11-01-2023, 03:15 PM
Ihr kennt meinen ganzen, nutzlos langen Namen. Wie schmeichelhaft. Unvorbereitet scheint ihr also nicht hergekommen zu sein.
Und doch sitzt ihr hier mit mir und trinkt Sahl. So, als sei dieser Umstand als Indikator für ein irgendwie geartetes Versagen zu deuten. Ad`razbe hob die Lochplatte ab und blies die Flamme aus. Die Überreste der Seherin. Sollten sie vorhanden sein, wäre sie sehr willkommen… Er wiederholte Selaris Aussage bedächtig und von der nachtfarbenden Tinte unermesslicher Traurigkeit eingefärbt. Obwohl der Paladin lächelte, löste sich eine einzelne Träne aus seinem Auge und suchte sich ihren Weg über das ebenmäßiges Gesicht. Für euch ist sie nur eine Figur in einem Spiel um Macht, wie ich vermute. Etwas, was sich wie eine Waffe oder ein Werkzeug benutzen lässt. Für mich und so viele andere war sie unendlich mehr. Diese Worte sprach er ohne Zorn, sondern aus einer bekümmerten Innensicht heraus.
Als die Stadt erwachte, wurde Sie noch vor Ihm erwählt. Sie nahm seine Hand und führte ihn zur Grube, wo er den Segen der Stadt empfing. Der Mann wurde zum Avatar, der Mensch zum Drachen. Die Zahnräder begannen sich zu drehen und der Staub von über zwei Jahrhunderten viel von ihnen ab.
Sie aber wurde zur Stimme der Götter. Gesegnet mit heiligem Wahnsinn, der Gabe des Fleischformens und wollüstiger Reinheit. Das Zweigestirn ist das Ideal Rasankurs.
Der Drache und die Seherin sind eins.
Er ist das pulsierende Herz, die lodernde Flamme.
Sie ist die Seele. das schäumende Wasser, das die Wüste erblühen lässt.
Nun ist sie fort. Nun ist er fort und alles ist Tod und Verfall, wo Leben und Gedeih sein sollte. Und der erstickende Staub legt sich erneut über alles.
Ad`razbe drehte den Zucker in seinem Getränk mit mechanischen Bewegungen. Ich gebe euch den Stab, den er ihr zum Geschenk machte und zu dessen Hüter sie mich auserkor.
Eine lange Pause. Er sah versonnen zum makellosen Blau des Himmels, welches durch den Kondensstreifen eines einzigen, weit, weit entfernten Fliegers durchschnitten wurde.
Auch was von ihr blieb, sollt ihr haben.
NEIN! Das war die dröhnende Stimme Jamaars, der die Hand flach und geräuschvoll auf den kleinen Kaffeetisch krachen ließ, so dass das Geschirr klirrend hüpfte.
Sie wurde von der Grube berührte, was noch von ihr ist, muss hier verbleiben. Die Stimme des Riesen klang gurgelnd und feucht, als hätte er den Mund voll Wasser oder Schlamm. Als wäre dies nicht unangenehm genug und mehr als unpassend für diese Idylle, erscholl in einiger Ferne eine einzelne Luftschutzsirene, mit einem langen und durchgehenden Bansheeheulen.
Ich bin der Paladin der Seherin und für ihren Schutz berufen.
Der machte ein gurgelndes Geräusch, was mit einiger Phantasie als Lachen zu identifizieren war.
Kleiner Mann, du hast hier und jetzt so viel Macht wie diese beiden dort. Er deutete mit einer plumpen Geste auf die beiden Frauen. Hinter im begann der Junge, der Selari und Estelle den gewürzten Eiswein hatte verkaufen wollen, zu husten. Erst ein wenig, ein unschönes Räuspern, dann ein stärker werdender Keuchhusten. Nukay, so war sein Name gewesen, griff sich an die Kehle und würgte. Du irrst dich, mein Freund.
Meine Macht mag gering sein, doch die Berührung der Seherin hat mich nicht unverändert zurückgelassen. Fast zärtlich legte er die Hand auf die Schinken große Pranke Jamaars. Der versuchte vergeblich die Hand unter den schlanken Fingern des Paladins wegzuziehen.
Es gelang ihm nicht und im Ganzen zuckte sein massiger Leib, als sei er mit Bewegungslosigkeit geschlagen, gegen die sein Besitzer mit aller Kraft ankämpfte.
Auch anderswo um sie her begannen die Menschen zu husten. Eine Mutter wickelte ihr krampfendes Kind panisch aus dem Tragetuch, während sie selbst konvulsiv hustete und schließlich Blut zu spucken begann. Ad`razbe sah die beiden Frauen müde lächelnd an. Gern hätte ich noch mit euch geplaudert. Aber die Dinge werden hier jetzt sehr schnell unschön.
Es ist ohnehin für euch nicht gesund hier zu verweilen. Dunkle Flecken bildeten sich auf seiner Haut, verfärbten sich schwarz und die Haut begann sich aufzulösen. Es war schön euch kennengelernt zu haben. Die Chancen stehen gut, dass wir uns wiedersehen.
Denn am Ende fließt alles zusammen. Blut sickerte aus seinem Mundwinkel und verunglimpfte sein gewinnendes Lächeln.
Blinzelnd kamen Estelle und Selari zu sich. Nicht Stück für Stück oder indem sich die so real wirkende Welt um sie her aufzulösen begann.
Abrupt und mit einem Schlag.
Sie standen in einer gewaltigen Kaverne, vom flirrenden Licht biolumineszierender Gewächse in kränkliches Grün gehüllt. Um sie her brodelte eine absonderliche Karikatur von vitalem Leben. Deformierte Käfer krochen über Schleim gefüllte Gewächse, die sich nicht entscheiden zu können schienen, ob sie Pflanzen, Pilze oder etwas völlig anderes sein wollten. Sie pulsierten, wie im Schlag eines gewaltigen Herzens oder im Rhythmus sich füllender Lungen. Aus fleischigen Schächten ragten Staub- oder Sporenstängel heraus und wiegten sich im süßlich fauligen Wind, der hier sachte wehte. Umtanzt wurden sie von leuchtenden Insekten. Oder besser: Versionen von Insekten, die ein geistesschwacher Schöpfer nur nach Beschreibung und nicht nach Wissen erschaffen hatte. Alles troff und schwoll, Alles summte und zirpte, wucherte und gedieh. Selbst um die Beine der beiden Frauen, die noch nicht allzu lange hier sein konnte, hatten sich bereits Ranken gewunden, ihre Sohlen, beziehungsweise Hufe, steckten in der schmatzenden Imitation von Moos.
Unweit von ihnen erhob sich ein Stalagmit aus schwer zu bestimmenden, organischem Material. Um verknöcherte Erhebungen, halb korallen, halb die Segmente eines Rückgrads, wuchsen Flüssigkeit gefüllte Pusteln, die dann und wann zu platzen schienen, gelbes Sekret absonderten und sich sogleich wieder füllten. Am Fuße dieses Gewächses saß eine menschliche Gestalt. Tief war sie in den nachgiebigen Untergrund eingesunken und dieser hatte begonnen ihn zu umschließen. Einige Ranken, die dieser Vorgang wohl nicht schnell genug ging, hatten sich bereits vorwitzig vorgewagt, sein Haar okkupiert und umrahmten sein Gesicht. Die helle Haut war an einigen Stellen mit dem dunklen Grün von Flechten gesprenkelt. Der Körper, des einst so gesegneten Mannes wurde absorbiert. Träge öffnete er die Augen, sah die beiden Frauen an und bekam mit Mühe noch einmal das Lächeln zustande. Er bewegte sich angestrengt und ein aufgeregtes Beben ging durch die Wucherungen rings um ihn.
In den Armen des Mannes lag eine schaurige Reliquie.
Die größtenteils skelletierten Überreste der Seherin. Ihr Haupt, ein grinsender Schädel, der Brustkasten, ein aufgebrochner Käfig, dem das flatternde Vögellein entrissen wurden war. Der Rest ihres Leibes war vergangen. Das hier Wunderkraft am Werk war zeigte sich dadurch, dass der spöttische Totenkopf von einer wallenden Pracht blonden Haares umringt war. Unberührt von dem entarteten Wildwuchs dieses Ortes und so strahlend, als wäre es eben erst mit frischem Quellwasser und reinigenden Essenzen gewaschen worden.
Führt sie fort von hier. Flüsterte ihr vergehender Paladin schwach und löste den Griff um seine beinerne Schutzbefohlene. Und dort der Stab. Unweit von ihnen kräuselte sich zäher Bodennebel um einen Haufen von Ausrüstungsgegenständen, die Ad`razbe mit hierher gebracht haben mochte. Eine, von Schimmel in einen pelzigen Felsen verwandelte, Feldkiste, darauf eine überwucherte Laserpistole. Schließlich daran der Stab gelehnt. Den Schaft hatte alles erklommen und bewachsen, was dazu nur befähigt war. Der Kopf, aus den vier miteinander verflochtenen Metallstangen, hatte das Gezücht jedoch nicht zu befallen gewagt oder vermocht.
Doch noch bevor sich eine schlanke Frauenhand darum schließen konnte, um die ersehnte Beute zu beanspruchen, kam ihr eine Scherenklaue zuvor.
Laut schnappen schloss sich die gepanzerte Zange um den Stab. Mit dem Geräusch sich ausränkender Knorpel löste sich eine Gestalt aus der Wand, die man mit ein wenig Phantasie als menschenähnlich hätte beschreiben können. Es musste ein Mensch gewesen sein, dereinst.
Groß war er, bullig und aufgedunsen. Der Leib eine geblähte Kugel aus mit Faulgasen gefülltem, grau-grünem Fleisch. Das Gesicht eine Maske aus Vergehen und neuem Werden. Vielleicht hätte man in diesen wuchernden Zügen einen Ursprung erkennen können, der bei dem Mann lag, der auf den Namen Jamaar gehört hatte. Doch dafür blieb kaum Zeit, noch spielten die Lichtverhältnisse mit. Ohnehin war der Umstand bedeutender, dass dieser Fungus in grober Form eines Menschen neben seiner, Moos überwucherten Schere ein rostiges Schwert in der Linken hielt.
Er war schwerfällig, gleichwohl behänder, als er es in seinem Zustand und bei seiner Masse wohl hätte sein sollen. Allemal machte er nicht den Anschein, die Artefakte an die beiden Frauen abzutreten.
Und doch sitzt ihr hier mit mir und trinkt Sahl. So, als sei dieser Umstand als Indikator für ein irgendwie geartetes Versagen zu deuten. Ad`razbe hob die Lochplatte ab und blies die Flamme aus. Die Überreste der Seherin. Sollten sie vorhanden sein, wäre sie sehr willkommen… Er wiederholte Selaris Aussage bedächtig und von der nachtfarbenden Tinte unermesslicher Traurigkeit eingefärbt. Obwohl der Paladin lächelte, löste sich eine einzelne Träne aus seinem Auge und suchte sich ihren Weg über das ebenmäßiges Gesicht. Für euch ist sie nur eine Figur in einem Spiel um Macht, wie ich vermute. Etwas, was sich wie eine Waffe oder ein Werkzeug benutzen lässt. Für mich und so viele andere war sie unendlich mehr. Diese Worte sprach er ohne Zorn, sondern aus einer bekümmerten Innensicht heraus.
Als die Stadt erwachte, wurde Sie noch vor Ihm erwählt. Sie nahm seine Hand und führte ihn zur Grube, wo er den Segen der Stadt empfing. Der Mann wurde zum Avatar, der Mensch zum Drachen. Die Zahnräder begannen sich zu drehen und der Staub von über zwei Jahrhunderten viel von ihnen ab.
Sie aber wurde zur Stimme der Götter. Gesegnet mit heiligem Wahnsinn, der Gabe des Fleischformens und wollüstiger Reinheit. Das Zweigestirn ist das Ideal Rasankurs.
Der Drache und die Seherin sind eins.
Er ist das pulsierende Herz, die lodernde Flamme.
Sie ist die Seele. das schäumende Wasser, das die Wüste erblühen lässt.
Nun ist sie fort. Nun ist er fort und alles ist Tod und Verfall, wo Leben und Gedeih sein sollte. Und der erstickende Staub legt sich erneut über alles.
Ad`razbe drehte den Zucker in seinem Getränk mit mechanischen Bewegungen. Ich gebe euch den Stab, den er ihr zum Geschenk machte und zu dessen Hüter sie mich auserkor.
Eine lange Pause. Er sah versonnen zum makellosen Blau des Himmels, welches durch den Kondensstreifen eines einzigen, weit, weit entfernten Fliegers durchschnitten wurde.
Auch was von ihr blieb, sollt ihr haben.
NEIN! Das war die dröhnende Stimme Jamaars, der die Hand flach und geräuschvoll auf den kleinen Kaffeetisch krachen ließ, so dass das Geschirr klirrend hüpfte.
Sie wurde von der Grube berührte, was noch von ihr ist, muss hier verbleiben. Die Stimme des Riesen klang gurgelnd und feucht, als hätte er den Mund voll Wasser oder Schlamm. Als wäre dies nicht unangenehm genug und mehr als unpassend für diese Idylle, erscholl in einiger Ferne eine einzelne Luftschutzsirene, mit einem langen und durchgehenden Bansheeheulen.
Ich bin der Paladin der Seherin und für ihren Schutz berufen.
Der machte ein gurgelndes Geräusch, was mit einiger Phantasie als Lachen zu identifizieren war.
Kleiner Mann, du hast hier und jetzt so viel Macht wie diese beiden dort. Er deutete mit einer plumpen Geste auf die beiden Frauen. Hinter im begann der Junge, der Selari und Estelle den gewürzten Eiswein hatte verkaufen wollen, zu husten. Erst ein wenig, ein unschönes Räuspern, dann ein stärker werdender Keuchhusten. Nukay, so war sein Name gewesen, griff sich an die Kehle und würgte. Du irrst dich, mein Freund.
Meine Macht mag gering sein, doch die Berührung der Seherin hat mich nicht unverändert zurückgelassen. Fast zärtlich legte er die Hand auf die Schinken große Pranke Jamaars. Der versuchte vergeblich die Hand unter den schlanken Fingern des Paladins wegzuziehen.
Es gelang ihm nicht und im Ganzen zuckte sein massiger Leib, als sei er mit Bewegungslosigkeit geschlagen, gegen die sein Besitzer mit aller Kraft ankämpfte.
Auch anderswo um sie her begannen die Menschen zu husten. Eine Mutter wickelte ihr krampfendes Kind panisch aus dem Tragetuch, während sie selbst konvulsiv hustete und schließlich Blut zu spucken begann. Ad`razbe sah die beiden Frauen müde lächelnd an. Gern hätte ich noch mit euch geplaudert. Aber die Dinge werden hier jetzt sehr schnell unschön.
Es ist ohnehin für euch nicht gesund hier zu verweilen. Dunkle Flecken bildeten sich auf seiner Haut, verfärbten sich schwarz und die Haut begann sich aufzulösen. Es war schön euch kennengelernt zu haben. Die Chancen stehen gut, dass wir uns wiedersehen.
Denn am Ende fließt alles zusammen. Blut sickerte aus seinem Mundwinkel und verunglimpfte sein gewinnendes Lächeln.
Blinzelnd kamen Estelle und Selari zu sich. Nicht Stück für Stück oder indem sich die so real wirkende Welt um sie her aufzulösen begann.
Abrupt und mit einem Schlag.
Sie standen in einer gewaltigen Kaverne, vom flirrenden Licht biolumineszierender Gewächse in kränkliches Grün gehüllt. Um sie her brodelte eine absonderliche Karikatur von vitalem Leben. Deformierte Käfer krochen über Schleim gefüllte Gewächse, die sich nicht entscheiden zu können schienen, ob sie Pflanzen, Pilze oder etwas völlig anderes sein wollten. Sie pulsierten, wie im Schlag eines gewaltigen Herzens oder im Rhythmus sich füllender Lungen. Aus fleischigen Schächten ragten Staub- oder Sporenstängel heraus und wiegten sich im süßlich fauligen Wind, der hier sachte wehte. Umtanzt wurden sie von leuchtenden Insekten. Oder besser: Versionen von Insekten, die ein geistesschwacher Schöpfer nur nach Beschreibung und nicht nach Wissen erschaffen hatte. Alles troff und schwoll, Alles summte und zirpte, wucherte und gedieh. Selbst um die Beine der beiden Frauen, die noch nicht allzu lange hier sein konnte, hatten sich bereits Ranken gewunden, ihre Sohlen, beziehungsweise Hufe, steckten in der schmatzenden Imitation von Moos.
Unweit von ihnen erhob sich ein Stalagmit aus schwer zu bestimmenden, organischem Material. Um verknöcherte Erhebungen, halb korallen, halb die Segmente eines Rückgrads, wuchsen Flüssigkeit gefüllte Pusteln, die dann und wann zu platzen schienen, gelbes Sekret absonderten und sich sogleich wieder füllten. Am Fuße dieses Gewächses saß eine menschliche Gestalt. Tief war sie in den nachgiebigen Untergrund eingesunken und dieser hatte begonnen ihn zu umschließen. Einige Ranken, die dieser Vorgang wohl nicht schnell genug ging, hatten sich bereits vorwitzig vorgewagt, sein Haar okkupiert und umrahmten sein Gesicht. Die helle Haut war an einigen Stellen mit dem dunklen Grün von Flechten gesprenkelt. Der Körper, des einst so gesegneten Mannes wurde absorbiert. Träge öffnete er die Augen, sah die beiden Frauen an und bekam mit Mühe noch einmal das Lächeln zustande. Er bewegte sich angestrengt und ein aufgeregtes Beben ging durch die Wucherungen rings um ihn.
In den Armen des Mannes lag eine schaurige Reliquie.
Die größtenteils skelletierten Überreste der Seherin. Ihr Haupt, ein grinsender Schädel, der Brustkasten, ein aufgebrochner Käfig, dem das flatternde Vögellein entrissen wurden war. Der Rest ihres Leibes war vergangen. Das hier Wunderkraft am Werk war zeigte sich dadurch, dass der spöttische Totenkopf von einer wallenden Pracht blonden Haares umringt war. Unberührt von dem entarteten Wildwuchs dieses Ortes und so strahlend, als wäre es eben erst mit frischem Quellwasser und reinigenden Essenzen gewaschen worden.
Führt sie fort von hier. Flüsterte ihr vergehender Paladin schwach und löste den Griff um seine beinerne Schutzbefohlene. Und dort der Stab. Unweit von ihnen kräuselte sich zäher Bodennebel um einen Haufen von Ausrüstungsgegenständen, die Ad`razbe mit hierher gebracht haben mochte. Eine, von Schimmel in einen pelzigen Felsen verwandelte, Feldkiste, darauf eine überwucherte Laserpistole. Schließlich daran der Stab gelehnt. Den Schaft hatte alles erklommen und bewachsen, was dazu nur befähigt war. Der Kopf, aus den vier miteinander verflochtenen Metallstangen, hatte das Gezücht jedoch nicht zu befallen gewagt oder vermocht.
Doch noch bevor sich eine schlanke Frauenhand darum schließen konnte, um die ersehnte Beute zu beanspruchen, kam ihr eine Scherenklaue zuvor.
Laut schnappen schloss sich die gepanzerte Zange um den Stab. Mit dem Geräusch sich ausränkender Knorpel löste sich eine Gestalt aus der Wand, die man mit ein wenig Phantasie als menschenähnlich hätte beschreiben können. Es musste ein Mensch gewesen sein, dereinst.
Groß war er, bullig und aufgedunsen. Der Leib eine geblähte Kugel aus mit Faulgasen gefülltem, grau-grünem Fleisch. Das Gesicht eine Maske aus Vergehen und neuem Werden. Vielleicht hätte man in diesen wuchernden Zügen einen Ursprung erkennen können, der bei dem Mann lag, der auf den Namen Jamaar gehört hatte. Doch dafür blieb kaum Zeit, noch spielten die Lichtverhältnisse mit. Ohnehin war der Umstand bedeutender, dass dieser Fungus in grober Form eines Menschen neben seiner, Moos überwucherten Schere ein rostiges Schwert in der Linken hielt.
Er war schwerfällig, gleichwohl behänder, als er es in seinem Zustand und bei seiner Masse wohl hätte sein sollen. Allemal machte er nicht den Anschein, die Artefakte an die beiden Frauen abzutreten.