06-11-2023, 03:13 PM
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 06-11-2023, 08:52 PM von Waldorf.)
Es war früher morgen gewesen, als sich Waldorf und Glen aus dem Teil der alten Schola begeben hatten, der ihnen zugewiesen worden war. Man warf einen festen Blick über den Hof, begutachtete das begrenzte Treiben der Übergangsphase zwischen Nachtwache und Tagbetrieb. Noch während der Squat einen Becher dampfenden Koffein-Extrakts in seiner Hand hielt, stand sein Kollege einfach nur da und blickte sich einen Moment um. Man nickte sich hier und da zu, erntete einen Schulterklopfe durch andere, müde Ranger, die jetzt ins Bett gehen würden. "Verdammt gute Arbeit, Kamerad. Kaum Eindringlinge heute Nacht und fünf neue Freiwillige gestern. War sogar ein Arzt dabei. Naja, ein Tierarzt, aber immerhin!" Der Kerl lachte. Erneut nickte Waldorf, während sich seine neuro-gestützte Hand krampfhaft ballte, er aber keine Miene verzog. Dem Imperator sei Dank würde es einen Stau geben.
Obwohl er und Glen extra früh aufgebrochen waren, um das Klinikum zwischen zwei Stoßzeiten zu erreichen, hatte es Stunden gedauert, die gefühlt kurze Strecke zwischen dem Hauptquartier der Rangers und dem Hospital zu erreichen, in dem Waldorfs Zielperson lag. Dennoch hatten er und der Squat kaum ein Wort gesprochen, denn der Axisianer war in seinem Sitz eingeschlafen, kaum dass sie die Basis verlassen hatten. Es waren Momente wie dieser, in denen sich Glen die heimliche Blöße gab, seinem Kumpel gegenüber nicht herum zu feixen, sondern ihn fürsorglich in Frieden zu lassen. Es war selten, dass der Mensch sich in Gegenwart anderer so gehen ließ und das wusste er.
Dementsprechend zürnend stierte der Squat dann auch in seinen Rückspiegel, als er hinter sich einen anderen Fahrer bemerkte, der frustriert aufhupte. Laut. So laut in Fakt, dass es Waldorf im Schlaf zusammenzucken ließ, als habe ihn eine Explosion erschüttert. Eines seiner Lider zuckte im Schlaf; Farbe wich aus Waldorfs Gesicht, mehr als sonst schon. Er murmelte gequält und erntete einen sorgenvollen Blick Glens, ehe sich aus seinem heruntergekurbelten Fenster lehnte und zum Verursacher des unnötigen Hupkonzerns hinüber stierte, inklusive erhobenem Mittelfinger. "He! Arschloch! Das ist hier ein Krankentransport, du Untermensch! Lass die Klaue von der Hupe, sonst schiebe ich sie dir in den Arsch!" Der Fahrer hinter Glen schien wenig beeindruckte und gestikulierte ein klassisches "Komm-Doch-Her!", ehe er seine Tür aufsperrte und ausstieg. Glen tat das selbe, sprang von der Aufstiegspritsche des Trucks und hielt nichtmal inne, als er erkannte, dass sein gegenüber gut zwei Meter groß und gebaut wie ein Kühlschrank war. Tatsächlich war es der Hüne, der angesichts des Squats Halt machte, aber in erster Linie, um mit dem Finger zu zeigen. "Ha! Was bist du denn für einer?!" Glen hielt daraufhin ebenfalls an, musterte den Riesen demonstrativ und zuckte mit den Schultern. "So wie du aussiehst, könnte es sein, dass ich dein Alter bin. Ging deine Mama mal anschaffen?" Worauf der Riesenkerl nicht mehr amüsiert dreinblickte und in Begriff war, über Glen herzufallen, aber innehielt, als der Squat einen Tleskopstab zückte und mit dessen Kopfende gegen seinen Truck klopfte. Die Spitze fuhr auf und formte ein elektrisch knackendes Y. Der Squat grinste finster. "Das Teil hier brennt angeblich Löcher in Perma-Crete. Neugierig?" Plötzlich wirkte der Riesenkerl relativ zahm, hob beide prankenhaften Hände empor und ging wieder zurück zu seinem Wagen. Der Stock wurde entschärft und weggepackt, ehe Glen zurück in die Fahrerkabine kletterte und stirnrunzelnd nach Waldorf sah. Dieser hatte sich während des Zwischenfalls kaum gerührt. Man atmete auf und schaltete die Luftaufbereitung ein, um sich die Wartezeit angenehmer zu machen. Dabei machte Glen ein Gesicht, als wäre er glatt etwas enttäuscht, sich nicht weiter mit dem Staukollegen streiten zu können. Stattdessen hieß es weiterhin zu warten.
Erst als der Truck das Krankenhaus erreichte, wurde Waldorf schließlich geweckt. Nicht mit einem sanften Stupsen, oder etwas änlichem, sondern mit einem freundschaftlichen Schubser, der Waldorf hochschrecken ließ. Glen reichte ihm ein angezündetes LHO und ein paar Tabletten, der der Axisianer dankbar nickend annahm. "Ne Ziehse und 'ne Alca-Melter. Echtes Männerfrühstück. HA!" Waldorf winkte ab. Ihm war nicht nach Späßen, stattdessen nahm er die Kautablette ein und zog am LHO. Durchatmen. Sammeln. In Formation treten. Weitermachen.
Das nachfolgende, kurze Gespräch zog dabei an ihm vorbei, als umgäbe ihn ein Nebel aus weißem Rauschen. Gefangen in seinen eigenen Gedanken und der entkaternden Wirkung der Tabletten ausgeliefert, nahm Waldorf fast wie ein Servitor das Päckchen Pralinen einfach entgegen und stieg aus dem Wagen. Erst das Klacken der zugeworfenen Tür drang durch den Nebel seines sickergrubenhaften Verstandes. Trotz Urlaubs fühlte sich Waldorf, als wäre sein Kopf voller Lärm gewesen und wer ihn außerhalb seiner Routine erlebte, der sah das auch. Wieder ballte der Mann seine gestützte Hand krampfhaft, nachdem diese ein Zucken durchfahren hatte. Er atmete durch, machte sich gerade und marschierte los in Richtung des Krankenhauses. Nicht als Patient, sondern als Besucher und dazu passend wurden seine Knie weniger weich, sein Blick klarer und sein Gebaren fester, mit jedem Schritt, den er tat. Routine, Zwanghaftigkeit und Alca-Melter waren ein wahrer Höllencocktail. Waldorf rauchte sogar noch vorbildlichst sein LHO zuende, ehe er das Gebäude betrat. Sehr zur Anerkennung einiger Schwestern, die sich gerade selbst eine Pause gönnten. Ebenso vorbildlichst durchlief er die Überprüfung auf Waffen, legte seine lizensierte Dienstwaffe sogar selbstständig vor. Er war einfach diese Art Mensch, wenn es darauf ankam.
Ein Teil Waldorfs rollte mit den Augen ob seiner bemühten Aufmerksamkeit, würde er doch nun sicher wenigstens eine Stunde damit zubringen, Formulare auszufüllen, bis man ihn endlich warten lassen würde. Doch er war hier, um den Mann zu besuchen, ohne den er vermutlich nicht mehr leben würde. Dementsprechend seufzte er, wie so viele vor ihm und machte sich bereit, sich der leidenschaftslosen Liebe der Bürokratie zu stellen. Dabei betete er bereits innerlich für Glück bei der Bearbeitung, oder dass ihn der Blitz treffen möge. Beide würde dafür sorgen, dass man ihm hier wenigstens irgendwie helfen würde.
Der Blitz sollte ihn aber wohl verschonen, denn endlich schienen die vielen, grässlichen Interviews auch einmal persönlich etwas zu bringen. Man schenkte der erst kalten, dann überraschend warm-ausstrahlenden Frau ein bescheidenes Nicken. "Haben nur unsere Arbeit gemacht. Bedauerlich, dass das überhaupt nötig war und ja, ich habe es gesehen. Bedauerlich, dass so viele andere keine Rettung erfuhren." Da war er, der Aushänge-Ranger, der die imperialen Wunder bemerkte, vor allem aber die Tapferkeit und das Leid der Menschen, die Würdigkeit der Gläubigen und Tapferen Massen beglaubigte. Er lächelte charmant, fühlte sich tatsächlich etwas geschmeichelt, vergaß angesichts von Dolores' Freundlichkeit (so schmierig sie sein mochte) glatt für einen Moment, wer er war und warum er hier stand. Es war ein schöner Augenblick. Vielleicht würde er sie sogar wirklich anrufen.
So ging es über die diversen Gänge des Klinikums. Der Geruch von Wasch- und Desinfektions-Mitteln mochte einem eine Gänsehaut bereiten, wenn man sie nicht gewohnt war, doch immerhin war dieser Ort ruhiger, als die Lazarette, die Leute wie Kruger und Waldorf gewohnt waren. Keine Feld-Operationen, keine Verwundeten, deren Hände hilfesuchend nach einem ausgestreckt wurden. Hier war alles einigermaßen unter Kontrolle. Dennoch erschrak Waldorf für einen kurzen Moment, als er am Ende der Gänge jemanden erblickte, der wie eine Priesterin gekleidet war. Eine sanft dahinschwebende, verhüllte Gestalt, die Lichtblitze vor Waldorfs innerem Auge aufzucken ließ, sodass er kurz erfror und keuchte, ehe ihn seine Schritte eilig abbiegen und endlich den Korridor erreichen ließen, den er gesucht hatte. Er lehnte sich an eine der Wände und atmete ein paar mal durch. Eine kurze Pause, bevor er weitermachte; Ein Augenblick heilsamer Einsamkeit, bevor er sich seine Husarenweste zurecht rückte und ein paar Mal an Krugers Zimmertür klopfte und ruhig eintrat.
Noch während er betont ordentlich die Tür hinter sich schloss und ehe er einen Blick in den Raum geworfen hatte, warf er ein paar ruhige, fast lockere Worte in den Raum. "Für heute ist Schluss mit Interviews und Autogrammen, Kruger. Ich hoffe, du hast noch Zähne um grässliche Pralinen zu durchleiden." Erst als der Raum abgesperrt war, warf Waldorf einen routinierten Blick auf das, was vor ihm lag, ließ sich bewusst nichts anmerken, ungeachtet dessen, was vor ihm lag. "Das Fräulein von der Presse, nehme ich an. Ich wurde auf dem Weg gebeten, Ihnen auszurichten, dass Sie gehen möchten. Ihre Besuchszeit ist um." Das sagte er mit so alltäglicher Selbstverständlichkeit und Ruhe, dass man fast Langeweile dahinter vermuten wollte. Als wäre er selbst Teil des überarbeiteten Krankenhauspersonals.
Obwohl er und Glen extra früh aufgebrochen waren, um das Klinikum zwischen zwei Stoßzeiten zu erreichen, hatte es Stunden gedauert, die gefühlt kurze Strecke zwischen dem Hauptquartier der Rangers und dem Hospital zu erreichen, in dem Waldorfs Zielperson lag. Dennoch hatten er und der Squat kaum ein Wort gesprochen, denn der Axisianer war in seinem Sitz eingeschlafen, kaum dass sie die Basis verlassen hatten. Es waren Momente wie dieser, in denen sich Glen die heimliche Blöße gab, seinem Kumpel gegenüber nicht herum zu feixen, sondern ihn fürsorglich in Frieden zu lassen. Es war selten, dass der Mensch sich in Gegenwart anderer so gehen ließ und das wusste er.
Dementsprechend zürnend stierte der Squat dann auch in seinen Rückspiegel, als er hinter sich einen anderen Fahrer bemerkte, der frustriert aufhupte. Laut. So laut in Fakt, dass es Waldorf im Schlaf zusammenzucken ließ, als habe ihn eine Explosion erschüttert. Eines seiner Lider zuckte im Schlaf; Farbe wich aus Waldorfs Gesicht, mehr als sonst schon. Er murmelte gequält und erntete einen sorgenvollen Blick Glens, ehe sich aus seinem heruntergekurbelten Fenster lehnte und zum Verursacher des unnötigen Hupkonzerns hinüber stierte, inklusive erhobenem Mittelfinger. "He! Arschloch! Das ist hier ein Krankentransport, du Untermensch! Lass die Klaue von der Hupe, sonst schiebe ich sie dir in den Arsch!" Der Fahrer hinter Glen schien wenig beeindruckte und gestikulierte ein klassisches "Komm-Doch-Her!", ehe er seine Tür aufsperrte und ausstieg. Glen tat das selbe, sprang von der Aufstiegspritsche des Trucks und hielt nichtmal inne, als er erkannte, dass sein gegenüber gut zwei Meter groß und gebaut wie ein Kühlschrank war. Tatsächlich war es der Hüne, der angesichts des Squats Halt machte, aber in erster Linie, um mit dem Finger zu zeigen. "Ha! Was bist du denn für einer?!" Glen hielt daraufhin ebenfalls an, musterte den Riesen demonstrativ und zuckte mit den Schultern. "So wie du aussiehst, könnte es sein, dass ich dein Alter bin. Ging deine Mama mal anschaffen?" Worauf der Riesenkerl nicht mehr amüsiert dreinblickte und in Begriff war, über Glen herzufallen, aber innehielt, als der Squat einen Tleskopstab zückte und mit dessen Kopfende gegen seinen Truck klopfte. Die Spitze fuhr auf und formte ein elektrisch knackendes Y. Der Squat grinste finster. "Das Teil hier brennt angeblich Löcher in Perma-Crete. Neugierig?" Plötzlich wirkte der Riesenkerl relativ zahm, hob beide prankenhaften Hände empor und ging wieder zurück zu seinem Wagen. Der Stock wurde entschärft und weggepackt, ehe Glen zurück in die Fahrerkabine kletterte und stirnrunzelnd nach Waldorf sah. Dieser hatte sich während des Zwischenfalls kaum gerührt. Man atmete auf und schaltete die Luftaufbereitung ein, um sich die Wartezeit angenehmer zu machen. Dabei machte Glen ein Gesicht, als wäre er glatt etwas enttäuscht, sich nicht weiter mit dem Staukollegen streiten zu können. Stattdessen hieß es weiterhin zu warten.
Erst als der Truck das Krankenhaus erreichte, wurde Waldorf schließlich geweckt. Nicht mit einem sanften Stupsen, oder etwas änlichem, sondern mit einem freundschaftlichen Schubser, der Waldorf hochschrecken ließ. Glen reichte ihm ein angezündetes LHO und ein paar Tabletten, der der Axisianer dankbar nickend annahm. "Ne Ziehse und 'ne Alca-Melter. Echtes Männerfrühstück. HA!" Waldorf winkte ab. Ihm war nicht nach Späßen, stattdessen nahm er die Kautablette ein und zog am LHO. Durchatmen. Sammeln. In Formation treten. Weitermachen.
Das nachfolgende, kurze Gespräch zog dabei an ihm vorbei, als umgäbe ihn ein Nebel aus weißem Rauschen. Gefangen in seinen eigenen Gedanken und der entkaternden Wirkung der Tabletten ausgeliefert, nahm Waldorf fast wie ein Servitor das Päckchen Pralinen einfach entgegen und stieg aus dem Wagen. Erst das Klacken der zugeworfenen Tür drang durch den Nebel seines sickergrubenhaften Verstandes. Trotz Urlaubs fühlte sich Waldorf, als wäre sein Kopf voller Lärm gewesen und wer ihn außerhalb seiner Routine erlebte, der sah das auch. Wieder ballte der Mann seine gestützte Hand krampfhaft, nachdem diese ein Zucken durchfahren hatte. Er atmete durch, machte sich gerade und marschierte los in Richtung des Krankenhauses. Nicht als Patient, sondern als Besucher und dazu passend wurden seine Knie weniger weich, sein Blick klarer und sein Gebaren fester, mit jedem Schritt, den er tat. Routine, Zwanghaftigkeit und Alca-Melter waren ein wahrer Höllencocktail. Waldorf rauchte sogar noch vorbildlichst sein LHO zuende, ehe er das Gebäude betrat. Sehr zur Anerkennung einiger Schwestern, die sich gerade selbst eine Pause gönnten. Ebenso vorbildlichst durchlief er die Überprüfung auf Waffen, legte seine lizensierte Dienstwaffe sogar selbstständig vor. Er war einfach diese Art Mensch, wenn es darauf ankam.
Ein Teil Waldorfs rollte mit den Augen ob seiner bemühten Aufmerksamkeit, würde er doch nun sicher wenigstens eine Stunde damit zubringen, Formulare auszufüllen, bis man ihn endlich warten lassen würde. Doch er war hier, um den Mann zu besuchen, ohne den er vermutlich nicht mehr leben würde. Dementsprechend seufzte er, wie so viele vor ihm und machte sich bereit, sich der leidenschaftslosen Liebe der Bürokratie zu stellen. Dabei betete er bereits innerlich für Glück bei der Bearbeitung, oder dass ihn der Blitz treffen möge. Beide würde dafür sorgen, dass man ihm hier wenigstens irgendwie helfen würde.
Der Blitz sollte ihn aber wohl verschonen, denn endlich schienen die vielen, grässlichen Interviews auch einmal persönlich etwas zu bringen. Man schenkte der erst kalten, dann überraschend warm-ausstrahlenden Frau ein bescheidenes Nicken. "Haben nur unsere Arbeit gemacht. Bedauerlich, dass das überhaupt nötig war und ja, ich habe es gesehen. Bedauerlich, dass so viele andere keine Rettung erfuhren." Da war er, der Aushänge-Ranger, der die imperialen Wunder bemerkte, vor allem aber die Tapferkeit und das Leid der Menschen, die Würdigkeit der Gläubigen und Tapferen Massen beglaubigte. Er lächelte charmant, fühlte sich tatsächlich etwas geschmeichelt, vergaß angesichts von Dolores' Freundlichkeit (so schmierig sie sein mochte) glatt für einen Moment, wer er war und warum er hier stand. Es war ein schöner Augenblick. Vielleicht würde er sie sogar wirklich anrufen.
So ging es über die diversen Gänge des Klinikums. Der Geruch von Wasch- und Desinfektions-Mitteln mochte einem eine Gänsehaut bereiten, wenn man sie nicht gewohnt war, doch immerhin war dieser Ort ruhiger, als die Lazarette, die Leute wie Kruger und Waldorf gewohnt waren. Keine Feld-Operationen, keine Verwundeten, deren Hände hilfesuchend nach einem ausgestreckt wurden. Hier war alles einigermaßen unter Kontrolle. Dennoch erschrak Waldorf für einen kurzen Moment, als er am Ende der Gänge jemanden erblickte, der wie eine Priesterin gekleidet war. Eine sanft dahinschwebende, verhüllte Gestalt, die Lichtblitze vor Waldorfs innerem Auge aufzucken ließ, sodass er kurz erfror und keuchte, ehe ihn seine Schritte eilig abbiegen und endlich den Korridor erreichen ließen, den er gesucht hatte. Er lehnte sich an eine der Wände und atmete ein paar mal durch. Eine kurze Pause, bevor er weitermachte; Ein Augenblick heilsamer Einsamkeit, bevor er sich seine Husarenweste zurecht rückte und ein paar Mal an Krugers Zimmertür klopfte und ruhig eintrat.
Noch während er betont ordentlich die Tür hinter sich schloss und ehe er einen Blick in den Raum geworfen hatte, warf er ein paar ruhige, fast lockere Worte in den Raum. "Für heute ist Schluss mit Interviews und Autogrammen, Kruger. Ich hoffe, du hast noch Zähne um grässliche Pralinen zu durchleiden." Erst als der Raum abgesperrt war, warf Waldorf einen routinierten Blick auf das, was vor ihm lag, ließ sich bewusst nichts anmerken, ungeachtet dessen, was vor ihm lag. "Das Fräulein von der Presse, nehme ich an. Ich wurde auf dem Weg gebeten, Ihnen auszurichten, dass Sie gehen möchten. Ihre Besuchszeit ist um." Das sagte er mit so alltäglicher Selbstverständlichkeit und Ruhe, dass man fast Langeweile dahinter vermuten wollte. Als wäre er selbst Teil des überarbeiteten Krankenhauspersonals.