03-25-2020, 04:18 PM
Er war gekommen, der Tag, an dem er sich die Hilfe des schwarzen Drachen mit dem Blut seiner Feinde erkaufen wollte. Nichts und niemand sollte in Yoks Weg zurück zu seiner Heimat stehen. Zumindest sah der Anführer der abhumanen Besetzer des Teufelstritts so.
Er hatte Kogan Truppen versprochen und diese standen nun in mehreren Pulks bereit, sich brüllend und hackend ihren Weg zum Sieg zu bahnen. Horden verschiedener Stämme, die sich im Gebirge entwickelt hatten, angeführt von den klügsten, stärksten, oder gerissensten unter ihnen. Nicht allen vertraute Yok völlig, saß er damit doch auf einem heißen Stuhl, wie man sagte, doch er hatte sich seine Anführer sorgfältig ausgesucht und jeden unter ihnen getötet, der irgendeine Form von Risiko dastellte, das dessen Nutzen überbot. Verschiedenste Stämme sammelten sich, alle von unterschiedlicher Größe und Ausprägung, die auffälligsten Drei waren allerdings auch die Wichtigsten.
Da waren die Krieger aus der Tiefe, vergleichsweise schwer gepanzert und angeführt von Glork, einem übergroßen Untier. Sie schleppten schwere Schilde und Waffen mit sich und waren offensichtlich das, was dem Hammer, den Kogan in dieser Art gesehen hatte, am nächsten kamen. Selbst ihre Helme, Stiefel und Armschienen hatten vorstehende Sporne und waren damit Waffen. Sie standen dem Portal am nächsten, um den Rasankuri einen Weg zu bahnen, aber auch, um die ersten beim Blutvergießen zu sein. Sie stampften und grölten, schlugen rythmisch gegen ihre Rüstungen, offenbar um sich zu pushen, aber auch, um während der Wartezeit mit etwas anderem beschäftigt zu sein, als ihrer Vorfreude auf das Gemetzel.
Den Rasankuri am nächsten und bekanntesten waren die Bluträuber, die Stiefkinder Bhrak, so man so wollte, dann dieser Stamm hatte sich außerhalb der Berge und nahe der Stadt angesiedelt, gelockt von Sklavenblut und den Worten einiger Kultisten. Sie trugen Insignien verschiedener Mikrokulte des Chaos und waren als Sklavenjäger und Kannibalen bekannt. Sie beschmierten sich mit Lehm, der die Farbe von Blut hatte und hatten spitze, palisadenhafte Zähne und Narben die bezeugten, dass sie - neben anderen Selbstverstümmelungen - sich ihre Lippen herausschnitten. Rüstung und Waffen waren teils eins mit ihren Körpern, als versuchten die Bluträuber, die Segnung der Mutation auf ihre Art nachzuempfinden. Ihr Anführer Akosh war unter jenen, die am wenigsten Angst vor Yok hatten, sich aber wegen ihrer Ferne zum Berg am besten seinem Einfluss entziehen konnten. Sie sollten als letzte hindurch treten, damit ihr Ober-Häuptling sie im Auge behalten konnte.
Nicht zuletzt die Klippenjäger - Yoks Lieblinge -, angeführt Arrak, gekleidet in Häute, Knochen und Federn und bewaffnet mit mehr als blankem Stahl, denn sie waren die klügsten unter den Stammeskriegern. So klug tatsächlich, dass sie in der Lage waren, einfache Karabiner-Gewehre zu benutzen und Waffen aus Chemikalien herzustellen. Auch wenn erstere immer noch von Menschen gepflegt werden mussten, zeugte ihr intuitives Geschick von Intelligenz.
Solche unter ihnen, die sich noch kein Gewehr hatten aneignen können, führten Bögen und Armbrüste, letztere wie die Gewehre mit scharfen Bajonetten gespickt. Solche, die eines besaßen, wurden von den anderen bewundert und gefürchtet, sodass man fast von einem "Flinten-Kult" sprechen wollte. Sie waren vergleichsweise ruhig, besonders wenn man die daneben tobenden Krieger aus der Tiefe sah. Es war offensichtlich, dass sie mehr lauernde Jäger waren, als alles andere. Die Gesichter ständig verborgen unter den Schädelmasken ihrer Beute.
Yok platzte fast vor Stolz, Kogan seine besten Krieger darbieten zu können. Auch wenn ihm die gewaltige Ehre seiner Position nichts bedeutete, so wollte dem Herrn Rasankurs den Wert seiner Worte beweisen. Er wollte ihm beweisen, dass er einen würdigen Verbündeten an seiner Seite hatte. Würdiger als alle Menschen dieser Stadt, wenn nicht dieser Welt, wobei Yoks Verstand nicht die Größe besaß, zu solcher einer Anmaßung auszuufern.
So stand er geduldig an der Seite der anderen Generäle des Stadtstaates und wartete darauf, dass es los ging, so zuwider es ihm auch war, die Rasankuri in so großer Zahl versammelt zu sehen. Auch wenn er gelernt hatte, die Diener des großen Drachen zu tolerieren, so waren sie in seinen Augen immer noch Menschen und im tiefsten Innern seiner Seele wünschte er sich, dass viele von ihnen ihr Leben lassen würden, zusammen mit den Blutjägern und ihrem Anführer Akosh. Mit ein Grund, warum er grade diesen Stamm jenen vorgezogen hatte, die in den Bergen verblieben waren, um Wache zu halten.
Erst das Erschienen des Warp-Portals riss Yok kurzzeitig aus den brütenden Überlegungen, die er sich hoch oben in seiner Gipfelschanze angewöhnt hatte. Seine Jagdrüstung saß wie eine zweite Haut, Bogen, Pfeile und Schwert an seiner Seite, beobachtete, wie der zauselige Hof-Hexer Kogans ein - für Yok - beinahe furchteinflößendes Wunder vollbrachte, hatte er sich doch bisher von den Wundern des Chaos so gut ferngehalten, wie er konnte. Das alles erinnerte ihn an früher, an sein Zuhause, an eine Zeit, in der sein Geist nicht von verwirrenden Gedanken und Empfindungen heimgesucht wurde und es machte ihn wütend. Umso finsterer dreinblickend harrte er der Dinge, die da kommen mochten, stierte auf das Portal, das seinen Schlüssel zur Vergeltung darstellte. So eines würde sie alle nach Hause bringen. Nach Burzum, den Ort, an dessen Geruch sich der Alpha kaum noch erinnern konnte.
Vom Gedanken an Rache und Blutvergießen erfüllt, stürzte er seinen Becher schlammigen Wein hinunter und warf ihn achtlos bei Seite. Er wollte, dass es vorwärts ging, er besaß nicht die Zivilisiertheit der anderen, wie zB. der Mutant Meroch. Umso dankbarer war Yok, dass eine Ansprache des Drachen ausblieb und dass sich alle bald einen Weg in Richtung Sieg ebnen konnten.
Dabei hielt er Wache über seine Krieger, besonders über jene, denen er nicht traute. Eifersüchtig stand er auf einem Trümmergebilde nahe des Portals und dirigierte die Bhrak ins Innere der Realitätsverzerrung. Es war beachtlich, dass es kein Gedränge unter den Abhumanen gab, auch wenn ein geordnetes Ausrücken völlig anders aussah. Dabei zeigten die Krieger aus der Tiefe das höchste Maß an Ordnung, während sie trommelnd, stampfend und jubelnd das Tor durchschritten. Sie waren vielleicht ein paar Hundert, wirkten aber wie Tausende.
Der Rest der Stämme folgte, wie auch die Rasankuri und restlichen Truppen, ehe plötzlich das Portal zusammenbrach und einen Sog bildete, der Yok von seinem Podest riss. Adrenalin flutete seinen Körper, den Blick nach dem ausgerichtet, was ihn zu sich zerrte. Er sah den Wirbel vor sich, in dessen Inneren zahlreiche Krieger kreischend verschwanden, oder noch vor dem Verschwinden verändert und in Stücke gerissen wurden. Völlig machtlos beobachtete er dies, während er irgendwo nach Halt suchte, ehe er sein Schwert in den Boden stieß und sich daran festklammerte.
Er brüllte gegen den Vortex an, dessen Nähe ihm mit jeder Sekunde größere Schmerzen zufügte, bis er schließlich den Halt verlor und ohne sein Schwert durch die Luft gerissen wurde. Statt den Bhrak jedoch zu verschlingen, schloss sich der Riss nur Millimeter von ihm entfernt und ließ ihn stattdessen noch vom Sog beschleunigt abseits den Hang hinunter stürzen, während die wenigen, übrigen Stämme, angetrieben von Akosh, eine Schlacht mit den verbliebenen, verwirrten Rasankuri vom Zaun brachen.
Einen kurzen Moment, der sich für den Alpha jedoch wie eine Ewigkeit anfühlte, blieb der Körper des stolzen Bhrak im Flussbett des namenlosen Flusses liegen, regungslos und von niemandem beachtet, während sein ohnmächtiger Geist von wirren Bildern und Gedanken durchflutet wurde. Verräter! Yok! Sie alle sind Verräter! Dein Blut ist voller Verrat! Verrat hat das Tor zu deiner Heimat verschlossen! Der Drache ist gefangen mit deinen Getreuen! Dieser Ort ist jetzt voller Verrat! Wach auf! Erhebe dich, Krieger von Burr-Zum! Finde die Schuldigen! Das Fleisch und Blut, das voller Verrat ist! Schneide es aus deinem Fleisch heraus! Es gibt in dieser Welt keinen Platz für Verräter! Lass das neue Wort deiner Sprache Akosh lauten! Den Ruf, der den Tod eines Verräters ankündigt! Töte, Yok! TÖTE! Lass sie bezahlen! Der Hexer ist der Schlüssel! Finde ihn! Er wird dir den Drachen zurückbringen, deine Chance auf Rache!
In seinem Kopf baute sich eine unkenntliche Gestalt aus der Dunkelheit vor seinen Augen auf, umgeben von weißer Leere. Eine Klaue, ähnlich der eines Greifvogels streckte sich nach seinem Körper aus und just, als diese seinen Schädel umschließen sollte, riss der Bhrak die Augen auf und starrte in den Sand des namenlosen Flussbettes.
Was war passiert? Selten zuvor hatte er einen solchen Traum gehabt, zumindest erinnerte er sich nicht. Der Alpha blickte sich um. Geschosse flogen über die Vertiefung des Flusses hinweg, Kampfeslärm drang an seine Ohren. Pfeile schnellten durch die Dunkelheit, untermalt vom Feuer des Gemetzels und dem Geruch von Blut und Tod, der die Luft mehr und mehr schwängerte.
"Akosh…" echote es durch Yoks Verstand und erfüllte ihn mit neuer Kraft, sodass er sich aufraffen konnte. Sein ganzer Körper schmerzte, doch die Wut, die Yoks Blut zum Kochen brachte, ließ ihn das alles ignorieren. Als habe die Gestalt in seinem Traum ihm etwas in den Kopf gepflanzt, erfüllte Yok der Name seines Untergebenen nun mit rastlosem Zorn.
Ein Blick wurde den Hang des Flussbetts hinauf geworfen, wo er sich zu erinnern glaubte, sein Schwert zuletzt gesehen zu haben. Ohne es war er nicht bereit, zu gehen, weshalb sich der Alpha schnell daran machte, den Vorsprung aus Sand und Trümmern zu erklimmen, um sich holen, was Sein war. Was würde ihn dort oben erwarten? Ein erster Gedanke des Zweifelns zuckte durch Yoks Kopf, denn er spürte, dass sich etwas in ihm geändert hatte, ohne, dass er sagen konnte, was es war. Es war ein kleiner, kurzer Gedanke, dennoch quälte er den Verstand des Alphas wie eine glühende Nadel, die sich in sein Fleisch bohrte. Er musste weitermachen, er durfte sich nicht aufhalten lassen. Dieser Gedanke war es, der es ihm erlaubte, sich trotz seines wirren Inneren einen Weg aus der Vertiefung zu bahnen und auf das zu blicken, was vor ihm lag.
Sein Schwert war schnell gefunden, nach wie vor ins Erdreich des Ruinenhaufens geschlagen, doch was Yok dann erblickte, ließ ihn seine finstere Miene lichten. Seine Augen weiteten sich, seine Zähnen wurden gebleckt, als er ein Schlachtfeld vorfand.
Bluträuber schlugen sich zusammen mit anderen, kleineren Stämmen mit den überraschten und verwirrten Rasankuri, deren größter Anteil nun am anderen Ende des Universums festsaß. Sie mordeten wild und ungehemmd, auch wenn die Krieger Rasankurs Gegenwehr leisteten, flohen die meisten bald vor der schieren Brutalität der Abhumanen Krieger.
Yok musste nicht lange darüber nachdenken, was er fühlte, instinktiv schien er zu verstehen, was hier vor sich ging. Der eindringliche Traum, dessen Wortlaut noch in Yoks Hinterkopf nachhallte machte das alles nur zu offensichtlich. Ein wutentbranntes Grölen schallte aus seiner Kehle hervor und ließ die Bluträuber in ihrem Treiben inne halten, ehe sich einige zu ihm umwanden, einschließlich Akosh, der sich grade an einem Kadaver verging. Er grinste. "Du hast keine Macht mehr über uns, Yok! Du bist schwach und dumm und siehst nicht, dass meine Macht immer schon größer war, als deine." Dabei kaute er auf einem abgerissenen Unterarm herum, der das Chaos-Rad als Tätovierung trug. "Das Blut hat MICH auserwählt, diesen Ort an mich zu reißen! Es will, dass ICH uns zum Sieg führe. Diese Welt wird in einer roten Flut ertrinken!"
Yok entgegnete nichts, starrte stattdessen die nahen Bhrak an, die nicht zu den Bluträubern gehörten, wie er es sonst tat, um sie auf seine Seite zu ziehen, doch nichts geschah. Der Alpha konnte es sich nicht erklären, aber er konnte sie nicht erreichen. Es war, als fehlte ihm ein Körperteil, den er jetzt benutzen wollte. Ein Körperteil, dessen Existenz erst durch den Verlust spürbar wurde.
Akosh lachte, dabei Blut und Fleischbrocken ausspuckend. "Du bist so nutzlos, wie du alt bist, Yok! Du hast keine Macht mehr über uns! Ich wusste, dass das alles hier passieren würde. Das Blut hat mir gesagt, dass es dir deine Macht nehmen wird. Hier findest du nichts mehr, außer den Tod!"
Eine erneute Welle von Adrenalin flutete Yoks Verstand, als ihm ein bitterkalter Schauer den Rücken hinunter lief. Die Bhrak vor ihm legten auf ihn an, trotz seiner Versuche, sie zu befehligen, wohingegen Akosh in aller Ruhe sein grobschlächtiges Beil hervorholte und auf ihn zuzuschreiten begann.
Ohne darüber nachzudenken setzte der gestürzte Alpha zu einem Sprung an, jedoch nicht in Richtung des Feines, sondern erneut hinab in Deckung und damit auch der Dunkelheit abseits des Schlachtenfeuers. Akoshs brüllendes Lachen brandete dabei über den Vorsprung hinweg unter dem sich Yok zusammengekauert hatte, den Bogen angelegt, bereit ihn zu spannen und seine Flucht mit den toten Körpern seiner Verfolger zu pflastern, die jedoch ausblieben. Yok konnte spüren, wie sich seine Verfolger näherten, bis sie ihn fast erreicht hatten, ehe sie inne hielten und sich wieder zurück zogen. Stattdessen hörte er die dröhnende Stimme seines Widersachers. "Lauf nur! Lauf zu deinen zerbrechlichen Herrn! Auch sie werden dich verstoßen, du nutzloser Feigling! Das Blut wird sie alle ertränken!"
Alles übertönende, schallende Schreie, die den Alpha verfolgen sollten, während er nun schnellen Schrittes die Dunkelheit in Richtung des Palastes der Götter durchwanderte. Sein Instinkt sagte ihm, dass er die, die zu finden ihm der Traum geheißen hatte, dort sein würden.
Er hatte Kogan Truppen versprochen und diese standen nun in mehreren Pulks bereit, sich brüllend und hackend ihren Weg zum Sieg zu bahnen. Horden verschiedener Stämme, die sich im Gebirge entwickelt hatten, angeführt von den klügsten, stärksten, oder gerissensten unter ihnen. Nicht allen vertraute Yok völlig, saß er damit doch auf einem heißen Stuhl, wie man sagte, doch er hatte sich seine Anführer sorgfältig ausgesucht und jeden unter ihnen getötet, der irgendeine Form von Risiko dastellte, das dessen Nutzen überbot. Verschiedenste Stämme sammelten sich, alle von unterschiedlicher Größe und Ausprägung, die auffälligsten Drei waren allerdings auch die Wichtigsten.
Da waren die Krieger aus der Tiefe, vergleichsweise schwer gepanzert und angeführt von Glork, einem übergroßen Untier. Sie schleppten schwere Schilde und Waffen mit sich und waren offensichtlich das, was dem Hammer, den Kogan in dieser Art gesehen hatte, am nächsten kamen. Selbst ihre Helme, Stiefel und Armschienen hatten vorstehende Sporne und waren damit Waffen. Sie standen dem Portal am nächsten, um den Rasankuri einen Weg zu bahnen, aber auch, um die ersten beim Blutvergießen zu sein. Sie stampften und grölten, schlugen rythmisch gegen ihre Rüstungen, offenbar um sich zu pushen, aber auch, um während der Wartezeit mit etwas anderem beschäftigt zu sein, als ihrer Vorfreude auf das Gemetzel.
Den Rasankuri am nächsten und bekanntesten waren die Bluträuber, die Stiefkinder Bhrak, so man so wollte, dann dieser Stamm hatte sich außerhalb der Berge und nahe der Stadt angesiedelt, gelockt von Sklavenblut und den Worten einiger Kultisten. Sie trugen Insignien verschiedener Mikrokulte des Chaos und waren als Sklavenjäger und Kannibalen bekannt. Sie beschmierten sich mit Lehm, der die Farbe von Blut hatte und hatten spitze, palisadenhafte Zähne und Narben die bezeugten, dass sie - neben anderen Selbstverstümmelungen - sich ihre Lippen herausschnitten. Rüstung und Waffen waren teils eins mit ihren Körpern, als versuchten die Bluträuber, die Segnung der Mutation auf ihre Art nachzuempfinden. Ihr Anführer Akosh war unter jenen, die am wenigsten Angst vor Yok hatten, sich aber wegen ihrer Ferne zum Berg am besten seinem Einfluss entziehen konnten. Sie sollten als letzte hindurch treten, damit ihr Ober-Häuptling sie im Auge behalten konnte.
Nicht zuletzt die Klippenjäger - Yoks Lieblinge -, angeführt Arrak, gekleidet in Häute, Knochen und Federn und bewaffnet mit mehr als blankem Stahl, denn sie waren die klügsten unter den Stammeskriegern. So klug tatsächlich, dass sie in der Lage waren, einfache Karabiner-Gewehre zu benutzen und Waffen aus Chemikalien herzustellen. Auch wenn erstere immer noch von Menschen gepflegt werden mussten, zeugte ihr intuitives Geschick von Intelligenz.
Solche unter ihnen, die sich noch kein Gewehr hatten aneignen können, führten Bögen und Armbrüste, letztere wie die Gewehre mit scharfen Bajonetten gespickt. Solche, die eines besaßen, wurden von den anderen bewundert und gefürchtet, sodass man fast von einem "Flinten-Kult" sprechen wollte. Sie waren vergleichsweise ruhig, besonders wenn man die daneben tobenden Krieger aus der Tiefe sah. Es war offensichtlich, dass sie mehr lauernde Jäger waren, als alles andere. Die Gesichter ständig verborgen unter den Schädelmasken ihrer Beute.
Yok platzte fast vor Stolz, Kogan seine besten Krieger darbieten zu können. Auch wenn ihm die gewaltige Ehre seiner Position nichts bedeutete, so wollte dem Herrn Rasankurs den Wert seiner Worte beweisen. Er wollte ihm beweisen, dass er einen würdigen Verbündeten an seiner Seite hatte. Würdiger als alle Menschen dieser Stadt, wenn nicht dieser Welt, wobei Yoks Verstand nicht die Größe besaß, zu solcher einer Anmaßung auszuufern.
So stand er geduldig an der Seite der anderen Generäle des Stadtstaates und wartete darauf, dass es los ging, so zuwider es ihm auch war, die Rasankuri in so großer Zahl versammelt zu sehen. Auch wenn er gelernt hatte, die Diener des großen Drachen zu tolerieren, so waren sie in seinen Augen immer noch Menschen und im tiefsten Innern seiner Seele wünschte er sich, dass viele von ihnen ihr Leben lassen würden, zusammen mit den Blutjägern und ihrem Anführer Akosh. Mit ein Grund, warum er grade diesen Stamm jenen vorgezogen hatte, die in den Bergen verblieben waren, um Wache zu halten.
Erst das Erschienen des Warp-Portals riss Yok kurzzeitig aus den brütenden Überlegungen, die er sich hoch oben in seiner Gipfelschanze angewöhnt hatte. Seine Jagdrüstung saß wie eine zweite Haut, Bogen, Pfeile und Schwert an seiner Seite, beobachtete, wie der zauselige Hof-Hexer Kogans ein - für Yok - beinahe furchteinflößendes Wunder vollbrachte, hatte er sich doch bisher von den Wundern des Chaos so gut ferngehalten, wie er konnte. Das alles erinnerte ihn an früher, an sein Zuhause, an eine Zeit, in der sein Geist nicht von verwirrenden Gedanken und Empfindungen heimgesucht wurde und es machte ihn wütend. Umso finsterer dreinblickend harrte er der Dinge, die da kommen mochten, stierte auf das Portal, das seinen Schlüssel zur Vergeltung darstellte. So eines würde sie alle nach Hause bringen. Nach Burzum, den Ort, an dessen Geruch sich der Alpha kaum noch erinnern konnte.
Vom Gedanken an Rache und Blutvergießen erfüllt, stürzte er seinen Becher schlammigen Wein hinunter und warf ihn achtlos bei Seite. Er wollte, dass es vorwärts ging, er besaß nicht die Zivilisiertheit der anderen, wie zB. der Mutant Meroch. Umso dankbarer war Yok, dass eine Ansprache des Drachen ausblieb und dass sich alle bald einen Weg in Richtung Sieg ebnen konnten.
Dabei hielt er Wache über seine Krieger, besonders über jene, denen er nicht traute. Eifersüchtig stand er auf einem Trümmergebilde nahe des Portals und dirigierte die Bhrak ins Innere der Realitätsverzerrung. Es war beachtlich, dass es kein Gedränge unter den Abhumanen gab, auch wenn ein geordnetes Ausrücken völlig anders aussah. Dabei zeigten die Krieger aus der Tiefe das höchste Maß an Ordnung, während sie trommelnd, stampfend und jubelnd das Tor durchschritten. Sie waren vielleicht ein paar Hundert, wirkten aber wie Tausende.
Der Rest der Stämme folgte, wie auch die Rasankuri und restlichen Truppen, ehe plötzlich das Portal zusammenbrach und einen Sog bildete, der Yok von seinem Podest riss. Adrenalin flutete seinen Körper, den Blick nach dem ausgerichtet, was ihn zu sich zerrte. Er sah den Wirbel vor sich, in dessen Inneren zahlreiche Krieger kreischend verschwanden, oder noch vor dem Verschwinden verändert und in Stücke gerissen wurden. Völlig machtlos beobachtete er dies, während er irgendwo nach Halt suchte, ehe er sein Schwert in den Boden stieß und sich daran festklammerte.
Er brüllte gegen den Vortex an, dessen Nähe ihm mit jeder Sekunde größere Schmerzen zufügte, bis er schließlich den Halt verlor und ohne sein Schwert durch die Luft gerissen wurde. Statt den Bhrak jedoch zu verschlingen, schloss sich der Riss nur Millimeter von ihm entfernt und ließ ihn stattdessen noch vom Sog beschleunigt abseits den Hang hinunter stürzen, während die wenigen, übrigen Stämme, angetrieben von Akosh, eine Schlacht mit den verbliebenen, verwirrten Rasankuri vom Zaun brachen.
Einen kurzen Moment, der sich für den Alpha jedoch wie eine Ewigkeit anfühlte, blieb der Körper des stolzen Bhrak im Flussbett des namenlosen Flusses liegen, regungslos und von niemandem beachtet, während sein ohnmächtiger Geist von wirren Bildern und Gedanken durchflutet wurde. Verräter! Yok! Sie alle sind Verräter! Dein Blut ist voller Verrat! Verrat hat das Tor zu deiner Heimat verschlossen! Der Drache ist gefangen mit deinen Getreuen! Dieser Ort ist jetzt voller Verrat! Wach auf! Erhebe dich, Krieger von Burr-Zum! Finde die Schuldigen! Das Fleisch und Blut, das voller Verrat ist! Schneide es aus deinem Fleisch heraus! Es gibt in dieser Welt keinen Platz für Verräter! Lass das neue Wort deiner Sprache Akosh lauten! Den Ruf, der den Tod eines Verräters ankündigt! Töte, Yok! TÖTE! Lass sie bezahlen! Der Hexer ist der Schlüssel! Finde ihn! Er wird dir den Drachen zurückbringen, deine Chance auf Rache!
In seinem Kopf baute sich eine unkenntliche Gestalt aus der Dunkelheit vor seinen Augen auf, umgeben von weißer Leere. Eine Klaue, ähnlich der eines Greifvogels streckte sich nach seinem Körper aus und just, als diese seinen Schädel umschließen sollte, riss der Bhrak die Augen auf und starrte in den Sand des namenlosen Flussbettes.
Was war passiert? Selten zuvor hatte er einen solchen Traum gehabt, zumindest erinnerte er sich nicht. Der Alpha blickte sich um. Geschosse flogen über die Vertiefung des Flusses hinweg, Kampfeslärm drang an seine Ohren. Pfeile schnellten durch die Dunkelheit, untermalt vom Feuer des Gemetzels und dem Geruch von Blut und Tod, der die Luft mehr und mehr schwängerte.
"Akosh…" echote es durch Yoks Verstand und erfüllte ihn mit neuer Kraft, sodass er sich aufraffen konnte. Sein ganzer Körper schmerzte, doch die Wut, die Yoks Blut zum Kochen brachte, ließ ihn das alles ignorieren. Als habe die Gestalt in seinem Traum ihm etwas in den Kopf gepflanzt, erfüllte Yok der Name seines Untergebenen nun mit rastlosem Zorn.
Ein Blick wurde den Hang des Flussbetts hinauf geworfen, wo er sich zu erinnern glaubte, sein Schwert zuletzt gesehen zu haben. Ohne es war er nicht bereit, zu gehen, weshalb sich der Alpha schnell daran machte, den Vorsprung aus Sand und Trümmern zu erklimmen, um sich holen, was Sein war. Was würde ihn dort oben erwarten? Ein erster Gedanke des Zweifelns zuckte durch Yoks Kopf, denn er spürte, dass sich etwas in ihm geändert hatte, ohne, dass er sagen konnte, was es war. Es war ein kleiner, kurzer Gedanke, dennoch quälte er den Verstand des Alphas wie eine glühende Nadel, die sich in sein Fleisch bohrte. Er musste weitermachen, er durfte sich nicht aufhalten lassen. Dieser Gedanke war es, der es ihm erlaubte, sich trotz seines wirren Inneren einen Weg aus der Vertiefung zu bahnen und auf das zu blicken, was vor ihm lag.
Sein Schwert war schnell gefunden, nach wie vor ins Erdreich des Ruinenhaufens geschlagen, doch was Yok dann erblickte, ließ ihn seine finstere Miene lichten. Seine Augen weiteten sich, seine Zähnen wurden gebleckt, als er ein Schlachtfeld vorfand.
Bluträuber schlugen sich zusammen mit anderen, kleineren Stämmen mit den überraschten und verwirrten Rasankuri, deren größter Anteil nun am anderen Ende des Universums festsaß. Sie mordeten wild und ungehemmd, auch wenn die Krieger Rasankurs Gegenwehr leisteten, flohen die meisten bald vor der schieren Brutalität der Abhumanen Krieger.
Yok musste nicht lange darüber nachdenken, was er fühlte, instinktiv schien er zu verstehen, was hier vor sich ging. Der eindringliche Traum, dessen Wortlaut noch in Yoks Hinterkopf nachhallte machte das alles nur zu offensichtlich. Ein wutentbranntes Grölen schallte aus seiner Kehle hervor und ließ die Bluträuber in ihrem Treiben inne halten, ehe sich einige zu ihm umwanden, einschließlich Akosh, der sich grade an einem Kadaver verging. Er grinste. "Du hast keine Macht mehr über uns, Yok! Du bist schwach und dumm und siehst nicht, dass meine Macht immer schon größer war, als deine." Dabei kaute er auf einem abgerissenen Unterarm herum, der das Chaos-Rad als Tätovierung trug. "Das Blut hat MICH auserwählt, diesen Ort an mich zu reißen! Es will, dass ICH uns zum Sieg führe. Diese Welt wird in einer roten Flut ertrinken!"
Yok entgegnete nichts, starrte stattdessen die nahen Bhrak an, die nicht zu den Bluträubern gehörten, wie er es sonst tat, um sie auf seine Seite zu ziehen, doch nichts geschah. Der Alpha konnte es sich nicht erklären, aber er konnte sie nicht erreichen. Es war, als fehlte ihm ein Körperteil, den er jetzt benutzen wollte. Ein Körperteil, dessen Existenz erst durch den Verlust spürbar wurde.
Akosh lachte, dabei Blut und Fleischbrocken ausspuckend. "Du bist so nutzlos, wie du alt bist, Yok! Du hast keine Macht mehr über uns! Ich wusste, dass das alles hier passieren würde. Das Blut hat mir gesagt, dass es dir deine Macht nehmen wird. Hier findest du nichts mehr, außer den Tod!"
Eine erneute Welle von Adrenalin flutete Yoks Verstand, als ihm ein bitterkalter Schauer den Rücken hinunter lief. Die Bhrak vor ihm legten auf ihn an, trotz seiner Versuche, sie zu befehligen, wohingegen Akosh in aller Ruhe sein grobschlächtiges Beil hervorholte und auf ihn zuzuschreiten begann.
Ohne darüber nachzudenken setzte der gestürzte Alpha zu einem Sprung an, jedoch nicht in Richtung des Feines, sondern erneut hinab in Deckung und damit auch der Dunkelheit abseits des Schlachtenfeuers. Akoshs brüllendes Lachen brandete dabei über den Vorsprung hinweg unter dem sich Yok zusammengekauert hatte, den Bogen angelegt, bereit ihn zu spannen und seine Flucht mit den toten Körpern seiner Verfolger zu pflastern, die jedoch ausblieben. Yok konnte spüren, wie sich seine Verfolger näherten, bis sie ihn fast erreicht hatten, ehe sie inne hielten und sich wieder zurück zogen. Stattdessen hörte er die dröhnende Stimme seines Widersachers. "Lauf nur! Lauf zu deinen zerbrechlichen Herrn! Auch sie werden dich verstoßen, du nutzloser Feigling! Das Blut wird sie alle ertränken!"
Alles übertönende, schallende Schreie, die den Alpha verfolgen sollten, während er nun schnellen Schrittes die Dunkelheit in Richtung des Palastes der Götter durchwanderte. Sein Instinkt sagte ihm, dass er die, die zu finden ihm der Traum geheißen hatte, dort sein würden.