09-04-2019, 07:50 PM
Die beiden Oberen des Dorfes warfen sich einen langen Blick zu.
In diesem ließ sich viel lesen. Sowohl Überraschung, als auch Besorgnis. Erstes war sicher nicht nur auf den Umstand zurückzuführen, dass der Adeptus ihre beschiedene kleine Siedlung für einen Zwischenstopp ausgewählt hatte. Hinzu kam die relativ umgängliche Art Hectors, die kaum in das Bild passen wollte, welches ein gewöhnlicher Mensch von den Dienern des Maschinengottes hatte.
Das er mit ihnen sprach war schon einmal ungewöhnlich. Das er es dann auch noch sehr respektvoll tat und sogar einen kleinen Scherz machte war absolut atypisch.
Die Besorgnis stellte sich bei der Erwähnung der Wüste als Reiseziel ein. Das mochte eine natürliche Reaktion darstellen, schließlich kam von diesem Ort nur Unliebsames. Banditen, Mutanten, Beduinen und nicht zuletzt Stürme in allen nur erdenklichen Arten.
Gestatten sie mir, nahm O’Donnell den gesponnen Faden wieder auf, ihnen die wenigen, bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten unserer Stadt zu zeigen. Vielleicht kommen wir darüber bereits in ein Gespräch, dass ihnen einige Fragen beantwortet. Besonders die Fabrik könnte ihr Interesse finden. Daraufhin handelte er sich einen vielsagenden Blick von Korrten ein, was vermuten ließ, dass mehr dahinter steckte als eine bloße Besichtigungstour. O’Donnell schien jedoch die Kunst zu beherrschen, die vielsagenden Mienen seiner Sicherheitschefin zu ignorieren.
Diesen Rundgang würden wir dann in meinen Räumlichkeiten beenden. Dort können wir eine Erfrischung zu uns nehmen und vom Staub geschützt über das palavern, was noch zu bereden is.
Sofern die hohen Herren es nicht so eilig haben, dass für sone Sachen wie Rundgänge keine Zeit nicht mehr is. Warf Korrten hastig und im nachlässigen Akzent der unteren Eben ein. Sie schien zu befürchten, dass O’Donnells Mangel an Respekt einen negativen Effekt haben könnte.
Als Hector jedoch einwilligte, zeigte sie sich erleichtert und machte sich daran die Leute zu zerstreuen. Die folgten ihrer Aufforderung den Platz zu verlassen und zurück an ihre Arbeit zu gehen, sichtlich mit Widerwillen. Viele blieben am Rand des Platzes stehen und besahen sich die sonderbaren Besucher und ihr Vehikel weiterhin.
Kurt meldete sich bei Hector mit der Bemerkung ab, er würde einige eigene Untersuchungen anstellen und er verschwand auffällig unauffällig in Richtung der Betreuungseinrichtung.
O’Donnell warf sich in die Brust und gefiel sich offensichtlich in der Rolle des Stadtführers, für so bedeutende Gäste. Er hielt zielstrebig auf die Brücke zu. Wie sie sehen können haben wir außerhalb der Siedlung einige Verwertungsfelder, er deutete mit seiner Krücke in drei verschiedene Richtungen, in den schwarze Fahnen aus dick quellendem Rauch aufstiegen. Da separieren wir die beweglichen Teile. Logikverabreiter, Com- Geräte Vid- Bildschirme, Leitungen und all sowas. Einiges lässt sich noch in den Anlagen der Bresche finden, vieles wird uns aber auch aus Gohmor angeliefert. Qualität setzt sich durch und wir sind billiger und schneller als viele Einrichtungen in der Stadt.
Hauptsächlich unsere Jüngsten sind damit beschäftigt. Sie schmelzen die Plastikverkleidungen von Kabeln und Platinen, um ans Innenleben zu kommen. Die Reste verbrennen sie. Sie nehmen den Isolierschaum aus Kühlschranktüren als Brennmaterial.
Diese Methode haben wir hier entwickelt und verfeinert. Spart uns das käufliche Brennmaterial. Wir schmeißen kein Geld für die teuren Chemobrandblöcke raus, ne wir nich.
Ein natürlicher Kreislauf bei uns, wenn man so will. Dabei kriegen sie Gold, Coltan oder vor allem Kupfer, raus.
Das ist nur ein Zubrot, aber wie sind stolz darauf, dass auch die Kinder schon ihren Beitrag zur Gemeinschaft liefern können.
Sie gingen auf die Brücke zu, bei der es sich um eine Bogenbrücke handelte. Die Bögen selbst waren durch Leitern, Rampen und Plattformen begehbar gemacht wurden und kamen einer regelrechten Festung gleich. Fluch und Segen unserer Siedlung ist die Brücke. Sprach O’Donnell weiter und tätschelte das rostige Metall. Sie erlaubt es den Schrottsammlern, die Jenseits der Bresche ihr Jagdgebiet haben, bei uns wieder in die Zivilisation zurück zu kommen und die meisten lassen ihre Beute auch gleich hier verarbeiten.
Dadurch floriert nicht nur unsere Schwerindustrie, sondern auch alles was so mit dran hängt. Vom Schneider, übern Fressalienhändler bis zum Puff. Was der müde Sammler zum Glücklichsein braucht, findet er hier. Aber natürlich is es auch ein Einfalltor für den ganzen Abschaum der anderen Seite.
Ab und an versucht es eine Mutantengruppe oder ein Banditenkönig. Wer hier durch kommt, der könnte die weniger gut geschützten Gemeinden in unserem Rücken überfallen und sich mit Treibstoff, Munition und Sklaven versorgen. Die PVS kann kaum schnell genug auf solche Blitzangriffe reagieren, nicht mal mit den Flugzeugen. Die meisten Siedlungen haben auch keine Möglichkeit mit der Hauptstadt Kontakt aufzunehmen und um ehrlich zu sein, interessiert es Gohmor wohl auch nicht so wirklich.
Bei uns jedenfalls weiß jedes Kind, jede Frau und jeder Mann wie er eine Waffe laden und abfeuern, einen Speer werfen und zur Not einen Stein schleudern kann. Regelmäßig ist all das auch verdammt nötig und wir haben schon manchen Angriff zurückgeschlagen, der das Hinterland verwüstet hätte. Er spuckte einen schwarzen Klumpen Kautabak vor seinen Fuß. Hätten nen verdammten Orden verdient, dass wir hier Bollwerk der Zivilisation spielen. Sehen sie die da… Wieder bemühte er seine Krücke als Zeigestock und deutete auf eine Stellung auf der Spitze der Brücke, von der aus Geschützrohre in den Himmel wiesen. Selbst die verdammten Geierpiraten überlegen sich zwei mal ob sie uns Scherereien machen. Letztes Jahr haben wir zwei von ihnen runtergeholt.
Sie waren auf die Brücke getreten und konnten nun einen Blick in die Tiefe werfen. Die Bresche war an dieser Stelle schmal, was jedoch nicht hieß dass sie nicht beeindruckend, ja beängstigend gewesen wäre. Ein gewaltiger Abgrund.
Auf Vorsprüngen und Absätzen ließen sich die Überreste von herabgestürzten Gebäuden erkennen, die oftmals gefährlich über der Tiefe hingen. An einigen davon war Aktivität zu sehen. Die Lichtbögen von Schweißbrennern und das glühende Wabern von Handschmelzern beleuchteten die Kadaver der einstigen Fabriken. Noch tiefer unten war das rötliche Höllenglosen von Lava zu erahnen.
Die mutigsten der Sammler steigen runter um die Fabriken auszuschlachten. Gleichsam lohnend wie gefährlich. Wer das macht wird hier schnell reich, ist angesehen und stirbt jung.
Die besten Sachen findet man unten. Neben dem Stahl und den Edelmetallen sind manchmal noch funktionstüchtige Maschinenteile, ganze Apparate oder sogar Servitoren dabei. Das kann einen armen Schlucker in einen reichen Mann verwandeln. Aber wie sie ja sehen tanzt das alles auf Messers Schneide. Hat man ein lohnendes Teil gefunden und schneidet es raus, kracht vielleicht die ganze Angelegenheit nach unten. Dann is der Bart ab!
Er lachte gleichsam bitter wie ehrlich belustigt.
In diesem ließ sich viel lesen. Sowohl Überraschung, als auch Besorgnis. Erstes war sicher nicht nur auf den Umstand zurückzuführen, dass der Adeptus ihre beschiedene kleine Siedlung für einen Zwischenstopp ausgewählt hatte. Hinzu kam die relativ umgängliche Art Hectors, die kaum in das Bild passen wollte, welches ein gewöhnlicher Mensch von den Dienern des Maschinengottes hatte.
Das er mit ihnen sprach war schon einmal ungewöhnlich. Das er es dann auch noch sehr respektvoll tat und sogar einen kleinen Scherz machte war absolut atypisch.
Die Besorgnis stellte sich bei der Erwähnung der Wüste als Reiseziel ein. Das mochte eine natürliche Reaktion darstellen, schließlich kam von diesem Ort nur Unliebsames. Banditen, Mutanten, Beduinen und nicht zuletzt Stürme in allen nur erdenklichen Arten.
Gestatten sie mir, nahm O’Donnell den gesponnen Faden wieder auf, ihnen die wenigen, bemerkenswerten Sehenswürdigkeiten unserer Stadt zu zeigen. Vielleicht kommen wir darüber bereits in ein Gespräch, dass ihnen einige Fragen beantwortet. Besonders die Fabrik könnte ihr Interesse finden. Daraufhin handelte er sich einen vielsagenden Blick von Korrten ein, was vermuten ließ, dass mehr dahinter steckte als eine bloße Besichtigungstour. O’Donnell schien jedoch die Kunst zu beherrschen, die vielsagenden Mienen seiner Sicherheitschefin zu ignorieren.
Diesen Rundgang würden wir dann in meinen Räumlichkeiten beenden. Dort können wir eine Erfrischung zu uns nehmen und vom Staub geschützt über das palavern, was noch zu bereden is.
Sofern die hohen Herren es nicht so eilig haben, dass für sone Sachen wie Rundgänge keine Zeit nicht mehr is. Warf Korrten hastig und im nachlässigen Akzent der unteren Eben ein. Sie schien zu befürchten, dass O’Donnells Mangel an Respekt einen negativen Effekt haben könnte.
Als Hector jedoch einwilligte, zeigte sie sich erleichtert und machte sich daran die Leute zu zerstreuen. Die folgten ihrer Aufforderung den Platz zu verlassen und zurück an ihre Arbeit zu gehen, sichtlich mit Widerwillen. Viele blieben am Rand des Platzes stehen und besahen sich die sonderbaren Besucher und ihr Vehikel weiterhin.
Kurt meldete sich bei Hector mit der Bemerkung ab, er würde einige eigene Untersuchungen anstellen und er verschwand auffällig unauffällig in Richtung der Betreuungseinrichtung.
O’Donnell warf sich in die Brust und gefiel sich offensichtlich in der Rolle des Stadtführers, für so bedeutende Gäste. Er hielt zielstrebig auf die Brücke zu. Wie sie sehen können haben wir außerhalb der Siedlung einige Verwertungsfelder, er deutete mit seiner Krücke in drei verschiedene Richtungen, in den schwarze Fahnen aus dick quellendem Rauch aufstiegen. Da separieren wir die beweglichen Teile. Logikverabreiter, Com- Geräte Vid- Bildschirme, Leitungen und all sowas. Einiges lässt sich noch in den Anlagen der Bresche finden, vieles wird uns aber auch aus Gohmor angeliefert. Qualität setzt sich durch und wir sind billiger und schneller als viele Einrichtungen in der Stadt.
Hauptsächlich unsere Jüngsten sind damit beschäftigt. Sie schmelzen die Plastikverkleidungen von Kabeln und Platinen, um ans Innenleben zu kommen. Die Reste verbrennen sie. Sie nehmen den Isolierschaum aus Kühlschranktüren als Brennmaterial.
Diese Methode haben wir hier entwickelt und verfeinert. Spart uns das käufliche Brennmaterial. Wir schmeißen kein Geld für die teuren Chemobrandblöcke raus, ne wir nich.
Ein natürlicher Kreislauf bei uns, wenn man so will. Dabei kriegen sie Gold, Coltan oder vor allem Kupfer, raus.
Das ist nur ein Zubrot, aber wie sind stolz darauf, dass auch die Kinder schon ihren Beitrag zur Gemeinschaft liefern können.
Sie gingen auf die Brücke zu, bei der es sich um eine Bogenbrücke handelte. Die Bögen selbst waren durch Leitern, Rampen und Plattformen begehbar gemacht wurden und kamen einer regelrechten Festung gleich. Fluch und Segen unserer Siedlung ist die Brücke. Sprach O’Donnell weiter und tätschelte das rostige Metall. Sie erlaubt es den Schrottsammlern, die Jenseits der Bresche ihr Jagdgebiet haben, bei uns wieder in die Zivilisation zurück zu kommen und die meisten lassen ihre Beute auch gleich hier verarbeiten.
Dadurch floriert nicht nur unsere Schwerindustrie, sondern auch alles was so mit dran hängt. Vom Schneider, übern Fressalienhändler bis zum Puff. Was der müde Sammler zum Glücklichsein braucht, findet er hier. Aber natürlich is es auch ein Einfalltor für den ganzen Abschaum der anderen Seite.
Ab und an versucht es eine Mutantengruppe oder ein Banditenkönig. Wer hier durch kommt, der könnte die weniger gut geschützten Gemeinden in unserem Rücken überfallen und sich mit Treibstoff, Munition und Sklaven versorgen. Die PVS kann kaum schnell genug auf solche Blitzangriffe reagieren, nicht mal mit den Flugzeugen. Die meisten Siedlungen haben auch keine Möglichkeit mit der Hauptstadt Kontakt aufzunehmen und um ehrlich zu sein, interessiert es Gohmor wohl auch nicht so wirklich.
Bei uns jedenfalls weiß jedes Kind, jede Frau und jeder Mann wie er eine Waffe laden und abfeuern, einen Speer werfen und zur Not einen Stein schleudern kann. Regelmäßig ist all das auch verdammt nötig und wir haben schon manchen Angriff zurückgeschlagen, der das Hinterland verwüstet hätte. Er spuckte einen schwarzen Klumpen Kautabak vor seinen Fuß. Hätten nen verdammten Orden verdient, dass wir hier Bollwerk der Zivilisation spielen. Sehen sie die da… Wieder bemühte er seine Krücke als Zeigestock und deutete auf eine Stellung auf der Spitze der Brücke, von der aus Geschützrohre in den Himmel wiesen. Selbst die verdammten Geierpiraten überlegen sich zwei mal ob sie uns Scherereien machen. Letztes Jahr haben wir zwei von ihnen runtergeholt.
Sie waren auf die Brücke getreten und konnten nun einen Blick in die Tiefe werfen. Die Bresche war an dieser Stelle schmal, was jedoch nicht hieß dass sie nicht beeindruckend, ja beängstigend gewesen wäre. Ein gewaltiger Abgrund.
Auf Vorsprüngen und Absätzen ließen sich die Überreste von herabgestürzten Gebäuden erkennen, die oftmals gefährlich über der Tiefe hingen. An einigen davon war Aktivität zu sehen. Die Lichtbögen von Schweißbrennern und das glühende Wabern von Handschmelzern beleuchteten die Kadaver der einstigen Fabriken. Noch tiefer unten war das rötliche Höllenglosen von Lava zu erahnen.
Die mutigsten der Sammler steigen runter um die Fabriken auszuschlachten. Gleichsam lohnend wie gefährlich. Wer das macht wird hier schnell reich, ist angesehen und stirbt jung.
Die besten Sachen findet man unten. Neben dem Stahl und den Edelmetallen sind manchmal noch funktionstüchtige Maschinenteile, ganze Apparate oder sogar Servitoren dabei. Das kann einen armen Schlucker in einen reichen Mann verwandeln. Aber wie sie ja sehen tanzt das alles auf Messers Schneide. Hat man ein lohnendes Teil gefunden und schneidet es raus, kracht vielleicht die ganze Angelegenheit nach unten. Dann is der Bart ab!
Er lachte gleichsam bitter wie ehrlich belustigt.