07-31-2022, 11:56 PM
Die Ratssitzung war schlimmer, als alles was er sich hätte vorstellen können. Stundenlang herumsitzen ohne die Möglichkeit etwas zu essen oder zu trinken oder eine Toilette aufsuchen zu können. Die Kameraden, die vor der Ratshalle in Ehrenformation standen, konnten sich wenigstens in regelmäßigen Abständen ausruhen, während er sich durch ermüdende Vorträge von Würdenträgern quälen musste, von denen er nie zuvor etwas gehört hatte und in Zukunft wohl auch nie wieder etwas hören würde. Dem Imperator sei dank. Viel länger als die heutige Sitzung würde er es auch nicht aushalten. Am liebsten wäre er jetzt schon aufgestanden, gegangen und hätte sich der wie angegossen sitzenden Paradeuniform entledigt, mit deren messerscharfen Bügelfalten man wahrscheinlich Brot schneiden konnte. Leider war dies aber nicht möglich und so starrte er Löcher in die Luft oder ließ den Blick träge wandern. Kurz blieb er dabei an dem Offizier hängen, den er vorhin angerempelt hatte und grübelte, ob er dessen Einheit schon irgendwo einmal gesehen hatte. Aber weder die Uniform noch das Abzeichen mit dem geflügelten Schädel wollten ihm etwas sagen.
Zumindest hatte er die Gelegenheit sich, wenn auch aus großer Entfernung, mal den Klüngel anzuschauen den er für alle Probleme dieser Welt verantwortlich machte. Ohne Fernglas konnte er zwar nicht viel erkennen, aber das war auch nicht nötig, hatte er doch genügend Vorurteile und Verachtung für alle von ihnen und brauchte nicht jede einzelne Facette von ihnen aus der Nähe zu sehen.
Aber auch damit konnte er sich nicht ewig bespaßen und bald war er wieder damit beschäftigt Zeit abzusitzen, zu klatschen, wenn es erwartet wurde und nicht zu offensichtlich zu gähnen.
Kurz bevor er wirklich in den Sekundenschlaf wegdriftete tat sich dann doch etwas, wenn auch nicht sonderlich aufregendes. Das Murmeln und Getuschel seiner Sitznachbarn machte ihn auf die Unruhe in der Gouverneursloge und den anderen hohen Rängen aufmerksam, auch wenn er dem keine große Beachtung schenkte. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Jagdflieger, die gerade so außerhalb des Deflektorfeldes entlang jagten und sich gegenseitig mit ihren Bordwaffen beharkten. Selbstmordangriffe der Zivilflugzeuge, die alle ohne größeren Schaden am Schild zerschellten und Wolken aus Trümmern, brennendem Treibstoff und explodierender Munition erschufen. Arius hatte zuerst genauso verwirrt wie das restliche Publikum dem Schauspiel zugeschaut, als ihn die Erkenntnis durchzuckte. Irgendwer hatte es auf sie abgesehen und wollte Koron mittels eines Enthauptungsschlages seiner Führung berauben. Aber wer war so wahnsinnig und so rücksichtslos, dass er Anhänger hatte, die sich so willentlich in ihren Tod stürzten? Lange darüber grübeln konnte er nicht, denn dann tauchte ein riesiger Schatten durch die Rauchwolken und warf sich so entschlossen, wie seine kleineren Vorgänger gegen den Deflektorschild. Arius erkannte den Bulldogtransporter sofort, waren sie doch mit so einer Maschine im Dschungel ausgesetzt worden. "Elende Bastarde!" Mehr kam ihm nicht über die Lippen, da ihm schlagartig bewusst wurde, dass das hier die größte Bombe von allen sein würde. Er hatte den Laderaum des Transporters von innen gesehen, wusste wieviel sie laden konnte und dass sie jetzt genau wie ihre kleineren Vorgänger mit Sprengmaterial beladen war. "Gott Imperator beschütze uns!"
Dann wandte er sich ab und bedeckte seine Augen mit den Händen anstatt wie viele andere Maulaffen feilzubieten und zuzuschauen, wie der Bulldog in den Deflektorschild hineinrammte. Die vorher explodierten Flieger waren an sich schon genug Warnzeichen gewesen, auch wenn bei den meisten der Schock über diesen plötzlichen Angriff zu tief in den Kochen saß, um sich über so etwas Gedanken zu machen. Selbst das reichte nur gerade eben so aus, als die grelle Lichtexplosion erfolgte und Sterne vor seinen Augen tanzten, während das Gebäude in seinen Grundfesten wankte, Putz und Stuckbrocken zwischen ihnen niedergingen und das allgemeine Geschrei anschwoll. Dann brach der Schild zusammen und mit ihm die Ordnung in der Ratshalle, während die Glasfenster vom Druckausgleich nach außen gerissen wurden und der Gefechtslärm der Luftkämpfe durch den schneidend kalten Wind nach innen.
Jetzt galt die Devise "rette sich wer kann", als die Masse der Anwesenden geschlossen in Richtung der Ausgänge stürmte.
Inmitten der Panik und der nach Angst stinkenden Luft bewahrte Arius die Ruhe und bewegte sich nicht von seinem Platz weg. Stattdessen schaute er sich um, um die Lage zu erfassen. Derzeit war nicht viel zu machen. Massenpanik, Geschrei, hin und herrennende Menschen, an den Ausgängen aus dem Gebäude wahrscheinlich soviel Andrang, dass schon bald die ersten zu Tode getrampelt werden würden. Rauskommen würde er hier erstmal nicht. Also abwarten und der Dinge harren, die da kommen würden. In gewisser Weise war es wie damals auf Meran Magna, als sie in den Schützengräben hockten und das Trommelfeuer der 42cm Belagerungsmörser der Seperatisten über sich ergehen lassen mussten. Da nichts vor ihnen Schutz geboten hatte, hatten sie nur zum Imperator beten können, dass er einen noch nicht zu sich rufen wollte und abwarten. Den meisten hier ging dieser Gleichmut aber ab. Kein Eiswasser in den Adern! schoss es ihm durch den Kopf.
Arius straffte seine Uniform, zündete sich eine LHO an und nahm einen tiefen Zug. In der panischen Masse stachen jetzt jene wenigen hervor bei denen nicht die Angst alles Handeln bestimmte und so fiel Arius jetzt wieder dieser Offizier auf. Wo hatte er nochmal gemeint, dass er herkam? Axisianer? War an sich aber egal. Wichtiger war, dass dem Mann anscheinend auch noch nicht die Nerven durchgebrannt waren, was schon einmal ein gutes Zeichen war. Vielleicht konnte man sich zusammen tun und gemeinsam hier rauskommen. Eigene Leute aus der 10. hatte er bisher noch nicht gesehen und das restliche anwesende Militär war ihm genauso fremd wie der Paramilitär. Genau genommen sogar noch fremder, hatte er sich doch zumindest mit ihm schon mal kurz unterhalten. Sich an ein paar Soldaten vorbeidrängend, die gerade in allen Zuständen von vollkommener Panik bis tiefster Ruhe waren, schritt Arius auf Waldorf zu. Er hielt ihm mit seiner bionischen Linken das LHO Päckchen hin. "Ne LOH gegen den Stress?" Kalt lächelnd wiederholte Arius die Begrüßung, aus ihrem kurzen Intermezzo von vor ein paar Stunden. "Herzlich Willkommen auf Koron, Axisianer!"
Zumindest hatte er die Gelegenheit sich, wenn auch aus großer Entfernung, mal den Klüngel anzuschauen den er für alle Probleme dieser Welt verantwortlich machte. Ohne Fernglas konnte er zwar nicht viel erkennen, aber das war auch nicht nötig, hatte er doch genügend Vorurteile und Verachtung für alle von ihnen und brauchte nicht jede einzelne Facette von ihnen aus der Nähe zu sehen.
Aber auch damit konnte er sich nicht ewig bespaßen und bald war er wieder damit beschäftigt Zeit abzusitzen, zu klatschen, wenn es erwartet wurde und nicht zu offensichtlich zu gähnen.
Kurz bevor er wirklich in den Sekundenschlaf wegdriftete tat sich dann doch etwas, wenn auch nicht sonderlich aufregendes. Das Murmeln und Getuschel seiner Sitznachbarn machte ihn auf die Unruhe in der Gouverneursloge und den anderen hohen Rängen aufmerksam, auch wenn er dem keine große Beachtung schenkte. Dann ging es aber Schlag auf Schlag. Jagdflieger, die gerade so außerhalb des Deflektorfeldes entlang jagten und sich gegenseitig mit ihren Bordwaffen beharkten. Selbstmordangriffe der Zivilflugzeuge, die alle ohne größeren Schaden am Schild zerschellten und Wolken aus Trümmern, brennendem Treibstoff und explodierender Munition erschufen. Arius hatte zuerst genauso verwirrt wie das restliche Publikum dem Schauspiel zugeschaut, als ihn die Erkenntnis durchzuckte. Irgendwer hatte es auf sie abgesehen und wollte Koron mittels eines Enthauptungsschlages seiner Führung berauben. Aber wer war so wahnsinnig und so rücksichtslos, dass er Anhänger hatte, die sich so willentlich in ihren Tod stürzten? Lange darüber grübeln konnte er nicht, denn dann tauchte ein riesiger Schatten durch die Rauchwolken und warf sich so entschlossen, wie seine kleineren Vorgänger gegen den Deflektorschild. Arius erkannte den Bulldogtransporter sofort, waren sie doch mit so einer Maschine im Dschungel ausgesetzt worden. "Elende Bastarde!" Mehr kam ihm nicht über die Lippen, da ihm schlagartig bewusst wurde, dass das hier die größte Bombe von allen sein würde. Er hatte den Laderaum des Transporters von innen gesehen, wusste wieviel sie laden konnte und dass sie jetzt genau wie ihre kleineren Vorgänger mit Sprengmaterial beladen war. "Gott Imperator beschütze uns!"
Dann wandte er sich ab und bedeckte seine Augen mit den Händen anstatt wie viele andere Maulaffen feilzubieten und zuzuschauen, wie der Bulldog in den Deflektorschild hineinrammte. Die vorher explodierten Flieger waren an sich schon genug Warnzeichen gewesen, auch wenn bei den meisten der Schock über diesen plötzlichen Angriff zu tief in den Kochen saß, um sich über so etwas Gedanken zu machen. Selbst das reichte nur gerade eben so aus, als die grelle Lichtexplosion erfolgte und Sterne vor seinen Augen tanzten, während das Gebäude in seinen Grundfesten wankte, Putz und Stuckbrocken zwischen ihnen niedergingen und das allgemeine Geschrei anschwoll. Dann brach der Schild zusammen und mit ihm die Ordnung in der Ratshalle, während die Glasfenster vom Druckausgleich nach außen gerissen wurden und der Gefechtslärm der Luftkämpfe durch den schneidend kalten Wind nach innen.
Jetzt galt die Devise "rette sich wer kann", als die Masse der Anwesenden geschlossen in Richtung der Ausgänge stürmte.
Inmitten der Panik und der nach Angst stinkenden Luft bewahrte Arius die Ruhe und bewegte sich nicht von seinem Platz weg. Stattdessen schaute er sich um, um die Lage zu erfassen. Derzeit war nicht viel zu machen. Massenpanik, Geschrei, hin und herrennende Menschen, an den Ausgängen aus dem Gebäude wahrscheinlich soviel Andrang, dass schon bald die ersten zu Tode getrampelt werden würden. Rauskommen würde er hier erstmal nicht. Also abwarten und der Dinge harren, die da kommen würden. In gewisser Weise war es wie damals auf Meran Magna, als sie in den Schützengräben hockten und das Trommelfeuer der 42cm Belagerungsmörser der Seperatisten über sich ergehen lassen mussten. Da nichts vor ihnen Schutz geboten hatte, hatten sie nur zum Imperator beten können, dass er einen noch nicht zu sich rufen wollte und abwarten. Den meisten hier ging dieser Gleichmut aber ab. Kein Eiswasser in den Adern! schoss es ihm durch den Kopf.
Arius straffte seine Uniform, zündete sich eine LHO an und nahm einen tiefen Zug. In der panischen Masse stachen jetzt jene wenigen hervor bei denen nicht die Angst alles Handeln bestimmte und so fiel Arius jetzt wieder dieser Offizier auf. Wo hatte er nochmal gemeint, dass er herkam? Axisianer? War an sich aber egal. Wichtiger war, dass dem Mann anscheinend auch noch nicht die Nerven durchgebrannt waren, was schon einmal ein gutes Zeichen war. Vielleicht konnte man sich zusammen tun und gemeinsam hier rauskommen. Eigene Leute aus der 10. hatte er bisher noch nicht gesehen und das restliche anwesende Militär war ihm genauso fremd wie der Paramilitär. Genau genommen sogar noch fremder, hatte er sich doch zumindest mit ihm schon mal kurz unterhalten. Sich an ein paar Soldaten vorbeidrängend, die gerade in allen Zuständen von vollkommener Panik bis tiefster Ruhe waren, schritt Arius auf Waldorf zu. Er hielt ihm mit seiner bionischen Linken das LHO Päckchen hin. "Ne LOH gegen den Stress?" Kalt lächelnd wiederholte Arius die Begrüßung, aus ihrem kurzen Intermezzo von vor ein paar Stunden. "Herzlich Willkommen auf Koron, Axisianer!"
Name: Arius Kruger
Alter: 27 Standardjahre
Zugehörigkeiten: PVS
Rang: Unteroffizier
Loyalitäten: imperialer Fanatiker, Militarist
Aussehen: 190cm groß, sehnig, ausgezehrt, maskenhaftes, verkniffenes Gesicht, attraktives Lächeln, blonder Seitenscheitel, bleiche leere Augen, linker Arm durch bionisches Implantat ersetzt
Kleidung: Uniform, Zivilkleidung oder Gläubigengewandung, silberner Aquila
Charakter: Militarist, imperialer Fanatiker, tief gläubig, Frontveteran, begeisteter Hobbyfotograf, mangelhafte Empathie und auf sozialer Ebene ein Wrack
Fähigkeiten: erfahrener Grabenkrieger, guter Läufer,
Ausrüstung/Besitz: PVS-Standardinfanterieausrüstung, Mpi-01.3, Esseos Schema Laserpistole, Feldstecher, Fotoapparat, Wohnung, Kiste voller Erinnerungsstücke, Bücher, sonstiger Krimskrams
Konto: 1185 Schekel