06-24-2016, 11:26 AM
Kommentar
In Horning wird noch gekämpft, wird noch gestorben. Sicher, die Tage der ruhmreichen Schlachten scheinen vorbei. Keine Heldentaten mehr, wie die Seeschalcht am "Schwarzen Band" oder die Panzerkämpfe um den "Hohen Weg". Keine Belagerungen von widerspenstigen Dammstädten mehr, die Stoff für Geschichten liefern.
Ein Großteil der Pilger sind derweil zurückgekehrt und suchen ihr Abenteuer in der Fremde zu vergessen oder auszuschlachten.
Selten zuvor gab es soviel Sachbücher, welche von den Erfahrungen als Pilger berichten. Unter diesen Werken gibt es einiges Authentisches, Aufwühlendes und viel aufgebauschten Unsinn, mit Pseudo- Erlebnissen und Pseudo- Weisheit aufgebläht.
Die Berichte aus dem Kriegsgebiet werden weniger, man hat das Interesse verloren und wendet den Blick gelangweilt ab. Es scheint fasst, als sei der Frieden schon errungen, um dessen Bedingungen Diplomaten und Schlichter nach wie vor streiten und feilschen. Wen interessiert die Souveränität der Dammstädte, wen Gefangenenaustausche und Reparationszahlungen, wenn zugleich die Gravball- Meisterschaft ihren Anfang genommen hat, wir einen neuen Kardinal feiern und uns an den Skandalen der Prominenz berauschen?
Das nach wie vor um das verwüstete Edos gekämpft wird und sich die Reste des Pilgerheeres ihren ganz eigenen Krieg mit den rekrutierten Mutanten Hornings liefern, wen lockt das noch hinter dem Ofen vor?
Auch stellt keiner mehr die Frage nach dem Grund des Konflikts.
Der Zefarius- Kult greift kaum noch selbst in die Kämpfe ein, ist deswegen aber nicht im Mindesten geschwächt, geschweige denn verschwunden. Wie kommt es also, dass das Strohfeuer der Begeisterung so schnell herunter brannte?
Der Autor sieht eine Ursache darin im großen Krieg der Häuser. Zweihundert Jahre ist diese weltweite Schlachten nun her und heute scheint es ferner denn je zu sein. Man darf dabei jedoch nicht vergessen, welche Narben die Bevölkerung unseres Planeten davongetragen hat. Nur wenige, die über lebensverlängerne Maßnahmen im Bereich exorbitanter Preisklassen verfügen, erinnern sich an den Krieg als Erlebtes. Nichtsdestotrotz hat das kollektive Gedächtnis Korons dieses Weltentrauma nicht vergessen. Man ist Stolz auf die PVS als Armee. Aber als eine Paradenarmee und eine Schutzmacht, nicht auf eine Streitkraft, die auf anderen Kontinenten gegen Abtrünnige der eigenen Gattung im Schlamm verblutet.
Religösen Eifer zu entfachen, so gerechtfertigt er auch sein mag, ist ein Leichtes und bewegt ohne Mühen begeisterte Massen. Doch schnell wurden unterbewusste Erinnerungen geweckt, als der erbitterte Widerstand Hornings die ersten Opfer forderte.
Zwei gehörnte Squam- Squams haben hier ihre Häupter zusammenkrachen lassen, namentlich Truzt und die Zentralregierung in Gohmor. Den jeweils anderen wolle man dabei nicht vernichten, nicht einmal soweit schaden, dass seine Wirtschaftlichkeit ernsthafte Einbrüche erleidet. Eine schlichte Machtdemonstration, bei der Horning das Pech hatte, zwischen den aufeinander treffenden Riesen zu stehen.
Nach über einem Jahr Krieg und etwa 15.000 Toten ist nichts gewonnen. Edos, die zweit größte Stadt des Landes, liegt in Trümmern, Horning ist in das Kernland und die Liga freier Dammstädte gespalten. Der Zefarius- Kult erfreut sich einer Bedeutung, die er ohne Krieg gewiss nicht erlangt hätte. Für die Bürger Gohmors ist der Krieg mit der dem verschwinden des medialen Interesses zu etwas Unbeachtetem geworden, zu etwas Hässlichem, worüber man mitleidig den Kopf schüttelt, wenn der Sohn oder die Tochter des Nachbarn in einer Fronteinheit dient.
Noch sollten wir jedoch daran denken, dass jeden Tag Bomben in Horning fallen und Menschen ihr Leben lassen. Noch sollten wir die Hände zum Gebet falten und den Gottkaiser um Frieden bitten.
Günther Alco
In Horning wird noch gekämpft, wird noch gestorben. Sicher, die Tage der ruhmreichen Schlachten scheinen vorbei. Keine Heldentaten mehr, wie die Seeschalcht am "Schwarzen Band" oder die Panzerkämpfe um den "Hohen Weg". Keine Belagerungen von widerspenstigen Dammstädten mehr, die Stoff für Geschichten liefern.
Ein Großteil der Pilger sind derweil zurückgekehrt und suchen ihr Abenteuer in der Fremde zu vergessen oder auszuschlachten.
Selten zuvor gab es soviel Sachbücher, welche von den Erfahrungen als Pilger berichten. Unter diesen Werken gibt es einiges Authentisches, Aufwühlendes und viel aufgebauschten Unsinn, mit Pseudo- Erlebnissen und Pseudo- Weisheit aufgebläht.
Die Berichte aus dem Kriegsgebiet werden weniger, man hat das Interesse verloren und wendet den Blick gelangweilt ab. Es scheint fasst, als sei der Frieden schon errungen, um dessen Bedingungen Diplomaten und Schlichter nach wie vor streiten und feilschen. Wen interessiert die Souveränität der Dammstädte, wen Gefangenenaustausche und Reparationszahlungen, wenn zugleich die Gravball- Meisterschaft ihren Anfang genommen hat, wir einen neuen Kardinal feiern und uns an den Skandalen der Prominenz berauschen?
Das nach wie vor um das verwüstete Edos gekämpft wird und sich die Reste des Pilgerheeres ihren ganz eigenen Krieg mit den rekrutierten Mutanten Hornings liefern, wen lockt das noch hinter dem Ofen vor?
Auch stellt keiner mehr die Frage nach dem Grund des Konflikts.
Der Zefarius- Kult greift kaum noch selbst in die Kämpfe ein, ist deswegen aber nicht im Mindesten geschwächt, geschweige denn verschwunden. Wie kommt es also, dass das Strohfeuer der Begeisterung so schnell herunter brannte?
Der Autor sieht eine Ursache darin im großen Krieg der Häuser. Zweihundert Jahre ist diese weltweite Schlachten nun her und heute scheint es ferner denn je zu sein. Man darf dabei jedoch nicht vergessen, welche Narben die Bevölkerung unseres Planeten davongetragen hat. Nur wenige, die über lebensverlängerne Maßnahmen im Bereich exorbitanter Preisklassen verfügen, erinnern sich an den Krieg als Erlebtes. Nichtsdestotrotz hat das kollektive Gedächtnis Korons dieses Weltentrauma nicht vergessen. Man ist Stolz auf die PVS als Armee. Aber als eine Paradenarmee und eine Schutzmacht, nicht auf eine Streitkraft, die auf anderen Kontinenten gegen Abtrünnige der eigenen Gattung im Schlamm verblutet.
Religösen Eifer zu entfachen, so gerechtfertigt er auch sein mag, ist ein Leichtes und bewegt ohne Mühen begeisterte Massen. Doch schnell wurden unterbewusste Erinnerungen geweckt, als der erbitterte Widerstand Hornings die ersten Opfer forderte.
Zwei gehörnte Squam- Squams haben hier ihre Häupter zusammenkrachen lassen, namentlich Truzt und die Zentralregierung in Gohmor. Den jeweils anderen wolle man dabei nicht vernichten, nicht einmal soweit schaden, dass seine Wirtschaftlichkeit ernsthafte Einbrüche erleidet. Eine schlichte Machtdemonstration, bei der Horning das Pech hatte, zwischen den aufeinander treffenden Riesen zu stehen.
Nach über einem Jahr Krieg und etwa 15.000 Toten ist nichts gewonnen. Edos, die zweit größte Stadt des Landes, liegt in Trümmern, Horning ist in das Kernland und die Liga freier Dammstädte gespalten. Der Zefarius- Kult erfreut sich einer Bedeutung, die er ohne Krieg gewiss nicht erlangt hätte. Für die Bürger Gohmors ist der Krieg mit der dem verschwinden des medialen Interesses zu etwas Unbeachtetem geworden, zu etwas Hässlichem, worüber man mitleidig den Kopf schüttelt, wenn der Sohn oder die Tochter des Nachbarn in einer Fronteinheit dient.
Noch sollten wir jedoch daran denken, dass jeden Tag Bomben in Horning fallen und Menschen ihr Leben lassen. Noch sollten wir die Hände zum Gebet falten und den Gottkaiser um Frieden bitten.
Günther Alco