05-05-2020, 01:12 PM
Die Schar derer, die der Predigt lauschten, war ebenso ambivalent, wie das Volk, welches diese Ebene seine Heimat nannte.
Einige gingen, nachdem die mobile Suppenküche geschlossen wurden war und nur mehr Aussicht auf geistige Nahrung bestand. Diese machte nicht satt und wärmte nur wenig.
Andere verließen die kleine Menschenansammlung, weil sie einen Hass auf Prediger und Weltschönredner hatte, mochten sie vorher Schlachtabfälle verteilen oder nicht. Dem entgegen standen jene, die einfach blieben, weil sie nichts Besseres zu tun hatten. Letztlich der Teil, der tatsächlich an dem Gesagten interessiert war. Nicht unweigerlich auf Basis von Zustimmung, doch nachdem die Worte eine Zeit lang sogar den Lärm des Verkehrs und das Geschrei der Händler übertönt hatten, gab es doch den einen oder anderen, der zustimmend nickte. Von den Söhnen des Imperators hatte man gehört. Im geringsten Fall als nebulöse Geschichten, die folkloristisch ausgeschmückt waren und diese Figuren zu märchenhaften Überwesen verklärten. Die Gebildeteren, also jene die die Worte auf den Zeitungen lesen konnten, bevor sie sich abends damit zudeckten, hatten sogar vom sogenannten “Präsenzstreit“ gehört. In diesem Historiker darüber stritten, ob Space Marines, letztlich die Söhne der Söhne des Gottkaisers, in der Anfangsphase des Kriegs der Häuser auf Koron zugegen waren. Hinzu kamen Berichte, dass während der Amtseinführung des Gouverneurs auch Astartes in schwarzen Rüstungen als Gäste des Hofes anwesend gewesen sein sollten. Davon gab es Vid- Aufzeichnungen, auch wenn einige behaupteten, diese seien genauso gefälscht wie die Augenzeugenberichte und dienten nur dazu um hinterher mit entsprechenden Devotionalien einen Reibach machen zu können.
Nicht viele konnten mit dem kriegerischen Aspekt dieses Glaubens etwas anfangen, den Willis vertrat. Doch machte ihnen der Prediger klar, so man denn bereit war zuzuhören, dass es nicht auf die Macht ankam, mit der die Primarchen den Feinden der Menschheit gegenüber standen. Viel mehr waren es ihre Eigenschaften, ihre Charakterzüge, die diese Ersten der Menschheit so sehr über die Normalsterblichen erhoben und zu geistigen Vorbildern adelten. Das ließ diese Titanen den Zuhörenden näher sein, als verstaubte Heilige, die unverständliche Dogmen proklamiert hatten. Auf die Art gelang es Willis im Verlauf seiner Rede, doch eine recht beachtliche Gruppe an Zuhörern um sich zu scharren. Selbst von der nahen Straße, wo ein Stau nicht den Anschein hatte, dass er sich in den nächsten ein, zwei Stunden auflösen würde, kamen einige Fahrer herüber oder lehnten sich interessiert aus den Fenstern.
Unter den Fahrzeugen in Hörreichweite stand auch der LKW mit Glen und Waldorf. (von .hier kommend)
Letzterer war in das umfangreiche Dossier vertieft, welche ihm die Dame des Hauses in dreifacher Ausführung ausgehändigt hatte. Routen, Personal und einige Informationen über den Handelsposten waren darin ebenso ausgelistet wie ein Kostenvoranschlag, der mit einer Anfangssumme von 40 000 Schekeln anberaumt war. Nicht großzügig aber auch nicht knickerig. Ihr Gespräch war darauf hinausgelaufen, dass ein generelles, beidseitiges Einvernehmen bestand und man auf dieser Basis die Einzelheiten verhandeln könnte. All das musste zeitnah geschehen, doch das sollte dann nicht mehr Waldorfs Sorge sein.
Zumal ihn die stimmgewaltige Ansprache des nahen Predigers seine Konzentration kostete. Glen hörte dem Mann auf dem schmutzigen Platz träge zu und paffte dabei. Die absonderliche Suppenküche schien ihn jedoch mehr zu interessieren, als das Gerede über Primarchen.
Unter den Zuhörern Willis fanden sich derweil drei Personen in gelben Roben. Sie rückten während der Predigt näher und näher heran. Ihre Mienen wurden von einem erfroren wirkenden Lächeln dominiert. Die Gesichter wirkten bleich, die typische Hautfarbe der unteren Ebenen, wo nur reguläre Beleuchtung vorherrschte und nicht die Tageslichtlampen der bessergestellten Wohngebiete. An den Gürteln von zweien hingen improvisierte Knüppel aus, mit Leder umwickelten, Rohren. Der augenscheinliche Anführer dieser Gruppe hatte stattdessen ein gebundenes Buch von einer Kette hängen.
Als Willis hatte geendet und nahm sich nun die Zeit einige Fragen aus den Reihen der Umstehenden zu beantworten. Überwiegend drehte es sich darum, ob er morgen wieder mit seiner Suppenküche hier sein würde. Einer fragte ob es eine Kirche für diesen, wie er sich ausdrückte, „Space Marine Glauben“ gäbe.
Letztlich traten auch die drei Gelbberobten zu ihm und der Anführer sprach ihn an.
Es freut mich zu sehen, dass noch jemand so viel Last auf seine Schultern lädt, den Armen Trost zu spenden. Der Bedürftigen sind so viele und der Gebenden so wenige. Gerade aber, weil es so viele gibt, die flehend die Hände nach Beistand und Labsal ausstrecken, verwundert es mich und meine Brüder, er nickte in Richtung der beiden anderen Gestalten, die mit verschränkten Armen und unbewegtem Lächeln hinter ihm standen, dass Ihr ein Feld beackert, auf dem schon andere die Saat der Nächstenliebe austeilen.
Die Kirche der göttlichen Transformation verkündet auf dieser Ebene den Verirrten und Rastlosen von den letzten Tagen. Wir bringen ihnen die frohe Kunde der baldigen Erneuerung durch den rächenden Gottkaiser. So löblich wir eure Bemühungen auch vermerken und mit Anerkennung sehen, finden wir es doch wenig sinnstiftend, die Suchenden mit anderen Auslegungen zu verwirren und zu verunsichern.
Es wäre uns daher ein besonderes Anliegen, wenn ihre eure Botschaft von den Söhnen des Allerhöchsten, an anderer Stelle verbreitet. Warum sucht ihr nicht die höher gelegenen Ebenen auf? Dort ist man für derart extravagante Auffassungen gewiss empfänglicher. Schließlich sind wir am Ende doch alle auf Harmonie bedacht.
Harmonie, die am besten durch einen gewissen Abstand gewährleistet wird. Das milde Lächeln, welches die tief liegenden Augen nicht zu erreichen schien, war bei seinen Worten nicht von seinem Antlitz gewichen.
Einige gingen, nachdem die mobile Suppenküche geschlossen wurden war und nur mehr Aussicht auf geistige Nahrung bestand. Diese machte nicht satt und wärmte nur wenig.
Andere verließen die kleine Menschenansammlung, weil sie einen Hass auf Prediger und Weltschönredner hatte, mochten sie vorher Schlachtabfälle verteilen oder nicht. Dem entgegen standen jene, die einfach blieben, weil sie nichts Besseres zu tun hatten. Letztlich der Teil, der tatsächlich an dem Gesagten interessiert war. Nicht unweigerlich auf Basis von Zustimmung, doch nachdem die Worte eine Zeit lang sogar den Lärm des Verkehrs und das Geschrei der Händler übertönt hatten, gab es doch den einen oder anderen, der zustimmend nickte. Von den Söhnen des Imperators hatte man gehört. Im geringsten Fall als nebulöse Geschichten, die folkloristisch ausgeschmückt waren und diese Figuren zu märchenhaften Überwesen verklärten. Die Gebildeteren, also jene die die Worte auf den Zeitungen lesen konnten, bevor sie sich abends damit zudeckten, hatten sogar vom sogenannten “Präsenzstreit“ gehört. In diesem Historiker darüber stritten, ob Space Marines, letztlich die Söhne der Söhne des Gottkaisers, in der Anfangsphase des Kriegs der Häuser auf Koron zugegen waren. Hinzu kamen Berichte, dass während der Amtseinführung des Gouverneurs auch Astartes in schwarzen Rüstungen als Gäste des Hofes anwesend gewesen sein sollten. Davon gab es Vid- Aufzeichnungen, auch wenn einige behaupteten, diese seien genauso gefälscht wie die Augenzeugenberichte und dienten nur dazu um hinterher mit entsprechenden Devotionalien einen Reibach machen zu können.
Nicht viele konnten mit dem kriegerischen Aspekt dieses Glaubens etwas anfangen, den Willis vertrat. Doch machte ihnen der Prediger klar, so man denn bereit war zuzuhören, dass es nicht auf die Macht ankam, mit der die Primarchen den Feinden der Menschheit gegenüber standen. Viel mehr waren es ihre Eigenschaften, ihre Charakterzüge, die diese Ersten der Menschheit so sehr über die Normalsterblichen erhoben und zu geistigen Vorbildern adelten. Das ließ diese Titanen den Zuhörenden näher sein, als verstaubte Heilige, die unverständliche Dogmen proklamiert hatten. Auf die Art gelang es Willis im Verlauf seiner Rede, doch eine recht beachtliche Gruppe an Zuhörern um sich zu scharren. Selbst von der nahen Straße, wo ein Stau nicht den Anschein hatte, dass er sich in den nächsten ein, zwei Stunden auflösen würde, kamen einige Fahrer herüber oder lehnten sich interessiert aus den Fenstern.
Unter den Fahrzeugen in Hörreichweite stand auch der LKW mit Glen und Waldorf. (von .hier kommend)
Letzterer war in das umfangreiche Dossier vertieft, welche ihm die Dame des Hauses in dreifacher Ausführung ausgehändigt hatte. Routen, Personal und einige Informationen über den Handelsposten waren darin ebenso ausgelistet wie ein Kostenvoranschlag, der mit einer Anfangssumme von 40 000 Schekeln anberaumt war. Nicht großzügig aber auch nicht knickerig. Ihr Gespräch war darauf hinausgelaufen, dass ein generelles, beidseitiges Einvernehmen bestand und man auf dieser Basis die Einzelheiten verhandeln könnte. All das musste zeitnah geschehen, doch das sollte dann nicht mehr Waldorfs Sorge sein.
Zumal ihn die stimmgewaltige Ansprache des nahen Predigers seine Konzentration kostete. Glen hörte dem Mann auf dem schmutzigen Platz träge zu und paffte dabei. Die absonderliche Suppenküche schien ihn jedoch mehr zu interessieren, als das Gerede über Primarchen.
Unter den Zuhörern Willis fanden sich derweil drei Personen in gelben Roben. Sie rückten während der Predigt näher und näher heran. Ihre Mienen wurden von einem erfroren wirkenden Lächeln dominiert. Die Gesichter wirkten bleich, die typische Hautfarbe der unteren Ebenen, wo nur reguläre Beleuchtung vorherrschte und nicht die Tageslichtlampen der bessergestellten Wohngebiete. An den Gürteln von zweien hingen improvisierte Knüppel aus, mit Leder umwickelten, Rohren. Der augenscheinliche Anführer dieser Gruppe hatte stattdessen ein gebundenes Buch von einer Kette hängen.
Als Willis hatte geendet und nahm sich nun die Zeit einige Fragen aus den Reihen der Umstehenden zu beantworten. Überwiegend drehte es sich darum, ob er morgen wieder mit seiner Suppenküche hier sein würde. Einer fragte ob es eine Kirche für diesen, wie er sich ausdrückte, „Space Marine Glauben“ gäbe.
Letztlich traten auch die drei Gelbberobten zu ihm und der Anführer sprach ihn an.
Es freut mich zu sehen, dass noch jemand so viel Last auf seine Schultern lädt, den Armen Trost zu spenden. Der Bedürftigen sind so viele und der Gebenden so wenige. Gerade aber, weil es so viele gibt, die flehend die Hände nach Beistand und Labsal ausstrecken, verwundert es mich und meine Brüder, er nickte in Richtung der beiden anderen Gestalten, die mit verschränkten Armen und unbewegtem Lächeln hinter ihm standen, dass Ihr ein Feld beackert, auf dem schon andere die Saat der Nächstenliebe austeilen.
Die Kirche der göttlichen Transformation verkündet auf dieser Ebene den Verirrten und Rastlosen von den letzten Tagen. Wir bringen ihnen die frohe Kunde der baldigen Erneuerung durch den rächenden Gottkaiser. So löblich wir eure Bemühungen auch vermerken und mit Anerkennung sehen, finden wir es doch wenig sinnstiftend, die Suchenden mit anderen Auslegungen zu verwirren und zu verunsichern.
Es wäre uns daher ein besonderes Anliegen, wenn ihre eure Botschaft von den Söhnen des Allerhöchsten, an anderer Stelle verbreitet. Warum sucht ihr nicht die höher gelegenen Ebenen auf? Dort ist man für derart extravagante Auffassungen gewiss empfänglicher. Schließlich sind wir am Ende doch alle auf Harmonie bedacht.
Harmonie, die am besten durch einen gewissen Abstand gewährleistet wird. Das milde Lächeln, welches die tief liegenden Augen nicht zu erreichen schien, war bei seinen Worten nicht von seinem Antlitz gewichen.