Ladevorgang leicht in die Hocke gehen mussten, rettete ihnen das Leben. Der grotesk verdreht an seinen eigenen verankerten Beinen hängende Roboter feuerte die Kanone seines freien Arms ab und rasierte den oberen Teil des Führerstandes wie mit einer Sense aus Geschossen ab.
Ein Schauer aus Sicherheitsglas ging auf die nieder.
Cassian wartete den Kugelhagel in aller, wie auch immer in ihn implantierter Seelenruhe ab, schloss den Werfer und erhob sich aufs Neue. Auch der zweite Schuss saß. Die Sprengrakete zerfetzte das Gelenk des Armes, mit dem sich die Maschine im Stahl des Schwebers verankert hatte. Der Munitionszuführer wirbelte umher wie eine geköpfte Schlange und spie bronzene Patronen anstatt Blut.
Der Roboter verlor den Halt, rutschte funkensprühend über das Metall und versuchte, seine Klauen wieder in den harten Untergrund zu schlagen.
Die dritte Rakete war ein Fragmentsprengsatz, gegen weiche Ziele konzipiert. Unter anderen Umständen hätte der Vorax einen solchen Treffer nicht einmal einer Registrierung für nötig befunden. Doch jetzt war es der kleine Schubser, der den Riesen zu Fall brachte.
In Vid-Filmen wäre das der Punkt gewesen, wo jeder gedacht hätte, die Bestie sei besiegt, nur damit sie sich dann ein finales Mal auf die Helden losgehen konnte.
Hier musste man nicht darum fürchten. Cassian und Soraja konnten beobachten, wie der Automat den letzten Halt verlor und davongerissen wurde. Andere Schweber wichen ihm in wilden Manövern aus und wie durch ein Wunder traf der stürzende Roboter keines der anderen Fahrzeuge. Dann war er in der Tiefe und im Dunst der tieferen Ebenen verschwunden.
Die Rebellin nahm die Hand von Cassians Schulter und sackte zusammen. Nicht bewusstlos, aber doch bar jeder Kraft.
Auf den verdeckten Arbites stürmten all die Eindrücke, die die heidnische Fähigkeit der Frau ausgeblendet hatte, auf ihn ein. Der Lärm, der Gestank, die Vibrationen, jede Prellung, jeder kleine und größere Schnitt. Alles brandete mit unvermittelter Intensität auf ihn ein. Renold steckte in diesem Moment den Kopf durch die Tür und in das, was einmal die Kabine gewesen war.
Ach die Scheiße!
War alles, was er herausbekam. Das konnte sich auf die Gesamtsituation beziehen oder auf den Umstand, dass sie sich in einem recht rapiden Sinkflug befanden. Es war noch kein Abstürzen, aber auch nicht allzu weit davon entfernt.