02-04-2016, 11:21 PM
[CENTER]Ein Mahner und Streiter wurde von seinem Posten abberufen
Kardinal Titus Gottfried Septin stirbt im Alter von 63 Jahren. [/CENTER]
Das Oberhaupt der Ekklesiarchie auf Koron 3 und der Beichtvater des Gouverneurs und seiner Gattin, war kein Mann der um Freunde bemüht war. Niemand der sich bei allen beliebt zu machen versuchte und doch ein Mensch, der selbst seinen erbittertesten Widersachern Respekt abzunötigen wusste. Stets verstand er zu polarisieren, ob es nun die Mutantenproblematike betraf, Arbeiteraufstände oder der Kreuzzug gegen Horning. Immer vertrat er dabei die Interessen des Imperialen Kults und nur diese. Nie ließ er sich von seinem Streben abbringen. Nicht durch Drohungen, Protest oder das Zureden der Mächtigen. Das Volk der Gläubigen liebte ihn trotz, oder gerade wegen seiner Strenge, die er in allen Glaubensfragen an den Tag legte. Klare Worte waren seit jeher seine Attitüde.
Letzte Nacht ist Kardinal Titus Gottfried Septin im Stift Unser aller Gnaden, im Kreise seiner Brüder und Ärzte entschlafen.
Den Kreuzzug gegen den Kult des Zefarius führte er persönlich nach Horning, wo er dem Heer der Pilger inspirierend voran stand. Die Vision eines Engels hatte ihn selbst vor etwa anderthalb Jahren zum Ausrufen des Kriegszuges bewogen. In Horning war es auch, wo er sich ein schweres Nervenfieber zuzog, welches in nun letztlich in die Knie zwang. Die letzten Worte, so die Beisitzer am Lager des Sterbend, seien „Ich gehe unbefangen!“ gewesen. In der letzten Stunde seines diesseitigen Seins blieb Septin in der Frömmigkeit verhaftet, die so sehr bestimmend für jeden Aspekt des Lebens gewesen war. Schon im Alter von 16 Jahren trat der jugendliche Titus Gottfried in das Kloster des Leuchtenden Speers ein, wo er sich bald als Schüler der koronischen und allgemein imperialen Theologie hervortat. Mit nicht einmal zwanzig Jahren wurde ihm das Privileg zuteil, an einer Pilgerreise nach Terra teilzunehmen. Diese spirituelle Erfahrung dauerte nicht nur fünfzehn Jahre, sondern prägte den Heranwachsenden auch maßgeblich. Nach seiner Rückkehr machte Septin Karriere und stieg schnell in den Rängen der gohmorischen Kirchenhierarchie auf. Mit 46 Jahren wählte in das Konzil zum Nachfolger des verstorbenen Kardinals Rüdiger Ullberd.
Bei diesem Konzil liegt nun einmal mehr die traurige Pflicht einen neuen Kardinal zu benennen. Das Zusammentreffen der Kirchenoberen wird jedoch nicht vor Beendigung der offiziellen Staatstrauer anberaumt, welche ein sichtlich bewegter Gouverneur Frederico de Wajaris heute persönlich verkündete. „Ein Mahner und Streiter wurde von seinem Posten abberufen.“ So der Gouverneur. „Für mich war er darüber hinaus jedoch mehr als das. Mehr als ein großer Mann des Glaubens. Ebenso ein Vertrauter und strenger Beurteiler meines moralischen Handelns. Ganz dem liebevoll zürnenden Vater verwandt.“ Wo der Gouverneur den Schmerz über den Verlust hinter blasser Miene und Wahrung jeglicher Etikette zu verschleiern wusste, war seine Frau weitaus weniger bemüht den Schein zu wahren. Den hunderten Reportern, welche zu der anberaumten Stellungnahme des Gouverneurs und seiner Gattin erschienen waren, entging die einzelne Träne nicht, welche Elisabeth Emilia de Wajari für den Verblichenen vergoss. Ein Seufzer der Rührung ging durch die Reihen der sonst so abgebrühten Vertreter der Presse. Das gläubige Volk auf den Straßen kann diese Trauer nur zu gut nachvollziehen. Wehklagende Ströme von Werkstätigen verließen die Arbeitsstätten um die Messen in den Kirchen zu hören und Abbitte für den Toten zu leisten. Bereits wenige Stunden nach Bekanntwerden der erschütternden Kunde waren wächserne Totenmasken des Kardinals im Umlauf. Vertreter der hohen Adelshäuser Korons sprachen ihr Beileid aus, ließen Totenmessen in den hauseigenen Kapellen abhalten und kündigten ihr unbedingtes Kommen für die Beisetzung an.
Wie sich das Dahinscheiden Titus Gottfried Septins auf den Kreuzzug in Horning auswirkt wagt zur Stunde noch niemand zu fragen. Die Verarbeitung des Verlustes steht in diesen Tagen für jeden im Vordergrund.
Doch früher oder später wird diese Frage, so wenig der Anstand das Stellen im Moment verbietet, beantwortet werden müssen.
Kardinal Titus Gottfried Septin stirbt im Alter von 63 Jahren. [/CENTER]
Das Oberhaupt der Ekklesiarchie auf Koron 3 und der Beichtvater des Gouverneurs und seiner Gattin, war kein Mann der um Freunde bemüht war. Niemand der sich bei allen beliebt zu machen versuchte und doch ein Mensch, der selbst seinen erbittertesten Widersachern Respekt abzunötigen wusste. Stets verstand er zu polarisieren, ob es nun die Mutantenproblematike betraf, Arbeiteraufstände oder der Kreuzzug gegen Horning. Immer vertrat er dabei die Interessen des Imperialen Kults und nur diese. Nie ließ er sich von seinem Streben abbringen. Nicht durch Drohungen, Protest oder das Zureden der Mächtigen. Das Volk der Gläubigen liebte ihn trotz, oder gerade wegen seiner Strenge, die er in allen Glaubensfragen an den Tag legte. Klare Worte waren seit jeher seine Attitüde.
Letzte Nacht ist Kardinal Titus Gottfried Septin im Stift Unser aller Gnaden, im Kreise seiner Brüder und Ärzte entschlafen.
Den Kreuzzug gegen den Kult des Zefarius führte er persönlich nach Horning, wo er dem Heer der Pilger inspirierend voran stand. Die Vision eines Engels hatte ihn selbst vor etwa anderthalb Jahren zum Ausrufen des Kriegszuges bewogen. In Horning war es auch, wo er sich ein schweres Nervenfieber zuzog, welches in nun letztlich in die Knie zwang. Die letzten Worte, so die Beisitzer am Lager des Sterbend, seien „Ich gehe unbefangen!“ gewesen. In der letzten Stunde seines diesseitigen Seins blieb Septin in der Frömmigkeit verhaftet, die so sehr bestimmend für jeden Aspekt des Lebens gewesen war. Schon im Alter von 16 Jahren trat der jugendliche Titus Gottfried in das Kloster des Leuchtenden Speers ein, wo er sich bald als Schüler der koronischen und allgemein imperialen Theologie hervortat. Mit nicht einmal zwanzig Jahren wurde ihm das Privileg zuteil, an einer Pilgerreise nach Terra teilzunehmen. Diese spirituelle Erfahrung dauerte nicht nur fünfzehn Jahre, sondern prägte den Heranwachsenden auch maßgeblich. Nach seiner Rückkehr machte Septin Karriere und stieg schnell in den Rängen der gohmorischen Kirchenhierarchie auf. Mit 46 Jahren wählte in das Konzil zum Nachfolger des verstorbenen Kardinals Rüdiger Ullberd.
Bei diesem Konzil liegt nun einmal mehr die traurige Pflicht einen neuen Kardinal zu benennen. Das Zusammentreffen der Kirchenoberen wird jedoch nicht vor Beendigung der offiziellen Staatstrauer anberaumt, welche ein sichtlich bewegter Gouverneur Frederico de Wajaris heute persönlich verkündete. „Ein Mahner und Streiter wurde von seinem Posten abberufen.“ So der Gouverneur. „Für mich war er darüber hinaus jedoch mehr als das. Mehr als ein großer Mann des Glaubens. Ebenso ein Vertrauter und strenger Beurteiler meines moralischen Handelns. Ganz dem liebevoll zürnenden Vater verwandt.“ Wo der Gouverneur den Schmerz über den Verlust hinter blasser Miene und Wahrung jeglicher Etikette zu verschleiern wusste, war seine Frau weitaus weniger bemüht den Schein zu wahren. Den hunderten Reportern, welche zu der anberaumten Stellungnahme des Gouverneurs und seiner Gattin erschienen waren, entging die einzelne Träne nicht, welche Elisabeth Emilia de Wajari für den Verblichenen vergoss. Ein Seufzer der Rührung ging durch die Reihen der sonst so abgebrühten Vertreter der Presse. Das gläubige Volk auf den Straßen kann diese Trauer nur zu gut nachvollziehen. Wehklagende Ströme von Werkstätigen verließen die Arbeitsstätten um die Messen in den Kirchen zu hören und Abbitte für den Toten zu leisten. Bereits wenige Stunden nach Bekanntwerden der erschütternden Kunde waren wächserne Totenmasken des Kardinals im Umlauf. Vertreter der hohen Adelshäuser Korons sprachen ihr Beileid aus, ließen Totenmessen in den hauseigenen Kapellen abhalten und kündigten ihr unbedingtes Kommen für die Beisetzung an.
Wie sich das Dahinscheiden Titus Gottfried Septins auf den Kreuzzug in Horning auswirkt wagt zur Stunde noch niemand zu fragen. Die Verarbeitung des Verlustes steht in diesen Tagen für jeden im Vordergrund.
Doch früher oder später wird diese Frage, so wenig der Anstand das Stellen im Moment verbietet, beantwortet werden müssen.