05-24-2017, 06:32 PM
[CENTER]---[/CENTER]
In der magischen Stunde, wenn Mutter Nacht ihre Herrschaft über das Land aufgab und der verhassten Sonne das Regime überließ, war die Wüste fast ein erträglicher Ort. Zwar sah man das öde Land von der Terrasse aus nicht, wohl aber konnte man es nicht verleugnen. Der ganz eigene Geruche von verbrannter Erde, die seit über zweihundert Jahren bestenfalls toxischen Regen berührt hatte, feiner Staub und der bittere Geruche der Chemikalien auf der Zunge. Das waren die Eindrücke, die der Wind über den Dämonentritt wehte. In den Morgenstunden fehlte diesem Hauch die Schärfe der kalten Nacht und das verbrennende Glühen des Tages. Ein Zeitraum von kaum mehr als einer Stunde, in der man fast meinen könnte, man befände sich nicht in der Hauptstatt der Hölle. Als Magal durch die Überbleibsel der ausgeklungen Feierlichkeiten schritt, wurde die Folklore von Mutter Nacht von einer anderen Legende überlagert, die er dereinst gelesen hatte. Ihm war sie damals von zweitrangiger Bedeutung erschienen, lediglich der Ursprungsmythos, auf welchem andere Erklärungsversuche der Welt aufbauten. Nett zu wissen, doch nicht von unmittelbarem Belang. Das vielleicht galt es zu revidieren, schließlich war eine sehr lebendige Verknüpfung zu diesen ältesten aller koronischen Legenden.
Nicht eben die beste Aussicht des Palastes. Bemerkte er und trat neben Nagari, welche an der Brüstung des kleinen Hofes lehnte und in unbestimmte Fernen sah. Es mussten Fernen des Inneren sein, denn der Ausblick bestand aus drei Mauern und bestenfalls dem Bannkreis, in welchem Priest materialisiert hatte. Die Giftmischerin schwenkte gedankenschwer einen Kelch in der Rechten, welcher wohl die letzten Bestände des Weines enthielt, welcher wahrhaftig in Strömen geflossen war.
Ich kam nicht umhin eure Veränderung zu bemerken, teuerste Nagari.
Allein, wohl so ziemlich jeder im Raum dürfte dies bemerkt habe.
Vielleicht ausgenommen unser Fürst, mögen seine Feinde im Staub vor ihm kriechen. In der Tat war Kogan nach der Erwähnung irgendwelcher Schiffe aus alten Tagen kaum noch an den Geschehnissen, Darbietungen und aufgetafelten Köstlichkeiten der Feier interessiert gewesen. Für die eher wortkargen Verhältnisse des Drachens hatte er den fremden Hexer regelrecht mir Fragen bestürmt, welche dieser ruhig und eingehend beantwortet hatte. Auch einige mehr oder weniger geschickt eingeflochtene Nachfragen nach dem Schwert Priests hatte es gegeben. Doch diesen war der Schwarzkünstler jedes Mal mit nichtssagenden Allgemeinplätzen ausgewichen. Irgendwann in den frühen Morgenstunden hatten sich dann Hexer und Fürst verabschiedet um irgendwelche Dokumente zu konsultieren. Das der Schwarze Drachen nicht eine Sekunde mit dem Gedanken gespielt zu haben schien, ihn in diese Beratungen zu involvieren, grämte Magal nur geringfügig. Auf diese Weise hatte er alle Zeit der Welt ein wenig im eigenen Süppchen zu rühren.
Was jedoch nicht jeder… ja ich vermute so gut wie niemand, erkannt haben dürfte ist das eigentliche Ausmaß eurer beachtlichen Segnung, Teuerste.
Ich spreche euch in der Tat erst jetzt an, weil die halbe Nacht damit zubrachte zu grübeln, was hinter dem Geschenk steckt, welches euch die Dunklen machten. Das Erkennen traf mich dann wie ein Fangsturm. Die Götter haben euch durch eine ihrer ältesten Dienerinnen dieser Welt berührt, nicht wahr? Namad die Lüsterne, die Sonnenverschlingerin. Er lehnte nun am Geländer neben ihr und hatte den Blick gen Himmel gewandt, wo schwere Wolken einen Regen versprachen, der nie kommen würde. Mit drängt sich die möglicherweise ungehörige Frage auf, wie genau ihr zu dieser hohen Ehrung verflossener Zeiten gekommen seid?
In der magischen Stunde, wenn Mutter Nacht ihre Herrschaft über das Land aufgab und der verhassten Sonne das Regime überließ, war die Wüste fast ein erträglicher Ort. Zwar sah man das öde Land von der Terrasse aus nicht, wohl aber konnte man es nicht verleugnen. Der ganz eigene Geruche von verbrannter Erde, die seit über zweihundert Jahren bestenfalls toxischen Regen berührt hatte, feiner Staub und der bittere Geruche der Chemikalien auf der Zunge. Das waren die Eindrücke, die der Wind über den Dämonentritt wehte. In den Morgenstunden fehlte diesem Hauch die Schärfe der kalten Nacht und das verbrennende Glühen des Tages. Ein Zeitraum von kaum mehr als einer Stunde, in der man fast meinen könnte, man befände sich nicht in der Hauptstatt der Hölle. Als Magal durch die Überbleibsel der ausgeklungen Feierlichkeiten schritt, wurde die Folklore von Mutter Nacht von einer anderen Legende überlagert, die er dereinst gelesen hatte. Ihm war sie damals von zweitrangiger Bedeutung erschienen, lediglich der Ursprungsmythos, auf welchem andere Erklärungsversuche der Welt aufbauten. Nett zu wissen, doch nicht von unmittelbarem Belang. Das vielleicht galt es zu revidieren, schließlich war eine sehr lebendige Verknüpfung zu diesen ältesten aller koronischen Legenden.
Nicht eben die beste Aussicht des Palastes. Bemerkte er und trat neben Nagari, welche an der Brüstung des kleinen Hofes lehnte und in unbestimmte Fernen sah. Es mussten Fernen des Inneren sein, denn der Ausblick bestand aus drei Mauern und bestenfalls dem Bannkreis, in welchem Priest materialisiert hatte. Die Giftmischerin schwenkte gedankenschwer einen Kelch in der Rechten, welcher wohl die letzten Bestände des Weines enthielt, welcher wahrhaftig in Strömen geflossen war.
Ich kam nicht umhin eure Veränderung zu bemerken, teuerste Nagari.
Allein, wohl so ziemlich jeder im Raum dürfte dies bemerkt habe.
Vielleicht ausgenommen unser Fürst, mögen seine Feinde im Staub vor ihm kriechen. In der Tat war Kogan nach der Erwähnung irgendwelcher Schiffe aus alten Tagen kaum noch an den Geschehnissen, Darbietungen und aufgetafelten Köstlichkeiten der Feier interessiert gewesen. Für die eher wortkargen Verhältnisse des Drachens hatte er den fremden Hexer regelrecht mir Fragen bestürmt, welche dieser ruhig und eingehend beantwortet hatte. Auch einige mehr oder weniger geschickt eingeflochtene Nachfragen nach dem Schwert Priests hatte es gegeben. Doch diesen war der Schwarzkünstler jedes Mal mit nichtssagenden Allgemeinplätzen ausgewichen. Irgendwann in den frühen Morgenstunden hatten sich dann Hexer und Fürst verabschiedet um irgendwelche Dokumente zu konsultieren. Das der Schwarze Drachen nicht eine Sekunde mit dem Gedanken gespielt zu haben schien, ihn in diese Beratungen zu involvieren, grämte Magal nur geringfügig. Auf diese Weise hatte er alle Zeit der Welt ein wenig im eigenen Süppchen zu rühren.
Was jedoch nicht jeder… ja ich vermute so gut wie niemand, erkannt haben dürfte ist das eigentliche Ausmaß eurer beachtlichen Segnung, Teuerste.
Ich spreche euch in der Tat erst jetzt an, weil die halbe Nacht damit zubrachte zu grübeln, was hinter dem Geschenk steckt, welches euch die Dunklen machten. Das Erkennen traf mich dann wie ein Fangsturm. Die Götter haben euch durch eine ihrer ältesten Dienerinnen dieser Welt berührt, nicht wahr? Namad die Lüsterne, die Sonnenverschlingerin. Er lehnte nun am Geländer neben ihr und hatte den Blick gen Himmel gewandt, wo schwere Wolken einen Regen versprachen, der nie kommen würde. Mit drängt sich die möglicherweise ungehörige Frage auf, wie genau ihr zu dieser hohen Ehrung verflossener Zeiten gekommen seid?