02-14-2017, 12:02 AM
Der Leutnant hörte sich Arius Bericht mit zusammengekniffenen Augen an und kaute auf der Unterlippe. Es war schwer zu erkennen ob sie die Empfehlung des Gefreiten für voll nahm, oder ob der Standesdünkel sie dazu veranlassen würde den Rat eines einfachen Mannschaftssoldaten in den Wind zu schreiben. Nachdem Arius geendet hatte blickte sie sinnend einen Augenblick zwischen ihm und dem Turm hin und her. Sie verstaute die Zeugnisse des Geschehenen in ihrer Beintasche. Dann gebot sie mit einem kurzen Warten!, dass Bleiben der drei Soldaten. Sie erkletterte den Panzer, dabei sorgfältig darauf achtend, dass sie sich an dem kochend heißen Metall nicht verbrannte. Halb im Turm des Russ hockend ließ sie sich aus dem Inneren das Handsprechgerät des Funkt hinauf reichen.
Steinfaust an Zugriffgruppe!
Eine Antwort schnarrte in dem Gerät.
Der Einsatz ist unterbrochen. Kehren sie mit ihren Leuten zu den Panzern zurück.
Schweigen im Äther, dann eine knappe Antwort.
Kurz darauf verließen die Soldaten der 54. Chemiekampfkompanie den Posten durch das Tor wieder. Zwei PVSler zogen zwischen sich die Leiche eines Mannes mit. Auf den ersten Blick niemand von ihrem Team, sondern ein weiteres Mitglied der Besatzung, das dem Wahnsinn anheimgefallen war. Die Soldaten machten scheinbar sehr viel weniger Aufhebens um das Wohlergehen der Durchgedrehten als es der Späher der 10ten getan hatte. So verkündete der Feldwebel, der die Truppe anführte, auch nur lakonisch, dass der Mann sie angegriffen hätte und man gezwungen gewesen war ihn aus der Not heraus zu erschießen. Leutnant Hegens nahm das so hin und während sie die Chimären das Gebiet sichern ließ, befahl sie dem Rest der Soldaten anzutreten. Dann forderte sie Arius auf seinen Bericht für alle zu wiederholen.
Was die angetretenen Männer und Frauen von dem Gehörten hielten blieb ihm zum Großteil verborgen, denn ihn starrten überwiegend die ausdruckslosen Ungesichter der Masken an. Als der Gefreite mit seinem Bericht geendet hatte, stellte sich Leutnant Hegens neben ihn vor die Front.
Sie haben es gehört. Die Eindrücke des Gefreiten Kruger können durchaus subjektiv sein. Gut möglich, dass seine Wahrnehmung und seine Schlussfolgerungen falsch sind. Dennoch werde ich kein Risiko eingehen. Wir setzten die Operation mit voller Schutzausrüstung fort, werden darüber hinaus aber auch noch weitere Maßnahmen treffen. Hauptgefreiter Prüß! Ein Mann, der bei der Gruppe der Panzerbesatzungen angetreten war, straffte sich.
Hier Frau Leutnant.
Haben Sie ihr „Die siebenundsiebzig Wunder" mit? Prüß klopfte sich auf die Brusttasche.
Immer Frau Leutnant.
Dann sein sie doch so gut, treten vor die Front und erbauen unsere geistige Stabilität mit einem Sinngeschehniss.
Der Hauptgefreite tat wie ihm geheißen und während er mit seinen dicken Handschuhen umständlich aber sichtlich routiniert in dem zerlesenen, in grün gebundenen Büchlein blätterte, gesellten sich Arius und Leutnant Hegens zu den anderen Soldaten in die Reihe.
Endlich hatte Prüß eine Passage gefunden, die ihm passend schien und mit, durch seine Schutzmaske gedämpfter Stimmte hob er an.
Als sie nun aber fünf Tage und fünf Nächte durch die Wüste gewandert waren und allerlei Entbehrungen sie marterten, da hob unter den Gefährten des Heiligen ein Wehklagen und Zetern an. „Wir folgen dir in den Schlund jeder Unterwelt, erstürmen jede Feste mit dir. An diesem trostlosen Ort aber müssen wir verschmachten und all unsere Stärke und all unserer Waffen Schrecken ist nicht mehr von Nutzen als wie die Weidenruhten spielender Kinder. Herr, Herr errette uns, hier ist alle Kriegerkraft ohne Sinn!“
Der Herr Septinanus aber trat vor sie hin und schalt sie. „Oh ihr Armseeligen. In Kampf und Krieg folgt ihr mir und jeder will der Erste sein, wenn es gilt wider die Heiden und Barbaren. Laut und tapfer ist ein jeder von euch, steht es an sein Leben im mannhaften Streit zu lassen. Da euer Feind aber dergestalt ist, dass ihr ihn mit euren Klingen nicht schneiden, mit euren Lasern nicht niederstrecken könnt. Da werdet ihr zu den Kindern, mit deren Spielzeug ihr eure eigenen Gaben vergleicht. Im Feuer der Schlacht lebt das Vertrauen in euch, doch abseits des blutgeweichten Feldes, seid ihr nicht besser als die Götzendiener gegen die wir ziehen und die Kraft eurer Herzen verzagt“
Dieses Reden beschämte die Gefährten und sie senkten die Köpfe voll Demut. Septinanus sah es und Milde glättete seine Stirn. Denn einer jeder seiner Gefährten war ihm gleich einem Bruder und er konnte keinem von ihnen lang im Zorn entgegenstehen. Also lächelte er und sprach. „Verzagt nicht und seid fest in eurem Glauben. Unsere Sache ist Recht und wer das Rechte tut, dem steht der Allerhöchste bei.
Mit diesen Worten stieß er seinen lichten Speer in den Boden und wo die Waffe den Stein spaltete, da sprudelte frisches Wasser hervor und war ein Labsal für alle, auf das sie mit frischem Mut weiter zogen und das Werk des Gottkaisers taten.
Prüßner sah von dem Büchlein auf, sprach aber die letzten Worte im gleichen Tonfall.
Darum laßt uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem GoldenenThron der Gnade und der wahren Gewissheit ignoranter Richtigkeit, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Stärke finden zu der Zeit, wenn wir der Salbung und stützenden Hand bedürfen.
Der Hauptgefreite endete und verstaute seine Schrift wieder. Die Soldaten hatten die Köpfe gesenkt, denn egal wie hart zu sein sie auch vorgaben, die Frömmigkeit war ihnen seit jüngsten Kindertagen eingeimpft und niemand hätte sich abfällig oder herablassend über diesen improvisierten Feldgottesdienst geäußert.
Bewahren sie sich diese Worte und rufen sie sie sich ins Gedächtnis, wenn sie einen fremden Einfluss spüren, wie ihn der Gefreite beschrieben hat. Wir sind dieser bösartigen Macht nicht so lange ausgesetzt wie unsere unglücklichen Kameraden, wissen um die Gefahr und haben unsere Seelen gestählt. Dennoch werden wir keine Sekunde länger im Gefahrenbereich zubringen als irgend nötig. Und jetzt geben sie dem Gefreiten Kruger seine Waffe zurück und einen der Langzeitfilter. Wir gehen rein und sehen uns an, was der mutierte Abschaum in die Reihen unserer Kameraden getragen hat. Sie und sie der Leutnant deutete auf den Anführer der Zugriffgruppe und einen Unteroffizier, begleiten uns. Der Rest sichert bis in den Innenhof. Gefreiter wenn sie sich in der Lage dazu fühlen, dann zeigen sie uns den Weg zu dem toten Mutanten und seinen verfluchten Spielzeugen.
Steinfaust an Zugriffgruppe!
Eine Antwort schnarrte in dem Gerät.
Der Einsatz ist unterbrochen. Kehren sie mit ihren Leuten zu den Panzern zurück.
Schweigen im Äther, dann eine knappe Antwort.
Kurz darauf verließen die Soldaten der 54. Chemiekampfkompanie den Posten durch das Tor wieder. Zwei PVSler zogen zwischen sich die Leiche eines Mannes mit. Auf den ersten Blick niemand von ihrem Team, sondern ein weiteres Mitglied der Besatzung, das dem Wahnsinn anheimgefallen war. Die Soldaten machten scheinbar sehr viel weniger Aufhebens um das Wohlergehen der Durchgedrehten als es der Späher der 10ten getan hatte. So verkündete der Feldwebel, der die Truppe anführte, auch nur lakonisch, dass der Mann sie angegriffen hätte und man gezwungen gewesen war ihn aus der Not heraus zu erschießen. Leutnant Hegens nahm das so hin und während sie die Chimären das Gebiet sichern ließ, befahl sie dem Rest der Soldaten anzutreten. Dann forderte sie Arius auf seinen Bericht für alle zu wiederholen.
Was die angetretenen Männer und Frauen von dem Gehörten hielten blieb ihm zum Großteil verborgen, denn ihn starrten überwiegend die ausdruckslosen Ungesichter der Masken an. Als der Gefreite mit seinem Bericht geendet hatte, stellte sich Leutnant Hegens neben ihn vor die Front.
Sie haben es gehört. Die Eindrücke des Gefreiten Kruger können durchaus subjektiv sein. Gut möglich, dass seine Wahrnehmung und seine Schlussfolgerungen falsch sind. Dennoch werde ich kein Risiko eingehen. Wir setzten die Operation mit voller Schutzausrüstung fort, werden darüber hinaus aber auch noch weitere Maßnahmen treffen. Hauptgefreiter Prüß! Ein Mann, der bei der Gruppe der Panzerbesatzungen angetreten war, straffte sich.
Hier Frau Leutnant.
Haben Sie ihr „Die siebenundsiebzig Wunder" mit? Prüß klopfte sich auf die Brusttasche.
Immer Frau Leutnant.
Dann sein sie doch so gut, treten vor die Front und erbauen unsere geistige Stabilität mit einem Sinngeschehniss.
Der Hauptgefreite tat wie ihm geheißen und während er mit seinen dicken Handschuhen umständlich aber sichtlich routiniert in dem zerlesenen, in grün gebundenen Büchlein blätterte, gesellten sich Arius und Leutnant Hegens zu den anderen Soldaten in die Reihe.
Endlich hatte Prüß eine Passage gefunden, die ihm passend schien und mit, durch seine Schutzmaske gedämpfter Stimmte hob er an.
Als sie nun aber fünf Tage und fünf Nächte durch die Wüste gewandert waren und allerlei Entbehrungen sie marterten, da hob unter den Gefährten des Heiligen ein Wehklagen und Zetern an. „Wir folgen dir in den Schlund jeder Unterwelt, erstürmen jede Feste mit dir. An diesem trostlosen Ort aber müssen wir verschmachten und all unsere Stärke und all unserer Waffen Schrecken ist nicht mehr von Nutzen als wie die Weidenruhten spielender Kinder. Herr, Herr errette uns, hier ist alle Kriegerkraft ohne Sinn!“
Der Herr Septinanus aber trat vor sie hin und schalt sie. „Oh ihr Armseeligen. In Kampf und Krieg folgt ihr mir und jeder will der Erste sein, wenn es gilt wider die Heiden und Barbaren. Laut und tapfer ist ein jeder von euch, steht es an sein Leben im mannhaften Streit zu lassen. Da euer Feind aber dergestalt ist, dass ihr ihn mit euren Klingen nicht schneiden, mit euren Lasern nicht niederstrecken könnt. Da werdet ihr zu den Kindern, mit deren Spielzeug ihr eure eigenen Gaben vergleicht. Im Feuer der Schlacht lebt das Vertrauen in euch, doch abseits des blutgeweichten Feldes, seid ihr nicht besser als die Götzendiener gegen die wir ziehen und die Kraft eurer Herzen verzagt“
Dieses Reden beschämte die Gefährten und sie senkten die Köpfe voll Demut. Septinanus sah es und Milde glättete seine Stirn. Denn einer jeder seiner Gefährten war ihm gleich einem Bruder und er konnte keinem von ihnen lang im Zorn entgegenstehen. Also lächelte er und sprach. „Verzagt nicht und seid fest in eurem Glauben. Unsere Sache ist Recht und wer das Rechte tut, dem steht der Allerhöchste bei.
Mit diesen Worten stieß er seinen lichten Speer in den Boden und wo die Waffe den Stein spaltete, da sprudelte frisches Wasser hervor und war ein Labsal für alle, auf das sie mit frischem Mut weiter zogen und das Werk des Gottkaisers taten.
Prüßner sah von dem Büchlein auf, sprach aber die letzten Worte im gleichen Tonfall.
Darum laßt uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem GoldenenThron der Gnade und der wahren Gewissheit ignoranter Richtigkeit, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Stärke finden zu der Zeit, wenn wir der Salbung und stützenden Hand bedürfen.
Der Hauptgefreite endete und verstaute seine Schrift wieder. Die Soldaten hatten die Köpfe gesenkt, denn egal wie hart zu sein sie auch vorgaben, die Frömmigkeit war ihnen seit jüngsten Kindertagen eingeimpft und niemand hätte sich abfällig oder herablassend über diesen improvisierten Feldgottesdienst geäußert.
Bewahren sie sich diese Worte und rufen sie sie sich ins Gedächtnis, wenn sie einen fremden Einfluss spüren, wie ihn der Gefreite beschrieben hat. Wir sind dieser bösartigen Macht nicht so lange ausgesetzt wie unsere unglücklichen Kameraden, wissen um die Gefahr und haben unsere Seelen gestählt. Dennoch werden wir keine Sekunde länger im Gefahrenbereich zubringen als irgend nötig. Und jetzt geben sie dem Gefreiten Kruger seine Waffe zurück und einen der Langzeitfilter. Wir gehen rein und sehen uns an, was der mutierte Abschaum in die Reihen unserer Kameraden getragen hat. Sie und sie der Leutnant deutete auf den Anführer der Zugriffgruppe und einen Unteroffizier, begleiten uns. Der Rest sichert bis in den Innenhof. Gefreiter wenn sie sich in der Lage dazu fühlen, dann zeigen sie uns den Weg zu dem toten Mutanten und seinen verfluchten Spielzeugen.