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Die Pracht neuer Zeiten
#2
Nun endlich sollte das Militär Einzug halten. Dieses hatte man durchaus effektvoll inszeniert. Die Parade hatte im 344 Wohnsektor als geschlossene Formation begonnen. Schlängelte sich von dort über den Heinrich Platz und die Feldherren Allee um schließlich einer, fast rechtwinkeligen Kurve zu folgen, auf die Straße der gewährten Gnade. Zwischen den zivilen Repräsentanten und den Armeeabteilungen hatte man eine beabsichtig große Lücke gelassen. So entstand eine gewisse Spannung unter den Zuschauern, welche die Köpfe reckten um zu sehen was nun wohl kommen würde.
Doch bevor das erste Fahrzeug um die Ecke bog donnerte eine Formation aus vierzig Hornisse- Jägern über das, extra eingesetzte, Glasdach. Sie stieben plötzlich auseinander und sprühten gelben Nebel aus Spezialbehältern. Dies ließ das Bild eines gewaltigen, doppelköpfigen Adlers entstehen und entlockte den Zuschauern Oh- und Ah- Rufe. Als hätte dies jemand übersehen können deuteten tausende, Arme in den Himmel. Kaum waren die Flieger verschwunden rasselte der erste Leman Russ um die Kurve. Aus einem wurden drei, schließlich fuhren sechs der stählernen Ungetüme nebeneinander sie Prachtstraße hinauf. Es gab agilere, schnellere und besser konstruierte Kampfpanzer, ganz ohne Frage. Doch der Leman Russ war die geballte Faust des Imperiums. Eine klobige, dick gepanzerte, kettenrasselnde, Abgase ausstoßende, Waffenplattform voll drohender Zerstörungskraft. Die Kommandanten der Kampfpanzer ragten steif aus den Luken und schienen winzig im vergleich zu den Kolossen.
Ihre Zahl schien kein Ende nehmen zu wollen. Allein diese Masse an Panzern musste wohl ausreichen einen Planeten zu erobern, so schien es. Das Dröhnen ihrer Motoren war noch mehrere Ebenen darüber und darunter zu hören, die Vibrationen lösten Dreck und Rost der bereits jahrzehnte die Stützpfeiler der Ebene verkurstete. Den Kampfpanzern folgten nun alle anderen Fahrzeuge in, nicht enden wollenden, Kolonnen. Salamander- Kommandopanzer, geschmückt mit den Bannern der Kompanien. Wappen die von großen Siegen, Tapferkeit und Heldenmut kündeten. Taten die zum Großteil Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte zurücklagen. Dem Stolz darauf tat dieser Fakt freilich keinen Abbruch. Nun liefen die flinken Sentinals einher. Im Vergleich zu den groben Panzerfahrzeugen schienen sie sich fast organisch zu bewegen. Wie bei großen Laufvögel wiegten ihre Schritte, verliehen der Formation das Aussehen einer großen Tierherde, die durch die Savanne rannte. Die Basilisken folgten ihnen wie schwerfällige Riesen dieses, leblosen Tierreiches. Bombarden schlossen in kleinerer Zahl an. Dem Laien mochte es scheinen das keine wirkliche Ordnung in diesem Aufmarsch herrschte, folgte doch leichtem Gerät schweres, Artillerie auf Aufklärer und so weiter. Doch Programmheft und Kenner der Materie wussten zu berichten das eben nicht der Zufall der Zugmeister gewesen war. Vielmehr verhielt es sich so das die Aufreihung nach der Gründung der Einheiten erfolgte. Somit folgten nach den imperialen Standarteinheiten eben jene Truppengattungen die ihren Fahrzeugbestand aus den Fabriken Korons bezogen. Minenwerfer, Räumpanzer, leichte Feldgeschütze und Spähpanzer. Ein schier endloser Strom aus stählerner Macht.
Eine erneute Lücke kündigte einen weiteren Höhepunkt an.
Millionen Menschen stockte der Atem als “Sein Zorn“ die Biegung beschrieb. Die gigantische Kriegsmaschine nahm fast die gesamte Straße ein und wer jemals an der göttlichen Unbesiegbarkeit des Imperators gezweifelt haben mochte, den bekehrte den Anblick dieser fahrenden Festung besser als alle frommen Gebete der Ekklesiarch. Der Baneblade wurde von Techpriestern umschwärmt wie ein Wal von Parasiten. Die Protzzession schwang Fässchen mit geheiligtem Öl und zeigte die Banner des Maschinengottes. Es war offensichtlich das es nicht der Gouverneur war um dessen Huldigung sie an dem Marsch teilnahmen. Vielmehr galt ihre Verehrung dem Panzer und niemals hätten sie ihn unbeaufsichtigt an der Parade teilnehmen lassen. Der Vorbeizug der Fahrzeuge dauerte allein fast drei Stunden, doch keinem Bürger wurde die Zeit zu lang.
Im Gegenteil, der Jubel schwoll an als die Infanterie und Reiterei Einzug hielt. Die Kavallerie war auch wahrlich ein erhebender Anblick ihn ihren silbernen Harnischen, den goldenen Helmen und den bunten Wimpeln an den Lanzen. Ihnen folgten die Elitetruppen, die Luftlandeeinheiten und die Marineinfanterie. Kleine Abordnungen im Vergleich zur Masse der normalen Infanterie. Jeder Kompanie gingen die Kompaniechefs und die Fahnenträger voran. So auch der Zehnten. Die Führungschimäre rollte im Schritttempo, umgeben von Trägern der Kompanieflagge und der Zugbannern, an der Spitze. Major Klein stand in der Luke, die Uniform mir Orden behangen, die furchteinflößende Energiefaust aufgestützt. Neben den einzelnen Zügen ritten die zugehörigen Kommissare. Grimmige Gestalten auf allesamt schwarzen Carnaks.
Im Fall des vierten Zuges war es Kommissar Altmann der neben den Soldaten einher ritt.
Angelova hatte sich ihrer eigentlichen Stammeinheit angegliedert und marschierte bei der Leibwache, den Opritschina mit. Ein Umstand über den sicherlich nicht viele traurig waren. Ohnehin blieb nicht viel Gelegenheit für derartige Gedanken. Zu gewaltig stürmten die Eindrücke auf die auflaufenden Soldaten ein. Die Masse der Menschen, die jeden Millimeter der Straße, jedes Fenster, jede Beobachtungsplattform einnahm. Selbst Laternen, Schilder und Staturen hatten sie erklettert. Getrennt nur von den schwarzen Hünen des Arbites, die eine standhafte, menschliche Mauer gebildet hatten, war der Jubel und die Hochrufe, vermischt mit dem Marschgeräusch hunderttausender Stiefel, zu einem einzigen Brausen angeschwollen. Nur das Läuten der Glocken aller Kirchen, Sakristeien, Klöster und selbst des Doms waren noch über die Stimme des Volkes zu hören. Dazu fielen rote Blüten, einem Stürzregen gleich, auf die Soldaten nieder, lagen bereits knöchelhoch auf den Straßen und ihr Geruch mischte sich mit Weihrauch und verbrannten Duftkräutern.
Man erreichte die Tribüne und die Unterführer gaben verabredete Zeichen. Meist ein kaum merkliches Heben der Waffen, an verbale Befehle war nicht zu denken.
Hatte man die Empore erreicht ruckten die Köpfe der Soldaten herum, wurden die bajonettbewehrten Gewehre präsentiert, entboten die Führer ihrem Herrscher den militärischen Gruß.
Leopold Frederico de Wajari saß auf einer Empore, extra aus feinem Marmor errichtet und prunkvoll verziert. Er war überraschen jung und winkte huldvoll. Ein gütiges Lächeln umspielte die ebenmäßigen Züge, umrahmt von goldenen Locken die im weit über die Schultern fielen. In vollkommenes Weiß war er gehüllt und nur der blaue Stern von Koron prangte als Schmuck auf seiner Brust. Ihn umgab eine beeindruckender Stab. Vertreter aller wichtigen, oder sich selbst dafür haltenden, Organisationen des Planeten. Haus Siris, selbst nicht am Marsch beteiligt, stand nah beim Gouverneur. Die affektierten Blicke die sie für alle anderen Personen übrig hatten schienen das Gerücht der hochnäsigen Selbstüberschätzung zu bestätigen. Hohe Generäle, Berater und Beamte teilten sich den Platz mit Vertretern der imperialen Institutionen. Ekklesiarch, Departmento Munitorum, Botschafter anderer Welten, Würdenträger der Städte, Adeptus Arbites, Adjutanten der imperialen Armee und unzähligen anderen. Eine Person überragte allerdings sogar den jungen Gouverneur und das im wahrsten Sinne des Wortes.
Ein Angehöriger des Adeptus Astartes!
Ein Engel des Todes, ein Halbgott des Imperiums, ein leibhaftiger Space Marine. Die gerüstete Heldengestalt stand, die Arme vor der Brust verschränkt, direkt neben dem Sitz des Herrschers. Der haarlose und vernarbte Schädel war alles was die Servorüstung zu sehen gestatte. Das linke Auge durch eine sensorische Prothese erste, die Miene aus Granit gemeißelt.
Diese Erfurcht gebietende Gestalt sorgte für einige Aufregung. Natürlich unter den Bürgern die den Gottkaiser dankten einen Blick auf einen der verehrten Krieger werfen zu dürfen. Die Steinplatte, auf welcher der Marine auf der Empore gestanden hatte, erfuhr nach der Parade äußerste Verehrung. Es tauchten sogar so viele Fälschungen auf das man damit einen kompletten Platz hätte fliesen können. Doch neben der sakralen Bedeutung hatte die Anwesenheit des Kriegermönchs noch eine andere Bedeutung. Dieser Sohn des Imperators war eine unbekannte Variable im Ränkespiel der Adligen. Was hatte der Gouverneur mit den Astrates zu schaffen? Welchen Rückhalt genoss er bei ihnen, waren sie im Falle eines Umsturzes ein zu bedenkender Faktor? Die wichtigste Frage jedoch was de Wajari im Gegenzug für diesen Auftritt geboten hatte. Man konnte nicht einmal sagen zu welchem Orden der Marine gehörte. Ein riesiges Tierfell, offenbar von einer monströsen Bestie, spannte sich als Umhang um die Schultern des Riesen und verdeckte so die Heraldik der Schulterpanzer. Sicher kein Zufall!
Der Männer und Frauen der Zehnten sahen diese Zusammenrottung aus Wichtigkeit durch das leicht bläulich schimmernde Glimmen eines Deflektorschildes, der die Tribüne abschirmte. Der Menschenwurm wandt sich weiter und hielt auf die Oberstadt zu, wo die Vereidigung stattfinden würde. Der Anblick dieser Parade ließ jeden Gedanken an bedrohliche Feinde lächerlich erscheinen.
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