09-13-2017, 08:31 PM
Die Rückkopplung war immens, was zum einen damit zu tun hatte, dass Sindri in seiner Funktion zwar natürlich mit der Verbindung zwischen Mensch und Maschine vertraut war, sie in einer so spezialisierten Form jedoch nicht zu seinen üblichen Aktivitäten gehörte. Es war ein Unterschied, ob man sich mit dem System eines Servitors verband oder mit einem Fahrzeug, dessen Maschinengeist dafür bereit war oder ob man sich einem Logikverarbeiter anvertraute, der weder seiner eigentlichen Aufgabe nach kam, noch für den direkten Zugang ausgelegt war. Der Geist dieses Verarbeiters hier schien wütend zu sein und das ließ er Sindri auch spüren. Die Rückkopplung pflanzte sich in seinen Körper weiter und sandte ein kurzes, spastisches Zittern durch seine Glieder.
Trotz dieses Unwillens hatte es der Techpriester nur mit einer größeren Speichereinheit zu tun, deren Aufgabe es war die gelagerte Information, zur richtigen Zeit an die richtige Adresse zu schicken. Entsprechend konnte Sindri seinen eigenen Willen recht leicht über den des Geistes in der Maschine stellen und daran gehen sich einen Überblick zu verschaffen. Was sich etwas umständlich gestaltete, da eben die besagte Schnittstelle für derartigen Zugriff fehlte. Das menschliche Gehirn, so sehr es mit der Maschine auch im Einklang war und an die Interaktion gewöhnt, benötigte doch wenigstens die minimalste Abstraktion, um auswertbare Strukturen analysieren zu können. Der Bruder, den er, so man einen internen Mechanicus Scherz bemühen wollte, in das Reich der elektrischen Schafe geschickt hatte, hatte ein sehr simples Arbeitsraster über die gespeicherten Dateien gelegt, die ein Navigieren leidlich möglich machten.
Das erste gespeicherte Paket, welches sich Sindri näher ansah, war etwas verwirrend. Es enthielt die schematischen Abläufe eines sich bewegenden Sentinel- Läufers der Imperialen Armee. Besonderer Augenmerk wurde dabei auf das Kniegelenk gelegt. Benötigte Energie, entstehende Wärme und Reibungswiderstand. Des weiteren Angaben über Materialermüdung und Mikrobeschädigungen bei Erschütterungen.
So weit so gewöhnlich und nur allein durch sein Hiersein eines zweiten Blickes wert. Bemerkenswert war jedoch, dass ein kleines Zusatzprogramm diese Daten auf einen sehr viel höheren Maßstab skalierte. Verwirrend wurde es an dem Punkt, als die schematischen Darstellungen , die sich Sindri in einem kontinuierlichen Strom purer Information offenbarten, keinen Unterschied mehr dazwischen machten, ob Seitenbänder für die äußere Begrenzung des Gelenks sorgten, oder eine mechanische Bewegungsbremse. Zwei mal bezogen sich die Informationen auf Kreuzbänder, welche verhinderten, dass sich das Kniegelenk zu weit nach vorn oder nach hinten verschob, dann hydraulische Begrenzungen. Gemeinsam mit den Sehnen und Muskeln, dann wieder den Kolben und Geschüben, von Ober- und Unterschenkel führten und stabilisierten sie das Kniegelenk beim Beugen, Drehen und Abwinkeln.
Zur besseren Kraftumleitung zwischen Oberschenkelmuskulatur/Oberen Extremitätenmotoren und Aktivatoren und dem Unterschenkel dienten die Kniescheibe, beziehungsweise die Kniepanzerplatte.
Kurz um, der gesamte Inhalt des Speichers, soweit Sindir dies mittels einiger Stichproben überblicken konnte, beschäftigte sich mit der simplen Bewegung eines Knies, in der Verquickung von Mensch und Maschine. Etwas, was auf diversen Ebenen keinen Sinn zu ergeben schien. Der Adeptus hatte Jahrtausende währende Erfahrungen damit Mensch und Maschine miteinander zu kombinieren und musste es sich nicht von so simplen Geräten wie dem Sentinel neu abschauen. Ein derartiger Aufwand war...
Seine Überlegungen wurden von einem jähen Schmerz unterbrochen. Mit einem brutalen Ruck riss es ihn aus der künstlichen Umgebung des Logikverarbeiters zurück in die Realität.
Seine Augen wurden für einen grellen Moment überlastet und für den Bruchteil einer Sekunde starrte er in eine Sonne. Dann kompensierten Notfallroutinen die schädlichen Folgen einer unvorbereiteten und erzwungenen Entkopplung von einer Schnittstelle. Schwäche überfiel seinen Leib, er sackte aus der Haltevorrichtung, fiel, wurde von unnachgiebigen Händen aufgefangen.
Als sich sein Blick klärte, die wortwörtlichen Glocken in seinem Kopf verstummten, blickte Sindri in die Gesichter seiner Brüder, in Augen, Linsen, Okulare oder polierte Oberflächen an Stelle von sichtbaren Sinnesorganen.
Außerdem sah er in die Grabesschwärze einer Boltermündung. Damit erübrigte sich auch die Frage, welche Waffe der stämmige Skitarii von vorhin auf seinen Armstumpf aufpflanzte, wenn es die Situation erforderte. Sein sehr viel agilerer Kamerad hielt die beiden Schwerter bereit. Da sie mit ihm verbunden waren, was hätte er auch anderes tun sollen? Allein, dass sie von destruktiver Energie knisterten, verriet etwas über seine Bereitschaft sie auch zu benutzen.
Jeder der Priester, in dessen Mitte er sich so erfolgreich geschlichen hatte, schien anwesend zu sein. Überragt wurden alle von dem großen Priester mit der Jünglingsmake und der leiernden Stimme.
Wie es scheint, ergriff er nun auch das Wort,
hast du dein Glück überreizt, Bruder.
Trotz dieses Unwillens hatte es der Techpriester nur mit einer größeren Speichereinheit zu tun, deren Aufgabe es war die gelagerte Information, zur richtigen Zeit an die richtige Adresse zu schicken. Entsprechend konnte Sindri seinen eigenen Willen recht leicht über den des Geistes in der Maschine stellen und daran gehen sich einen Überblick zu verschaffen. Was sich etwas umständlich gestaltete, da eben die besagte Schnittstelle für derartigen Zugriff fehlte. Das menschliche Gehirn, so sehr es mit der Maschine auch im Einklang war und an die Interaktion gewöhnt, benötigte doch wenigstens die minimalste Abstraktion, um auswertbare Strukturen analysieren zu können. Der Bruder, den er, so man einen internen Mechanicus Scherz bemühen wollte, in das Reich der elektrischen Schafe geschickt hatte, hatte ein sehr simples Arbeitsraster über die gespeicherten Dateien gelegt, die ein Navigieren leidlich möglich machten.
Das erste gespeicherte Paket, welches sich Sindri näher ansah, war etwas verwirrend. Es enthielt die schematischen Abläufe eines sich bewegenden Sentinel- Läufers der Imperialen Armee. Besonderer Augenmerk wurde dabei auf das Kniegelenk gelegt. Benötigte Energie, entstehende Wärme und Reibungswiderstand. Des weiteren Angaben über Materialermüdung und Mikrobeschädigungen bei Erschütterungen.
So weit so gewöhnlich und nur allein durch sein Hiersein eines zweiten Blickes wert. Bemerkenswert war jedoch, dass ein kleines Zusatzprogramm diese Daten auf einen sehr viel höheren Maßstab skalierte. Verwirrend wurde es an dem Punkt, als die schematischen Darstellungen , die sich Sindri in einem kontinuierlichen Strom purer Information offenbarten, keinen Unterschied mehr dazwischen machten, ob Seitenbänder für die äußere Begrenzung des Gelenks sorgten, oder eine mechanische Bewegungsbremse. Zwei mal bezogen sich die Informationen auf Kreuzbänder, welche verhinderten, dass sich das Kniegelenk zu weit nach vorn oder nach hinten verschob, dann hydraulische Begrenzungen. Gemeinsam mit den Sehnen und Muskeln, dann wieder den Kolben und Geschüben, von Ober- und Unterschenkel führten und stabilisierten sie das Kniegelenk beim Beugen, Drehen und Abwinkeln.
Zur besseren Kraftumleitung zwischen Oberschenkelmuskulatur/Oberen Extremitätenmotoren und Aktivatoren und dem Unterschenkel dienten die Kniescheibe, beziehungsweise die Kniepanzerplatte.
Kurz um, der gesamte Inhalt des Speichers, soweit Sindir dies mittels einiger Stichproben überblicken konnte, beschäftigte sich mit der simplen Bewegung eines Knies, in der Verquickung von Mensch und Maschine. Etwas, was auf diversen Ebenen keinen Sinn zu ergeben schien. Der Adeptus hatte Jahrtausende währende Erfahrungen damit Mensch und Maschine miteinander zu kombinieren und musste es sich nicht von so simplen Geräten wie dem Sentinel neu abschauen. Ein derartiger Aufwand war...
Seine Überlegungen wurden von einem jähen Schmerz unterbrochen. Mit einem brutalen Ruck riss es ihn aus der künstlichen Umgebung des Logikverarbeiters zurück in die Realität.
Seine Augen wurden für einen grellen Moment überlastet und für den Bruchteil einer Sekunde starrte er in eine Sonne. Dann kompensierten Notfallroutinen die schädlichen Folgen einer unvorbereiteten und erzwungenen Entkopplung von einer Schnittstelle. Schwäche überfiel seinen Leib, er sackte aus der Haltevorrichtung, fiel, wurde von unnachgiebigen Händen aufgefangen.
Als sich sein Blick klärte, die wortwörtlichen Glocken in seinem Kopf verstummten, blickte Sindri in die Gesichter seiner Brüder, in Augen, Linsen, Okulare oder polierte Oberflächen an Stelle von sichtbaren Sinnesorganen.
Außerdem sah er in die Grabesschwärze einer Boltermündung. Damit erübrigte sich auch die Frage, welche Waffe der stämmige Skitarii von vorhin auf seinen Armstumpf aufpflanzte, wenn es die Situation erforderte. Sein sehr viel agilerer Kamerad hielt die beiden Schwerter bereit. Da sie mit ihm verbunden waren, was hätte er auch anderes tun sollen? Allein, dass sie von destruktiver Energie knisterten, verriet etwas über seine Bereitschaft sie auch zu benutzen.
Jeder der Priester, in dessen Mitte er sich so erfolgreich geschlichen hatte, schien anwesend zu sein. Überragt wurden alle von dem großen Priester mit der Jünglingsmake und der leiernden Stimme.
Wie es scheint, ergriff er nun auch das Wort,
hast du dein Glück überreizt, Bruder.