01-25-2017, 11:33 PM
Kardinal Georg Prager sprach, seit seiner Ernennung als Nachfolger des unlängst verstorbenen Titus Gottfried Septin, zum ersten Mal zum Volk. Neben den Gebeten und Segenssprüchen, die er für und mit den Gläubigen in der Septinanus-Kathedrale sprach, verkündete er recht eindrücklich, in welche Richtung die koronische Kirche unter einem Kardinal Georg Prager steuert. Wir drucken die bewegenden Worte des kirchlichen Oberhaupte Georg Pragermirs an dieser Stelle unkommentiert ab, um die Wirkung nicht durch zusätzliches Deuten und Interpretieren zu verwässern.
"Brüder und Schwestern, Geliebte in Terra, Kinder des einen und wahren Gottkaisers, der da sitzt auf dem goldenen Thron.
Noch liegt die Trauer schwer auf meiner Seele und will mit das Herz zergehen, gedenke ich dem Verlust eines großen Mannes und leuchtenden Vorbildes, wie mir mein Vorgänger Kardinal Septin ein solches war. Wie das Feuer der hellste Kerze verzehrte er sich selbst, uns allen ein weit hin strahlendes Leuchten frommen Idol zu sein. Mein Gram über sein Dahinscheiden wird allein von dem Jubel der Gewissheit gemildert, dass er nun zur Rechten des Gottkaisers sitzt, denn er war ein Gerechter unter den Menschen.
Allein ich kann den Weg nicht weiter beschreiten, den er uns gedeutet. So seine Hand auch nie den Griff des Schwertes umfasste, denn friedlich war sein Wesen, so wies er die blanke Klinge doch den Seinen. Sie schickte er aus, das Übel der Ketzerei dort zu zerschmettern, wo er ihr hässliches Haupt sich erheben wähnte.
Das er sich nicht zu schade war, diesen schweren Gang mit den Berufenen zu gehen ist uns Fingerdeut auf die tief empfundene Verbundenheit, die dieser Kardinal mit den Gläubigen empfand.
Ich aber sage euch, erschlagt nicht länger den Bruder und die Schwester im Glauben. Mag ihr Heil auch von dem Pfad abweichen, denn uns die Mutter Kirche lehrt, so steht am Ende doch hüben wie drüben das Strafgericht des Allerhöchsten und die Herrlichkeit des Gottkaisers.
Wer dereinst vor seinen Richterstuhl tritt, den wird er nicht fragen: Warst du fest im Glauben an das Wort deinen Predigers? Oder liehest du dein Gehör den Reden des Zefarius?
Nein, meine Kinder. Er wird euch mit der Stimme des Strafenden fragen: Habt ihr ein Leben in meiner Gefälligkeit geführt?
Was werdet ihr antworten?
Werdet ihr ihm sagen: Ich erschlug den, der deinen Namen hoch hielt wie ich selbst es tat. Er war mit Feind, allein weil seine Kirche nicht vom selben Stein war wie die meine, sein Katechismus die Worte anders reihte.
Denn Ketzer sollst du nicht leben lassen! So sagt die Schrift. Jene aber sind Ketzer, die dem Götzen huldvoll sind und das Angesicht des Imperators schmähen.
Keine dieser Sünden lässt sich dem Zefarius vorwerfen. Nur dass er der heiligen Mutter Kirche zu Gohmor ihre Legitimität absprach, mag man ihm zu recht als Vergehen benennen. Doch ist das Grund die Hand zu erheben?
Ich sage nein.
Der Disput und das Konzil müssen das Schwert und der Bolter sein, die in diesem Kampf geführt werden. Die Rede muss fließen, nicht das Blut der Gläubigen. Ich rufe euch zu, lasst ab von eurem unseligen Tun und reicht dem Feind die Hand in der Eintracht jenes Glanzes, der vom goldenen Thron auf uns alle hernieder scheint.
Es mag gewogen und geurteilt werden, doch nicht dem Laien steht dieses Recht an, sondern nur den Männern der Kirche.
Die Gewalt gegen Euresgleichen war mit dem Mantel der Rechtschaffenheit gekleidet und mit dem Rüstzeug der einzigen Wahrheit gegürtet. Wer Mord rief, dem war der Schutz des verblichenen Septins gewiss. Doch nun sei Friede das Gebot der Stunde. Kehrt in eure Wohnstadt und an eure Arbeit zurück, legt die Waffen nieder, auf dass sie bei Zeiten gegen die wahren Feinde des Glaubens ergriffen werden mögen.
Der Ehrwürdige Gottfried Septin ist gegangen und mit ihm das Faustrecht des Kreuzzuges. Wer nun die Kirche als Begründung seines blutigen Handwerks benennt, den soll ihr Bann treffen. Niemanden sei Last auferlegt, der dem Banner Septins folgte, doch richtet nun den Blick nach Innen, Brüder und Schwestern. Leicht ist es jenem die Übel der Welt aufzubürden, die von Mutation entstellt sind oder die das Wort des Imperators anders sprechen als du selbst.
Schwer ist hingegen, die Abgründe im eigenen Tun zu finden. Sie zu benennen und mit dem selben Eifer auszumerzen, mit dem man das Schwert genommen hat. Blicke ich in die Gemeinden, ob in Gohmor oder an jedem anderen Ort Korons, so sehe ich leere Gebetsbänke. Ich sehe Menschen die taub sind für die Worte der Priester, die die Reliquien nicht ehren und das Opfer auf dem Altar ihres Gotteshauses nicht bringen. Hat der heilige Spetinanus dafür sein Leben hingegeben? Floss dafür sein Märtyrerblut, Brüder und Schwestern? Wir wollen den Glanz zurückholen auf diese Welt. Nicht die Feuer brennender Städte sollen leuchten, sondern der Glanz der Kathedralen möge das Strahlen unserer Heimat sein. Aus diesem Grunde, meine Brüder und Schwestern, erkläre ich nicht nur den blutigen Kreuzzug in Horning für beendet, sondern rufe auch ein Jubeljahr aus.
Wir wollen uns auf unser Seelenheil besinnen, Abbitte für unsere Sünden leisten und dem Gottkaiser ein gefälliges Werk tun. Die Häuser seiner Herrlichkeit sollen in Erhabenheit neu entstehen und den Menschen eine gute Heimstatt des Glaubens sein.
Wer aber in die Kirchen eilt und klingende Münze, selbstlos als Opfer bringt, dem sei alles Schändliche, was er bis zu jenem Tag getrieben, vor den Augen der Kirche verziehen. Selbiges gilt für die Verdammten, denen ein Anverwandter eine Messe lesen lässt. So ein Verstorbener vor dem Richterstuhl des Allerhöchsten, ob seiner Taten nicht auf Gnade hoffen kann, da mag ihm ein Nachkomme oder ein im Leben Zurückgebliebener eine Messe für jede Sündentat lesen lassen, welche die schweren Ketten des Frevels von ihm absprengen mögen. Dieses Jahr 213 nach dem großen Kriege, soll eingehen in die Geschichte, als jenes Jahr, in dem sich Koron auf seine Frömmigkeit zurück besann.
Mein Segen euch allen, Brüder und Schwestern.
Geht hin und sündigt nicht mehr."
"Brüder und Schwestern, Geliebte in Terra, Kinder des einen und wahren Gottkaisers, der da sitzt auf dem goldenen Thron.
Noch liegt die Trauer schwer auf meiner Seele und will mit das Herz zergehen, gedenke ich dem Verlust eines großen Mannes und leuchtenden Vorbildes, wie mir mein Vorgänger Kardinal Septin ein solches war. Wie das Feuer der hellste Kerze verzehrte er sich selbst, uns allen ein weit hin strahlendes Leuchten frommen Idol zu sein. Mein Gram über sein Dahinscheiden wird allein von dem Jubel der Gewissheit gemildert, dass er nun zur Rechten des Gottkaisers sitzt, denn er war ein Gerechter unter den Menschen.
Allein ich kann den Weg nicht weiter beschreiten, den er uns gedeutet. So seine Hand auch nie den Griff des Schwertes umfasste, denn friedlich war sein Wesen, so wies er die blanke Klinge doch den Seinen. Sie schickte er aus, das Übel der Ketzerei dort zu zerschmettern, wo er ihr hässliches Haupt sich erheben wähnte.
Das er sich nicht zu schade war, diesen schweren Gang mit den Berufenen zu gehen ist uns Fingerdeut auf die tief empfundene Verbundenheit, die dieser Kardinal mit den Gläubigen empfand.
Ich aber sage euch, erschlagt nicht länger den Bruder und die Schwester im Glauben. Mag ihr Heil auch von dem Pfad abweichen, denn uns die Mutter Kirche lehrt, so steht am Ende doch hüben wie drüben das Strafgericht des Allerhöchsten und die Herrlichkeit des Gottkaisers.
Wer dereinst vor seinen Richterstuhl tritt, den wird er nicht fragen: Warst du fest im Glauben an das Wort deinen Predigers? Oder liehest du dein Gehör den Reden des Zefarius?
Nein, meine Kinder. Er wird euch mit der Stimme des Strafenden fragen: Habt ihr ein Leben in meiner Gefälligkeit geführt?
Was werdet ihr antworten?
Werdet ihr ihm sagen: Ich erschlug den, der deinen Namen hoch hielt wie ich selbst es tat. Er war mit Feind, allein weil seine Kirche nicht vom selben Stein war wie die meine, sein Katechismus die Worte anders reihte.
Denn Ketzer sollst du nicht leben lassen! So sagt die Schrift. Jene aber sind Ketzer, die dem Götzen huldvoll sind und das Angesicht des Imperators schmähen.
Keine dieser Sünden lässt sich dem Zefarius vorwerfen. Nur dass er der heiligen Mutter Kirche zu Gohmor ihre Legitimität absprach, mag man ihm zu recht als Vergehen benennen. Doch ist das Grund die Hand zu erheben?
Ich sage nein.
Der Disput und das Konzil müssen das Schwert und der Bolter sein, die in diesem Kampf geführt werden. Die Rede muss fließen, nicht das Blut der Gläubigen. Ich rufe euch zu, lasst ab von eurem unseligen Tun und reicht dem Feind die Hand in der Eintracht jenes Glanzes, der vom goldenen Thron auf uns alle hernieder scheint.
Es mag gewogen und geurteilt werden, doch nicht dem Laien steht dieses Recht an, sondern nur den Männern der Kirche.
Die Gewalt gegen Euresgleichen war mit dem Mantel der Rechtschaffenheit gekleidet und mit dem Rüstzeug der einzigen Wahrheit gegürtet. Wer Mord rief, dem war der Schutz des verblichenen Septins gewiss. Doch nun sei Friede das Gebot der Stunde. Kehrt in eure Wohnstadt und an eure Arbeit zurück, legt die Waffen nieder, auf dass sie bei Zeiten gegen die wahren Feinde des Glaubens ergriffen werden mögen.
Der Ehrwürdige Gottfried Septin ist gegangen und mit ihm das Faustrecht des Kreuzzuges. Wer nun die Kirche als Begründung seines blutigen Handwerks benennt, den soll ihr Bann treffen. Niemanden sei Last auferlegt, der dem Banner Septins folgte, doch richtet nun den Blick nach Innen, Brüder und Schwestern. Leicht ist es jenem die Übel der Welt aufzubürden, die von Mutation entstellt sind oder die das Wort des Imperators anders sprechen als du selbst.
Schwer ist hingegen, die Abgründe im eigenen Tun zu finden. Sie zu benennen und mit dem selben Eifer auszumerzen, mit dem man das Schwert genommen hat. Blicke ich in die Gemeinden, ob in Gohmor oder an jedem anderen Ort Korons, so sehe ich leere Gebetsbänke. Ich sehe Menschen die taub sind für die Worte der Priester, die die Reliquien nicht ehren und das Opfer auf dem Altar ihres Gotteshauses nicht bringen. Hat der heilige Spetinanus dafür sein Leben hingegeben? Floss dafür sein Märtyrerblut, Brüder und Schwestern? Wir wollen den Glanz zurückholen auf diese Welt. Nicht die Feuer brennender Städte sollen leuchten, sondern der Glanz der Kathedralen möge das Strahlen unserer Heimat sein. Aus diesem Grunde, meine Brüder und Schwestern, erkläre ich nicht nur den blutigen Kreuzzug in Horning für beendet, sondern rufe auch ein Jubeljahr aus.
Wir wollen uns auf unser Seelenheil besinnen, Abbitte für unsere Sünden leisten und dem Gottkaiser ein gefälliges Werk tun. Die Häuser seiner Herrlichkeit sollen in Erhabenheit neu entstehen und den Menschen eine gute Heimstatt des Glaubens sein.
Wer aber in die Kirchen eilt und klingende Münze, selbstlos als Opfer bringt, dem sei alles Schändliche, was er bis zu jenem Tag getrieben, vor den Augen der Kirche verziehen. Selbiges gilt für die Verdammten, denen ein Anverwandter eine Messe lesen lässt. So ein Verstorbener vor dem Richterstuhl des Allerhöchsten, ob seiner Taten nicht auf Gnade hoffen kann, da mag ihm ein Nachkomme oder ein im Leben Zurückgebliebener eine Messe für jede Sündentat lesen lassen, welche die schweren Ketten des Frevels von ihm absprengen mögen. Dieses Jahr 213 nach dem großen Kriege, soll eingehen in die Geschichte, als jenes Jahr, in dem sich Koron auf seine Frömmigkeit zurück besann.
Mein Segen euch allen, Brüder und Schwestern.
Geht hin und sündigt nicht mehr."