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Taverne "Zur warmen Feuchte" - Subsektor 335, Unterebene 12
#2
im Hinteren Bereich der des Obergeschosses, hinter der letzten Zimmertür auf der linken Seite des Flures beginnt das 10qm-Reich von Lexandro Menas. Das Zimmer selbst ist spärlich möbliert mit einem Bett, einem alten Schrank im Doppelspindformat in billigem Plastecweiß und einem Schmalen Bett, mit einer Matratze, deren Lebenserfahrung sich wohl locker mit der von dem Bewohner des Raumes messen konnte. Das beste an diesem Raum war jedoch das kleine Fenster, dass Aussicht auf die Straßen bot, die sich vor dem Gasthaus kreuzen. Verglichen mit vielen Unterkünften in diesem Bezirk konnte man diesen Raum alles in allem fast schon luxuriös bezeichnen, wobei dies wieder dadurch relativiert werden konnte, das selbst manche Mauernischen hier als Wohnungen galten...



An einem warmen Morgen stand Lexandro wiedereinmal an jenem besagten Fenster und betrachtete die Menge die sich unten durch den Schmutz schob, und ließ dabei seine Gedanken schweifen.
Rückblickend kam es ihm gar nicht so lange vor, als er ebenso teil der stinkenden Masse war und er morgens tot müde von seiner Schicht in der Müllhalde zurück trottete. Ein wenig vermisste er die Routine und das Gefühl für keinen verantwortlich zu sein außer für sich selbst, doch dies war damals schon eher eine Illusion, seit dem Tag, an dem das Schicksal in Form von sprechendem und Magie begabten Unrat ihm seine zerschmetterte Vergangenheit abnahm und ihm ein Ziel und eine Möglichkeit gab sich an denen zu rächen, die ihn dazu brachten nun hier zu stehen...

Oder sollte er ihnen nicht eher danken? Sein leben war so vorherbestimmt wie die der tausenden anderen gesichtslosen Arbeitsdrohnen, die diesen Insektenbau Tag und Nacht am Leben erhielt, nur dass der König auf Terra sowie die anderen Höflinge es schön behaglich im Zentrum hatten!
Was unterschied die Menschheit in diesem Zustand noch von den Tyraniden? Wo die Menschheit jemals einen Fuß platzierte, hinterließ sie einen Fußabdruck aus Kolonien die beständig sämtliche verfügbare Ressourcen ausbeutete nur um am Ende weiter zu ziehen und den Nächsten Planeten zu kolonisieren.

Widerstand ist Zwecklos - was sich in den Weg stellt, ob unabhängige und Freie Systeme, alt wie die Menschheit selbst - oder auch Aliens jedweder Art und Spezies, werden Welle für Welle von der Armee der Drohnenherrscher, genannt Imperiale Armee, hinweggeschwemmt. Selbst hartnäckigste Versuche sich zu verteidigen endeten meistens in einer Niederlage, wenn die Prätorianer der Nestwächter eingreifen mussten...


Lexandro musste schmunzeln als sich ein Bild eines Black Templar / Mistkäfer-hybriden vor sein inneres Auge schob.
Er hatte sich lange und ausgiebig mit der Imperialen Geschichte befasst und alles gelesen, was man in den öffentlichen Librarien und Tempeln zu dem Thema in diesem Bezirk finden konnte, und dabei hatte er gelernt zwischen den Zeilen zu lesen und sich seine Eigenen Gedanken dazu zu machen. Es wurde ein Hobby von ihm die Probagandaheftchen zu analysieren und die täglichen Jubelmeldungen und Hasstiraden zu sezieren und die Botschaften zu dekonstruieren. Gerade im Nachrichtensektor war die noch am zuverlässigsten arbeitende Informationsquelle immer noch die Straße selbst, und der Schankraum bot mehr News aus der Realität als die ganzen Staatlichen Agenturen ausstrahlten...

langsam drifteten die Gedanken zurück zum Schwarm, während er den Gegenverkehr beobachtete, welche sich in gegen gesetzter Richtung der Arbeiter von eben zur Müllkippe hin bewegten.



Viellicht war es so ein Anblick, der Horus dazu bewogen haben konnte sich gegen dieses Reich zu stellen? Könnte es mir wenigstens vorstellen, wenn ich einen Kreuzzug zur Erhöhung der Menschheit führen soll und feststellen müsste, dass dann doch einfach nur weitere Arbeitslager auf verschiedenen Planeten gegründet wurden. Wenn das stimmt was in dem Heft stand, versuchten es die Wordbearers und auch die Thousand Sons aus dieser Tretmühle auszubrechen um die Ursprüngliche Idee umzusetzen, was dann auch irgendwie in die Hose ging...

Eigentlich kann ich mich nicht wirklich beschweren! Ich laufe nicht mehr im Hamsterrad und habe eine Aufgabe und zudem die Fähigkeit selbst den Fraß der Straßenbuden hier zu essen ohne innerhalb von Minuten von Parasiten zerfressen in der Gosse zu verenden. Und dafür muss ich nur einem übernatürlichen Giftmüllhaufen dienen der mich nach Lust und Laune wohl in Sekunden schnelle zermatschen könnte wenn er wollte - aber er hatte mir zumindest eine Wahl gelassen...

Und ist es nicht mindestens genauso bescheuert stattdessen einen verrottenden Leichnam in 'ner Gefriertruhe anzubeten? Und wenn einer seiner Groupies ein Problem mit deiner Einstellung hat, bist du ebenso schnell weg vom Fenster...
Das Leben ist bescheuert!



Lex schauderte es als ein Windzug von draußen über seine Nackten Oberarme streifte. Als er das Fenster schloss fiel sein Blick auf den Stapel an Dokumenten auf seinem Schreibtisch. Unter diesem Stapel konnte er jedoch auch das Eck seines Tagebuchs ausmachen. Mit einem etwas schlechten Gewissen befreite er es von seiner Papierlast und blies den Staub ab, der sich auf den freiliegenden Buchdeckelteilen niedergelassen hatte.

Er hatte mit dem führen eines Tagebuchs angefangen als die Zeit des Wandels anbrach - zumindest nannte er sie so, die Zeit, in der er Begann seine Mission ernsthaft zu beginnen.

Außerdem war es eine gute Überschrift für das Kapitel.

Er überlegte darin noch ein wenig zu schmökern, entschloss sich dann doch dafür erst einmal runter in den Schankraum zu gehen, etwas zu frühstücken und sich den neuesten Klatsch und Tratsch anzuhören, den die Nachtschicht mitgebracht hatte. Der Morgentratsch war zwar erfahrungsgemäß etwas weniger Informativ als die der Nachmittagsschicht, doch um weit mehr unterhaltsam, da sich nachts das "interessantere" Leben dieses Viertels voll entfalten konnte.

Vorsichtig legte er das Buch zurück auf den Schreibtisch und verließ den Raum
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