06-15-2020, 04:09 PM
Mandias betrachtete das Treiben schweigsam und noch immer unter dem Zustand des Schocks.
Nagari war sein Anker in Rasankur gewesen. Sie hatte ihn unter ihre Fittische genommen, als er hier ankam, ein Fremder unter Fremden. Sie hatte ihn davor bewahrt den Weg des Rasankuris zu wählen, der damals die einzige Alternative, zum sehr viel härteren Leben der Paltas zu sein schien. In den Reihen der Krieger wäre er sicher zugrunde gegangen. Selbst in einer Gruppe, die sich gänzlich dem Dienst am dunklen Prinzen verschrieben hatte, wäre sein feinsinniges Verständnis von Exzess und Extrem kam das gewesen, was eine grobe Bande von Mordbrennern hätte würdigen können. Sie war immer da gewesen, hatte ihn gleichsam gefördert, wie sie ihn forderte. Sie hatte ihm den Weg des Prinzen gelehrt, das Verständnis seines Wesens, dass so viel mehr war körperlicher Genuss.
Nun war sie tot und ihr Werk stand in Flammen.
Ausgelöscht von der Barbarei und Ignoranz, die sie so sehr verabscheut hatte.
Die Mörder hatten bekommen was sie verdient hatten. Diese Rachetat war jedoch hohl, machte sie die Schlange doch nicht wieder lebendig. Als er, von dieser alles verschlingenden Leere erfüllt, stumpfsinnig und resigniert in die vielfarbigen Flammen blickte, drang eine Stimme an sein Ohr. Nein, in seine Seele.
Der Pferdehäuptige vernahm im Rauschen der Flammen ihr gezischtes Lachen und meinte ihren gleichsam schmeichelnden, wie keinen Widerspruch duldeten Tonfall zu hören. Sie tadelte ihn, fragte ob er nach all diesen Jahren ihrer Bemühungen noch immer mit Blindheit geschlagen sei?
Konnte er denn nicht sehen, was sich so prachtvoll und glänzend vor ihm ausbreitete. Sah er den Ölglanz des Feuers nicht auf dem Rot des vergossenen Blutes glitzern? Erkannte er nicht das Wirken des vielgeschlechtigen Gottes?
Tatsächlich holte ihn dieses Flüstern langsam aus dem Stadium heraus, in welchem er die Welt wie durch zähen Sirup wahrnahm.
Das Mädchen… sie war viel mehr als das. Wenn sie über derartige Kräfte verfügte, dass sie den Schleier der Realität zerreißen konnte und die Heerscharen der Anderswelt zu befehligen vermochte, dann war sie kein zusätzliches Anhängsel, sondern womöglich die stärkste Waffe, die noch in Rasankur verblieben war.
Vielleicht das Terbanakel, welches das enthielt, was die Abwesenheit des Drachens zu füllen vermochte. Verschlungene Pfade und Pläne waren die Ursache für den drohenden Niedergang. Gewalt war die stumpfsinnige Ausführung, Verfall das drohende Ergebnis. Nur das wonnig schlagende Herz und die orgastische Lebensbejahrung ihres Gebieters konnte das bröckelnde Rasankur erretten.
Über welche gewaltige Macht gebietest du Selari? Womit hast du die Lieber der Götter verdient?
Die Diener des Chaos ordneten sich Stärke unter. Körperlicher, wie auch geistiger. Mandias war darin keine Ausnahme. Alle, die von den Ereignissen nicht zu sehr erschüttert waren, betrachteten die zierliche Mutantin mit unverhohlener Ehrfurcht. Einige suchten Abstand zu gewinnen, wie man zu einem gefährlichen Tier Abstand zu schaffen versuchte. Andere kamen näher, als hofften sie so etwas von dem Segen zu erhalten, welches die Hexerin unzweifelhaft beschien.
Sie hat dich geschickt, uns zu erretten, uns zu führen. Sprach die ehemals rechte Hand der Schlange. Eine Erkenntnis nahm von ihm Besitz, eine Offenbarung.
Er verkündete es mit fester Stimme und bar jedweden Zweifels, wieder ganz der fanatische Diener, der er für Nagari gewesen war.
Der Weinlaub umkränzte Slaanesh prüft ihre Diener und salbt sie im Blut ihrer Geschwister. Er nimmt uns die liebende Mutter, sie ergötzt sich an unserem Jammern und Wehklagen.
Seine Stimme dröhnte jetzt über den Platz, übertönte das Feuer und das Wimmern der Verwundeten.
Kaum hätte Ort und Zeit weniger passend sein können, kaum hätten sie besser sein können.
Aber er ist eine huldvolle Herrin, sie ist ein liebender Herr. Während schwärzeste Finsternis uns umhüllt, sendet er uns ihren Apostel, auf das sie uns errette und ins purpurne Licht führe.
Sie schlägt unsere Feinde nieder und sprengt die Ketten, die uns knechten.
Nagari ist tot!
Es lebe Selari!
Gebenedeit in Lust und Ektase.
Führe uns, wie uns Nagari führte. Was vergeht, entsteht neu unter deinen Hufen.
Lass uns dich lieben und verherrlichen.
Er sank vor ihr auf die Knie, noch immer fast einen Köpf größer als sie und reckte ihr flehentlich die Hände entgegen, die Handflächen nach oben gerichtet. Ringsherum taten es ihr die Geretteten gleich. Sie beugten das Knie oder warfen sich bäuchlings in den Staub.
Nagari war sein Anker in Rasankur gewesen. Sie hatte ihn unter ihre Fittische genommen, als er hier ankam, ein Fremder unter Fremden. Sie hatte ihn davor bewahrt den Weg des Rasankuris zu wählen, der damals die einzige Alternative, zum sehr viel härteren Leben der Paltas zu sein schien. In den Reihen der Krieger wäre er sicher zugrunde gegangen. Selbst in einer Gruppe, die sich gänzlich dem Dienst am dunklen Prinzen verschrieben hatte, wäre sein feinsinniges Verständnis von Exzess und Extrem kam das gewesen, was eine grobe Bande von Mordbrennern hätte würdigen können. Sie war immer da gewesen, hatte ihn gleichsam gefördert, wie sie ihn forderte. Sie hatte ihm den Weg des Prinzen gelehrt, das Verständnis seines Wesens, dass so viel mehr war körperlicher Genuss.
Nun war sie tot und ihr Werk stand in Flammen.
Ausgelöscht von der Barbarei und Ignoranz, die sie so sehr verabscheut hatte.
Die Mörder hatten bekommen was sie verdient hatten. Diese Rachetat war jedoch hohl, machte sie die Schlange doch nicht wieder lebendig. Als er, von dieser alles verschlingenden Leere erfüllt, stumpfsinnig und resigniert in die vielfarbigen Flammen blickte, drang eine Stimme an sein Ohr. Nein, in seine Seele.
Der Pferdehäuptige vernahm im Rauschen der Flammen ihr gezischtes Lachen und meinte ihren gleichsam schmeichelnden, wie keinen Widerspruch duldeten Tonfall zu hören. Sie tadelte ihn, fragte ob er nach all diesen Jahren ihrer Bemühungen noch immer mit Blindheit geschlagen sei?
Konnte er denn nicht sehen, was sich so prachtvoll und glänzend vor ihm ausbreitete. Sah er den Ölglanz des Feuers nicht auf dem Rot des vergossenen Blutes glitzern? Erkannte er nicht das Wirken des vielgeschlechtigen Gottes?
Tatsächlich holte ihn dieses Flüstern langsam aus dem Stadium heraus, in welchem er die Welt wie durch zähen Sirup wahrnahm.
Das Mädchen… sie war viel mehr als das. Wenn sie über derartige Kräfte verfügte, dass sie den Schleier der Realität zerreißen konnte und die Heerscharen der Anderswelt zu befehligen vermochte, dann war sie kein zusätzliches Anhängsel, sondern womöglich die stärkste Waffe, die noch in Rasankur verblieben war.
Vielleicht das Terbanakel, welches das enthielt, was die Abwesenheit des Drachens zu füllen vermochte. Verschlungene Pfade und Pläne waren die Ursache für den drohenden Niedergang. Gewalt war die stumpfsinnige Ausführung, Verfall das drohende Ergebnis. Nur das wonnig schlagende Herz und die orgastische Lebensbejahrung ihres Gebieters konnte das bröckelnde Rasankur erretten.
Über welche gewaltige Macht gebietest du Selari? Womit hast du die Lieber der Götter verdient?
Die Diener des Chaos ordneten sich Stärke unter. Körperlicher, wie auch geistiger. Mandias war darin keine Ausnahme. Alle, die von den Ereignissen nicht zu sehr erschüttert waren, betrachteten die zierliche Mutantin mit unverhohlener Ehrfurcht. Einige suchten Abstand zu gewinnen, wie man zu einem gefährlichen Tier Abstand zu schaffen versuchte. Andere kamen näher, als hofften sie so etwas von dem Segen zu erhalten, welches die Hexerin unzweifelhaft beschien.
Sie hat dich geschickt, uns zu erretten, uns zu führen. Sprach die ehemals rechte Hand der Schlange. Eine Erkenntnis nahm von ihm Besitz, eine Offenbarung.
Er verkündete es mit fester Stimme und bar jedweden Zweifels, wieder ganz der fanatische Diener, der er für Nagari gewesen war.
Der Weinlaub umkränzte Slaanesh prüft ihre Diener und salbt sie im Blut ihrer Geschwister. Er nimmt uns die liebende Mutter, sie ergötzt sich an unserem Jammern und Wehklagen.
Seine Stimme dröhnte jetzt über den Platz, übertönte das Feuer und das Wimmern der Verwundeten.
Kaum hätte Ort und Zeit weniger passend sein können, kaum hätten sie besser sein können.
Aber er ist eine huldvolle Herrin, sie ist ein liebender Herr. Während schwärzeste Finsternis uns umhüllt, sendet er uns ihren Apostel, auf das sie uns errette und ins purpurne Licht führe.
Sie schlägt unsere Feinde nieder und sprengt die Ketten, die uns knechten.
Nagari ist tot!
Es lebe Selari!
Gebenedeit in Lust und Ektase.
Führe uns, wie uns Nagari führte. Was vergeht, entsteht neu unter deinen Hufen.
Lass uns dich lieben und verherrlichen.
Er sank vor ihr auf die Knie, noch immer fast einen Köpf größer als sie und reckte ihr flehentlich die Hände entgegen, die Handflächen nach oben gerichtet. Ringsherum taten es ihr die Geretteten gleich. Sie beugten das Knie oder warfen sich bäuchlings in den Staub.