08-04-2019, 10:25 PM
Gnade für die Armen oder Gefahr für das Allgemeinwohl?
Glaubensgemeinschaften gibt es auf Koron im Allgemeinen und in Gohmor im Besonderen, wie den sprichwörtlichen Sand am Meer.
Neben der großen Mutter Kirche unserer geliebten Ekklesiarch, existieren unzählige Sekten, Glaubensgemeinschaften und theologische Auslegungen. Einige nah angelehnt an die Hauptkirche, andere weiter davon entfernt.
Viele Wege führen zum Glanz des Gottkaisers. So unnachgiebig und rechtschaffend unbarmherzig die Ekklesiarch gegen ketzerische oder gar heidnische Kulte ist, so milde zeigt sie sich doch, wenn es darum geht andere Auslegungen zu akzeptieren, welche sich in ihrem Kern an die kanonischen und dogmatischen Grundsätze des Imperatorglaubens halten. Raum ist dabei reichlich gegeben, wenn es etwa um die Verehrung von Heiligen, Propheten oder gar den Söhnen des Imperators geht.
Eine weitere Spielart dieser Freiheit ist der Inkarnationismus, also der Gottkaiser zu Terra in verschiedenen, sinnbildlichen Erscheinungsformen. Auf primitiven Welten kann man oft erleben, dass Eingeborene die Lehre von Missionaren stark vereinfachen und in ihre beschränkte Glaubenswelt einbinden.
Die Ekklesiarch dudelt diese Auslegungen und fördert sie bisweilen sogar, solange man davon ausgehen kann, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Entwicklung und Verfeinerung des Glaubenskontexts vorgenommen werden kann und eine Theosophie sich im Kern mit den Ansichten der Kirche deckt.
Natürlich bleibt es nicht aus, dass in diesem Garten des Glaubens giftiges Unkraut sprießt. Sekten und extreme Abweichler gibt es leider immer wieder, wenn im Angesicht der enormen Vielfalt der Glaubensgemeinschaften keineswegs so häufig, wie man denken könnte. Im letzten Jahreszyklus wurden 32 Glaubensverbünde als nicht kanonisch und damit nicht legitimiert deklariert. Solch ein Urteil durch das strenge Auge der Kirche hat eine sofortige Auflösung zur Folge. Bei 8 dieser Auflösungsprozessen musste die PVS- Polizei, bei dreien gar der Adeptus Arbites hinzugezogen werden. In diesen Fällen geht die Auflösung mit unmittelbarem Zwang vonstatten, was oftmals Verhaftungen und peinliche Befragung nach sich zieht.
In ganz extremen Fällen kommt es zu Gewalt, wenn Sektierer sich den Weisungen der Ordnungsmacht wiedersetzen und zu den Waffen greifen. In solchen Situationen wird die Verfehlung unmittelbar und mit aller gebotenen Härte geahndet.
Soweit, so alltäglich.
Größter Zwischenfall in dieser Richtung war unleugbar der Aufstand der Zefariusjünger, der zum Zerwürfnis mit Horning und dem daraus folgenden Konflikt führte.
Dieses Schisma muss jedoch an anderer Stelle weiter beleuchtet werden, soll sich dieser Artikel doch mit der sogenannten "Kirche der göttlichen Transformation" beschäftigen.
Auf den ersten Blick ist die "Kirche der göttlichen Transformation" eine karitative Gemeinschaft wie es viele hundert andere in Gohmor gibt. Sie stehen für die Belange der unteren Schichten ein. Suppenküchen, Kleiderspenden, medizinische Versorgung und Bildungsveranstaltungen sind dabei das Mittel ihrer Wahl.
Finanziert werden die Helfer durch Spenden, gleichwohl von Bettelmönchen aus den eigenen Reihen, wie auch durch wohlhabende Philanthropen, letztere manchmal offen, manchmal anonym agierend.
Die Anfänge der Gemeinschaft sind dabei nicht ganz klar, auch wenn als gesichert gilt, dass die Ursprünge in den Fabriken und Manufacturen der mittleren und unteren Ebene zu finden sind.
Wann sich jedoch der genaue Glaubensgrundsatz etablierte und wer ihn zuerst äußerte ist ungewiss.
Manche sprechen von zugereisten Fremdweltlern, die ihre Ansichten im Gepäck mit sich führten, andere verweisen auf eine Offenbarungsgeschichte im Zirkel der ersten Gründer. Das sich der Kult nicht um einen einzelnen Propheten oder Prediger herum bildete erscheint dabei atypisch. Wie immer es auch gewesen sein mag, der Glaube der göttlichen Transformation ist in seinem Nukleus ein apokalyptischer.
Die Angehörigen vertreten die Überzeugung, dass der Gottkaiser in absehbarer Zeit als großer Vernichter über die Menschheit kommen wird. Die Auslöschung ist dabei jedoch nur ein Akt der Katalyse, also der namens gebenden Transformation. Wer vor dem Allerhöchsten Gnade findet, wird in die nachfolgende paradiesische Existenzebene geführt.
Für das nahen der Endzeit führen die Transformalisten bekannte Motive ins Feld. Zunehmende Verelendung, steigende Mutantenzahlen, Sündhaftigkeit und Kriege gegen die eigenen Brüder und Schwestern des Menschentums, falsche Propheten und schändliche Kulte.
Durch die eigenen Bemühungen der Barmherzigkeit und der Versorgung der Armen, erhöhen sie den eigenen Status der Würdigkeit, wenn es zum finalen Strafgericht durch den rächenden Imperator kommt.
Die Arbeit unter den Armen und Elenden ist dabei auch immer mit Missionierung verbunden und so kommt es, dass die Ränge der Kirche stetig wachsen. Das Gro der Unterstützer setzt sich aus den "Mildtätigen“ zusammen. Freiwillige Helfer, die im Namen der "Kirche" die Speisungen und diversen Spendenaktionen durchführen. Dem übergeordnet findet man die "Geschwister“. Männer und Frauen in gelben Roben und Gewändern, mit rasiertem Kopf und der hellen Haut der sonnenlichtlosen, unteren Ebenen. Sie sind die Sprecher und Organisatoren der Aktionen und auch die Verbindung zur Außenwelt. Es scheint noch weitere Ränge und Funktionen zu geben. Etwa einen bewaffneten Arm, der die "Geschwister“ in Gebieten beschützt, in denen sie mit Anfeindungen durch Mutanten oder Kriminelle rechnen müssen. Gerade die Veränderten werden aus der Heilslehre der "Kirche" expliziert ausgeschlossen, da sie ein "sündiges Erbe“ hätten und bei der großen Transformation als unreiner Ausschuss betrachtet werden würden. Es gibt Berichte, wenn auch nicht verifiziert, dass sogar gezielt gegen Mutanten vorgegangen wird, um diese zu vertreiben.
Die "Geschwister“ und ihre Beschützer sind der präsente Teil der Transformalisten. Darüber hinaus gibt es wohl auch eine übergeordnete Hierarchie, auch wenn von Seiten dieser "Kirche“ immer wieder betont wird, dass es keine zentrale Führungsperson gäbe. Viel mehr ist allerdings nicht zu erfahren, da diese "Kirche“ Einblicke von außen kaum oder gar nicht zulässt. Natürlich muss man den Kontrollorganen der Ekklesiarch Einsicht gewähren, doch darüber hinaus hüllt sich die interne Organisation in den Schleier des Schweigens.
Soviel ist bekannt, dass Anwärter auf den Status der Geschwister langwierige Seminare besuchen müssen, die teilweise außerhalb der Makropole abgehalten werden. All dies ist freiwillig und niemand wird zu einem Bleiben oder irgendwelchen Bekenntnissen gezwungen, so die offizielle Verlautbarung. Allerdings gibt es einige Tendenzen in der Bewegung, die man als, wenn nicht beunruhigend, so doch beachtenswert ansehen muss. Angehörige von Konvertierten berichten davon, dass ihre Verwandten sich von ihnen abwenden und ihren gesamten, weltlichen Besitz der "Kirche" überantworten.
Hinzukommt eine gewisse Gettoisierung in der Makropole. So existieren in diversen Sub- Ebene ganze Viertel, die von Anhängern der Sekte bevölkert werden. Angefangen mit einer Suppenküche, Notunterkunft oder einem Gemeindezentrum, breitet sich der Einfluss der Kirche bald auf angrenzende Wohnhubs und Geschäftsräume aus. Die Gemeinschaft kauft nur recht wenige Immobilien, doch das ist auch überhaupt nicht nötig. Wenn in einem Wohnblock oder Habitat nur Anhänger der eigenen Fraktion leben, muss man das Gebäude nicht kaufen um es zu besitzen. All das sind Vorgänge der Einflussnahme, die man auch bei anderen Sekten und Splittergruppen beobachten kann. Bei der "Kirche der göttlichen Transformation" ist jedoch ein rapides Wachstum und eine Zielstrebigkeit zu vermerken, die anderen Organisationen abgeht.
Hier könnte sich eine neue Macht in Gohmor etablieren, von der bei Zeiten noch zu hören sein wird. Bis jetzt scheint die "Kirche" keine politische Agenda, über die karitative hinaus, zu vertreten.
Sollte sich das jedoch ändern, könnte sie eine enorme Anzahl an Mitgliedern hinter sich versammeln.
Ergon Bacco
Glaubensgemeinschaften gibt es auf Koron im Allgemeinen und in Gohmor im Besonderen, wie den sprichwörtlichen Sand am Meer.
Neben der großen Mutter Kirche unserer geliebten Ekklesiarch, existieren unzählige Sekten, Glaubensgemeinschaften und theologische Auslegungen. Einige nah angelehnt an die Hauptkirche, andere weiter davon entfernt.
Viele Wege führen zum Glanz des Gottkaisers. So unnachgiebig und rechtschaffend unbarmherzig die Ekklesiarch gegen ketzerische oder gar heidnische Kulte ist, so milde zeigt sie sich doch, wenn es darum geht andere Auslegungen zu akzeptieren, welche sich in ihrem Kern an die kanonischen und dogmatischen Grundsätze des Imperatorglaubens halten. Raum ist dabei reichlich gegeben, wenn es etwa um die Verehrung von Heiligen, Propheten oder gar den Söhnen des Imperators geht.
Eine weitere Spielart dieser Freiheit ist der Inkarnationismus, also der Gottkaiser zu Terra in verschiedenen, sinnbildlichen Erscheinungsformen. Auf primitiven Welten kann man oft erleben, dass Eingeborene die Lehre von Missionaren stark vereinfachen und in ihre beschränkte Glaubenswelt einbinden.
Die Ekklesiarch dudelt diese Auslegungen und fördert sie bisweilen sogar, solange man davon ausgehen kann, dass zu einem späteren Zeitpunkt eine Entwicklung und Verfeinerung des Glaubenskontexts vorgenommen werden kann und eine Theosophie sich im Kern mit den Ansichten der Kirche deckt.
Natürlich bleibt es nicht aus, dass in diesem Garten des Glaubens giftiges Unkraut sprießt. Sekten und extreme Abweichler gibt es leider immer wieder, wenn im Angesicht der enormen Vielfalt der Glaubensgemeinschaften keineswegs so häufig, wie man denken könnte. Im letzten Jahreszyklus wurden 32 Glaubensverbünde als nicht kanonisch und damit nicht legitimiert deklariert. Solch ein Urteil durch das strenge Auge der Kirche hat eine sofortige Auflösung zur Folge. Bei 8 dieser Auflösungsprozessen musste die PVS- Polizei, bei dreien gar der Adeptus Arbites hinzugezogen werden. In diesen Fällen geht die Auflösung mit unmittelbarem Zwang vonstatten, was oftmals Verhaftungen und peinliche Befragung nach sich zieht.
In ganz extremen Fällen kommt es zu Gewalt, wenn Sektierer sich den Weisungen der Ordnungsmacht wiedersetzen und zu den Waffen greifen. In solchen Situationen wird die Verfehlung unmittelbar und mit aller gebotenen Härte geahndet.
Soweit, so alltäglich.
Größter Zwischenfall in dieser Richtung war unleugbar der Aufstand der Zefariusjünger, der zum Zerwürfnis mit Horning und dem daraus folgenden Konflikt führte.
Dieses Schisma muss jedoch an anderer Stelle weiter beleuchtet werden, soll sich dieser Artikel doch mit der sogenannten "Kirche der göttlichen Transformation" beschäftigen.
Auf den ersten Blick ist die "Kirche der göttlichen Transformation" eine karitative Gemeinschaft wie es viele hundert andere in Gohmor gibt. Sie stehen für die Belange der unteren Schichten ein. Suppenküchen, Kleiderspenden, medizinische Versorgung und Bildungsveranstaltungen sind dabei das Mittel ihrer Wahl.
Finanziert werden die Helfer durch Spenden, gleichwohl von Bettelmönchen aus den eigenen Reihen, wie auch durch wohlhabende Philanthropen, letztere manchmal offen, manchmal anonym agierend.
Die Anfänge der Gemeinschaft sind dabei nicht ganz klar, auch wenn als gesichert gilt, dass die Ursprünge in den Fabriken und Manufacturen der mittleren und unteren Ebene zu finden sind.
Wann sich jedoch der genaue Glaubensgrundsatz etablierte und wer ihn zuerst äußerte ist ungewiss.
Manche sprechen von zugereisten Fremdweltlern, die ihre Ansichten im Gepäck mit sich führten, andere verweisen auf eine Offenbarungsgeschichte im Zirkel der ersten Gründer. Das sich der Kult nicht um einen einzelnen Propheten oder Prediger herum bildete erscheint dabei atypisch. Wie immer es auch gewesen sein mag, der Glaube der göttlichen Transformation ist in seinem Nukleus ein apokalyptischer.
Die Angehörigen vertreten die Überzeugung, dass der Gottkaiser in absehbarer Zeit als großer Vernichter über die Menschheit kommen wird. Die Auslöschung ist dabei jedoch nur ein Akt der Katalyse, also der namens gebenden Transformation. Wer vor dem Allerhöchsten Gnade findet, wird in die nachfolgende paradiesische Existenzebene geführt.
Für das nahen der Endzeit führen die Transformalisten bekannte Motive ins Feld. Zunehmende Verelendung, steigende Mutantenzahlen, Sündhaftigkeit und Kriege gegen die eigenen Brüder und Schwestern des Menschentums, falsche Propheten und schändliche Kulte.
Durch die eigenen Bemühungen der Barmherzigkeit und der Versorgung der Armen, erhöhen sie den eigenen Status der Würdigkeit, wenn es zum finalen Strafgericht durch den rächenden Imperator kommt.
Die Arbeit unter den Armen und Elenden ist dabei auch immer mit Missionierung verbunden und so kommt es, dass die Ränge der Kirche stetig wachsen. Das Gro der Unterstützer setzt sich aus den "Mildtätigen“ zusammen. Freiwillige Helfer, die im Namen der "Kirche" die Speisungen und diversen Spendenaktionen durchführen. Dem übergeordnet findet man die "Geschwister“. Männer und Frauen in gelben Roben und Gewändern, mit rasiertem Kopf und der hellen Haut der sonnenlichtlosen, unteren Ebenen. Sie sind die Sprecher und Organisatoren der Aktionen und auch die Verbindung zur Außenwelt. Es scheint noch weitere Ränge und Funktionen zu geben. Etwa einen bewaffneten Arm, der die "Geschwister“ in Gebieten beschützt, in denen sie mit Anfeindungen durch Mutanten oder Kriminelle rechnen müssen. Gerade die Veränderten werden aus der Heilslehre der "Kirche" expliziert ausgeschlossen, da sie ein "sündiges Erbe“ hätten und bei der großen Transformation als unreiner Ausschuss betrachtet werden würden. Es gibt Berichte, wenn auch nicht verifiziert, dass sogar gezielt gegen Mutanten vorgegangen wird, um diese zu vertreiben.
Die "Geschwister“ und ihre Beschützer sind der präsente Teil der Transformalisten. Darüber hinaus gibt es wohl auch eine übergeordnete Hierarchie, auch wenn von Seiten dieser "Kirche“ immer wieder betont wird, dass es keine zentrale Führungsperson gäbe. Viel mehr ist allerdings nicht zu erfahren, da diese "Kirche“ Einblicke von außen kaum oder gar nicht zulässt. Natürlich muss man den Kontrollorganen der Ekklesiarch Einsicht gewähren, doch darüber hinaus hüllt sich die interne Organisation in den Schleier des Schweigens.
Soviel ist bekannt, dass Anwärter auf den Status der Geschwister langwierige Seminare besuchen müssen, die teilweise außerhalb der Makropole abgehalten werden. All dies ist freiwillig und niemand wird zu einem Bleiben oder irgendwelchen Bekenntnissen gezwungen, so die offizielle Verlautbarung. Allerdings gibt es einige Tendenzen in der Bewegung, die man als, wenn nicht beunruhigend, so doch beachtenswert ansehen muss. Angehörige von Konvertierten berichten davon, dass ihre Verwandten sich von ihnen abwenden und ihren gesamten, weltlichen Besitz der "Kirche" überantworten.
Hinzukommt eine gewisse Gettoisierung in der Makropole. So existieren in diversen Sub- Ebene ganze Viertel, die von Anhängern der Sekte bevölkert werden. Angefangen mit einer Suppenküche, Notunterkunft oder einem Gemeindezentrum, breitet sich der Einfluss der Kirche bald auf angrenzende Wohnhubs und Geschäftsräume aus. Die Gemeinschaft kauft nur recht wenige Immobilien, doch das ist auch überhaupt nicht nötig. Wenn in einem Wohnblock oder Habitat nur Anhänger der eigenen Fraktion leben, muss man das Gebäude nicht kaufen um es zu besitzen. All das sind Vorgänge der Einflussnahme, die man auch bei anderen Sekten und Splittergruppen beobachten kann. Bei der "Kirche der göttlichen Transformation" ist jedoch ein rapides Wachstum und eine Zielstrebigkeit zu vermerken, die anderen Organisationen abgeht.
Hier könnte sich eine neue Macht in Gohmor etablieren, von der bei Zeiten noch zu hören sein wird. Bis jetzt scheint die "Kirche" keine politische Agenda, über die karitative hinaus, zu vertreten.
Sollte sich das jedoch ändern, könnte sie eine enorme Anzahl an Mitgliedern hinter sich versammeln.
Ergon Bacco