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Estelles Gemächer
#3
Als sie vom Tod der Schlange hörte und darüber vom Übergang der Besitztümer aus Selari, wurde sie sehr viel aufmerksamer. Das spiegelte sich jedoch nur in einem wacheren Funkeln ihrer Augen wieder. Ansonsten schien sie ihr träges Desinteresse beizubehalten.
Oh… wie bedauerlich. Kommentierte sie den Mord an Nagari.
Ich schätzte ihren Unternehmergeist und ihre Bereitschaft Risiken einzugehen. Außerdem war ich ein großer Freund ihrer Badeöle. Aber in dieser Hinsicht kannst du ihren Platz ja vielleicht einnehmen. Ich beneide dich um Mandias. Er ist in vielerlei Hinsicht sehr… tüchtig.
Nach ihrem Namen und der Beschaffenheit ihrer Narbenzeichnung gefragt lächelte sie dünn. Versonnen sah sie in unsichtbare Fernen. Der Staub sorgte dafür, dass ihr Kopf angenehm leicht wurde. Natürlich konsumierte sie nie so viel, dass sie das Urteilsvermögen einbüßte, aber in Kombination mit der frühen Stunde und dem Alkohol war die Wirkung doch spürbar.
Erst musste es für ihren Gast so wirken, als würde sie nicht antworten. Dann sprach sie doch. Wenn sich die Nebel der Nacht bei Morgengrauen auf den Blättern des Salzgraßes niederschlagen, so formen sie sich zu kleinen Tropfen. Dieser Tau schimmert wie Quecksilber und ist mindestens ebenso toxisch. Die Beduinen nennen dieses Phänomen Nada-sam. Der giftige Tau. Diesen schmeichelhaften Beinamen hat man mir gegeben.
Goldig, nicht wahr?
Estelle el Nada- sam, nennt man mich. Ein sehr poetischer Klang, für ein Mädchen vom Land oder?

Dann strich sie über das komplizierte Muster auf ihrer Wange. Manchmal färbte sie es ein, um es zu betonen.
Über meine Zeichnung wollen wir reden, wenn aus diesem Treffen mehr wird, als ein flüchtiges Kennenlernen. Sagen wir, sie schützt mich vor Dingen, vor denen ich vielleicht gar keinen Schutz, will. Aber vielleicht jeden brauche, den ich kriegen kann.
Einigen wir uns, dass ich dir davon an dem Tag erzählen werde, an dem ich dich frage, warum die Luft um dich her singt und sich die Maserung des Marmors unter deinen Füßen windet wie Gewürm.
Aber nicht heute.
Die beiden abstoßenden Kindskreaturen anzulocken sollte nicht weiter schwierig sein. Sie mögen wie Engel aussehen, aber es sind boshafte Dinger. Ganz wie die, die ihnen das Erbmaterial spendete.
Niemand beachtet sie weiter aber niemand wagt es auch ihnen das Durchstreifen des Palastes zu untersagen. Nur wirst du aus ihnen nicht viel herausbekommen, denn sie können nicht sprechen. Bestenfalls über eine Gemeinheit kichern.
Dohle! Kannst du die beiden Wichte anlocken und gegebenenfalls fangen, wenn ich dir dir Sperling mitgebe?
Ja Herrin
Schön, schön, bis mein liebstes Vögelchen.
Sie hauchte der massigen Frau einen Handkuss zu und die Dienerin schien über diese flüchtige Geste der Zuneigung ehrlich erfreut zu sein.
Den Heermeister zu treffen ist für gewöhnlich nicht weiter schwierig. Er ist ein kleiner Mann mit kleinem Geist. Jede Form von Aufmerksamkeit, die ihn denken lässt, er ist mehr wert als das organisatorische Talent, dass er besitzt, lockt ihn wie der Honig das Bienchen.
Vielleicht ist es dieser Tage etwas schwieriger, jetzt wo dauernd die vier Hexen um ihn kreisen. Aber sie sind allemal genügend mit sich selbst beschäftigt, dass es eine Gelegenheit gäbe ihm eine kleine Aufwartung zu machen.
Leider oder vielleicht auch zum Glück ist er recht unempfindlich für die Reize, die uns auszeichnen und die so vielen den Verstand zwischen die Beine verlagern.
Man sagt er hat eine ungesunde Vorliebe für totes Fleisch.

Sie schüttelte sich, was ihr eine Haarsträhne ins Gesicht fallen ließ. Dennoch wäre er gewiss für Einflüsterungen zugänglich.
Er hat Angst vor den Vieren und würde nie offen etwas gegen sie unternehmen. Vielleicht würde er jedoch auch ihr Ableben nicht aktiv verhindern.
Der Stab hingegen, das ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Die Seherin hat ihn nur zu zeremoniellen Anlässen getragen. Ich mag mich irren, aber sie selbst schien vor diesem, sich windenden und geifernden Stück Metall Furcht zu haben.
Nein keine Furcht, aber doch genügend Respekt um es nicht allzeit bei sich zu führen.
Wenn es in den Hallen des Fleischformens ist, so ist es jeglichem Zugriff entzogen. Selbst wenn man die Wachen abgezogen hat und du die Panzertüren überwinden könntest. Im Inneren, so heißt es, lauern unsägliche Schrecken. Einige entkommen, andere bewusst freigelassen. Der Fluch ihres, Grabes, wenn sie je eines besessen hätte.
Man erzählt sich, dass ein paar Fanatiker vom Kult der Seherin sich Zugang verschafft hätten. Niemand hat sie je wieder gesehen.
Versuch es und stirb, hübsches Kind.
Ohnedies, was willst du damit? Selbst wenn all deine Ränke gelingen würden und ich will anmerken, dass es schon andere vor dir versuchter, die weniger den Eindruck erweckten die Nacht in der Gosse verbracht zu haben. Was würde dir das nutzen? Sie werden Balius nicht aufhalten. Entweder er stürmt das Schloss oder sie übergeben es ihm gleich freiwillig. Was würde dir ein Sieg nützen und vor allem, was würde mir ein Sieg nützen?

Während sie sprach, begutachtete sie Selari, einen Finger sinnend an die Wange gelegt.
Eins jedenfalls ist sicher. So kannst du dich weder im Palast bewegen, noch der Vernichtung gegenübertreten oder stilvoll die Vernichtung für andere sein.
Selbst wenn ich am Ende vielleicht nichts für dich tun kann, so will ich das Püppchen doch ankleiden. Ich müsste mich schämen, entdeckt man unsere Kabale. Mir nachsagen zu lassen, jemand in solchem Aufzug sei mein Mitverschwörer, wäre mit schlimmere Bestrafung als die unausweichliche Hinrichtung. Sperling!
Sie klatschte zweimal in die Hände und eine Wand wurde beiseite geschoben. Die raffinierte Konstruktion war vorher nicht als eine bewegliche Wand erkennbar gewesen. In einem matt ausgeleuchteten Raum kniete eine alte Frau mit auffallend geschminktem Gesicht und umständlich hochgesteckten Haaren. Sie hatte auch die Wand bewegt. Im Zentrum des Raum war eine ausgeleuchtet Haltevorrichtung, auf deren Gabeln ein Katana ruhte. Eine elegante und schlichte Waffe, deren Griff und Scheide abgewetzt waren. Eine Waffe die Benutzung gesehen hatte. An den drei Seiten des Raumes waren verspiegelte Flächen zu sehen, die sich als Kleiderschränke entpuppten.
Estelle deutete kommentierend. Links Latex, Masken, künstliche Phalli, Handschuh und so weiter. In der Mitte Corsagen, Stoffgeschichten, Schleier und Kleider. Schuhe… na Hufeisen habe ich nicht.
Rechts dann praktischere Dinge für Reisen. Davon lass die Finger… praktisch sehen deine Lumpen alle mal aus. Sperling hilf ihr. Sie soll sich nicht durch die Dinge wühlen, die ihr ohnehin nicht passen werden.
Lass dir etwas einfallen, sei raffiniert.
Vieles ist nicht mehr nach der Mode, aber ich fürchte die Moden werden sich bald schneller ändern als uns lieb sein kann.

Seufzend nahm sie noch einen Schluck.
Name: Estelle
Beiname: el Nada-sam (heißt grob übersetzt: giftiger Morgentau)
Alter: 23 Jahre alt
Rasse:  Mensch
Aussehen  1,80 m, lange ebenholzfarbene Haare, lavendelfarbene Augen, feine Gesichtszüge, schlanker, weiblicher Körper, sonderbare Ornamente
Zugehörigkeiten:  Chaos - Slaanesh
Ausrüstung: Katana, sandfarbener Umhang, Palastmode sandfarbene Stiefel, Medallion
Fähigkeiten:  schwach ausgeprägte Manipulation (tritt unbewusst auf), Schwertkampfkenntnisse, Handgemenge, gut zu Fuß
Begleiter:  Die kleine Stimme   in ihrem Kopf
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[Kein Betreff] - von - 07-24-2021, 07:10 PM
RE: Estelles Gemächer - von Estelle - 06-30-2024, 07:18 PM
[Kein Betreff] - von - 08-26-2021, 05:40 PM
[Kein Betreff] - von - 08-30-2021, 08:33 PM
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