01-05-2016, 09:04 PM
Wiedereinmal saß Lexandro in seinem gemieteten Zimmer im Gasthaus, das nun zu seinem neuen Zu Hause wurde, und rechnete. Er hatte gerade seine Schicht in der Abfallbeseitigungs"firma" hinter sich gebracht und seinen Wochenlohn bekommen. Die Firma war eigentlich nichts anderes, als ein paar Kriminelle, die Leute für wenig Geld und ein paar Gratishieben dazu brachte, den Müll aus den Oberen Ebenen irgenwohin zu verklappen, wo er keinem Auffällt- vor allem nicht dem Administorium, in dessen Zusändigkeit die Entsorgung fiel. Da dabei jedoch hohe Gebühren und viel Papierkram anfiel und auch Schmiergelder nicht unüblich waren, fanden gerade größere Firmen den Service der unteren Ebenen als sehr angenehm. Die Schmiergelder flossen zwar noch, aber die Preise pro Tonne waren Unschlagbar...
Und irgendwo knietief im Dreck stand dann Lexando und schaufelte das Zeug in Tonnen, bevor andere diese dann in unbeannte Löcher verfrachteten.
Oft fand sich auch eine andere Art von "Müll" in den Abfallbergen, die vorrangig in der Nachtschicht angeliefert wurden. Deswegen bekam diese Schicht auch den höheren Lohn, auch wenn es ab und zu auch hier "Unfälle" gab...
Mit einem kurzen Kopfschütteln vertrieb Lex die Tagträumerei und widmete sich wieder seinem mageren Verdienst. Missgelaunt verschob er einen kleinen Stapel Schekel nach links – die Umweltschutzhosen mussten erneuert werden, und Lex wollte sich eigene auf dem Markt besorgen, da er keine Lust darauf hatte wieder die Miete für ein paar zu bezahlen, das notdürftigst geflickt wurde. Ein weiterer Stapel warnderte zur Seite – Miete. Das nun deutlich geschrumpfteHäufchen vor ihm verhagelte ihm die Stimmung zusehends. Als nochmal ein Teil für Essen und Lebensunterhalt abgetrennt wurde war dies schon schmerzhaft, aber wenigstens waren diese Ausgaben nur für ihn. Weit schwerer zu verdauen war der letzte Punkt auf der Liste, die "Vermittlergebühr" wie hier im Viertel das Schutzgeld im Allgemeinen genannt wurde. Missmutig starrte er zuerst auf diesen Stapel, bevor auch dieser auf die Linke Seite des Tisches wanderte, und so nur noch das "Resvermögen" von ein paar Schekel sich über die rechte Tischseite verteilten.
Als er das so sah, war er verdammt froh, nicht die komplette Schutzausstattung zu benötigen, wie seine Kollegen um ihn herum. Diese musste mit den paar Kröten auch noch die Wucherpreise für einen Biosuit samt Maske bezahlen, die wohl zuvor durch so viele Hände gegangen waren, das Lex geneigt war den Schutzwert der Anzüge als rein psychiologisch anzusehen...
Er hatte eine Ahnung warum ihm die Faulgase und Giftplörre nichts anzuhaben schien, wusste es aber besser, als mit dem Mal hausieren zu gehen. Zuerst entdeckte er es auch nur durch einen Zufall- einer der geliehenen Schutzanzüge hatte ein Leck von der Größe einer Faust, während er bei der Verklappung eingeteilt war. Auf Grund der Bewegung der Masse und der Wärme des Raumes war die Luft dort normalerweise nicht lange atembar für Humanoide- und selbst das Ungeziefer schien sich hier verändert zu haben. Ihm Selbst fiehl das Loch erst am Ende seiner Schicht in der Umkleide auf. Während er noch dabei war diesen Fakt zu verdauen, bemerkte er, wie sich das Mal des Fremden unbemerkt in seiner Ellenbeuge gebildet hatte, und da zählte er einfach 1 und 1 zusammen...
Seit diesem Tage an sparte er sich den horrenden Mietpreis für den Anzug und besorgte sich die Schutzhose, die ihm bis knapp unter die arme ging. Nicht weil wegen dem Schutz an sich – Nach dem Vorfall hatte er einige vorsichtige wie auch ergebnislose Tests mit der Blanken Haut gemacht – sondern weil das Zeug einfach so verdammt schlecht abduschbar war, wenn es sich einmal an der Haut festgesetzt hatte...
Im Laufe der Zeit hatte er nun verstärkt ein Auge auf die Auswirkung dieser Umgebung auf sich und seine Mitarbeiter. Ihm viel auf, dass viele einen dunklen Auswurf hatten, und zu spontanem Nasenbluten neigten, auch war Haarausfall und im "Endstadium" ein heftiger rasselnder Husten weit verbreitet. Gerade bei den Verklappern und den Verteilern gab es eine rege Mitarbeiterfluktuation und mit der Zeit hatte er sich mit den Symptomen soweit auseinandergesetzt, dass er wusste, wann dieser oder jene Kollege bald nicht mehr kommen würde.
Natürlich fiel Lexandro auch schon zwangsläufig selbst auf, war er doch der einzige, der im Zulagengebiet- auch Witwenmacherloch genannt – nur mit ner Schutzhose und nem Overall arbeitete. Sein Aufseher hatte deswegen schon Wetten abgeschlossen, wann ihm die Augen aus dem Gesicht schmolzen, jedoch hatte jeder der dabei auf einen Zeitpunkt gesetzt hatte bisher seinen Einsatz verloren. Lex selbst ließ verlauten, dass die Resistenz angeboren war, da auf seinem Geburtplaneten die Atmosphäre um einiges Ungesünder war und selbst die Kinder dort sich schnell an sowas adaptieren. Diese Aussage hatte bisher immer genügt in einer Welt, in der man nur so viel Interesse an seinem Nachbarn hatte, um herauszufinden ob er ein geeignetes Opfer war oder warum man eine Menge Schekel in einer Wette versenkt hatte, die eigentlich ein sicheres Ding hätte sein sollen.
Lex bemerkte wieder, dass er in die Tagträumerei abgeglitten ist und riss sich wieder zurück in die Realität. Er war hundemüde, aber bevor er sich endgültig in die Falle schmiss, musste er noch einmal hinunter in den Schankraum.
Es war der Erste und die Miete war fällig.
Immernoch leicht missgelaunt schob er sich den Stapel Schekel in die Tasche, die er zuvor als Miete zur Seite gelegt hatte in die Hosentasche und auch ein bisschen des Taschengeldes und ging hinab.
Unten angekommen traf er den Wirt als er in der leeren Stube ein paar Dreckige Tische mit einem mindestens ebenso dreckigen Lappen "reinigte". Er bemerkte wohl den Blick von Lexandro als der noch den Lappen mussterte, warf diesen wieder zurück in die Brühe, dessen Wasseranteil wol nur noch im einstelligen Prozentbereich anzusiedeln war, und stellte den Eimer ab.
"Guck nicht so, die haben schon wieder die Preise fürs Wasser angehoben, und wieder das Bier oder die Zimmer teurer machen kann ich nicht, dann kann ich gleich zu machen. Aber euch Schlammschauflern dürfte es eh wohl nix ausmachen, wenn der Tisch nicht das Gesicht wiederspiegelt- ist wohl auch bei einigen besser so!"
Der Wirt grinste kurz als er den Eimer wieder sorgsam hinter dem Tresen verstaute. In der Zeit in der Lex nun hier Gast war hatten Sie sich angefreundet. Lex bekam einen besseren Zimmerpreis, dafür, das er ab und zu ein paar mal am Tresen aushalf oder ein paar Kleinigkeiten erledigte, für die gerade keine Zeit hatte.
"Solange du mir das Zeug nicht nachher als Bier einschenkst hab ich damit kein Problem. Hab hier auch noch was für dich!"
Lex warf die Schekel auf den frisch "gewischten" Tresen wo sie auch prompt haften blieben.
"Hey Eddy - fütterst du das da auch ab und zu oder ist das arme Ding gezwungen sich von dem verschütteten Bier zu ernähren? Oder frisst es ab und zu eine Bierleiche? Da fällt mir ein, ich hab Jonnyboy schon ein paar Tage nicht mehr gesehen, hat der die Schicht getauscht?"
Da das Wirtshaus strategisch günstig an einer der Zugangswege zur Deponie lag, kamen die meisten der dort arbeitenden oft noch auf einen Absacker hier vorbei, bevor es nach Hause ging. Deswegen war auch der Wirt stehts top Informiert wenns um Neuigkeiten aller Art ging.
"Jonny kommt nicht mehr. Der hat keine Schicht mehr. Hab gehört, dass vor 3 Tagen eine Naht an einem Ärmel aufging als er gerade am Verladen war. Liegt wohl zu Hause, wird wohl nicht lange mehr gehen."
Lexandro kam es vor als hätte ihn jemand mit einem Vorschlaghammer eins Übergezogen. Johnson Sinclair oder auch Jonny oder Jonnyboy war schon einer der alten Hasen im Geschäft gewesen und war sehr beliebt in der Schicht gewesen. Er arbeitete fast schon 5 Jahre in dem Drecksloch, wie die Verklappungsstelle auch genannt wird, und wurde inoffiziell auch schon inoffiziell als Anwärter für den Nächsten Vorarbeiterposten gesehen. Er hatte mehr als die hälfte der dortigen Belegschaft angelernt und hatte stehts ein paar gute Ratschläge auf Lager falls mal was daneben ging. Und er war auf jeder Trauerfeier die es in der Belegschaft gab. Kein Wunder, dass von denen da oben kein Wort darüber verloren wurde. Und kein Wunder dass es in letzter Zeit eine noch miesere Stimmung in der Verklappung war als sonst. Er selbst hatte jedoch 2 mal die Schicht tauschen müssen, und deswegen nichts mit bekommen.
Er selbst verstand sich mit Jonnyboy ausgezeichnet und beide arbeiteten oft zusammen an der selben Station. Selbst Privat kamen sie ab und zu zusammen, und so lernte er auch seine Familie kennen.
Johnson hatte eine Frau und 2 Töchter. Seine Frau arbeitete in einem der Restaurants, die den Platz der Heiligen säumten, die ältere der beiden Töchter Arbeitete als Sekretärin in einem der Halblegalen Vergnügungsetablisements an den Aufgängen zu den höheren Ebenen und die Jüngste konnte er in einer der Schulen eine Ebene höher unterbringen, wo sie unter der Woche bei Verwandten unterkommt. Er tat alles um seine Familie aus diesem Pfuhl, genannt Unterebene 12, herauszubringen.
Lexandro hatte schon viele in der Gruppe kommen und gehen sehen, viele auf Grund von Arbeitsunfällen oder eigener Dummheit. Aber er hätte nie vermutet das es den alten Hasen treffen konnte...
Nachdem Lex die kontrolle über sich selbst zurückgewonnen hatte wandte er sich wieder an den Wirt.
"Wie kann das sein- ich meine Jonny ist vorsichtiger als wir alle zusammen. Der hüpft nicht mal eben in irgendeinen Anzug und geht spielen."
Mit einem Seitenblick versicherte er sich ob auch keine weiteren Zuhörer in lauschreichweite waren und beugte sich dann verschwörerisch über den Tresen zu Lex.
"Das hast du nicht von mir, aber ich hab gehört, Jonny war vor ner Woche beim Vorarbeiter und hat sich über die Qualität der Schutzanzüge beschwert. Du weist selbst für wen du Arbeitest, und ich glaub die Kerle haben nicht ohne Grund keinen Beschwerdebriefkasten aufgehängt. Ich kenne Jonny auch und deswegen glaube ich nicht dass das ein Unfall war. Ich meine so ein Zufall dass ein Anzug kaputt ging- bei dem einzigen, der die dinger besser Prüft als ich meine Gummies wenn ich mal ne Straßenbekanntschaft einlade – du weißt was ich meine... Aber wie gesagt- hast du nicht von mir!"
Lex nickte kurz, wärend er die Infos erstmal sacken ließ. Er hatte selbst genug Gespühr für Unfälle und "Unfälle" und wusste, dass da mehr dran war. Aber zuerst wollte er einen Johnson einen Besuch abstatten, die Müdigkeit war eh wie weggeblasen und so verabschiedete er sich von Edward dem Wirt und eilte die Straße runter.
Und irgendwo knietief im Dreck stand dann Lexando und schaufelte das Zeug in Tonnen, bevor andere diese dann in unbeannte Löcher verfrachteten.
Oft fand sich auch eine andere Art von "Müll" in den Abfallbergen, die vorrangig in der Nachtschicht angeliefert wurden. Deswegen bekam diese Schicht auch den höheren Lohn, auch wenn es ab und zu auch hier "Unfälle" gab...
Mit einem kurzen Kopfschütteln vertrieb Lex die Tagträumerei und widmete sich wieder seinem mageren Verdienst. Missgelaunt verschob er einen kleinen Stapel Schekel nach links – die Umweltschutzhosen mussten erneuert werden, und Lex wollte sich eigene auf dem Markt besorgen, da er keine Lust darauf hatte wieder die Miete für ein paar zu bezahlen, das notdürftigst geflickt wurde. Ein weiterer Stapel warnderte zur Seite – Miete. Das nun deutlich geschrumpfteHäufchen vor ihm verhagelte ihm die Stimmung zusehends. Als nochmal ein Teil für Essen und Lebensunterhalt abgetrennt wurde war dies schon schmerzhaft, aber wenigstens waren diese Ausgaben nur für ihn. Weit schwerer zu verdauen war der letzte Punkt auf der Liste, die "Vermittlergebühr" wie hier im Viertel das Schutzgeld im Allgemeinen genannt wurde. Missmutig starrte er zuerst auf diesen Stapel, bevor auch dieser auf die Linke Seite des Tisches wanderte, und so nur noch das "Resvermögen" von ein paar Schekel sich über die rechte Tischseite verteilten.
Als er das so sah, war er verdammt froh, nicht die komplette Schutzausstattung zu benötigen, wie seine Kollegen um ihn herum. Diese musste mit den paar Kröten auch noch die Wucherpreise für einen Biosuit samt Maske bezahlen, die wohl zuvor durch so viele Hände gegangen waren, das Lex geneigt war den Schutzwert der Anzüge als rein psychiologisch anzusehen...
Er hatte eine Ahnung warum ihm die Faulgase und Giftplörre nichts anzuhaben schien, wusste es aber besser, als mit dem Mal hausieren zu gehen. Zuerst entdeckte er es auch nur durch einen Zufall- einer der geliehenen Schutzanzüge hatte ein Leck von der Größe einer Faust, während er bei der Verklappung eingeteilt war. Auf Grund der Bewegung der Masse und der Wärme des Raumes war die Luft dort normalerweise nicht lange atembar für Humanoide- und selbst das Ungeziefer schien sich hier verändert zu haben. Ihm Selbst fiehl das Loch erst am Ende seiner Schicht in der Umkleide auf. Während er noch dabei war diesen Fakt zu verdauen, bemerkte er, wie sich das Mal des Fremden unbemerkt in seiner Ellenbeuge gebildet hatte, und da zählte er einfach 1 und 1 zusammen...
Seit diesem Tage an sparte er sich den horrenden Mietpreis für den Anzug und besorgte sich die Schutzhose, die ihm bis knapp unter die arme ging. Nicht weil wegen dem Schutz an sich – Nach dem Vorfall hatte er einige vorsichtige wie auch ergebnislose Tests mit der Blanken Haut gemacht – sondern weil das Zeug einfach so verdammt schlecht abduschbar war, wenn es sich einmal an der Haut festgesetzt hatte...
Im Laufe der Zeit hatte er nun verstärkt ein Auge auf die Auswirkung dieser Umgebung auf sich und seine Mitarbeiter. Ihm viel auf, dass viele einen dunklen Auswurf hatten, und zu spontanem Nasenbluten neigten, auch war Haarausfall und im "Endstadium" ein heftiger rasselnder Husten weit verbreitet. Gerade bei den Verklappern und den Verteilern gab es eine rege Mitarbeiterfluktuation und mit der Zeit hatte er sich mit den Symptomen soweit auseinandergesetzt, dass er wusste, wann dieser oder jene Kollege bald nicht mehr kommen würde.
Natürlich fiel Lexandro auch schon zwangsläufig selbst auf, war er doch der einzige, der im Zulagengebiet- auch Witwenmacherloch genannt – nur mit ner Schutzhose und nem Overall arbeitete. Sein Aufseher hatte deswegen schon Wetten abgeschlossen, wann ihm die Augen aus dem Gesicht schmolzen, jedoch hatte jeder der dabei auf einen Zeitpunkt gesetzt hatte bisher seinen Einsatz verloren. Lex selbst ließ verlauten, dass die Resistenz angeboren war, da auf seinem Geburtplaneten die Atmosphäre um einiges Ungesünder war und selbst die Kinder dort sich schnell an sowas adaptieren. Diese Aussage hatte bisher immer genügt in einer Welt, in der man nur so viel Interesse an seinem Nachbarn hatte, um herauszufinden ob er ein geeignetes Opfer war oder warum man eine Menge Schekel in einer Wette versenkt hatte, die eigentlich ein sicheres Ding hätte sein sollen.
Lex bemerkte wieder, dass er in die Tagträumerei abgeglitten ist und riss sich wieder zurück in die Realität. Er war hundemüde, aber bevor er sich endgültig in die Falle schmiss, musste er noch einmal hinunter in den Schankraum.
Es war der Erste und die Miete war fällig.
Immernoch leicht missgelaunt schob er sich den Stapel Schekel in die Tasche, die er zuvor als Miete zur Seite gelegt hatte in die Hosentasche und auch ein bisschen des Taschengeldes und ging hinab.
Unten angekommen traf er den Wirt als er in der leeren Stube ein paar Dreckige Tische mit einem mindestens ebenso dreckigen Lappen "reinigte". Er bemerkte wohl den Blick von Lexandro als der noch den Lappen mussterte, warf diesen wieder zurück in die Brühe, dessen Wasseranteil wol nur noch im einstelligen Prozentbereich anzusiedeln war, und stellte den Eimer ab.
"Guck nicht so, die haben schon wieder die Preise fürs Wasser angehoben, und wieder das Bier oder die Zimmer teurer machen kann ich nicht, dann kann ich gleich zu machen. Aber euch Schlammschauflern dürfte es eh wohl nix ausmachen, wenn der Tisch nicht das Gesicht wiederspiegelt- ist wohl auch bei einigen besser so!"
Der Wirt grinste kurz als er den Eimer wieder sorgsam hinter dem Tresen verstaute. In der Zeit in der Lex nun hier Gast war hatten Sie sich angefreundet. Lex bekam einen besseren Zimmerpreis, dafür, das er ab und zu ein paar mal am Tresen aushalf oder ein paar Kleinigkeiten erledigte, für die gerade keine Zeit hatte.
"Solange du mir das Zeug nicht nachher als Bier einschenkst hab ich damit kein Problem. Hab hier auch noch was für dich!"
Lex warf die Schekel auf den frisch "gewischten" Tresen wo sie auch prompt haften blieben.
"Hey Eddy - fütterst du das da auch ab und zu oder ist das arme Ding gezwungen sich von dem verschütteten Bier zu ernähren? Oder frisst es ab und zu eine Bierleiche? Da fällt mir ein, ich hab Jonnyboy schon ein paar Tage nicht mehr gesehen, hat der die Schicht getauscht?"
Da das Wirtshaus strategisch günstig an einer der Zugangswege zur Deponie lag, kamen die meisten der dort arbeitenden oft noch auf einen Absacker hier vorbei, bevor es nach Hause ging. Deswegen war auch der Wirt stehts top Informiert wenns um Neuigkeiten aller Art ging.
"Jonny kommt nicht mehr. Der hat keine Schicht mehr. Hab gehört, dass vor 3 Tagen eine Naht an einem Ärmel aufging als er gerade am Verladen war. Liegt wohl zu Hause, wird wohl nicht lange mehr gehen."
Lexandro kam es vor als hätte ihn jemand mit einem Vorschlaghammer eins Übergezogen. Johnson Sinclair oder auch Jonny oder Jonnyboy war schon einer der alten Hasen im Geschäft gewesen und war sehr beliebt in der Schicht gewesen. Er arbeitete fast schon 5 Jahre in dem Drecksloch, wie die Verklappungsstelle auch genannt wird, und wurde inoffiziell auch schon inoffiziell als Anwärter für den Nächsten Vorarbeiterposten gesehen. Er hatte mehr als die hälfte der dortigen Belegschaft angelernt und hatte stehts ein paar gute Ratschläge auf Lager falls mal was daneben ging. Und er war auf jeder Trauerfeier die es in der Belegschaft gab. Kein Wunder, dass von denen da oben kein Wort darüber verloren wurde. Und kein Wunder dass es in letzter Zeit eine noch miesere Stimmung in der Verklappung war als sonst. Er selbst hatte jedoch 2 mal die Schicht tauschen müssen, und deswegen nichts mit bekommen.
Er selbst verstand sich mit Jonnyboy ausgezeichnet und beide arbeiteten oft zusammen an der selben Station. Selbst Privat kamen sie ab und zu zusammen, und so lernte er auch seine Familie kennen.
Johnson hatte eine Frau und 2 Töchter. Seine Frau arbeitete in einem der Restaurants, die den Platz der Heiligen säumten, die ältere der beiden Töchter Arbeitete als Sekretärin in einem der Halblegalen Vergnügungsetablisements an den Aufgängen zu den höheren Ebenen und die Jüngste konnte er in einer der Schulen eine Ebene höher unterbringen, wo sie unter der Woche bei Verwandten unterkommt. Er tat alles um seine Familie aus diesem Pfuhl, genannt Unterebene 12, herauszubringen.
Lexandro hatte schon viele in der Gruppe kommen und gehen sehen, viele auf Grund von Arbeitsunfällen oder eigener Dummheit. Aber er hätte nie vermutet das es den alten Hasen treffen konnte...
Nachdem Lex die kontrolle über sich selbst zurückgewonnen hatte wandte er sich wieder an den Wirt.
"Wie kann das sein- ich meine Jonny ist vorsichtiger als wir alle zusammen. Der hüpft nicht mal eben in irgendeinen Anzug und geht spielen."
Mit einem Seitenblick versicherte er sich ob auch keine weiteren Zuhörer in lauschreichweite waren und beugte sich dann verschwörerisch über den Tresen zu Lex.
"Das hast du nicht von mir, aber ich hab gehört, Jonny war vor ner Woche beim Vorarbeiter und hat sich über die Qualität der Schutzanzüge beschwert. Du weist selbst für wen du Arbeitest, und ich glaub die Kerle haben nicht ohne Grund keinen Beschwerdebriefkasten aufgehängt. Ich kenne Jonny auch und deswegen glaube ich nicht dass das ein Unfall war. Ich meine so ein Zufall dass ein Anzug kaputt ging- bei dem einzigen, der die dinger besser Prüft als ich meine Gummies wenn ich mal ne Straßenbekanntschaft einlade – du weißt was ich meine... Aber wie gesagt- hast du nicht von mir!"
Lex nickte kurz, wärend er die Infos erstmal sacken ließ. Er hatte selbst genug Gespühr für Unfälle und "Unfälle" und wusste, dass da mehr dran war. Aber zuerst wollte er einen Johnson einen Besuch abstatten, die Müdigkeit war eh wie weggeblasen und so verabschiedete er sich von Edward dem Wirt und eilte die Straße runter.