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Konferenzsaal "Feldmarschall von Quesen"
#33
Immerhin konnten sie, unter Zuhilfenahme der etwas brauchbareren, dortigen PVS- Kräfte den Ansturm der Wilden vorläufig stoppen. Aus den anhaltenden Überfällen wurde nämlich im Laufe der letzten zwei Jahre eine regelrechte Invasion. Allein die untereinander vorherrschenden Feindschaften der einzelnen Stämme und ihr schlechter Ausrüstungszustand haben einen Fall der größeren Städte bisher verhindert. Doch diese Menschen sind Krieger durch und durch, zusätzlich abgehärtet durch ihre rauen Lebensumstände. Und wenn man den Informationsdiensten glauben darf, dann lernen sie verdammt schnell. Gestern noch schulten sie von Speer auf Automatikwaffe um, heute lernen sie wie man erbeutete Panzerfahrzeuge steuert.
Wie auch immer. Die großen Drei
nun trat die Hologrube wieder in Aktion, zoomte heran und hielt die Darstellung dreier Städte fest, welche ein grobes Dreieck darstellten, gelten momentan als einigermaßen befriedete Zone. Es gibt nach wie vor kleinere Angriffe und im Zuge dieser Kampfhandlungen haben die Ordnungskräfte einige Stadtteile und Vorgebiete an kriminelle Subjekte und eingesickerte Feindeinheiten verloren. Es wäre nicht weiter schwierig diese Verluste zurückzuerobern, doch dazu müsste den überstrapazierten Kräften vor Ort eine Verschnaufpause vergönnt werden. Die Hauptstadt Luth kann momentan als am sichersten gelten, da sie am weitesten im Norden liegt. Die parallel zu einander gelegenen und etwa 200 Kilometer voneinander entfernten Großstädte Taggo und Huncal bekommen momentan den meisten Druck des Ansturms ab, halten sich aber.
Was mit den Siedlungen in der Peripherie geschehen ist, ist momentan unklar. Sie wurden entweder von den Stämmen der Wilden vernichtet oder ihre Bewohner leben unter Annektierung durch diese. Des Weiteren gibt es einige Bunker- oder Autark- Türme im Dschungel, die noch immer aushalten und auf Entsatz warten.
Nachdem die Kräfte aus Horning nun frei geworden sind, will sich das Oberkommando um diese lästige Angelegenheit kümmern. Dieses Mal will man es jedoch richtig machen. Der Feind ist sehr agil und versteht sich blendend darauf hart geführten Schlägen auszuweichen. Er nutzt seine hervorragende Kenntnis des Geländes, seine Beweglichkeit und die Option sich in Gebiete zurückfallen lassen zu können, von denen nicht einmal grobe Karten existieren. Einfach mit einer großen Anzahl von Soldaten loszustürmen hat daher wenig Aussicht auf Erfolg. Hinzu kommt die Vermutung, dass der Feind über eine Kommandostruktur funktioniert, die neueren Datums ist. Nach wie vor herrscht große Rivalität unter den einzelnen Stämmen und interne Kämpfe sind an der Tagesordnung. Dennoch findet eine Koordinierung von Aktionen statt, die noch vor wenigen Jahren absolut unüblich gewesen wäre. Es gilt also einen Feind zu fassen zu kriegen, der einem wie Wasser durch die Finger rinnen kann. Aus diesem Grund wird eine punktuelle Front eröffnet.
Jetzt zeigte die Leinwand eine taktische Karte, die fast ausschließlich aus Wald bestand, im Norden das Dreieck der großen Städte aufwies und ein paar weitere, größere Siedlungen zeigte. Die Hauptstoßrichtung wird von Norden nach Süden erfolgen. Pfeile wurden eingeblendet, welche sich über die Städte legten. Das Hauptziel ist es die Umklammerung aufzubrechen, die Städte zu befrieden und den nördlichen Teil des Landes so weit zur sicheren Zone zu machen, dass von hier aus ungefährdet koordinierte Schläge gegen den Süden erfolgen können. Mit diesem Vorgehen haben wir jedoch nur geringfügig etwas zu tun. Unsere Aufgabe wird es sein hier… mitten im grünen Nichts des Dschungels blinkte das taktische Zeichen der Zehnten auf, in Paarung mit einer anderen Zahl. eine Stellung zu errichten, die quasi als Operationsbasis im Feindesland gilt und verhindert, dass der Gegner im rückwärtigen Raum der nördlichen Front schalten und walten kann wie er will. Zu diesem Zweck wird die Zehnte und die 101. Pionierkompanie bei Position „Faust 1“ anlanden und ein befestigtes Lager, wie auch eine Landebahn anlegen.
Unser Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Schutz der Pioniere, doch wir werden sicher nicht darum herum kommen, selbst auch den einen oder anderen Baum zu fällen. Wie sie hier sehen,
Klein deutete auf das grüne Bild auf der Leinwand, sehen sie nichts. Ein Spähkommando hat die Gegend jedoch ausgekundschaftet und uns Informationen darüber geliefert, was sich unter dem Blätterdach befindet. Über das Bild legten sich einige schematische Zeichnungen.
Eine langgezogene Hügelkette und ein Fluss. Das taktische Zeichen der Einheit befand sich genau über einem der Hügel.
Der Ablauf wird wie folgt aussehen: Männer und Frauen kramten ihre Blöcke und Stifte heraus und schrieben eifrig mit. Die Zehnte und einige Zusatzkräfte, zu denen ich gleich noch näheres sagen werde, verlegen in 60 Stunden in die Stadt Huncal.
Dort eine Nacht Aufenthalt, Fassen von Material und Ausrüstung. Dann geht es nach Süden zur Position „Faust 1“. Sie werden die Ehre haben die ersten zu sein, die die schwer gepanzerten Luft/Raum- Landefähren vom Typ Bulle im direkten Feldeinsatz erleben dürfen. Sie werden im Dschungel abgesetzt. Die Landezone wird vorbereitet, dennoch werden sie kein schweres Gerät mitführen können. Wir wissen nicht, wie gut die Aufklärung des Feindes ist, doch da wir vom Schlimmsten ausgehen, werden sie mit einem Angriff rechnen.
Dieser wird mit der gebotenen Härte zurückgeschlagen und sie werden eine Zone von Bewuchs und Hindernissen befreien, groß genug, dass nachrückende Bullen dort landen können.
Diese werden die Pioniere, Baumaterial und schwere Waffen absetzen.
Dann beginnt der Bau der Stellung, des Rollfeldes, Unterstände, Laufwege, Erdbunker und so weiter.
Sie werden den Hügel Faust 1 in eine Festung verwandeln. Je nach Lage wird dann operativ gegen Feinde in der Umgebung vorgegangen. Zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Die Wirkungsfähigkeit des Gegners wird dadurch eingeschränkt und der nördliche Vorstoß unserer Kräfte unterstützt. Informationen über die Möglichkeiten, Stärken und Schwächen des Feindes sind dabei genauso wertvoll wie Tötungen. Wenn nicht gar wertvoller.
An anderen Stellen werden es uns andere Einheiten gleich tun, doch wir sind die Einheit, die am tiefsten drin steckt. Unsere Versorgung geschieht so lange ausschließlich aus der Luft, wie keine Landverbindung zum Norden besteht. Was eine ganze Weile sein wird.
Um es klar zu machen, Kammeraden.
Schaffen wir es nicht das Rollfeld zu bauen, sind wir am Arsch.
Schaffen wir es nicht das Rollfeld in standzuhalten, sind wir am Arsch. Verlieren wir das Rollfeld an den Feind… sie ahnen es… sind wir am Arsch. Es wird kein Wattepusten. Nicht für uns und noch weniger für die Wilden. Schließlich bekommen sie es mit der Zehnten zutun.
Eins noch. Ich sprach von Zusatzkräften. Neben den Pionieren wird sich uns ein Zug Horninger Heimatgardisten anschließen.
Gemurmel, einige wütende Ausrufe.
Im Hintergrund, nahe der Tür dröhnte es plötzlich. RUHE SOLDATEN! Die sich umdrehenden Köpfe erspähten Kommissar Altmann, der hoch aufragend, breitbeinig und mit verschränkten Armen vor der geschlossenen Saaltür stand. Die Stimmen im Raum verstummten. Wenn ich noch einen höre, der glaubt Befehle und Anordnungen individuell dokumentieren zu müssen, dann werde ich mich ganz individuell mit diesem jemand befassen. Niemand sagte mehr etwas.
Klein und der Kommissar tauschten einen langen Blick, dann fuhr der Major fort. Ich kann verstehen, dass einigen unbehaglich zumute ist, mit Kämpfern Seite an Seite zu stehen, die man ihnen noch vor wenigen Monaten als Feind präsentiert hat. Glauben sie mir, ich selbst war auch nicht eben davon begeistert. Aber diese Dreingabe erfolgt im Rahmen eines Programmes, welches ein Zeichen im Namen des Friedens und der Bündnistreue mit Horning setzen soll.
Wir werden das so hinnehmen, die Heimatgardisten nicht provozieren und uns nicht provozieren lassen. Ich bitte mir Professionalität aus, Kameraden. Ich gehe stark davon aus, dass der Kommandant der Horninger seinen Leuten eine ähnliche Ansprache hält.
Sie müssen diese Leute nicht lieben lernen, aber verlernen sie es sie zu hassen.
Darüber hinaus schließt sich uns eine Zivilistin an. Eine Kriegsberichterstatterin vom Gohmor Guardian. Ihr Name ist Simone Tober und sie wird die Operation mit uns zusammen bestreiten und darüber berichten. Also machen sie mir keine Schande.

Im Anschluss an diese Veranstaltung begeben sich die Soldaten zu ihren Teileinheitsführern, wo sie spezifische Instruktionen erhalten werden. Die Führungsoffiziere und Angehörigen des Stabes bleiben hier zur Nachbesprechung.
Kameraden, der Einsatz ist auf unbestimmte Zeit festgelegt, dauert aber mindestens vier Monate. Frühstens nach dieser Zeit wird man unsere Position vollständig durch eine andere Einheit entsetzen.
Dienstschluss ist heure regulär wie immer. Gehen sie und verabschieden sie sich von ihren Angehörigen oder machen sie die Nacht zum Tag. Das ist mir gleich, solange morgen bei Dienstbeginn wieder jeder auf der Matte steht.

Ich bitte mir aus, dass wir in diesem Dschungel dem gerecht werden, was wir im Schnee und Schlamm Hornings bereits geprägt haben. Enttäuschen sie mich nicht.

Das wäre alles, meine Damen und Herren!


Erneut erhoben sich die Soldaten und man ließ alle, bis auf die Angesprochen wegtreten.
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[Kein Betreff] - von - 05-02-2009, 11:03 PM
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[Kein Betreff] - von - 06-02-2017, 10:18 PM

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