05-25-2020, 12:53 PM
Ich gehe voraus. Stellte Kurt eine Selbstverständlichkeit fest.
Er sparte sich Floskeln wie „Und schaue ob die Luft rein ist.“ Sie würde es nicht sein.
„Ob alles okay ist!“ nichts würde “okay“ sein.
Da er in ihrem Dreiergespann die entbehrlichste und im Inneren des Zuges am wenigsten nützliche, Komponente darstellte, stellte sich auch die Frage nicht, ob er hier bleiben sollte. Schließlich hatte man ihn angeheuert, um auf Leute zu schießen und dafür zu sorgen, dass diese Leute ihrerseits möglichst wenig auf die beiden Techpriester schossen.
Dann also frisch ans Werk.
Wohl war ihm dabei nicht. Er hatte genug Schlachten und Gefechte mitgemacht, um zu wissen, dass es so etwas wie Gewöhnung an den Kampf nur dann geben konnte, wenn man seine geistige Gesundheit oder seine Menschlichkeit aufgegeben hatte. Angst vor Tot und Verwundung begleitete den Veteranen, wie den frischen Rekruten.
Doch bange machen galt nicht. Also zurrte er die Schussweste fest, überprüfte seine Waffen und begab sich mit Sindri zur Schleuse. Das war leichter gesagt als getan, denn Hector hatte sich darauf verlegt, halsbrescherische Ausweichmanöver zu fahren, die den Blaine in seinen Grundfesten ächzen und stöhnen ließen.
Sie wurden ordentlich durchgeschüttelt und hatten ein ums andere Mal Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Endlich erreichten sie die Leiter nach oben.
Ich gehe hoch und ziehe das Feuer auf mich. Auch nicht eben ein Satz den ich schon allzu oft gesagt habe.Dann gebe Ich Euch so gut es geht Feuerschutz bei dem, was auch immer Ihr tun müsst. Damit atmete er zwei Mal tief durch und hieb auf den Öffnungsmechanismus.
Eine Bestie aus Sand und Wind brüllte herein. Es war als würden Eimer voll rötlichen Staubs ins Innere des Zuges geschaufelt. Kurt musste sich regelrecht Sprosse für Sprosse hinauf kämpfen und als sein Oberkörper halb ins Freie hing, war das Erste was er tat, den Karabinerhaken der Sicherungsleine einzuklinken.
Dann wuchtete er sich ganz auf die Plattform.
Das Bild, welches sich ihm bot, war die phantasmagorische Grundlage für Albträume. Um sie her herrschte eine bewegte Wand aus heulendem Wind und einem roten Kosmos allgegenwärtigen Staubs. Schemenhaft war darin ihr Verfolger auszumachen, der träge dem wilden Schlingern des Landzuges folgte, langsam aber sicher aufholte und versuchte seine Beute in die Reichweite seines Greifarmes zu kriegen.
Kurt musste an Garganten denken, welche die fremdartigen Hirne der Orks ersonnen. Er hatte nie einen zu Gesicht bekommen, aber Geschichten und Beschreibungen gehört, die sie alle in Angst vor dieses wandelnden Festungen versetzt hatten. Es war, als hole ihn ein Schreckgespenst aus der Vergangenheit ein.
Das Ding war jetzt sehr nah und fast gemütlich schwang der Greifarm zu ihnen herab, Schlieren aus Rot hinter sich herziehend, als befänden sie sich in blutigem Wasser. Noch war er zu weit weg, aber die Kralle schien nur das Unvermeidliche abzuwarten.
Die Laserkanone des Blaine vermeldete, was sie davon hielt, dass der Landzug auf diese Art geschnappt werden sollte. Der Schuss fauchte an ihnen vorbei, überschüttete sie mit kleinen Glaskristallen und Hitze. Er ging hoch, traf etwas, sehr schnell Rotierendes und riss es ab.
Sich immernoch wie wahnsinnig drehend, stürzte es herunter, zerriss sich an straffen Stahlseilen oder zerfetzte sie seinerseits.
Der Verfolger wurde minimal langsamer und stieß sein Tröten aus, dass Kurt die Ohren klingelten. Wie ein Tier, dass verwundet oder ehr noch wütend gemacht wurden war.
Durch den Filter aus Staub und das verzerrende Wackeln der mörderischen Fahrt konnte man sehen, wie Gestalten an Tauen von Plattformen sprangen. Erst glaubte Kurt an einen Angriff, eine erste Enteraktion. Doch waren die anderen dafür dann doch noch zu weit entfernt.
Viel mehr zeigte sich hier das ausgeklügelte System, mit dem die Barbaren ihren Leviathan kontrollierten. Über Winden und Rollen wurde das Gewicht der Springer gelenkt und entfaltete so ein gewaltiges weiteres Segel, welches an die Seitenflossen eines Fisches gemahnte. Der Sturm ließ es kurz unkontrolliert vor und zurück klatscht, als winke es ihnen voller Hohn.
Dann fuhr eine Bö hinein und straffte es. Der Kollos nahm wieder an Fahrt auf, was Kurt ein gequältes Ächzen entlockte. Diese Typen verstanden ihr Handwerk.
Sindri war inzwischen auch auf der Plattform, schenkte der Bedrohung aber nur einen kurzen Blick.
Dann machte er sich an dem Geschütz zu schaffen. Die eingefetteten Teile waren dick mit Staub und Sand verklebt, jede Öffnung war damit gefüllt.
Es ist zu riskant die Kanone abzufeuernt. Brüllte Kurt gegen den Wind an. Zu viel Dreck! Ganz zu schweigen davon, dass Laden und Zielen bei dem, was Hector sich da zusammenfuhr, nahezu ein Ding der Unmöglichkeit sein würde.
Der Geher schob sich weiter heran. Schon waren seine vorderen Beine, Stelzen oder wie immer man es nennen sollte, mit ihnen auf einer Höhe.
Immerhin war nach wie vor ein gewisser Abstand zu dem drohenden Greifer vorhanden.
Doch das Kurt einzelne Zapfen und Zahnräder an der Maschinerie erkennen konnte, war kein gutes Zeichen.
Der Techpriester am Steuer versuchte erneut auszubrechen und rammte eines der Motorräder die sie noch immer umschwärmten. Maschine und Fahrer verschwanden unter den Ketten des Zuges. Das Abdriften des Blaines wurde dann von einem der Beine des Riesen aufgehalten, gegen die er brachial krachte.
Was in seiner Bewegung aus Gestänge und Kolben so filigran anmutet, war alles andere als das. Sie schmetterten gegen massiven Stahl, was Kurt von den Beinen holte. Er schlug mit der Schulter schmerzhaft gegen das Geländer ihrer Schützenplattform.
Glück im Unglück, denn durch die Position seines Sturzes, gewahrte er einen LKW, der sich von links näherte. Geschickt oder ehr mit mehr Glück als Verstand gesegnet, kurvte er um die niederstampfenden Beine des Läufers herum und hielt auf sie zu. Auf der Ladefläche tummelte sich eine Meute wild aussehender Banditen, die mit ihren Waffen winkten, gewiss aber nicht um hallo zu sagen. An der Seite war eine Enterrampe zu erkennen. Fraglich ob sie diese bei dem wilden Ritt, den Hector dem Blaine abverlangte, würden einsetzen können, aber die Absicht war deswegen nicht weniger unverkennbar.
Kurt legte, noch in halb gestürzter Position, mit seinem Lasergewehr an und schoss.
Er traf jemanden, was bei dem dicht gedrängten Knäul auf der Ladefläche kein Zeugnis seiner Schießkünste darstellte. Auch ein zweiter Schuss fand sein Ziel. Dennoch kam das Gefährt unerbittlich näher.
Er sparte sich Floskeln wie „Und schaue ob die Luft rein ist.“ Sie würde es nicht sein.
„Ob alles okay ist!“ nichts würde “okay“ sein.
Da er in ihrem Dreiergespann die entbehrlichste und im Inneren des Zuges am wenigsten nützliche, Komponente darstellte, stellte sich auch die Frage nicht, ob er hier bleiben sollte. Schließlich hatte man ihn angeheuert, um auf Leute zu schießen und dafür zu sorgen, dass diese Leute ihrerseits möglichst wenig auf die beiden Techpriester schossen.
Dann also frisch ans Werk.
Wohl war ihm dabei nicht. Er hatte genug Schlachten und Gefechte mitgemacht, um zu wissen, dass es so etwas wie Gewöhnung an den Kampf nur dann geben konnte, wenn man seine geistige Gesundheit oder seine Menschlichkeit aufgegeben hatte. Angst vor Tot und Verwundung begleitete den Veteranen, wie den frischen Rekruten.
Doch bange machen galt nicht. Also zurrte er die Schussweste fest, überprüfte seine Waffen und begab sich mit Sindri zur Schleuse. Das war leichter gesagt als getan, denn Hector hatte sich darauf verlegt, halsbrescherische Ausweichmanöver zu fahren, die den Blaine in seinen Grundfesten ächzen und stöhnen ließen.
Sie wurden ordentlich durchgeschüttelt und hatten ein ums andere Mal Mühe, auf den Beinen zu bleiben. Endlich erreichten sie die Leiter nach oben.
Ich gehe hoch und ziehe das Feuer auf mich. Auch nicht eben ein Satz den ich schon allzu oft gesagt habe.Dann gebe Ich Euch so gut es geht Feuerschutz bei dem, was auch immer Ihr tun müsst. Damit atmete er zwei Mal tief durch und hieb auf den Öffnungsmechanismus.
Eine Bestie aus Sand und Wind brüllte herein. Es war als würden Eimer voll rötlichen Staubs ins Innere des Zuges geschaufelt. Kurt musste sich regelrecht Sprosse für Sprosse hinauf kämpfen und als sein Oberkörper halb ins Freie hing, war das Erste was er tat, den Karabinerhaken der Sicherungsleine einzuklinken.
Dann wuchtete er sich ganz auf die Plattform.
Das Bild, welches sich ihm bot, war die phantasmagorische Grundlage für Albträume. Um sie her herrschte eine bewegte Wand aus heulendem Wind und einem roten Kosmos allgegenwärtigen Staubs. Schemenhaft war darin ihr Verfolger auszumachen, der träge dem wilden Schlingern des Landzuges folgte, langsam aber sicher aufholte und versuchte seine Beute in die Reichweite seines Greifarmes zu kriegen.
Kurt musste an Garganten denken, welche die fremdartigen Hirne der Orks ersonnen. Er hatte nie einen zu Gesicht bekommen, aber Geschichten und Beschreibungen gehört, die sie alle in Angst vor dieses wandelnden Festungen versetzt hatten. Es war, als hole ihn ein Schreckgespenst aus der Vergangenheit ein.
Das Ding war jetzt sehr nah und fast gemütlich schwang der Greifarm zu ihnen herab, Schlieren aus Rot hinter sich herziehend, als befänden sie sich in blutigem Wasser. Noch war er zu weit weg, aber die Kralle schien nur das Unvermeidliche abzuwarten.
Die Laserkanone des Blaine vermeldete, was sie davon hielt, dass der Landzug auf diese Art geschnappt werden sollte. Der Schuss fauchte an ihnen vorbei, überschüttete sie mit kleinen Glaskristallen und Hitze. Er ging hoch, traf etwas, sehr schnell Rotierendes und riss es ab.
Sich immernoch wie wahnsinnig drehend, stürzte es herunter, zerriss sich an straffen Stahlseilen oder zerfetzte sie seinerseits.
Der Verfolger wurde minimal langsamer und stieß sein Tröten aus, dass Kurt die Ohren klingelten. Wie ein Tier, dass verwundet oder ehr noch wütend gemacht wurden war.
Durch den Filter aus Staub und das verzerrende Wackeln der mörderischen Fahrt konnte man sehen, wie Gestalten an Tauen von Plattformen sprangen. Erst glaubte Kurt an einen Angriff, eine erste Enteraktion. Doch waren die anderen dafür dann doch noch zu weit entfernt.
Viel mehr zeigte sich hier das ausgeklügelte System, mit dem die Barbaren ihren Leviathan kontrollierten. Über Winden und Rollen wurde das Gewicht der Springer gelenkt und entfaltete so ein gewaltiges weiteres Segel, welches an die Seitenflossen eines Fisches gemahnte. Der Sturm ließ es kurz unkontrolliert vor und zurück klatscht, als winke es ihnen voller Hohn.
Dann fuhr eine Bö hinein und straffte es. Der Kollos nahm wieder an Fahrt auf, was Kurt ein gequältes Ächzen entlockte. Diese Typen verstanden ihr Handwerk.
Sindri war inzwischen auch auf der Plattform, schenkte der Bedrohung aber nur einen kurzen Blick.
Dann machte er sich an dem Geschütz zu schaffen. Die eingefetteten Teile waren dick mit Staub und Sand verklebt, jede Öffnung war damit gefüllt.
Es ist zu riskant die Kanone abzufeuernt. Brüllte Kurt gegen den Wind an. Zu viel Dreck! Ganz zu schweigen davon, dass Laden und Zielen bei dem, was Hector sich da zusammenfuhr, nahezu ein Ding der Unmöglichkeit sein würde.
Der Geher schob sich weiter heran. Schon waren seine vorderen Beine, Stelzen oder wie immer man es nennen sollte, mit ihnen auf einer Höhe.
Immerhin war nach wie vor ein gewisser Abstand zu dem drohenden Greifer vorhanden.
Doch das Kurt einzelne Zapfen und Zahnräder an der Maschinerie erkennen konnte, war kein gutes Zeichen.
Der Techpriester am Steuer versuchte erneut auszubrechen und rammte eines der Motorräder die sie noch immer umschwärmten. Maschine und Fahrer verschwanden unter den Ketten des Zuges. Das Abdriften des Blaines wurde dann von einem der Beine des Riesen aufgehalten, gegen die er brachial krachte.
Was in seiner Bewegung aus Gestänge und Kolben so filigran anmutet, war alles andere als das. Sie schmetterten gegen massiven Stahl, was Kurt von den Beinen holte. Er schlug mit der Schulter schmerzhaft gegen das Geländer ihrer Schützenplattform.
Glück im Unglück, denn durch die Position seines Sturzes, gewahrte er einen LKW, der sich von links näherte. Geschickt oder ehr mit mehr Glück als Verstand gesegnet, kurvte er um die niederstampfenden Beine des Läufers herum und hielt auf sie zu. Auf der Ladefläche tummelte sich eine Meute wild aussehender Banditen, die mit ihren Waffen winkten, gewiss aber nicht um hallo zu sagen. An der Seite war eine Enterrampe zu erkennen. Fraglich ob sie diese bei dem wilden Ritt, den Hector dem Blaine abverlangte, würden einsetzen können, aber die Absicht war deswegen nicht weniger unverkennbar.
Kurt legte, noch in halb gestürzter Position, mit seinem Lasergewehr an und schoss.
Er traf jemanden, was bei dem dicht gedrängten Knäul auf der Ladefläche kein Zeugnis seiner Schießkünste darstellte. Auch ein zweiter Schuss fand sein Ziel. Dennoch kam das Gefährt unerbittlich näher.