04-14-2020, 09:21 PM
von hier kommend...
Das Gelände des Hauses Siris, zumindest der repräsentative Teil davon, war alles, was der Rest der Stadt nicht zu sein schien.
Sauber, hell, geräuschneutral, wohl temperiert und effizient.
Der Sitz glich einer gewaltigen Nadel aus Glas, welche sich in die Stratosphäre bohrte, ihre Wurzeln aber in der mittleren Eben hatte und womöglich sogar noch tiefer reichte. Natürlich konnte man nicht einfach so vor dem Hauptgebäude vorfahren. Denn trotz des gewünschten Bildes von Transparenz und Nähe, musste ein Mitspieler im globalen Schach trotzdem eine gewisse Distanz, ja Sicherheitsabstand wahren.
So musste das Fahrzeug mit den beiden Rangern, Glen diente ihm als Fahrer, selbstredend durch allerlei Sicherheitsschleusen und durch den Gürtel aus Parkgelegenheiten und separaten Wirtschafts- und Verwaltungsgebäuden, die bei einer Einrichtung dieser Ausmaße obligatorisch waren.
Im Unterschied zu allem, was sie jedoch bisher auf Koron erlebt hatten, liefen die Prozesse von Kontrollen und Wegzuweisungen routiniert und vor allem schnell ab. Man beschrieb ihnen zielsicher wohin sie sich wenden mussten, wo sie das Fahrzeug abstellen konnten und wer sie erwarten würde.
Sie hielten auf der zugewiesenen Abstellfläche und wurden von einem Bediensteten, mittels eines kleinen Schienenfahrzeuges zur „Nadel“ gebracht.
Das Gebäude wurde beeindruckender, mit jedem Meter dem man sich ihm näherte. Ohne die Zurschaustellung von Prunk und Zierrat oder militärischer Präsenz, vermittelte der Turm doch einige sehr klare Botschaften, über die schiere Großleistung seiner architektonischen Existenz hinaus. Es gab Zugänge verschiedenster Ausführung und Größe. Einige Gäste durften direkt davor halten und den Ort für, wie auch immer geartete Geschäfte, unmittelbar betreten. Die Außenfläche war in großen Teilen verspiegelt. Die Geheimnisse des Hauses waren hinter der Reinfektionen jener, die sie zu egründen versuchten, ebenso verborgen, wie hinter den Zinnen und aufgepflanzten Bajonetten anderer Häuser. Der Wagen hielt vor einen Eingang mit Drehtür, durch welchen Besucher und Hauspersonal im zügigen Schritt zu erledigender Aufträge eilte. Als die beiden Söldner durch die Drehtür traten, war es als schritten sie durch ein Portal in eine andere Welt. Nicht das harte, künstliche Licht der Makropole durchflutete den Empfangssaal, sondern klares Sonnenlicht, von einer leichten Briese durchweht. Der Geruch von Wäldern wurde darin mitgetragen, ebenso wie das Zwitschern von Singvögeln. Alles dezent, nichts aufdringlich oder um Aufmerksamkeit heischend. Ein Blick zurück fiel durch vermeintliche Panoramafenster, die jedoch nicht das wahre Abbild der Außenwelt zeigten, sondern eine Küstenlandschaft, mit spektakulären Wolkenbänken, über einer wilden und urtümlichen Landschaft.
Weder die anderen Anwesenden, noch die drei, in Weiß gekleideten Bediensteten hinter dem verchromten Empfangstresen, schienen noch einen Blick für die Schönheit dieser Projektion zu haben. In mitten all dieser Beschäftigten, stach die zierliche Frau heraus, die unbewegt lächelnd neben dem Tresen stand und sich in der polierten Oberfläche des Bodens spiegelte.
Nachdem sie den beiden Neuankömmlingen Zeit gegeben hatte sich zurechtzufinden, klackte sie auf hohen Absätzen zu ihnen, legte die Rechte auf höhe des Herzens und verbeugte sich angedeutet vor beiden. Schönheit war natürlich ein subjektives Empfinden, das von Mensch zu Mensch ebenso variierte, wie von Kultur zu Kultur und Planet zu Planet. Gleichwohl musste man schon sehr von der Norm ästhetischen Empfindens abweichen, wenn man die zierliche Person nicht als schön, zumindest aber ausnehmend hübsch beschrieben hätte.
Habe ich es bei Ihnen das Vergnügen mit den Vertretern der Organisation der Havoc-Ranger? Waldorf bejahte die Frage, die eigentlich keine zu sein schien und stellte sich und seinen Begleiter vor.
Sehr angenehm. Mein Name ist Tamara Elenora Siris. Ich werde mit ihnen unser Anliegen besprechen, von dem ich hoffe, dass es ein gemeinsames ist. Bitte folgen sie mir.
Sie drehte sich um und ging ihnen elegant voran. Glen stieß seinem Partner den Ellenbogen vielsagend in die Seite. Wenn sie dies bemerkte, immerhin spiegelte hier fast jede Oberfläche, war sie Profi genug es sich nicht anmerken zu lassen.
Gemeinsam betraten sie eine der drei Fahrstühle, der sich nahezu geräuschlos in Bewegung setzte.
Frau Siris verstand sich darauf kein unangenehmes Schweigen entstehen zu lassen und gleichzeitig weder in Belanglosigkeiten abzugleiten, noch bereits konkret zu werden.
Ich hörte ihre Organisation hat momentan noch ihre Schwierigkeiten mit der Akkreditierung und der Zertifizierung. Ich fürchte in dieser Beziehung unterscheidet sich Koron 3 kaum von anderen Welten, die derart lange die Vorzüge einer imperialen Verwaltung genießen.
Gewisse Dinge sind wohl unvermeidliche Begleiterscheinungen der Zivilisation.
Ich denke aber, so man etwas auf den positiven Ruf ihre Organisation geben kann und davon gehe ich doch stark aus, dass am Ende ein positiver Bescheid vorliegen wird. Manche Mühlen mahlen einfach langsamer als andere.
Da wären wir.
Der Fahrstuhl öffnete sich zu einem steril gehaltenen Korridor, von welchem links und rechts unbeschriftete Türen abgingen. Eine davon öffnete sich bei ihrer Annäherung in einen Konferenzraum.
Das Gelände des Hauses Siris, zumindest der repräsentative Teil davon, war alles, was der Rest der Stadt nicht zu sein schien.
Sauber, hell, geräuschneutral, wohl temperiert und effizient.
Der Sitz glich einer gewaltigen Nadel aus Glas, welche sich in die Stratosphäre bohrte, ihre Wurzeln aber in der mittleren Eben hatte und womöglich sogar noch tiefer reichte. Natürlich konnte man nicht einfach so vor dem Hauptgebäude vorfahren. Denn trotz des gewünschten Bildes von Transparenz und Nähe, musste ein Mitspieler im globalen Schach trotzdem eine gewisse Distanz, ja Sicherheitsabstand wahren.
So musste das Fahrzeug mit den beiden Rangern, Glen diente ihm als Fahrer, selbstredend durch allerlei Sicherheitsschleusen und durch den Gürtel aus Parkgelegenheiten und separaten Wirtschafts- und Verwaltungsgebäuden, die bei einer Einrichtung dieser Ausmaße obligatorisch waren.
Im Unterschied zu allem, was sie jedoch bisher auf Koron erlebt hatten, liefen die Prozesse von Kontrollen und Wegzuweisungen routiniert und vor allem schnell ab. Man beschrieb ihnen zielsicher wohin sie sich wenden mussten, wo sie das Fahrzeug abstellen konnten und wer sie erwarten würde.
Sie hielten auf der zugewiesenen Abstellfläche und wurden von einem Bediensteten, mittels eines kleinen Schienenfahrzeuges zur „Nadel“ gebracht.
Das Gebäude wurde beeindruckender, mit jedem Meter dem man sich ihm näherte. Ohne die Zurschaustellung von Prunk und Zierrat oder militärischer Präsenz, vermittelte der Turm doch einige sehr klare Botschaften, über die schiere Großleistung seiner architektonischen Existenz hinaus. Es gab Zugänge verschiedenster Ausführung und Größe. Einige Gäste durften direkt davor halten und den Ort für, wie auch immer geartete Geschäfte, unmittelbar betreten. Die Außenfläche war in großen Teilen verspiegelt. Die Geheimnisse des Hauses waren hinter der Reinfektionen jener, die sie zu egründen versuchten, ebenso verborgen, wie hinter den Zinnen und aufgepflanzten Bajonetten anderer Häuser. Der Wagen hielt vor einen Eingang mit Drehtür, durch welchen Besucher und Hauspersonal im zügigen Schritt zu erledigender Aufträge eilte. Als die beiden Söldner durch die Drehtür traten, war es als schritten sie durch ein Portal in eine andere Welt. Nicht das harte, künstliche Licht der Makropole durchflutete den Empfangssaal, sondern klares Sonnenlicht, von einer leichten Briese durchweht. Der Geruch von Wäldern wurde darin mitgetragen, ebenso wie das Zwitschern von Singvögeln. Alles dezent, nichts aufdringlich oder um Aufmerksamkeit heischend. Ein Blick zurück fiel durch vermeintliche Panoramafenster, die jedoch nicht das wahre Abbild der Außenwelt zeigten, sondern eine Küstenlandschaft, mit spektakulären Wolkenbänken, über einer wilden und urtümlichen Landschaft.
Weder die anderen Anwesenden, noch die drei, in Weiß gekleideten Bediensteten hinter dem verchromten Empfangstresen, schienen noch einen Blick für die Schönheit dieser Projektion zu haben. In mitten all dieser Beschäftigten, stach die zierliche Frau heraus, die unbewegt lächelnd neben dem Tresen stand und sich in der polierten Oberfläche des Bodens spiegelte.
Nachdem sie den beiden Neuankömmlingen Zeit gegeben hatte sich zurechtzufinden, klackte sie auf hohen Absätzen zu ihnen, legte die Rechte auf höhe des Herzens und verbeugte sich angedeutet vor beiden. Schönheit war natürlich ein subjektives Empfinden, das von Mensch zu Mensch ebenso variierte, wie von Kultur zu Kultur und Planet zu Planet. Gleichwohl musste man schon sehr von der Norm ästhetischen Empfindens abweichen, wenn man die zierliche Person nicht als schön, zumindest aber ausnehmend hübsch beschrieben hätte.
Habe ich es bei Ihnen das Vergnügen mit den Vertretern der Organisation der Havoc-Ranger? Waldorf bejahte die Frage, die eigentlich keine zu sein schien und stellte sich und seinen Begleiter vor.
Sehr angenehm. Mein Name ist Tamara Elenora Siris. Ich werde mit ihnen unser Anliegen besprechen, von dem ich hoffe, dass es ein gemeinsames ist. Bitte folgen sie mir.
Sie drehte sich um und ging ihnen elegant voran. Glen stieß seinem Partner den Ellenbogen vielsagend in die Seite. Wenn sie dies bemerkte, immerhin spiegelte hier fast jede Oberfläche, war sie Profi genug es sich nicht anmerken zu lassen.
Gemeinsam betraten sie eine der drei Fahrstühle, der sich nahezu geräuschlos in Bewegung setzte.
Frau Siris verstand sich darauf kein unangenehmes Schweigen entstehen zu lassen und gleichzeitig weder in Belanglosigkeiten abzugleiten, noch bereits konkret zu werden.
Ich hörte ihre Organisation hat momentan noch ihre Schwierigkeiten mit der Akkreditierung und der Zertifizierung. Ich fürchte in dieser Beziehung unterscheidet sich Koron 3 kaum von anderen Welten, die derart lange die Vorzüge einer imperialen Verwaltung genießen.
Gewisse Dinge sind wohl unvermeidliche Begleiterscheinungen der Zivilisation.
Ich denke aber, so man etwas auf den positiven Ruf ihre Organisation geben kann und davon gehe ich doch stark aus, dass am Ende ein positiver Bescheid vorliegen wird. Manche Mühlen mahlen einfach langsamer als andere.
Da wären wir.
Der Fahrstuhl öffnete sich zu einem steril gehaltenen Korridor, von welchem links und rechts unbeschriftete Türen abgingen. Eine davon öffnete sich bei ihrer Annäherung in einen Konferenzraum.