05-19-2016, 05:26 PM
Lex war gerade dabei die Vorzüge des Barmanns zu genießen und sich deshalb sich erneut auf den bisherigen Verlauf des Tages einen doppelten der Hausmarke zu gönnen. Danach machte er sich daran, die Checkliste unter dem Tresenrest zu studieren, die Eddy dort stets für ihn in solchen Situationen hinterlegt hatte.
Auf Grund jüngster Ereignisse jedoch ging es der Liste kaum besser als dem Tresen selbst, der zur Zeit von viel Tape, ein paar Nägeln, provisorisch angeklebten Holzbruchstücken und wohl einer vorübergehenden Blindheit der Schwerkraft zusammengehalten wurde.
Der Knilch, der dieses Durcheinander verursacht hatte, lag friedlich schlummernd mit dem Kopf auf dem Tisch, an dem er beschlossen hatte, auf ihn zu warten. Anscheinend war die Hausmarke dann doch ein klein wenig zu heftig für das Jungchen, und in dieser Ebene hieß dieser Zustand "Gratisbuffet". Jeder konnte sich bedienen, denn wer hier die Augen für länger als 2 Sekunden schloss, lief in Gefahr in der 3. selbst seine Augenlider gestohlen zu bekommen...
Lexandro beschloss deshalb erst einmal die Ruhige Zeit damit zu nutzen, den Tresen zu reparieren, wobei er den Mangel an Material mit Improvisationstalent, viel Geschick und noch mehr Mangel an ästhetischem Empfinden zu seiner eigenen vollsten Zufriedenheit vollständig kompensierte.
Die Ruhe hielt jedoch nicht lange an.
Als bald darauf die Tür erneut aufschwang, schenkte Lex dieser die nötige Nichtbeachtung, wie es sich für einen ordentlichen Barkeeper traditionell gehörte.
Als es jedoch ungewöhnlich ruhig wurde, entschloss er sich doch sich nach der Ursache umzudrehen.
Es gehört zum dominanten Überlebensgen hier unten dazu, schnell Stimmungen und Situationen zu erfassen. Dominant war dieses Gen schon allein deshalb, da alle ohne dieses oft hier als rote Masse irgendwo im Dreck der Gosse verendeten...
Ruhige Gäste in einer gut gefüllten Kneipe zu der Stunde und dem durchschnittlichen Pegel verheißt stets Unheil, ähnlich dem verstummen der Vögel im Wald* oder dem kurzen Augenblick zwischen den Worten: "Bürger, bleiben sie Sitzen und kooperieren Sie, dies ist eine Durchsuchung" und "Was starren Sie alle so?**"
Als Lex den Riesen im Türrahmen erblickte, traute er seinen Augen kaum. Leicht angesäuselt blickte er auf die verstaubte Flasche in der Hand, die er zuvor aus der Hintersten Ecke des Schrankes "geborgen" hatte und dann zu seinem halb vollen Glas mit der leicht grauen Flüssigkeit darin, die er eben aus jener Flasche befreit hatte. Er beschloss beides erst einmal wegzustellen...
Ich suche einen Heiler! In der Deponie heißt, hier gibt es einen Wunderdoktor! Wo?
Lex hatte sich die Stimme dieses zweibeinigen Panoptikums irgendwie anders vorgestellt, irgendwie motorenhafterMotorenhafter oder zumindest Tierhaft-röhrendes eben. Das war so irgendwie enttäuschend.
Während Lex über den Klang der Stimme nachdachte, und der Kreatur beim umschauen zuschaute, formte sich in seinem Kleinhirn eine Leise Stimme die aber rapide an Kraft gewann:
Da steht ein Mutant in der Bar, der eine Kreissäge als Arm hat, die sich wohl ohne Probleme durch den gesamten Laden hier fräsen könnte, während er mit der anderen Pranke einen Drink nimmt. Und das Ding dort wird langsam ungeduldig. UND ES SUCHT DICH. Und hey, Werbeflyer waren doch keine Geldverschwendung!
Schlagartig war der aufkommende wohlig.warme Dunst in seinem Kopf wie weggeblasen. Einem Instinkt folgend rief er den Riesen an die Bar. Als dieser noch etwas Ratlos vor dem Kunstwerk des Tresens stand, lehnte Lex sich freundlich aber betont unauffällig auf das Konstrukt.
Hier unten gibt's keine Wunder, erst recht keine Wunderheiler. Da haben ein paar über uns ein Patent drauf, und die Wachen über ihr Geschäftsmodell. Aber hier in der Straße gibt's eine kleine Klinik. Soll ganz gut sein hab ich gehört. Sollen sogar schon welche wieder raus gekommen sein!
Aus seiner Position hatte Lex direkt eine offene, eiternde Wunde im Sichtfeld. Normalerweise wusste er, dass er sich davor hätte eigentlich ekeln sollen, jedoch musste er gerade gegen den Drang ankämpfen, die Wunde zu berühren und näher zu untersuchen.
An seinem Unterarm begann ein kreisrunder Flecken Haut zu trocknen und sich zu verfärben.
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* Laut "Tier- und Pflanzenwelt des Trojan Subsektors, Band IV, Seite 492 Waren Vögel bei der Besiedelung der Tau eine der dominantesten Lebensformen in den Urwäldern Koron X. Durch die Spärlichen Sonnenstrahlen unter den dichten Baumkronen entwickelten sie sich zu perfekten Lauerfägern in der Dämmerung.
Meist halten sich die Männlichen Tiere auf den niedrigeren Astlagen auf, um ahnungslose Beutetiere am Boden durch gezielte Sprünge auf den Kopf zu erlegen. Dabei nutzten sie ihren massiven Körperbau und ihr Gewicht von fast 150 Kilo. Ihre Hauptbeute bestand vorwiegend aus den Koroopas, eine mittlerweile fast ausgestorbene Art der Landbewohnenden Panzeramphibien.
Als die Tau mit der Besiedelung begannen, wurden große Vogelpopulationen gezielt ausgerottet, da die frisch gesäuberten Fahrzeuge und Drohnen die Vögel zu stören. Irritierende Aufzeichnungen der imperialen Aufklärungen drohten noch nicht vollständig ins Höhere wohl eingeschworene Erdkastenmitglieder damit, die Fahrzeugwartung ganz einzustellen, sollte noch ein einziges mal die Lackschichten der Patroullien durch den säurehaltigen Kot ruiniert werden...
Neueste Forschungsberichte von Xenoszoologen berichten von Beobachtungen, dass nun die neue primäre dominante Lebensform nun als Hauptnahrungsquelle dient.
Gerüchten zu Folge, whaben einige Wissenschaftler beobachtet wie nun ihrerseits Orcs geschmack an der Vogeljagd entwickelt haben. Berichte die wiederum davon berichten wie Orcs auf Äste klettern um sich dann auf Ahnungslose Vögel oder Artgenossen fallen lassen, können getrost ignoriert werden, und werden nur aus Archivarischen Gesichtspunkten überhaupt noch aufbewahrt. Die betreffenden Wissenschaftler wurden auf Grund Trunkenheit während des Dienstes zur rechenschaft gezogen.
** Lex hat die Geschichte schon 100 mal von Eddy die Geschichte des Steuereintreibers in seiner Kneipe gehört, meist mit einigen kleinen Abweichungen. Doch sie endete stehts damit, wie man in der Nacht 2 Arbites, 1 Beamter mit 1 Unterhose, 3 Socken und unzählähligen Blauen Flecken und weit weniger Zähnen als zu vor die Gassen entlang in Richtung Aufgang rannten und nie wieder hier unten gesehen wurden...
Auf Grund jüngster Ereignisse jedoch ging es der Liste kaum besser als dem Tresen selbst, der zur Zeit von viel Tape, ein paar Nägeln, provisorisch angeklebten Holzbruchstücken und wohl einer vorübergehenden Blindheit der Schwerkraft zusammengehalten wurde.
Der Knilch, der dieses Durcheinander verursacht hatte, lag friedlich schlummernd mit dem Kopf auf dem Tisch, an dem er beschlossen hatte, auf ihn zu warten. Anscheinend war die Hausmarke dann doch ein klein wenig zu heftig für das Jungchen, und in dieser Ebene hieß dieser Zustand "Gratisbuffet". Jeder konnte sich bedienen, denn wer hier die Augen für länger als 2 Sekunden schloss, lief in Gefahr in der 3. selbst seine Augenlider gestohlen zu bekommen...
Lexandro beschloss deshalb erst einmal die Ruhige Zeit damit zu nutzen, den Tresen zu reparieren, wobei er den Mangel an Material mit Improvisationstalent, viel Geschick und noch mehr Mangel an ästhetischem Empfinden zu seiner eigenen vollsten Zufriedenheit vollständig kompensierte.
Die Ruhe hielt jedoch nicht lange an.
Als bald darauf die Tür erneut aufschwang, schenkte Lex dieser die nötige Nichtbeachtung, wie es sich für einen ordentlichen Barkeeper traditionell gehörte.
Als es jedoch ungewöhnlich ruhig wurde, entschloss er sich doch sich nach der Ursache umzudrehen.
Es gehört zum dominanten Überlebensgen hier unten dazu, schnell Stimmungen und Situationen zu erfassen. Dominant war dieses Gen schon allein deshalb, da alle ohne dieses oft hier als rote Masse irgendwo im Dreck der Gosse verendeten...
Ruhige Gäste in einer gut gefüllten Kneipe zu der Stunde und dem durchschnittlichen Pegel verheißt stets Unheil, ähnlich dem verstummen der Vögel im Wald* oder dem kurzen Augenblick zwischen den Worten: "Bürger, bleiben sie Sitzen und kooperieren Sie, dies ist eine Durchsuchung" und "Was starren Sie alle so?**"
Als Lex den Riesen im Türrahmen erblickte, traute er seinen Augen kaum. Leicht angesäuselt blickte er auf die verstaubte Flasche in der Hand, die er zuvor aus der Hintersten Ecke des Schrankes "geborgen" hatte und dann zu seinem halb vollen Glas mit der leicht grauen Flüssigkeit darin, die er eben aus jener Flasche befreit hatte. Er beschloss beides erst einmal wegzustellen...
Ich suche einen Heiler! In der Deponie heißt, hier gibt es einen Wunderdoktor! Wo?
Lex hatte sich die Stimme dieses zweibeinigen Panoptikums irgendwie anders vorgestellt, irgendwie motorenhafterMotorenhafter oder zumindest Tierhaft-röhrendes eben. Das war so irgendwie enttäuschend.
Während Lex über den Klang der Stimme nachdachte, und der Kreatur beim umschauen zuschaute, formte sich in seinem Kleinhirn eine Leise Stimme die aber rapide an Kraft gewann:
Da steht ein Mutant in der Bar, der eine Kreissäge als Arm hat, die sich wohl ohne Probleme durch den gesamten Laden hier fräsen könnte, während er mit der anderen Pranke einen Drink nimmt. Und das Ding dort wird langsam ungeduldig. UND ES SUCHT DICH. Und hey, Werbeflyer waren doch keine Geldverschwendung!
Schlagartig war der aufkommende wohlig.warme Dunst in seinem Kopf wie weggeblasen. Einem Instinkt folgend rief er den Riesen an die Bar. Als dieser noch etwas Ratlos vor dem Kunstwerk des Tresens stand, lehnte Lex sich freundlich aber betont unauffällig auf das Konstrukt.
Hier unten gibt's keine Wunder, erst recht keine Wunderheiler. Da haben ein paar über uns ein Patent drauf, und die Wachen über ihr Geschäftsmodell. Aber hier in der Straße gibt's eine kleine Klinik. Soll ganz gut sein hab ich gehört. Sollen sogar schon welche wieder raus gekommen sein!
Aus seiner Position hatte Lex direkt eine offene, eiternde Wunde im Sichtfeld. Normalerweise wusste er, dass er sich davor hätte eigentlich ekeln sollen, jedoch musste er gerade gegen den Drang ankämpfen, die Wunde zu berühren und näher zu untersuchen.
An seinem Unterarm begann ein kreisrunder Flecken Haut zu trocknen und sich zu verfärben.
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* Laut "Tier- und Pflanzenwelt des Trojan Subsektors, Band IV, Seite 492 Waren Vögel bei der Besiedelung der Tau eine der dominantesten Lebensformen in den Urwäldern Koron X. Durch die Spärlichen Sonnenstrahlen unter den dichten Baumkronen entwickelten sie sich zu perfekten Lauerfägern in der Dämmerung.
Meist halten sich die Männlichen Tiere auf den niedrigeren Astlagen auf, um ahnungslose Beutetiere am Boden durch gezielte Sprünge auf den Kopf zu erlegen. Dabei nutzten sie ihren massiven Körperbau und ihr Gewicht von fast 150 Kilo. Ihre Hauptbeute bestand vorwiegend aus den Koroopas, eine mittlerweile fast ausgestorbene Art der Landbewohnenden Panzeramphibien.
Als die Tau mit der Besiedelung begannen, wurden große Vogelpopulationen gezielt ausgerottet, da die frisch gesäuberten Fahrzeuge und Drohnen die Vögel zu stören. Irritierende Aufzeichnungen der imperialen Aufklärungen drohten noch nicht vollständig ins Höhere wohl eingeschworene Erdkastenmitglieder damit, die Fahrzeugwartung ganz einzustellen, sollte noch ein einziges mal die Lackschichten der Patroullien durch den säurehaltigen Kot ruiniert werden...
Neueste Forschungsberichte von Xenoszoologen berichten von Beobachtungen, dass nun die neue primäre dominante Lebensform nun als Hauptnahrungsquelle dient.
Gerüchten zu Folge, whaben einige Wissenschaftler beobachtet wie nun ihrerseits Orcs geschmack an der Vogeljagd entwickelt haben. Berichte die wiederum davon berichten wie Orcs auf Äste klettern um sich dann auf Ahnungslose Vögel oder Artgenossen fallen lassen, können getrost ignoriert werden, und werden nur aus Archivarischen Gesichtspunkten überhaupt noch aufbewahrt. Die betreffenden Wissenschaftler wurden auf Grund Trunkenheit während des Dienstes zur rechenschaft gezogen.
** Lex hat die Geschichte schon 100 mal von Eddy die Geschichte des Steuereintreibers in seiner Kneipe gehört, meist mit einigen kleinen Abweichungen. Doch sie endete stehts damit, wie man in der Nacht 2 Arbites, 1 Beamter mit 1 Unterhose, 3 Socken und unzählähligen Blauen Flecken und weit weniger Zähnen als zu vor die Gassen entlang in Richtung Aufgang rannten und nie wieder hier unten gesehen wurden...