10-07-2015, 05:28 PM
An einem drückend schwülen Nachmittag saß Lexandro wiedereinmal auf dem Abgewetzten Stuhl vor dem einzigen Fenster im Zimmer. Er hatte gerade wieder eines der neu erstandenen Werke durchgeackert. Eigentlich war Lex nicht der Lesetyp, doch die aktuelle Situation, so wie der Mangel an Abwechslung und Ablenkung machten selbst aus ihm eine Art unwillige Leseratte. Eigentlich hatte er schon nach 10 Minuten nachdem er den Pictscripter zur Seite legte, den Titel des Werkes vergessen. Eigentlich war es ihm auch langsam egal um was es in dem Werk ging, sie waren eh fast alle gleich- entweder heroische Fantasiegebilde vom Glorreichen Heldentum - meist verbunden mit einem noch weit glorreicherem wie auch endgültigeren Heldentod - irgend eines Helden aus der Vergangenheit oder weiter Ferne weit ab seines Planetensystems; oder wenn er wirklich Lust auf Selbstfolter hatte war es eines der dicken Philosophiewälzer über Macht- und Wohlstandsverteilung, Selbstbestimmung des Individuums und Eigenverantwortlichkeit im Handeln und Denken - kurz ein Gedankenkonstrukt das mit beginn der Imperialen Herrschaft auf dem Planeten ebenso absurd wie auch obsolet wurde.
Als er endlich durch das dicke Pamphlet durch war, konnte er fast schon verstehen, was diese Leute damals freiwillig in die Arme des Kraken getrieben hatte... Andererseits waren auch einige Interessante Ansätze darin enthalten, die nun sein Notizheft bereicherten.
Während Lex also gedankenverloren aus dem Fenster starrte, fiel ihm einmal mehr die Eigenarten der hier in der Gosse lebenden Menschen auf. Als praktische Paria unter ihren Artgenossen wuchsen sie in einer fast feindlichen Umgebung auf. Das Leben hier war kurz aber erheblich ungezwungener - und erheblich brutaler - als alles was er bisher in seinem alten Leben kennen lernen durfte. Im Vergleich hierzu war die geregelte Armut eine Ebene obendrüber schon fast Luxus, auch wenn dort ebenfalls die Lebensuhr erheblich schneller tickte als darüber wiederum... Das Imperiale Leben schien sich wohl auch nur dann lebensverlängernd auszuwirken, wenn man das nötige Geld dafür hatte, sich das Leben vom Hals halten zu können...
Mit einem Kopfschütteln vertrieb er seine abgedrifteten Gedanken und schob seinen Stuhl wieder zurück an den Tisch, auf dem noch eine halb gegessene Trockenwurst vom Frühstück lag. Erfahrungswerte sagten ihm dass es niemals klug war zu fragen was man da aß, solange man kein Geld für eine Alternative zur Verfügung hatte.
Kauend betrachtete er den Stapel An Schekel auf dem Tisch, der in der Zwischenzeit seit seiner Ankunft hier um einiges abgenommen hatte.
Vom Tresen und ein paar Trinkbekanntschaften wusste er, dass man immer einen Job fand, solange man einen der "Vermittler" fragte, die anscheinend sich hier an den größeren Straßenecken breit gemacht haben und sich diesen Krümel des Kuchens gesichert hatten.
Auf die Frage, ob man nicht auch ohne einen Job finden konnte gab es nur vielsagende Blicke und ein paar Schnauber der Belustigung als Antwort - und mehr brauchte er auch gar nicht um zu kapieren, dass diese Option wohl zu einer kurzen Karriere und einer sehr endgültigen Entlassung führen konnte.
Er beschloss am nächsten Morgen zu einem dieser Arbeitszuhälter zu gehen um sich dann tief zu bücken - im übertragenen Sinne natürlich - um aus der selbstgewählten Isolation auszubrechen und die Kasse etwas zu schonen. Außerdem fehlte ihm insgeheim die geregelte Arbeitszeit eines Zwölfstundenjobs.
Als er endlich durch das dicke Pamphlet durch war, konnte er fast schon verstehen, was diese Leute damals freiwillig in die Arme des Kraken getrieben hatte... Andererseits waren auch einige Interessante Ansätze darin enthalten, die nun sein Notizheft bereicherten.
Während Lex also gedankenverloren aus dem Fenster starrte, fiel ihm einmal mehr die Eigenarten der hier in der Gosse lebenden Menschen auf. Als praktische Paria unter ihren Artgenossen wuchsen sie in einer fast feindlichen Umgebung auf. Das Leben hier war kurz aber erheblich ungezwungener - und erheblich brutaler - als alles was er bisher in seinem alten Leben kennen lernen durfte. Im Vergleich hierzu war die geregelte Armut eine Ebene obendrüber schon fast Luxus, auch wenn dort ebenfalls die Lebensuhr erheblich schneller tickte als darüber wiederum... Das Imperiale Leben schien sich wohl auch nur dann lebensverlängernd auszuwirken, wenn man das nötige Geld dafür hatte, sich das Leben vom Hals halten zu können...
Mit einem Kopfschütteln vertrieb er seine abgedrifteten Gedanken und schob seinen Stuhl wieder zurück an den Tisch, auf dem noch eine halb gegessene Trockenwurst vom Frühstück lag. Erfahrungswerte sagten ihm dass es niemals klug war zu fragen was man da aß, solange man kein Geld für eine Alternative zur Verfügung hatte.
Kauend betrachtete er den Stapel An Schekel auf dem Tisch, der in der Zwischenzeit seit seiner Ankunft hier um einiges abgenommen hatte.
Vom Tresen und ein paar Trinkbekanntschaften wusste er, dass man immer einen Job fand, solange man einen der "Vermittler" fragte, die anscheinend sich hier an den größeren Straßenecken breit gemacht haben und sich diesen Krümel des Kuchens gesichert hatten.
Auf die Frage, ob man nicht auch ohne einen Job finden konnte gab es nur vielsagende Blicke und ein paar Schnauber der Belustigung als Antwort - und mehr brauchte er auch gar nicht um zu kapieren, dass diese Option wohl zu einer kurzen Karriere und einer sehr endgültigen Entlassung führen konnte.
Er beschloss am nächsten Morgen zu einem dieser Arbeitszuhälter zu gehen um sich dann tief zu bücken - im übertragenen Sinne natürlich - um aus der selbstgewählten Isolation auszubrechen und die Kasse etwas zu schonen. Außerdem fehlte ihm insgeheim die geregelte Arbeitszeit eines Zwölfstundenjobs.