04-19-2020, 05:25 PM
Von hier kommend
Die Impfnadel der Stabs-Ärztin hatte doch deutlich mehr geschmerzt, als erwartet. Auch wenn die "normale Größe" hatte, so fühlte sich Waldorfs Arm an, als wäre er von einer Stabstrebe durtchstoßen worden. Dazu hatte sie ihn noch in seinen geschienten Arm gestochen, dessen Nervenbahnen ohnehin nach ihren ganz eigenen Regeln spielten. Dabei war es schon ironisch, dass der Söldner schon die eine oder andere Kugel hatte wegstecken können, eine einfache Injektion ihn nun jedoch dazu nötigte, aus dem Fenster seines Panzerwagens zu blicken, während Glen auf dem Weg zum Haus Siris seine Version eines Schlachtgesanges schmetterte. "Und? was denkste?" So fragte der Squat bald mit erwartungsvollem Blick, als der röhrende Singsang ein Ende gefunden hatte. "Ich denke, du fährst besser, als du singst. Achte lieber auf die Straße, sonst kriegen wir's mit den Arbites zutun. Keine Lust, mich mehr mit den Stiftschubsern hier aufzuhalten, als nötig." Glen grunzte frustriert und setzte die Fahrt fort, überraschend zügig, wenn beide daran zurückdachten, wie quälend lahm die Fahrten am Vortag verlaufen waren. Offenbar wollte niemand der grau-grünen Höllenmaschine in den Weg kommen, vielleicht war das aber auch nur die Einbildung der beiden Rangers.
"Dann sollst du also mal wieder den Vorzeigeranger spielen? Mann, wenn son bisschen Militärschule und n paar Prothesen zu soner Karriere führen, bin ich richtig froh, meine Zeit mit Holo-Nutten und Truck-Rennen verbracht zu haben." Die beiden lachten, ehe Waldorf auf die Servo-Faust seines Kollegen deutete. "Und was ist dein stählerner Grabscher dann? Ein eskaliertes Piercing?" Der Truck holperte über ein paar Macken im Asphalt. "Das ist ein Multi-Tool. Eine Verbesserung und keine gammlige Gehhilfe, wie du eine hast, Waldorf." Erneutes Lachen, erneutes Holpern, während man sich seinen Weg hin zum Ziel bahnte.
Ein anerkenndes Pfeifen entglitt Glens Lippen, als der gläserne Elfenbeinturm des Hauses Siris sich nun in Sichtweite offenbarte. "Da gehen wir rein? OLeck mich fett, bei der HRK sieht man ja wirklich was von der Welt. Ich glaube, ich begleite dich öfter mal bei solchen Aufträgen." Der Blick des Söldners löste sich dabei von dem Data-Pad, welchem er ein paar Informationen zu Haus Siris zu entlocken versuchte. Er entgegnete nichts auf Glens Bemerkung, stimmte er doch völlig zu, obwohl derartige Bauten ihm aus seiner Kindheit auf Axis noch durchaus bekannt waren, wenn auch in eher konservativem Design und ein paar hundert Nummern kleiner. Am Ende des Tages waren alle Protzbauten gleich, so fand er.
Anders, als der gewaltige, angehängte Abwicklungskomplex vermuten lies, passierten die beiden Söldner dann doch sehr zügig die diversen Sicherheitsmaßnahmen und administrativen Hürden des Gebäudes. Letztendlich beeindruckender, als die äußere Imposants der Bauten war doch die Effizienz, mit der hier gearbeitet wurde, zumindest wenn man Waldorf fragte. Alles hier lief bar jedweder Stumpfsinnigkeit ab, als gäbe es hier keine Gallerien voller Datenmüll, durch den sich erst ein altersschwacher Servitor schaufeln musste. Der Söldner-Offizier war erfreut und rückte sich nocheinmal seine Contractoren-Weste zurecht, als sie schließlich ausstiegen und ins Innere des Empfangsbereiches bugsiert wurden. Glen hatte dabei nur Augen für die diversen, anderen mundan erscheinenden, Technologien, die hier alles am Laufen hielten, während Waldorf bereits durchging, was er zu sagen haben würde. Auch wenn das hier keine bindenden Ergebnisse liefern musste, war eine gewisse Anspannung doch nicht zu vermeiden.
Schließlich kamen sie in der mit Holoplatten umrahmten Eingangshalle an und staunten ob der künstlichen Umwelt nicht schlecht. Fast mochte man glauben, an einem wesentlich schöneren Ort zu sein, dachte man sich die kalten Oberflächen des Gebäudes weg. Das Wort "Urlaub" lag -zusammen mit ein paar Unflätigkeiten - auf den Lippen des Squats, wurde jedoch nicht ausgesprochen, da sich recht bald die augenscheinliche Vertrehterin des Hauses näherte und vorstellte.
Man tauschte ein paar persönliche Eckdaten aus und komplimentierte das beeindruckende Enterieure des Gebäudes, ehe es zum Lift ging. Auf die Bemerkung Tamaras hin musste Waldorf schmunzeln. "Unsere Ankunft hier verlief etwas unplanmäßig, das macht die Dinge komplizierter als nötig. Die Verwaltung könnte sich trotzdem ruhig eine Scheibe von ihrer Organisation abschneiden. Es ist schön, noch in diesem Jahrhundert zur Sache kommen zu können." Eine recht grobe, fast ketzerische Spöttelei auf Kosten des Administratums, aber eine angebrachte, wie Waldorf fand. Glen gluckste einmal hörbar, ein leichter Stoß von Waldorfs Ellenbogen setzte dem aber ein Ende. Auch wenn er die ungezwungene Art seines Kumpanen gern hatte, sollte er sich jetzt etwas zusammenreißen. Wenn Waldorf schon gut aussehen musste, dann sollte das auch für Glen gelten.
Der Konferenz-Raum, in dem das Dreiergespann schließlich ankam, wirkte wie der Rest des Gebäudes sehr modern und aufgeräumt, hatte mit dem HQ der Rangers nicht viel gemein, das daneben wie ein Blech-Verschlag auf einer Müllhalde wirkte. Selbst die Sitzmöbel machten den Eindruck, ihre ganz eigene Spezies Stuhl zu haben. Es war schwer zu beschreiben, aber alles war High-End, abgesehen vom Flaschenwasser, das erfrischend unspektakulär daher kam, als die beiden Männer sich daran bedienten. Kein Chlorgeschmack, kein Rost, kein toter Fungus, kein Garnichts störte den Vortrag der hübschen Frau Siris bezüglich des Auftrages. Mit Ausnahme des Bedürfnisses Waldorfs, sich ein LHO-Stäbchen anzustecken. Er hatte seit ihres Aufbruches im HQ keines mehr geraucht und merkte jetzt schon, wie es ihm fehlte, einen Sargnagel im Mund zu haben. Ein Schluck Wasser musste herhalten, um seine Konzentration wieder auf den Vortrag zu lenken, der dann auch recht schnell zu Ende ging.
"Dann brauchen sie also Personal zur Sicherung und Auskundschaftung einer Anlage." Er begann, seine Gedanken nun zu ordnen und das Ganze in eine vermarktbare Form zu zwängen. "An was für Dimensionen hatten Sie dabei denn gedacht? Personenzahlen, Fahrzeuge, solche Dinge." Der Mann deutete auf die Anlagen auf der Bildwand. "Ist es auszuschließen, dass dieses Haus... Orsius, richtig? Etwas damit zutun hat? Nicht, dass wir uns hier am Rande eines Konzern-Krieges wiederfinden." Stirnfalten bildeten sich im Gesicht des Söldners. Oh, diese verdammten Sargnägel. "Mich würde auch interessieren, welche Art Fachpersonal Sie meinen, das uns begleiten soll und wie es das tut." Ein weiterer Schluck Wasser wurde genommen, einmal durchgeatmet. "Viele Materialfragen und Abläufe, die geklärt werden müssten, um den Ablauf zu optiomieren." Er lehnte sich etwas im Stuhl zurück und wendete sich dem Fräulein Siris zu. Sie genoss seine volle Aufmerksamkeit. Glen hielt sich unterdess kunstvoll aus der ganzen Affäre heraus, offenbar wenig an Geschäftsgesprächen interessiert. "Prinzipiell wäre das aber machbar. Wir haben bereits änliche Aufgaben erfüllt, wenn auch ohne eine sekundäre Zielsetzung. Der Teil des Auftrages, der offiziell läuft, sollte bei guter Planung problemlos zu schaffen sein und auch vom Stab akzeptiert werden, wenn die Vergütung verhältnismäßig ist. Ich kann Ihnen für den Rest aber nichts versprechen, bis wir vor Ort sind und Genaueres wissen. Gesetz dem Fall, unser Taskmaster bewilligt die Maßnahme, angesichts unserer derzeitigen Lage hier auf Koron. Ich hoffe, dass Sie das verstehen."
Die Impfnadel der Stabs-Ärztin hatte doch deutlich mehr geschmerzt, als erwartet. Auch wenn die "normale Größe" hatte, so fühlte sich Waldorfs Arm an, als wäre er von einer Stabstrebe durtchstoßen worden. Dazu hatte sie ihn noch in seinen geschienten Arm gestochen, dessen Nervenbahnen ohnehin nach ihren ganz eigenen Regeln spielten. Dabei war es schon ironisch, dass der Söldner schon die eine oder andere Kugel hatte wegstecken können, eine einfache Injektion ihn nun jedoch dazu nötigte, aus dem Fenster seines Panzerwagens zu blicken, während Glen auf dem Weg zum Haus Siris seine Version eines Schlachtgesanges schmetterte. "Und? was denkste?" So fragte der Squat bald mit erwartungsvollem Blick, als der röhrende Singsang ein Ende gefunden hatte. "Ich denke, du fährst besser, als du singst. Achte lieber auf die Straße, sonst kriegen wir's mit den Arbites zutun. Keine Lust, mich mehr mit den Stiftschubsern hier aufzuhalten, als nötig." Glen grunzte frustriert und setzte die Fahrt fort, überraschend zügig, wenn beide daran zurückdachten, wie quälend lahm die Fahrten am Vortag verlaufen waren. Offenbar wollte niemand der grau-grünen Höllenmaschine in den Weg kommen, vielleicht war das aber auch nur die Einbildung der beiden Rangers.
"Dann sollst du also mal wieder den Vorzeigeranger spielen? Mann, wenn son bisschen Militärschule und n paar Prothesen zu soner Karriere führen, bin ich richtig froh, meine Zeit mit Holo-Nutten und Truck-Rennen verbracht zu haben." Die beiden lachten, ehe Waldorf auf die Servo-Faust seines Kollegen deutete. "Und was ist dein stählerner Grabscher dann? Ein eskaliertes Piercing?" Der Truck holperte über ein paar Macken im Asphalt. "Das ist ein Multi-Tool. Eine Verbesserung und keine gammlige Gehhilfe, wie du eine hast, Waldorf." Erneutes Lachen, erneutes Holpern, während man sich seinen Weg hin zum Ziel bahnte.
Ein anerkenndes Pfeifen entglitt Glens Lippen, als der gläserne Elfenbeinturm des Hauses Siris sich nun in Sichtweite offenbarte. "Da gehen wir rein? OLeck mich fett, bei der HRK sieht man ja wirklich was von der Welt. Ich glaube, ich begleite dich öfter mal bei solchen Aufträgen." Der Blick des Söldners löste sich dabei von dem Data-Pad, welchem er ein paar Informationen zu Haus Siris zu entlocken versuchte. Er entgegnete nichts auf Glens Bemerkung, stimmte er doch völlig zu, obwohl derartige Bauten ihm aus seiner Kindheit auf Axis noch durchaus bekannt waren, wenn auch in eher konservativem Design und ein paar hundert Nummern kleiner. Am Ende des Tages waren alle Protzbauten gleich, so fand er.
Anders, als der gewaltige, angehängte Abwicklungskomplex vermuten lies, passierten die beiden Söldner dann doch sehr zügig die diversen Sicherheitsmaßnahmen und administrativen Hürden des Gebäudes. Letztendlich beeindruckender, als die äußere Imposants der Bauten war doch die Effizienz, mit der hier gearbeitet wurde, zumindest wenn man Waldorf fragte. Alles hier lief bar jedweder Stumpfsinnigkeit ab, als gäbe es hier keine Gallerien voller Datenmüll, durch den sich erst ein altersschwacher Servitor schaufeln musste. Der Söldner-Offizier war erfreut und rückte sich nocheinmal seine Contractoren-Weste zurecht, als sie schließlich ausstiegen und ins Innere des Empfangsbereiches bugsiert wurden. Glen hatte dabei nur Augen für die diversen, anderen mundan erscheinenden, Technologien, die hier alles am Laufen hielten, während Waldorf bereits durchging, was er zu sagen haben würde. Auch wenn das hier keine bindenden Ergebnisse liefern musste, war eine gewisse Anspannung doch nicht zu vermeiden.
Schließlich kamen sie in der mit Holoplatten umrahmten Eingangshalle an und staunten ob der künstlichen Umwelt nicht schlecht. Fast mochte man glauben, an einem wesentlich schöneren Ort zu sein, dachte man sich die kalten Oberflächen des Gebäudes weg. Das Wort "Urlaub" lag -zusammen mit ein paar Unflätigkeiten - auf den Lippen des Squats, wurde jedoch nicht ausgesprochen, da sich recht bald die augenscheinliche Vertrehterin des Hauses näherte und vorstellte.
Man tauschte ein paar persönliche Eckdaten aus und komplimentierte das beeindruckende Enterieure des Gebäudes, ehe es zum Lift ging. Auf die Bemerkung Tamaras hin musste Waldorf schmunzeln. "Unsere Ankunft hier verlief etwas unplanmäßig, das macht die Dinge komplizierter als nötig. Die Verwaltung könnte sich trotzdem ruhig eine Scheibe von ihrer Organisation abschneiden. Es ist schön, noch in diesem Jahrhundert zur Sache kommen zu können." Eine recht grobe, fast ketzerische Spöttelei auf Kosten des Administratums, aber eine angebrachte, wie Waldorf fand. Glen gluckste einmal hörbar, ein leichter Stoß von Waldorfs Ellenbogen setzte dem aber ein Ende. Auch wenn er die ungezwungene Art seines Kumpanen gern hatte, sollte er sich jetzt etwas zusammenreißen. Wenn Waldorf schon gut aussehen musste, dann sollte das auch für Glen gelten.
Der Konferenz-Raum, in dem das Dreiergespann schließlich ankam, wirkte wie der Rest des Gebäudes sehr modern und aufgeräumt, hatte mit dem HQ der Rangers nicht viel gemein, das daneben wie ein Blech-Verschlag auf einer Müllhalde wirkte. Selbst die Sitzmöbel machten den Eindruck, ihre ganz eigene Spezies Stuhl zu haben. Es war schwer zu beschreiben, aber alles war High-End, abgesehen vom Flaschenwasser, das erfrischend unspektakulär daher kam, als die beiden Männer sich daran bedienten. Kein Chlorgeschmack, kein Rost, kein toter Fungus, kein Garnichts störte den Vortrag der hübschen Frau Siris bezüglich des Auftrages. Mit Ausnahme des Bedürfnisses Waldorfs, sich ein LHO-Stäbchen anzustecken. Er hatte seit ihres Aufbruches im HQ keines mehr geraucht und merkte jetzt schon, wie es ihm fehlte, einen Sargnagel im Mund zu haben. Ein Schluck Wasser musste herhalten, um seine Konzentration wieder auf den Vortrag zu lenken, der dann auch recht schnell zu Ende ging.
"Dann brauchen sie also Personal zur Sicherung und Auskundschaftung einer Anlage." Er begann, seine Gedanken nun zu ordnen und das Ganze in eine vermarktbare Form zu zwängen. "An was für Dimensionen hatten Sie dabei denn gedacht? Personenzahlen, Fahrzeuge, solche Dinge." Der Mann deutete auf die Anlagen auf der Bildwand. "Ist es auszuschließen, dass dieses Haus... Orsius, richtig? Etwas damit zutun hat? Nicht, dass wir uns hier am Rande eines Konzern-Krieges wiederfinden." Stirnfalten bildeten sich im Gesicht des Söldners. Oh, diese verdammten Sargnägel. "Mich würde auch interessieren, welche Art Fachpersonal Sie meinen, das uns begleiten soll und wie es das tut." Ein weiterer Schluck Wasser wurde genommen, einmal durchgeatmet. "Viele Materialfragen und Abläufe, die geklärt werden müssten, um den Ablauf zu optiomieren." Er lehnte sich etwas im Stuhl zurück und wendete sich dem Fräulein Siris zu. Sie genoss seine volle Aufmerksamkeit. Glen hielt sich unterdess kunstvoll aus der ganzen Affäre heraus, offenbar wenig an Geschäftsgesprächen interessiert. "Prinzipiell wäre das aber machbar. Wir haben bereits änliche Aufgaben erfüllt, wenn auch ohne eine sekundäre Zielsetzung. Der Teil des Auftrages, der offiziell läuft, sollte bei guter Planung problemlos zu schaffen sein und auch vom Stab akzeptiert werden, wenn die Vergütung verhältnismäßig ist. Ich kann Ihnen für den Rest aber nichts versprechen, bis wir vor Ort sind und Genaueres wissen. Gesetz dem Fall, unser Taskmaster bewilligt die Maßnahme, angesichts unserer derzeitigen Lage hier auf Koron. Ich hoffe, dass Sie das verstehen."