05-11-2020, 01:58 PM
Es freut mich diese Bekanntschaft mit euch und eurer Organisation zu machen. Mit wem habe ich denn das Vergnügen?
Für wahr, ich sehe ihr seid in der Tat fremd in diesen Gefilden.
Wer milde nur mit der Gießkanne, hier und da auf die staubigen Flächen träufelt, der erzeugt keine blühende Wiese, sondern zusammengeklumpten Schlamm.
Wir, guter Herr, sind Brüder von der Kirche der göttlichen Transformation.
…und um der Wahrheit die Ehre zu geben stiftet auch ihr nicht streng genommen Verwirrung? Denn schließlich vertretet auch ihr andere Auslegungen als die hiesige Mutter Kirche wenn mich nicht alles täuscht.
Durchaus nicht. Denn wer dem Pfad der Kirche folgt, der legt nicht anders aus. Anders auslegen oder gar Dinge verklären, die von Terra nie in den Kanon des anerkannten Glauebens aufgenommen wurden, ist ein Akt... nun… bestenfalls ein Akt von Ignoranz und schlimmstenfalls von Häresie.
Wir hingegen erläutern komplexe Zusammenhänge des einzig wahren Glaubens denen, die zu einfach im Gemüt sind, als das sie das vergeistigte Vokabular der wahrhaft erleuchteten Kirchenherren verstünden.
Dieser Herde erzählt ihr nun verwirrende Märchen von den Primarchen. Gestalten, von denen, so mich meine bescheidene Scholabildung nicht irre führt, ein nicht geringer Teil vom Bösen verführt und in den Abgrund getrieben wurde. Von deren Hand, letztlich unser aller Vater niedergestreckt wurde, als sie die Tore des heiligsten aller Planeten bestürmten.
So strahlend die Glorie der treuen Primarchen war, so grausam haftet doch der Makel ihrer Brüder an ihnen und trübt ihren Glanz. Wir hingegen erzählen den Müden und Geknechteten Gohmors einzig die anerkannte, die wahre Litanei des Gottkaisers und der Transformation, die dank seiner Gnade uns alle in das Morgenhell besseren Seins geleiten wird.
Der Blick des Sprechers zuckte für einen Wimpernschlag auf die Waffen im Gürtel des anderen Predigers und kaum merklich hob er den Finger, fast nur ein Zucken, welches sich im Eifer seiner Ansprache in die Gliedmaße schlich. Gleichwohl rückten die beiden hinter ihm stehenden Brüder von ihrer bedrohlichen Haltung ab. Nicht dass sie sich fort bewegt hätte oder auch nur die verschränkten Arme hätten sinken lassen. Gleichwohl verließ ihre Körper die Spannung, die sie eben noch wie Stahlfedern hatte wirken lassen, kurz bevor man ihre kinetische Energie entfesselte.
…eure eigenen Auffassungen mit einem solchen Etikett zu versehen. Schließlich kenne ich sie nicht. Und ihr kennt doch sicherlich den alten Spruch; Was du nicht willst das man dir tu...
Ganz recht… Ihr kennt sie nicht. Ihr wisst nichts von den Entbehrungen und Opfern, die unsere Brüder und Schwestern erdulden mussten. Die Tränen, das Blut und den Schweiß, den es kostete, das Flämmchen der Hoffnung in diesem Dunkel aus Verzweiflung und Elend zu entzünden. Und doch maßt ihr euch an, hier herzukommen und warme Worte und lauwarme Suppe mit wahrer Arbeit der Nächstenliebe gleichzusetzen.
Wer seid ihr denn? Ein Gemischtwarenhändler des Glaubens, ein fliegender Krämer der Milde. Heute hier morgen dort… die Versatzstücke eigener Ansichten unter jene schleudernd, die töricht genug sind, euch für das flüchtige Vergnügen eines kurzzeitig gefüllten Bauches ihr Ohr zu leihen.
Tun?
Tun?
Ich will euch nichts tun. Ich will verhindern, dass ihr anderen etwas tut, das ihr sie in die Irre führt, wie so viele falsche Propheten.
Solcherlei theologische Diskussionen sind doch nun wirklich ein Thema für eine Sitzung nach der Arbeit und nicht während man noch auf dem Glaubensacker steht.
Das aber unterscheidet Euch von uns.
Für uns gibt es kein "Danach".
Einzig wenn die göttliche Transformation alles Elend aus dieser erbarmungswürdigen Welt gebrannt hat und wir alles im Licht des Gottkaisers wandeln.
Ebenso wenig kann es eine Diskussion geben, denn der rechte Glauben duldet keine Debatten und kein Lamentieren.
Er ist Recht, ist Recht, ist Recht! Sententia est!
Es trifft mich wirklich dass ihr mich unumwunden von diesem fortschickt wo ihr doch selbst sagtet der Bedürftigen wären so viele und der Gebenden so wenige. So steinig und hart die Furchen dieses Feldes zu beackern sind sollte man doch eine helfende Hand begrüßen statt sie fortschlagen wie bei einem Dieb.
Ein Dieb aber seid ihr.
Und schlimmer als der, der nur Brot und schnöden Mammon raubt. Ihr stehlt den Gläubigen die Sicht auf die Wahrheit. Ihr vernebelt ihren Geist und trübt das Wasser um sie her, dass meine Brüder und Schwestern so mühsam haben klären müssen.
Ich sage schert euch fort und predigt den Reichen und gut situierten, die sich Abweichlertum und Apokryphen leisten können, da ihr Seelenheil ohnehin kaum noch zu retten ist. Geht und erzählt denen von Brüdern, die gegen Brüder fochten.
Die Stimme des Predigers in Gelb hatte sich im Verlauf seiner Rede höhergeschraubt und hatte letztlich den Ton erreicht, denn sie haben mochte, wenn er selbst von der Kanzel aus zu den Jüngern und Gläubigen predigte. Wie auch schon während Willis Ansprache an die Umstehenden, war das Verhalten der Masse ambivalent. Das die Kirche der gelb Roben in dieser Gegend bereits länger Überzeugungsarbeit leistete, zeigte sich darin, dass einige aus den Reihen der Zuhörer Bekundungen der Zustimmung vernehmen ließen. Der überwiegende Teil jedoch sah zu, dass er entweder ganz weg kam oder aber soweit Platz schaffte, dass er nicht in unmittelbarer Gefahr schwebte. Dadurch entstand ein Kreis um die Streitenden. Grade von den Fahrern des Staus her, gab es Zustimmung für Willis und einige stiegen gar aus ihren Fahrzeugen aus, um sich demonstrativ hinter den Ortsfremden Prediger zu stellen.
Für wahr, ich sehe ihr seid in der Tat fremd in diesen Gefilden.
Wer milde nur mit der Gießkanne, hier und da auf die staubigen Flächen träufelt, der erzeugt keine blühende Wiese, sondern zusammengeklumpten Schlamm.
Wir, guter Herr, sind Brüder von der Kirche der göttlichen Transformation.
…und um der Wahrheit die Ehre zu geben stiftet auch ihr nicht streng genommen Verwirrung? Denn schließlich vertretet auch ihr andere Auslegungen als die hiesige Mutter Kirche wenn mich nicht alles täuscht.
Durchaus nicht. Denn wer dem Pfad der Kirche folgt, der legt nicht anders aus. Anders auslegen oder gar Dinge verklären, die von Terra nie in den Kanon des anerkannten Glauebens aufgenommen wurden, ist ein Akt... nun… bestenfalls ein Akt von Ignoranz und schlimmstenfalls von Häresie.
Wir hingegen erläutern komplexe Zusammenhänge des einzig wahren Glaubens denen, die zu einfach im Gemüt sind, als das sie das vergeistigte Vokabular der wahrhaft erleuchteten Kirchenherren verstünden.
Dieser Herde erzählt ihr nun verwirrende Märchen von den Primarchen. Gestalten, von denen, so mich meine bescheidene Scholabildung nicht irre führt, ein nicht geringer Teil vom Bösen verführt und in den Abgrund getrieben wurde. Von deren Hand, letztlich unser aller Vater niedergestreckt wurde, als sie die Tore des heiligsten aller Planeten bestürmten.
So strahlend die Glorie der treuen Primarchen war, so grausam haftet doch der Makel ihrer Brüder an ihnen und trübt ihren Glanz. Wir hingegen erzählen den Müden und Geknechteten Gohmors einzig die anerkannte, die wahre Litanei des Gottkaisers und der Transformation, die dank seiner Gnade uns alle in das Morgenhell besseren Seins geleiten wird.
Der Blick des Sprechers zuckte für einen Wimpernschlag auf die Waffen im Gürtel des anderen Predigers und kaum merklich hob er den Finger, fast nur ein Zucken, welches sich im Eifer seiner Ansprache in die Gliedmaße schlich. Gleichwohl rückten die beiden hinter ihm stehenden Brüder von ihrer bedrohlichen Haltung ab. Nicht dass sie sich fort bewegt hätte oder auch nur die verschränkten Arme hätten sinken lassen. Gleichwohl verließ ihre Körper die Spannung, die sie eben noch wie Stahlfedern hatte wirken lassen, kurz bevor man ihre kinetische Energie entfesselte.
…eure eigenen Auffassungen mit einem solchen Etikett zu versehen. Schließlich kenne ich sie nicht. Und ihr kennt doch sicherlich den alten Spruch; Was du nicht willst das man dir tu...
Ganz recht… Ihr kennt sie nicht. Ihr wisst nichts von den Entbehrungen und Opfern, die unsere Brüder und Schwestern erdulden mussten. Die Tränen, das Blut und den Schweiß, den es kostete, das Flämmchen der Hoffnung in diesem Dunkel aus Verzweiflung und Elend zu entzünden. Und doch maßt ihr euch an, hier herzukommen und warme Worte und lauwarme Suppe mit wahrer Arbeit der Nächstenliebe gleichzusetzen.
Wer seid ihr denn? Ein Gemischtwarenhändler des Glaubens, ein fliegender Krämer der Milde. Heute hier morgen dort… die Versatzstücke eigener Ansichten unter jene schleudernd, die töricht genug sind, euch für das flüchtige Vergnügen eines kurzzeitig gefüllten Bauches ihr Ohr zu leihen.
Tun?
Tun?
Ich will euch nichts tun. Ich will verhindern, dass ihr anderen etwas tut, das ihr sie in die Irre führt, wie so viele falsche Propheten.
Solcherlei theologische Diskussionen sind doch nun wirklich ein Thema für eine Sitzung nach der Arbeit und nicht während man noch auf dem Glaubensacker steht.
Das aber unterscheidet Euch von uns.
Für uns gibt es kein "Danach".
Einzig wenn die göttliche Transformation alles Elend aus dieser erbarmungswürdigen Welt gebrannt hat und wir alles im Licht des Gottkaisers wandeln.
Ebenso wenig kann es eine Diskussion geben, denn der rechte Glauben duldet keine Debatten und kein Lamentieren.
Er ist Recht, ist Recht, ist Recht! Sententia est!
Es trifft mich wirklich dass ihr mich unumwunden von diesem fortschickt wo ihr doch selbst sagtet der Bedürftigen wären so viele und der Gebenden so wenige. So steinig und hart die Furchen dieses Feldes zu beackern sind sollte man doch eine helfende Hand begrüßen statt sie fortschlagen wie bei einem Dieb.
Ein Dieb aber seid ihr.
Und schlimmer als der, der nur Brot und schnöden Mammon raubt. Ihr stehlt den Gläubigen die Sicht auf die Wahrheit. Ihr vernebelt ihren Geist und trübt das Wasser um sie her, dass meine Brüder und Schwestern so mühsam haben klären müssen.
Ich sage schert euch fort und predigt den Reichen und gut situierten, die sich Abweichlertum und Apokryphen leisten können, da ihr Seelenheil ohnehin kaum noch zu retten ist. Geht und erzählt denen von Brüdern, die gegen Brüder fochten.
Die Stimme des Predigers in Gelb hatte sich im Verlauf seiner Rede höhergeschraubt und hatte letztlich den Ton erreicht, denn sie haben mochte, wenn er selbst von der Kanzel aus zu den Jüngern und Gläubigen predigte. Wie auch schon während Willis Ansprache an die Umstehenden, war das Verhalten der Masse ambivalent. Das die Kirche der gelb Roben in dieser Gegend bereits länger Überzeugungsarbeit leistete, zeigte sich darin, dass einige aus den Reihen der Zuhörer Bekundungen der Zustimmung vernehmen ließen. Der überwiegende Teil jedoch sah zu, dass er entweder ganz weg kam oder aber soweit Platz schaffte, dass er nicht in unmittelbarer Gefahr schwebte. Dadurch entstand ein Kreis um die Streitenden. Grade von den Fahrern des Staus her, gab es Zustimmung für Willis und einige stiegen gar aus ihren Fahrzeugen aus, um sich demonstrativ hinter den Ortsfremden Prediger zu stellen.