07-12-2015, 06:13 PM
Noch immer herrschte in der errungenen Festungsstadt eine krude Stimmung.
An einigen Stellen hatten sich bereits Gruppen aus Kämpfern versammelt und mit kleineren Formen des Schmähbietens begonnen. Wer in der Mitte ihres Kreises trat und sich ein Beutestück ausgesucht hatte, wurde von seinen Kameraden angeschrien, beleidigt und mit allerlei fantasievollen Stammbaumeigenschaften bedacht. Von diesen kleinen Ritualen, welche von Einheiten abgehalten wurden, welche separiert gekämpft oder sehr spezielle Aufgaben verfolgt hatten, abgesehen, wurde das eigentliche Ereignis im ungefähren Zentrum des Burghofs vorbereitet. Dort trugen Schergen alles zusammen was wertvoll erschien, damit später das große Bieten darum stattfinden konnte.
Von kostbaren Waffen, über edle Kunstgegenstände, hochwertige Technik, Möbel und auch allerlei wertloser Plunder war alles zu finden, was die Gier sich nur erträumen konnte. Ausgenommen davon waren Sklaven. Diese wurden zusammengetrieben und später den Händlern übergeben. Kämpfern die nachweisen konnten, dass sie bei der Gefangennahme der Unglücklichen zugegen und maßgeblich beteiligt gewesen waren, musste von Seiten der Händler ein Rabatt eingeräumt werden. Eine alles andere als unfehlbare Methode und Streit und Betrugsversuche waren bei diesen Transaktionen eine ärgerliche Alltäglichkeit.
Während sich die Gefangenen traumatisierte Gruppe in eine Ecke des Hofes kauerten und ihres Schicksals harrten, in der Mitte Schätze aufgetürmt wurden und aus den unteren Stockwerken eines Nebengebäudes die Schmerzensschrei der Verwundeten drangen, zeigte sich das ausführende Organ des ganzen Unternehmens gänzlich unbeeindruckt.
Unter einem strohgedeckten Vordach hatte Meroch einen behelfsmäßigen Kommandostand aufbauen lassen und gab nach wie vor Befehle, ungeachtet der ringsherum herrschenden Siegesstimmung.
Als Naradas in seiner Nähe wieder aus dem Tor des Bergfrieds trat stieß sich Rondo von der Mauer ab, an der eher gelehnt hatte.
Mein Gebieter! Man musste dem Mann aus Golga lassen, dass er sich darauf verstand die Etikette dann zu wahren, wenn es angebracht war. Konnten Chaosanbeter, welche nicht zum engeren Kreis um Naradas gehörten, sie beobachten oder belauschen, deutete nichts auf die wenig respektvolle Art hin, mit der er seinen Anführer für gewöhnlich bedachte. Unsere Leute sind in diesem Gebäude dort. Er deutete auf einen Turm, dessen Obergeschoss noch bis vor einiger Zeit gebrannt haben musste, inzwischen aber nur noch trägen Rauch gen Himmel sandte. Sicherung steht und Verpflegung ist organisiert. Sind alle ziemlich fertig, aber wenn Ihr es befehlt, dann sind wir da. Habe Waffen und Rüstungen nicht ablegen lassen. Schlaf steht unter Strafe.
Die Schweinemenschen sind vor einigen Minuten abgezogen. Wollten selber irgendwo unterkommen und was essen.
Außerdem will die Zunge des Bekenners Euch sprechen. Er nickte in Richtung Meroch und wollte seinem Kommandanten schon durch einen Schritt zur Seite Platz machen, als ihm etwas einzufallen schien.
Ach ja... er griff unter die Plane, welche er sich zum Regenschutz um die Schultern gelegt hatte. Es hatte wieder leicht angefangen, doch dieses mal hatte der Niederschlag nichts mit dem unnatürlich Wolkenbruch vom Nachmittag zutun. Der Regen war gewöhnlich und kalt. Er wusch die Asche aus der Luft und malte mit grauen Fingern verschmierte Muster auf die Rüstungen der Wüstenbewohner. Wir hatten vorhin so ein kleines Privatschmähen, als Ihr beim Drachen wart.
Habe das hier in Vertretung für euch ergattert. Er förderte das Schwert des Mannes zu Tage, den Naradas im Funkraum getötet hatte und der die dortigen Verteidiger führte. Du hast ihm die Rübe abgesäbelt, also gehört sein Brieföffner auch dir. sagte Rondo mit gesenkter Stimmte und in die gewohnte Sprechart zurückfallend. Als Andenken oder so... Er drückte Naradas die Waffe in die Hand und machte dann Platz.
Der massige Meroch hatte vier seiner sechs Augen geschlossen, das einzige Anzeichen, welches auf mögliche Erschöpfung hindeuten mochte. Ansonsten war seine Stimme so kraftvoll und melodisch wie eh und je.
Ruhm euch, Naradas, Erster auf der Mauer, mein Staunen euren Taten. Die drei umstehenden Prä- Rasankuri schlugen anerkennend mit der Faust gegen ihre Brustpanzer.
Zwischen ihnen lag eine handgezeichnete Karte auf einem kleinen, lackierten Tisch. Die Ränder der Zeichnung, die mehr Kunstwerk denn Orientierungshilfe zu sein schien, waren in Ignoranz jeglicher Ästhetik mit Steinen beschwert wurden. Bevor Meroch ein paar Worte mit dem Neuankömmling wechselte, schickte er die Kämpfer mit Befehlen fort.
Also... ihr kennt eure Aufträge. Baroot, die Speere unterstützen, welche in den Dörfern auf Widerstand gestoßen sind. Köhler, die unteren Fabrikanlagen sichern und vergesst nicht nachzusehen ob niemand die Lüftungsöffnungen geschlossen hat um uns zu sabotieren. Klingenlied ihr und die euren haltet jene Rasankurie zurück, die in ihrem Rausch wichtige Ausrüstung zerstören könnten.
Die drei Gerüsteten eilten davon, um ihre Befehle zu erfüllen. Der Mutant wandte sich nun an Naradas.
Auf ein Wort, Deimos!
Wie ihr seht bin ich nach wie vor mit der Organisation von allem bedacht. Schädel einschlagen und Festungen erstürmen ist leider nur der geringste Teil so einer Unternehmung. Die weniger erfreulichen Angelegenheiten wollen jedoch auch geklärt sein. Ich will euch auch nicht lang behelligen. Ich muss jedoch wissen, ob ihr und eure Getreuen noch eine Weile hierzubleiben gedenkt, oder ob ihr darauf sinnt nach Rasankur zurückzukehren. Der Großteil der Armee wird ab morgen verlegt. Ich gedenke jedoch die Abteilungen in drei Gruppen und über drei Tage abmarschieren zu lassen. So ihr zurückkehrt,vermute ich ihr marschiert unabhängig, doch Verpflegung und Wasser muss für den Marsch eingeplant und ausgeteilt werden.
An einigen Stellen hatten sich bereits Gruppen aus Kämpfern versammelt und mit kleineren Formen des Schmähbietens begonnen. Wer in der Mitte ihres Kreises trat und sich ein Beutestück ausgesucht hatte, wurde von seinen Kameraden angeschrien, beleidigt und mit allerlei fantasievollen Stammbaumeigenschaften bedacht. Von diesen kleinen Ritualen, welche von Einheiten abgehalten wurden, welche separiert gekämpft oder sehr spezielle Aufgaben verfolgt hatten, abgesehen, wurde das eigentliche Ereignis im ungefähren Zentrum des Burghofs vorbereitet. Dort trugen Schergen alles zusammen was wertvoll erschien, damit später das große Bieten darum stattfinden konnte.
Von kostbaren Waffen, über edle Kunstgegenstände, hochwertige Technik, Möbel und auch allerlei wertloser Plunder war alles zu finden, was die Gier sich nur erträumen konnte. Ausgenommen davon waren Sklaven. Diese wurden zusammengetrieben und später den Händlern übergeben. Kämpfern die nachweisen konnten, dass sie bei der Gefangennahme der Unglücklichen zugegen und maßgeblich beteiligt gewesen waren, musste von Seiten der Händler ein Rabatt eingeräumt werden. Eine alles andere als unfehlbare Methode und Streit und Betrugsversuche waren bei diesen Transaktionen eine ärgerliche Alltäglichkeit.
Während sich die Gefangenen traumatisierte Gruppe in eine Ecke des Hofes kauerten und ihres Schicksals harrten, in der Mitte Schätze aufgetürmt wurden und aus den unteren Stockwerken eines Nebengebäudes die Schmerzensschrei der Verwundeten drangen, zeigte sich das ausführende Organ des ganzen Unternehmens gänzlich unbeeindruckt.
Unter einem strohgedeckten Vordach hatte Meroch einen behelfsmäßigen Kommandostand aufbauen lassen und gab nach wie vor Befehle, ungeachtet der ringsherum herrschenden Siegesstimmung.
Als Naradas in seiner Nähe wieder aus dem Tor des Bergfrieds trat stieß sich Rondo von der Mauer ab, an der eher gelehnt hatte.
Mein Gebieter! Man musste dem Mann aus Golga lassen, dass er sich darauf verstand die Etikette dann zu wahren, wenn es angebracht war. Konnten Chaosanbeter, welche nicht zum engeren Kreis um Naradas gehörten, sie beobachten oder belauschen, deutete nichts auf die wenig respektvolle Art hin, mit der er seinen Anführer für gewöhnlich bedachte. Unsere Leute sind in diesem Gebäude dort. Er deutete auf einen Turm, dessen Obergeschoss noch bis vor einiger Zeit gebrannt haben musste, inzwischen aber nur noch trägen Rauch gen Himmel sandte. Sicherung steht und Verpflegung ist organisiert. Sind alle ziemlich fertig, aber wenn Ihr es befehlt, dann sind wir da. Habe Waffen und Rüstungen nicht ablegen lassen. Schlaf steht unter Strafe.
Die Schweinemenschen sind vor einigen Minuten abgezogen. Wollten selber irgendwo unterkommen und was essen.
Außerdem will die Zunge des Bekenners Euch sprechen. Er nickte in Richtung Meroch und wollte seinem Kommandanten schon durch einen Schritt zur Seite Platz machen, als ihm etwas einzufallen schien.
Ach ja... er griff unter die Plane, welche er sich zum Regenschutz um die Schultern gelegt hatte. Es hatte wieder leicht angefangen, doch dieses mal hatte der Niederschlag nichts mit dem unnatürlich Wolkenbruch vom Nachmittag zutun. Der Regen war gewöhnlich und kalt. Er wusch die Asche aus der Luft und malte mit grauen Fingern verschmierte Muster auf die Rüstungen der Wüstenbewohner. Wir hatten vorhin so ein kleines Privatschmähen, als Ihr beim Drachen wart.
Habe das hier in Vertretung für euch ergattert. Er förderte das Schwert des Mannes zu Tage, den Naradas im Funkraum getötet hatte und der die dortigen Verteidiger führte. Du hast ihm die Rübe abgesäbelt, also gehört sein Brieföffner auch dir. sagte Rondo mit gesenkter Stimmte und in die gewohnte Sprechart zurückfallend. Als Andenken oder so... Er drückte Naradas die Waffe in die Hand und machte dann Platz.
Der massige Meroch hatte vier seiner sechs Augen geschlossen, das einzige Anzeichen, welches auf mögliche Erschöpfung hindeuten mochte. Ansonsten war seine Stimme so kraftvoll und melodisch wie eh und je.
Ruhm euch, Naradas, Erster auf der Mauer, mein Staunen euren Taten. Die drei umstehenden Prä- Rasankuri schlugen anerkennend mit der Faust gegen ihre Brustpanzer.
Zwischen ihnen lag eine handgezeichnete Karte auf einem kleinen, lackierten Tisch. Die Ränder der Zeichnung, die mehr Kunstwerk denn Orientierungshilfe zu sein schien, waren in Ignoranz jeglicher Ästhetik mit Steinen beschwert wurden. Bevor Meroch ein paar Worte mit dem Neuankömmling wechselte, schickte er die Kämpfer mit Befehlen fort.
Also... ihr kennt eure Aufträge. Baroot, die Speere unterstützen, welche in den Dörfern auf Widerstand gestoßen sind. Köhler, die unteren Fabrikanlagen sichern und vergesst nicht nachzusehen ob niemand die Lüftungsöffnungen geschlossen hat um uns zu sabotieren. Klingenlied ihr und die euren haltet jene Rasankurie zurück, die in ihrem Rausch wichtige Ausrüstung zerstören könnten.
Die drei Gerüsteten eilten davon, um ihre Befehle zu erfüllen. Der Mutant wandte sich nun an Naradas.
Auf ein Wort, Deimos!
Wie ihr seht bin ich nach wie vor mit der Organisation von allem bedacht. Schädel einschlagen und Festungen erstürmen ist leider nur der geringste Teil so einer Unternehmung. Die weniger erfreulichen Angelegenheiten wollen jedoch auch geklärt sein. Ich will euch auch nicht lang behelligen. Ich muss jedoch wissen, ob ihr und eure Getreuen noch eine Weile hierzubleiben gedenkt, oder ob ihr darauf sinnt nach Rasankur zurückzukehren. Der Großteil der Armee wird ab morgen verlegt. Ich gedenke jedoch die Abteilungen in drei Gruppen und über drei Tage abmarschieren zu lassen. So ihr zurückkehrt,vermute ich ihr marschiert unabhängig, doch Verpflegung und Wasser muss für den Marsch eingeplant und ausgeteilt werden.