Simone verschwendete wertvolle Sekunden damit, sich die Flüssigkeit aus den Augen zu wischen. Makeup verschmierte unter ihren Fingern zu einer düsteren Kriegsbemalung. Nicht nur um die Augen herum hatte sie Farbe aufgetragen, ihr ganzes Gesicht schien dezent kaschiert worden zu sein. Jetzt fraß die Lösung Kanäle in diese Maskerade und offenbarte eine sehr viel hellere Haut unter den Schichten, die im krassen Gegensatz zu dem schwarz verlaufenden Kajal stand. Ihr Gesicht verzerrte sich weiter, als Waldorf sie mit einem brachialen Angriff von den Füßen hob.
Die Klinge schrammte über seine Armschiene, schnitt weiter oben durch Stoff und Haut.
Allerdings nicht mit der Kraft, die nötig gewesen wäre, eine ernsthafte Verletzung zu verursachen, auch wenn Blut floss.
Hätte der Ranger dem Instinkt nachgegeben, welcher die meisten Menschen jetzt beherrscht hätte, so viel Raum zwischen sich und das tödliche Messer zu bringen. So hätte sie Zeit und Platz gehabt, sich neu zu sortieren. Wenigstens hätte sie den Mann im Krankenbett von seiner schändlichen Existenz erlösen können.
Aber den Gefallen tat ihr der Kerl nicht.
Er umklammerte ihr Handgelenk und schränkte ihren Handlungsspielraum damit ein. Als kleine Gegenleistung dafür rammte sie ihm ihr Knie dahin, wo das Astronomicon nicht hinschien. Mit Genugtuung sah sie, wie er dabei sein Gesicht verzog. Das hatte gesessen. Allerdings war ihr fester Stand der Preis für diesen Treffer. Durch ihren verlorene Standfestigkeit und seinen Schwung kippten sie über das Fußende des Bettes und landeten als Knäul auf den Beinen des unseligen Krugers.
Der stöhnte gequält auf. Mehr noch, als die Kämpfenden das Gerät zur Zustandsüberwachung umwarfen und Schläuche, Kanülen und Klemmen von ihm ab und aus ihm herausgerissen wurden.
Waldorf schlug die Hand mit dem Messer mehrmals so hart gegen das Bettgestell, dass sich die Faust endlich löste und die Klinge zu Boden fiel. Sie zog ihm dafür ihre Fingernägel durch das Gesicht und versuchte ihm die Augen auszustechen. Dabei bockte und wand sie sich unter ihm, als würde Waldorf auf einem Sack zuckender Aale sitzen. Durch diese unfreiwillige Nähe bemerkte der Ranger, dass seine Gegnerin den Knochenbau eines Rummelboxers zu haben schien. Eingedampft, um in das Kostüm einer feingliedrigen Dame zu passen.
In Anbetracht der Situation wäre es einem halbseidenen Wortspiel gleichgekommen, davon zu sprechen, dass dieser Eindruck schwer zu fassen war. Es kam Waldorf so vor, als winde sich da unter ihm ein sehr viel kompakteres Bündel aus Muskeln, Sehnen und Knochen, als eigentlich in den Körper passen sollte. Er hätte die Reporterin, die allein nach Augenschein kaum die Hälfte von ihm wiegen durfte, ohne Probleme überwältigen sollen, doch sie machte es ihm schwerer, als mancher Kneipenschläger. Sie versuchte sogar ihn zu beißen und ihm Kopfstöße zu verpassen.
Nachdem sie eine Weile so gerungen hatten, flog plötzlich die Tür auf. Eine stämmige Krankenschwester stand im hell erleuchteten Quadrat der Tür. Ob sie auf den Alarm reagierte, das Getöse aus dem Krankenzimmer gehört hatte oder nur zufällig hineinschaute, blieb vorerst irrelevant. Was sie sah und darauf hin tat, war viel wichtiger.
Sehen tat sie einen wilden, blutverschmierten Kerl, der über eine sich verzweifelt wehrende Frau herfiel und das obendrein auf dem Krankenbett eines Patienten. Sie hatte genügend Gesprächsrunden- Vid gesehen, um zu wissen was hier geschah. Eifersucht, Vergewaltigung, Mord und Perversion. Männer waren alle den Tieren näher als den Menschen.
Aber nicht während ihrer Schicht!
Als erste Amtshandlung brüllte sie mit über schlagender Stimme nach dem Sicherheitsdienst. Dann stürzte sie sich ins Getümmel. Also auf Waldorfs Rücken. Kruger blieb die Luft zum Stöhnen nun vollends weg, als sich drei Personen auf ihm türmten. Unter den flatternden Lidern konnte er nur die Augen ins Weiße verdrehen. Runter von ihr du Grox! Keuchte die Schwester mit hoch rotem Kopf und wuchtete den Ranger, an der Taille gepackt, von der Reporterin herunter. Die kroch japsend rückwärts und ließ sich von der Seite des Bettes einfach fallen. Sie tauchte ab. Vielleicht tastete sie zwischen den Schläuchen Kabeln und Pfützen aus Nährflüssigkeit nach dem Messer, oder ihr Ziel war die verlockend offen stehende Tür.
Die Klinge schrammte über seine Armschiene, schnitt weiter oben durch Stoff und Haut.
Allerdings nicht mit der Kraft, die nötig gewesen wäre, eine ernsthafte Verletzung zu verursachen, auch wenn Blut floss.
Hätte der Ranger dem Instinkt nachgegeben, welcher die meisten Menschen jetzt beherrscht hätte, so viel Raum zwischen sich und das tödliche Messer zu bringen. So hätte sie Zeit und Platz gehabt, sich neu zu sortieren. Wenigstens hätte sie den Mann im Krankenbett von seiner schändlichen Existenz erlösen können.
Aber den Gefallen tat ihr der Kerl nicht.
Er umklammerte ihr Handgelenk und schränkte ihren Handlungsspielraum damit ein. Als kleine Gegenleistung dafür rammte sie ihm ihr Knie dahin, wo das Astronomicon nicht hinschien. Mit Genugtuung sah sie, wie er dabei sein Gesicht verzog. Das hatte gesessen. Allerdings war ihr fester Stand der Preis für diesen Treffer. Durch ihren verlorene Standfestigkeit und seinen Schwung kippten sie über das Fußende des Bettes und landeten als Knäul auf den Beinen des unseligen Krugers.
Der stöhnte gequält auf. Mehr noch, als die Kämpfenden das Gerät zur Zustandsüberwachung umwarfen und Schläuche, Kanülen und Klemmen von ihm ab und aus ihm herausgerissen wurden.
Waldorf schlug die Hand mit dem Messer mehrmals so hart gegen das Bettgestell, dass sich die Faust endlich löste und die Klinge zu Boden fiel. Sie zog ihm dafür ihre Fingernägel durch das Gesicht und versuchte ihm die Augen auszustechen. Dabei bockte und wand sie sich unter ihm, als würde Waldorf auf einem Sack zuckender Aale sitzen. Durch diese unfreiwillige Nähe bemerkte der Ranger, dass seine Gegnerin den Knochenbau eines Rummelboxers zu haben schien. Eingedampft, um in das Kostüm einer feingliedrigen Dame zu passen.
In Anbetracht der Situation wäre es einem halbseidenen Wortspiel gleichgekommen, davon zu sprechen, dass dieser Eindruck schwer zu fassen war. Es kam Waldorf so vor, als winde sich da unter ihm ein sehr viel kompakteres Bündel aus Muskeln, Sehnen und Knochen, als eigentlich in den Körper passen sollte. Er hätte die Reporterin, die allein nach Augenschein kaum die Hälfte von ihm wiegen durfte, ohne Probleme überwältigen sollen, doch sie machte es ihm schwerer, als mancher Kneipenschläger. Sie versuchte sogar ihn zu beißen und ihm Kopfstöße zu verpassen.
Nachdem sie eine Weile so gerungen hatten, flog plötzlich die Tür auf. Eine stämmige Krankenschwester stand im hell erleuchteten Quadrat der Tür. Ob sie auf den Alarm reagierte, das Getöse aus dem Krankenzimmer gehört hatte oder nur zufällig hineinschaute, blieb vorerst irrelevant. Was sie sah und darauf hin tat, war viel wichtiger.
Sehen tat sie einen wilden, blutverschmierten Kerl, der über eine sich verzweifelt wehrende Frau herfiel und das obendrein auf dem Krankenbett eines Patienten. Sie hatte genügend Gesprächsrunden- Vid gesehen, um zu wissen was hier geschah. Eifersucht, Vergewaltigung, Mord und Perversion. Männer waren alle den Tieren näher als den Menschen.
Aber nicht während ihrer Schicht!
Als erste Amtshandlung brüllte sie mit über schlagender Stimme nach dem Sicherheitsdienst. Dann stürzte sie sich ins Getümmel. Also auf Waldorfs Rücken. Kruger blieb die Luft zum Stöhnen nun vollends weg, als sich drei Personen auf ihm türmten. Unter den flatternden Lidern konnte er nur die Augen ins Weiße verdrehen. Runter von ihr du Grox! Keuchte die Schwester mit hoch rotem Kopf und wuchtete den Ranger, an der Taille gepackt, von der Reporterin herunter. Die kroch japsend rückwärts und ließ sich von der Seite des Bettes einfach fallen. Sie tauchte ab. Vielleicht tastete sie zwischen den Schläuchen Kabeln und Pfützen aus Nährflüssigkeit nach dem Messer, oder ihr Ziel war die verlockend offen stehende Tür.