05-10-2018, 11:52 PM
<-- Die Eisenbahnstation
Nachdem sie den Zug auf einem verhältnismäßig kleinen Versorgungsbahnhof abseits der Haupttrasse abgestellt hatten, machte Hector sich auf den Weg zum zentralen Archiv von Gohmor. Hector nahm sich einen Moment Zeit um den Anblick des alten Gebäudes auf sich wirken zu lassen. Neben all‘ den extravaganten Bauten, mit denen die oberen Bereiche der Makropole gefüllt waren und die sich in Hectors Augen neben ihrer Exklusivität lediglich in ihrer Hässlichkeit gegenseitig übertrafen, wirkte die jahrhundertealte Basilika wie ein Anker zu einer bescheideneren, produktiveren und würdevolleren Zeit. Es war mittlerweile früher Mittag und folglich verhältnismäßig ruhig, da die meisten Anwohner entweder auf der Arbeit waren oder – und hier oben wohl auch wahrscheinlicher – noch nicht aufgestanden waren. Die wenigen Leute, die ihm vor dem Portal begegneten bedachten ihn mit flüchtigen Blicken und machten einen kleinen Bogen um den großen Techpriester. Den heiligen, dem das Archiv gewidmet worden war, sagte ihm zwar noch nichts, aber vermutlich handelte es sich wieder um ein lokales Aushängeschild der Ekklesiarchie.
Ein alter, gebückter Mann mit zwei schweren Büchern unter dem Arm stieß einen unterdrückten Kiekser aus, als Nand ohne Vorwarnung begann, ihn ungeniert zu umkreisen und einen Blick auf die Titel der Bände zu bekommen. Hector rief den aufdringlichen Servoschädel mit einem lautlosen, binären Signal zurück an seine Seite und betrat die Eingangshalle. Er blickte sich kurz um und trat dann an einen der regungslosen Servitoren an den Schaltern heran. „Hector Aruken, Techarchäologe des Adeptus Mechanicus. Identifikation: Etha-Alpha-My-5793428.65428. Ich benötige nach Möglichkeit Zugriff auf alle relevanten Dokumente zur Periode der Reconquista, insbesondere suche ich Informationen zur Erstlandung der Expedition auf Koron. Priorisiere Kategorien: Raumdaten, gesicherte Artefaktfunde, bisherige Forschungsarbeiten. Alle Cogitator-archivierten Daten komprimieren und zur Übertragung zur Verfügung stellen.“
In fast jeder seiner Expeditionen hatte ihn sein Weg früher oder später in ein imperiales Archiv geführt und die dort eingesetzten Servitoren waren in der Regel nicht nur schlecht gewartet, sondern auch hoffnungslos veraltet. Insbesondere in unruhigeren und militärisch dominierten Sektoren scherte sich kaum ein imperiales Gouvernement für Kultur und Geschichte. Seine Abordnung in den Trojan-Sektor hatte zwar auch eine Versicherung enthalten, dass sein Status als Techpriester ausreichen würde, um die Autorisierung für die notwendigen Dokumente zu erhalten, jedoch traute Hector grundsätzlich nicht auf die Bürokratie. Er war einigermaßen zuversichtlich, dass er sich im Notfall auch ohne Autorisierung Zugriff auf die entsprechenden Datenbanken verschaffen könnte; das einzige, was in imperialen Archiven in der Regel noch älter war als die Servitoren, war die Kryptographie-Technik… Während er darauf wartete, dass der Cyborg seine Anfrage bearbeitete, ließ er seinen Blick durch die weite Halle schweifen. Der Anblick erinnerte ihn sehr an die alte Bibliothek auf der Malleus-Ignis, nur um ein Vielfaches größer. Ein Schiff aus der Zeit des großen Kreuzzugs… Kaum vorstellbar was man alles finden könnten, wenn wir tatsächlich einen Kreuzer aus der Hochzeit unserer Kultur bergen! Sofern wir das hiesige Netz an Intrigen und lokalen Konflikten überleben… Hector schüttelte kurz den Kopf. Er musste sich dringend in etwas mehr Optimismus üben. Die Berufung im Dienste des Omnissiah war niemals leicht und selten ungefährlich, aber umso erfüllender, wenn am Ende einer langen Kampagne der ersehnte Fund stand.
Nachdem sie den Zug auf einem verhältnismäßig kleinen Versorgungsbahnhof abseits der Haupttrasse abgestellt hatten, machte Hector sich auf den Weg zum zentralen Archiv von Gohmor. Hector nahm sich einen Moment Zeit um den Anblick des alten Gebäudes auf sich wirken zu lassen. Neben all‘ den extravaganten Bauten, mit denen die oberen Bereiche der Makropole gefüllt waren und die sich in Hectors Augen neben ihrer Exklusivität lediglich in ihrer Hässlichkeit gegenseitig übertrafen, wirkte die jahrhundertealte Basilika wie ein Anker zu einer bescheideneren, produktiveren und würdevolleren Zeit. Es war mittlerweile früher Mittag und folglich verhältnismäßig ruhig, da die meisten Anwohner entweder auf der Arbeit waren oder – und hier oben wohl auch wahrscheinlicher – noch nicht aufgestanden waren. Die wenigen Leute, die ihm vor dem Portal begegneten bedachten ihn mit flüchtigen Blicken und machten einen kleinen Bogen um den großen Techpriester. Den heiligen, dem das Archiv gewidmet worden war, sagte ihm zwar noch nichts, aber vermutlich handelte es sich wieder um ein lokales Aushängeschild der Ekklesiarchie.
Ein alter, gebückter Mann mit zwei schweren Büchern unter dem Arm stieß einen unterdrückten Kiekser aus, als Nand ohne Vorwarnung begann, ihn ungeniert zu umkreisen und einen Blick auf die Titel der Bände zu bekommen. Hector rief den aufdringlichen Servoschädel mit einem lautlosen, binären Signal zurück an seine Seite und betrat die Eingangshalle. Er blickte sich kurz um und trat dann an einen der regungslosen Servitoren an den Schaltern heran. „Hector Aruken, Techarchäologe des Adeptus Mechanicus. Identifikation: Etha-Alpha-My-5793428.65428. Ich benötige nach Möglichkeit Zugriff auf alle relevanten Dokumente zur Periode der Reconquista, insbesondere suche ich Informationen zur Erstlandung der Expedition auf Koron. Priorisiere Kategorien: Raumdaten, gesicherte Artefaktfunde, bisherige Forschungsarbeiten. Alle Cogitator-archivierten Daten komprimieren und zur Übertragung zur Verfügung stellen.“
In fast jeder seiner Expeditionen hatte ihn sein Weg früher oder später in ein imperiales Archiv geführt und die dort eingesetzten Servitoren waren in der Regel nicht nur schlecht gewartet, sondern auch hoffnungslos veraltet. Insbesondere in unruhigeren und militärisch dominierten Sektoren scherte sich kaum ein imperiales Gouvernement für Kultur und Geschichte. Seine Abordnung in den Trojan-Sektor hatte zwar auch eine Versicherung enthalten, dass sein Status als Techpriester ausreichen würde, um die Autorisierung für die notwendigen Dokumente zu erhalten, jedoch traute Hector grundsätzlich nicht auf die Bürokratie. Er war einigermaßen zuversichtlich, dass er sich im Notfall auch ohne Autorisierung Zugriff auf die entsprechenden Datenbanken verschaffen könnte; das einzige, was in imperialen Archiven in der Regel noch älter war als die Servitoren, war die Kryptographie-Technik… Während er darauf wartete, dass der Cyborg seine Anfrage bearbeitete, ließ er seinen Blick durch die weite Halle schweifen. Der Anblick erinnerte ihn sehr an die alte Bibliothek auf der Malleus-Ignis, nur um ein Vielfaches größer. Ein Schiff aus der Zeit des großen Kreuzzugs… Kaum vorstellbar was man alles finden könnten, wenn wir tatsächlich einen Kreuzer aus der Hochzeit unserer Kultur bergen! Sofern wir das hiesige Netz an Intrigen und lokalen Konflikten überleben… Hector schüttelte kurz den Kopf. Er musste sich dringend in etwas mehr Optimismus üben. Die Berufung im Dienste des Omnissiah war niemals leicht und selten ungefährlich, aber umso erfüllender, wenn am Ende einer langen Kampagne der ersehnte Fund stand.