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Auf dem Gelände
#27
Hector hatte nach dem Sparring mit Sindri mehrere Stunden damit verbracht, sein Exoskelett zu justieren und seine Gedächtnisspulen auf mögliche Überlastschäden zu überprüfen. Glücklicherweise hatte sich die hervorragende Qualität der Implantate auch diesmal bewährt und die wenigen Schäden waren rein oberflächlich und in wenigen Minuten wieder behoben. Wie zu erwarten war Sindri ein mehr als ernstzunehmender Gegner gewesen. Zwar war Hector mit seiner eigenen Performance den Umständen entsprechend sehr zufrieden, trotzdem wäre er dem Luminen in einem tatsächlichen Gefecht höchstwahrscheinlich auf Dauer unterlegen.
Die von ihm angeforderten Materialien waren während ihres Besuches in der Kaserne angeliefert wurden und lagen akkurat in einer Transportkiste neben der Werkbank in seiner Zelle. Hector hatte zufrieden den Inhalt auf Vollständigkeit überprüft und anschließend mit der Arbeit begonnen… Mehrere Stunden später saß er noch immer an seinem Platz, vertieft in seinen Rhythmus aus Schmelzen und Formen, Justieren und Verschrauben, Hämmern und Schweißen, angeleitet durch den Plan, den er mit Nands Hilfe und Kurt’s Körpermaßen in den vergangenen Stunden ersonnen hatte. Nach knapp elf Stunden legte er endgültigt den Polierlappen aus der Hand und streckte sich mit einem breiten Lächeln. Obwohl die Techarchäologen offiziell teil der Handwerker-Kaste des Aeptus Mechanicus waren, hatte Hector schon viel zu lange nicht mehr an einer richtigen Werkbank gearbeitet und beinahe vergessen wie gut es sich anfühlte den Omnissiah auf so direkte Weise zu ehren. Auch Nand wirkte zufrieden und surrte wie ein Insekt von einer Seite zur anderen, um die zwei Waffen aus verschiedenen Perspektiven zu begutachten. Manchmal war Hector überrascht, wieviel Eigenleben die rudimentäre Intelligenz eines Maschinengeistes entwickeln konnte. Es sah fast aus, als würde der Servoschädel die Pistolen eignständig auf Mängel überprüfen.
Mit andächtiger Langsamkeit erhob sich Hector, wischte sich den Schweiß von der Stirn und nahm nacheinander die beiden Revolver in die Hand. Obwohl die zugrundeliegende Mechanik, wie die aller Projektilwaffen weit älter war als das Imperium selbst, gefiel war er sehr zufrieden mit dem Design. Schlicht, kompakt und robust. „Deus Mechanicus, Herr der Maschine, begutachte das Werk deines Dieners und nimm es als Abbild deinerselbst an. Mögen diese Werkzeuge deines Willens deine Werke schützen und deine Feinde vernichten.“ Er sprach das kurze Gebet in der Lingua Technis nacheinander über beide Waffen, dann legte er sie in die passend geformten Fächer in der kleinen Kiste, die er aus den Restmetallen angefertigt hatte. Neben den Waffen befand sich eine Kartusche mit 120 Magnum-Patronen und ein kleines Wartungsset, um die Revolver zu reinigen und zu schmieren. Zufrieden mit dem Ergebnis schloss er den Koffer, packte er seine restlichen Habseligkeiten zusammen und machte sich auf den Rückweg zum Außenbereich,, wo der überarbeitete Blairne schon auf seine Besatzung wartete.

[Bild: 64deb1b333328e5dbfbecf8d8c5a1f35.png]

Auf dem Weg dorthin traf er auf Sindri, der ebenfalls nur mit leichtem Gepäck unterwegs war. Am Gleis angekommen warteten bereits Kurt und Bruder Zunu auf die beiden. Hector musste leicht schmunzeln, als ersterer beinahe militärisch Haltung annahm. Er bedankte sich mit einigen Worten bei dem Techpriester und sie betraten nacheinander den nun frei steuerbaren Zug, dessen schmale Räder durch gewaltige Ketten ersetzt worden waren. Somit ähnelte der Zug nun eher einem segmentierten Panzer, was auch beim zweiten Blick gar nicht so falsch zu sein schien.
Hector strich zufrieden mit der Hand über das Innere der Außenwand und formte anschließend gemeinsam mit Sindri das Zahnrad. Zunu hatte ganze Arbeit geleistet und sogar den Maschinengeist scheinbar bereits ausreichend besänftigt, dass sie keine große Verzögerung mehr erdulden mussten. Nachdem er seine Sachen in seinem Quartier abgelegt hatte, bat er Kurt über die Vox-Anlage auf ein Wort in den Besprechungsraum. Als der Söldner durch die Tür kam legte Hector den selbstgebauten Koffer auf den Tisch und öffnete die Schnallen. „Wie versprochen, habe ich mich ein wenig… kreativ betätigt. Ich hoffe das Ergebnis ist zu deiner Zufriedenheit.“ Er drehte den Koffer zu seinem gegenüber, wobei er sich nur schwer beherrschen konnte nicht selbstzufrieden zu grinsen. Der Stolz über das getane Werk war fast schon kindisch, aber schließlich war Kurt nicht einer seiner Prüfer aus der Ausbildung... „Zwar reduziert das relativ kurze Design die präzise Reichweite auf etwa 100 Meter, jedoch denke ich, dass das reduzierte Gewicht und die leichtere Handlichkeit diesen Nachteil mehr als wett machen. Für alles was sich weiter weg befindet empfehle ich ohnehin ein Lasgewehr oder größere Kaliber. Unterhalb von 50 Metern sollten diese Waffen problemlos selbst leichte Flak-Panzerung durchdringen können. Neben der Munition in dieser Kiste habe ich weiter 240 Patronen im Laderaum deponieren lassen. Unsere Kapazitäten sollten also ausreichen, dass du dich vor dem Einsatz auch aktiv mit ihnen vertraut machen kannst. Während der Fahrt empfehle ich hierfür die neue Geschützplattform auf dem Dach.“ Hector wies mit einem Kopfnicken zur Decke. „Dabei kann es auch nicht schaden, wenn du dich mit der neuen Auto-Kanone vertraut machst. Wir hatten Bruder Zunu zwar nicht konkret um weitere Bewaffnung gebeten, aber wenn wir sie schon haben, sollten wir wohl auch lernen mit ihr umzugehen und falls es hart auf hart kommen sollte, könntest du dich dort wohl am nützlichsten machen.“
Während er auf eine Antwort wartete ging, wie auf ein geheimes Signal hin ein raunen durch den Zug, gefolgt von einem sanften Ruck, als sich die Ketten unter ihnen in Bewegung setzten und ihre Reise Richtung Wüste begann..
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