11-01-2016, 11:53 PM
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Die Kaserne wirkte regelrecht ausgestorben, seit ein Großteil der Zehnten in Horning im Einsatz war. Natürlich gab es die Grundbesatzung und auch genügend Zehner, die im Kampf verletzt wurden waren und sich inzwischen soweit auf dem Wege der Besserung befanden, dass sie wieder Tagesdienst tun konnten.
Nichtsdestoweniger schien alles etwas gemächlicher vonstatten zu gehen als gewöhnlich. Die Ausbildung von neuen Rekruten war fast zum erliegen gekommen, was jedoch weniger mit dem Krieg in Horning zutun hatte, als vielmehr damit, dass seit einiger Zeit weniger Fremdweltler nach Koron gekommen waren. Diese stellten den Löwenanteil des Nachwuchses dar und da sie momentan aus blieben, war das Ausbildungskontingent nicht einmal zwei Züge groß. Dev und Harkon hatte zu denen gehört, die die Kompanie in der Heimat vertreten mussten.
Die Gründe dafür lagen irgendwo im tieferen Sinn der Verwaltung begraben, wenn man denn an einen solchen glauben mochte. Die letzten anderthalb Jahre waren daher wenig spektakulär verstrichen und hatten für Dev tatsächlich dem Klischee der PVS entsprochen, welches auf Koron eigentlich nicht zutreffend war.
Er hatte Material gezählt und gewartet, Berichte geschrieben und Übungen auf dem Trainingsgelände der Kaserne genauso absolviert, wie ab und an in der raueren Umgebung um die Makropole herum. Einen wirklichen Feind hatte es in dieser Zeit nicht zu bekämpfen gegeben. Doch das mochte sich ändern, denn er und Harcon waren zum stellvertretenden Kompaniechef Leutnant Blanke bestellt wurden.
Als sie nun hereingerufen wurden nahm der Leutnant ihren Gruß ab und ließ sie gegenüber seines Schreibtisches Platz nehmen. Blanke war eigentlich ein wortkarger Typ und als der hochgewachsene Mann nun einige Höflichkeitsfloskeln hören ließ, nach der Gesundheit und dem Erfolg der letzten Übung fragte, war klar, dass dies nur geschah weil er wohl glaubte, dass man ein Gespräch auf diese Weise zu eröffnen hatte. Nachdem gesagt wurden war, was man zu sagen hatte, kam er zur Sache.
Kameraden, sie werden nach unserem Gespräch zum Zeugwart gehen und Ausrüstung, wie auch Waffen und Munition empfangen, welche für einen mehrtägigen Einsatz im Wüstenvorland bestimmt sind. Ich entsende sie beide als Aufklärungsteam zum Außenposten 1/17.
Er klappte die Pappkladde auf, die vor ihm lag und reichte ein paar grobkörnige Fotographien an die Soldaten weiter. Nur der Ordnung halber. Ich bin sicher sie kennen diese Art von Posten. Die Bilder und ein Grundriss illustrierten Blankes Ausführungen. Ein zentraler Bunkerturm in der Mitte, im oberen Bereich eine Laserkanone, welche befähigt ist nach allen Seiten zu feuern. Im Inneren des Betonwalls die Unterkunftshütten, Messehalle und so weiter. Zu jeder Seite sind die Mauern mit zwei Feldgeschützen bestückt, in Richtung Wüste sind es vier. Diese Einrichtungen haben fünfzig Mann Besatzung, die ein Jahr dort stationiert sind und alle drei Monate von einem gepanzerten Versorgungskonvoi beliefert werden.
Die Ursprünge liegen im großen Krieg, als aus der Wüste noch gefährlichere Dinge kamen als Nomaden und Motorbarbaren. Aber Geschichtsstunden sind für sie irrelevant und ich will sie nicht damit langweilen.
Fakt ist das wir mit 1/17 seit drei Tagen keinen Funkkontakt haben. Das ist an sich nicht so ungewöhnlich, da die Wetterbedingungen die Verbindungen regelmäßig stören. Gestern gab es jedoch einen Überflug, durch die Luftraumüberwachung Gohmors.
Es ließ sich keine Aktivität im Lager feststellen, wie auch keine Anzeichen für irgendeinen externen Angriff auszumachen waren. Die Funkantenne schien unbeschädigt, soweit dies durch den Flieger eruiert werden konnte.
Alle paar Jahre versucht irgendein Banditenanführer der Motorbarbaren sich einen Namen zu machen und greift einen Außenposten an. Für gewöhnlich werden diese Burschen dann zusammengeschossen oder im schlimmsten Fall fordert der Posten Luftunterstützung an. Aber wie gesagt, keine sichtbaren Anzeichen eines großen Angriffes. Ihre Aufgabe wird es also sein herauszufinden was dort los ist. Der Posten liegt knapp 100 Kilometer hinter der Bresche. Sie erhalten ein Krad mit Beiwagen und verlegen noch heute Nacht dort hin. Sie spähen das Gebiet aus und sollten sie Anzeichen für eine akute Bedrohung erkennen, dann machen sie entsprechende Meldung. Finden sie heraus, dass die Kameraden dort einfach nur auf ihren Ohren sitzen, dann geben sie sich zu erkennen und sagen den Herrschaften, dass man sich in der Hauptstadt Gedanken um ihr penetrantes Schweigen macht. Ob sie einen etwaigen Feind angreifen obliegt ihrem eigenen Ermessen, aber lassen sie sich nicht zu Heldentaten hinreißen, wenn sie nicht im optimalen Rahmen wirken können.
Kurz und bündig: Ausrüstung und Fahrzeug empfangen. Ins Zielgebiet verlegen und Situation aufklären. Danach Meldung machen und dann Warten auf Weiteres.
Bis hier her Fragen, Kameraden?[/B]
Die Kaserne wirkte regelrecht ausgestorben, seit ein Großteil der Zehnten in Horning im Einsatz war. Natürlich gab es die Grundbesatzung und auch genügend Zehner, die im Kampf verletzt wurden waren und sich inzwischen soweit auf dem Wege der Besserung befanden, dass sie wieder Tagesdienst tun konnten.
Nichtsdestoweniger schien alles etwas gemächlicher vonstatten zu gehen als gewöhnlich. Die Ausbildung von neuen Rekruten war fast zum erliegen gekommen, was jedoch weniger mit dem Krieg in Horning zutun hatte, als vielmehr damit, dass seit einiger Zeit weniger Fremdweltler nach Koron gekommen waren. Diese stellten den Löwenanteil des Nachwuchses dar und da sie momentan aus blieben, war das Ausbildungskontingent nicht einmal zwei Züge groß. Dev und Harkon hatte zu denen gehört, die die Kompanie in der Heimat vertreten mussten.
Die Gründe dafür lagen irgendwo im tieferen Sinn der Verwaltung begraben, wenn man denn an einen solchen glauben mochte. Die letzten anderthalb Jahre waren daher wenig spektakulär verstrichen und hatten für Dev tatsächlich dem Klischee der PVS entsprochen, welches auf Koron eigentlich nicht zutreffend war.
Er hatte Material gezählt und gewartet, Berichte geschrieben und Übungen auf dem Trainingsgelände der Kaserne genauso absolviert, wie ab und an in der raueren Umgebung um die Makropole herum. Einen wirklichen Feind hatte es in dieser Zeit nicht zu bekämpfen gegeben. Doch das mochte sich ändern, denn er und Harcon waren zum stellvertretenden Kompaniechef Leutnant Blanke bestellt wurden.
Als sie nun hereingerufen wurden nahm der Leutnant ihren Gruß ab und ließ sie gegenüber seines Schreibtisches Platz nehmen. Blanke war eigentlich ein wortkarger Typ und als der hochgewachsene Mann nun einige Höflichkeitsfloskeln hören ließ, nach der Gesundheit und dem Erfolg der letzten Übung fragte, war klar, dass dies nur geschah weil er wohl glaubte, dass man ein Gespräch auf diese Weise zu eröffnen hatte. Nachdem gesagt wurden war, was man zu sagen hatte, kam er zur Sache.
Kameraden, sie werden nach unserem Gespräch zum Zeugwart gehen und Ausrüstung, wie auch Waffen und Munition empfangen, welche für einen mehrtägigen Einsatz im Wüstenvorland bestimmt sind. Ich entsende sie beide als Aufklärungsteam zum Außenposten 1/17.
Er klappte die Pappkladde auf, die vor ihm lag und reichte ein paar grobkörnige Fotographien an die Soldaten weiter. Nur der Ordnung halber. Ich bin sicher sie kennen diese Art von Posten. Die Bilder und ein Grundriss illustrierten Blankes Ausführungen. Ein zentraler Bunkerturm in der Mitte, im oberen Bereich eine Laserkanone, welche befähigt ist nach allen Seiten zu feuern. Im Inneren des Betonwalls die Unterkunftshütten, Messehalle und so weiter. Zu jeder Seite sind die Mauern mit zwei Feldgeschützen bestückt, in Richtung Wüste sind es vier. Diese Einrichtungen haben fünfzig Mann Besatzung, die ein Jahr dort stationiert sind und alle drei Monate von einem gepanzerten Versorgungskonvoi beliefert werden.
Die Ursprünge liegen im großen Krieg, als aus der Wüste noch gefährlichere Dinge kamen als Nomaden und Motorbarbaren. Aber Geschichtsstunden sind für sie irrelevant und ich will sie nicht damit langweilen.
Fakt ist das wir mit 1/17 seit drei Tagen keinen Funkkontakt haben. Das ist an sich nicht so ungewöhnlich, da die Wetterbedingungen die Verbindungen regelmäßig stören. Gestern gab es jedoch einen Überflug, durch die Luftraumüberwachung Gohmors.
Es ließ sich keine Aktivität im Lager feststellen, wie auch keine Anzeichen für irgendeinen externen Angriff auszumachen waren. Die Funkantenne schien unbeschädigt, soweit dies durch den Flieger eruiert werden konnte.
Alle paar Jahre versucht irgendein Banditenanführer der Motorbarbaren sich einen Namen zu machen und greift einen Außenposten an. Für gewöhnlich werden diese Burschen dann zusammengeschossen oder im schlimmsten Fall fordert der Posten Luftunterstützung an. Aber wie gesagt, keine sichtbaren Anzeichen eines großen Angriffes. Ihre Aufgabe wird es also sein herauszufinden was dort los ist. Der Posten liegt knapp 100 Kilometer hinter der Bresche. Sie erhalten ein Krad mit Beiwagen und verlegen noch heute Nacht dort hin. Sie spähen das Gebiet aus und sollten sie Anzeichen für eine akute Bedrohung erkennen, dann machen sie entsprechende Meldung. Finden sie heraus, dass die Kameraden dort einfach nur auf ihren Ohren sitzen, dann geben sie sich zu erkennen und sagen den Herrschaften, dass man sich in der Hauptstadt Gedanken um ihr penetrantes Schweigen macht. Ob sie einen etwaigen Feind angreifen obliegt ihrem eigenen Ermessen, aber lassen sie sich nicht zu Heldentaten hinreißen, wenn sie nicht im optimalen Rahmen wirken können.
Kurz und bündig: Ausrüstung und Fahrzeug empfangen. Ins Zielgebiet verlegen und Situation aufklären. Danach Meldung machen und dann Warten auf Weiteres.
Bis hier her Fragen, Kameraden?[/B]